Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn

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| KALANDOS TALÁLKOZÁS
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Version vom 10:32, 20. Apr. 2014

Bild:HAPFF kl.jpg Dieser Artikel gehört zu den
gelungenen Artikeln.



In Ungarn erschienen die mit Abstand meisten Auslandsausgaben der Abrafaxe. Hierzu zählen diverse Nachdrucke von Mosaik-Heften, Reproduktionen von Sammelbänden, die Nachdrucke einiger Alben sowie die Veröffentlichung einiger Onepager in einer Schülerzeitschrift. Außerdem existieren exklusive Publikationen in ungarischer Sprache, zu denen zwei Buchveröffentlichungen, die als Sekundärliteratur eingeordnet werden können, sowie zwei Malhefte zählen.

Zwischen 1976 und 1990 erschien eine erste Reihe von Mosaik-Heften, die direkt an die ungarischen Digedags-Mosaik anschloss. Daher wurde auch dieselbe Übersetzerin engagiert, die schon die Hegen-Hefte ins Ungarische übertragen hatte. Die Übersetzerin arbeitete von Ungarn aus, wohin sie die Texte und vermutlich auch Andrucke von deutschen Heften geschickt bekam, die sie frei ins Ungarische übertrug, wodurch die meisten Hefte sogar neue Hefttitel erhielten. Anschließend wurden die Übersetzungen wieder nach Berlin zurückgeschickt. Die Comics wurden dann in der DDR zeitnah zu den deutschen Originalheften gedruckt. Da jedoch zu dieser Zeit auch deutsche Mosaik erst Anfang des Folgemonats in den Handel kamen, die ungarischen Hefte aber erst noch nach Ungarn geliefert werden mussten, um dort durch den Zeitschriftenvertrieb der Ungarischen Post an den Einzelhandel verteilt zu werden, erschienen diese ungarischen Ausgaben durchweg einen Monat nach den deutschen Originalen. Die Comics unterscheiden sich im Wesentlichen nur in Kleinigkeiten der Cover-Gestaltung und enthalten sämtliche Abenteuer der Abrafaxe von der Adria-Serie bis zur Mitte der Japan-China-Serie. Nach 174 Ausgaben wurde der Export Mitte 1990 aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt.

Die ersten Mosaik-Hefte aus ungarischer Lizenzproduktion erschienen im Jahre 2001 bei einem ersten eigens für die Publikation von Abrafaxe-Abenteuern gegründeten Budapester Verlag. Die Heftreihe begann mit dem Griechenland-Kapitel und sollte kontinuierlich fortgesetzt werden. Allerdings führte mangelnde wirtschaftliche Erfahrung im Betreiben eines Verlages bereits 2003 wieder zur Schließung des Publikationshauses, weshalb die Heftreihe nach nur 25 Ausgaben mitten im Ägypten-Kapitel wieder abbrach. Bis auf ein Variant-Cover und die veränderten redaktionellen Mittelteile entsprechen diese Mosaik-Ausgaben weitgehend den deutschen Vorlagen. Die Übersetzungen erfolgten weniger frei als bei den DDR-Exporten.

Um das ungarische Mosaik am Leben zu erhalten, organisierte ein Budapester Verleger die Übernahme der Publikationsrechte. So wurde die Reihe der Mosaik-Hefte 2003 zunächst von einem Übergangsverlag und 2004 nach nur acht Heften vom endgültigen, dritten Verlag weitergeführt. Insgesamt erschienen hier weitere 76 Ausgaben (darunter eine Doppelnummer), bis auch dieser dritte Verlag seine Aktivitäten 2011 aus wirtschaftlichen Gründen wieder einstellen musste. Inhaltlich decken die Comics die zweite Hälfte des Ägypten-Kapitels, die Wido-Wexelgelt-Serie, die Orient-Express-Serie und fast die komplette Amerika-Serie ab. Unter den Heften existieren diverse Variant-Covers, die von kleineren Ergänzungen bis zu neuen Titelseiten reichen. Außerdem erhielten die Comics wieder neue redaktionelle Mittelteile.

Die inhaltliche Lücke zwischen den letzten DDR-Exporten und den ersten ungarischen Lizenzheften schloss der dritte Budapester Verlag, indem er zwischen 2005 und 2010 die bis dahin fehlenden 43 Mosaik-Hefte der zweiten Hälfte der Japan-China-Serie und der Mittelalter-Serie parallel zu den Normalausgaben editierte. Die Ausgaben erschienen in zwei Kampagnen und wurden in einer limitierten Auflage von meist 250 Exemplaren gedruckt. Da in Berlin damals noch keine digitalen Versionen dieser Comics vorlagen, wurden in Budapest deutsche Hefte eingescannt und am Computer bearbeitet. Die ungarischen Ausgaben unterschieden sich nur in Kleinigkeiten von den Originalen.

Zwischen 2005 und 2009 brachte der dritte Budapester Verlag Sammelpakete heraus, die jeweils drei ältere Mosaik-Hefte enthielten. Durch den Verkauf von Remittenden in diesen Heftaktionen sollte die finanzielle Situation des Verlages verbessert werden. Die Gebinde waren in Folie eingeschweißt und mit einen Beipackzettel oder einem Aufkleber gekennzeichnet. Zwei dieser Pakete enthielten neben den Heften auch ein Comic-Album bzw. ein Album und ein Malheft.

Im Jahre 2010 plante der dritte Budapester Verlag auch die Herausgabe von Heften der Nebenserien Die ABRAFAXE. Diese Comics sollten ab 2011 in limitierter Auflage erscheinen. Dieses Vorhaben wurde jedoch nie realisiert.

Ab 2006 begann der dritte Budapester Verlag mit der Herausgabe von Sammelbänden im Softcover-Format. Da damals in Berlin nur digitale Versionen der Covers und der redaktionellen Anhänge vorlagen, entstanden die Comic-Teile der ungarischen Bücher durch Einscannen deutscher Sammelbände. Nach 18 Ausgaben wurde die Buchreihe 2010/2011 wegen der Schließung des Verlages wieder eingestellt. Die Bücher sind weitgehend identisch mit ihren deutschen Vorlagen.

Mitte 2011 folgte ein weiterer Sammelband, der von einem anderen kleinen Verlag herausgegeben wurde. Diese Ausgabe erschien unautorisiert, weshalb das entsprechende deutsche Buch vollständig eingescannt werden musste. Auch diese Ausgabe ist weitgehend identisch mit der deutschen Vorlage.

Bereits 2001 und 2002 brachte der erste Budapester Verlag zwei Alben heraus. Das erste dieser Bücher unterscheidet sich in der Cover-Gestaltung und durch den Einschub einer redaktionellen Seite, das zweite nur in Kleinigkeiten vom Original. Ein drittes Album wurde damals vorbereitet, konnte aber vor der Schließung des Verlages nicht mehr fertiggestellt werden.

Das vorbereitete Album erschien erst 2003 beim Übergangsverlag. Ihm folgte 2006 ein letztes ungarisches Abrafaxe-Album, das vom dritten Budapester Verlag herausgegeben wurde. Beide Bücher unterscheiden sich nur in Kleinigkeiten von den Originalen. 2006 wurde noch ein weiteres Album angekündigt, jedoch nie veröffentlicht.

In den Jahren 2006 und 2008 editierte der dritte Budapester Verlag zwei Bücher, zu denen keine deutschen Pendants existieren. Zu diesen sonstigen Buchveröffentlichungen gehören eine Ausgabe im Albumformat, die die Geschichte des ungarischen Mosaik von 1971 bis 2006 behandelt, sowie eine Ausgabe im Sammelbandformat, die neben einer Comic-Kurzgeschichte einen Abriss der Abrafaxe-Abenteuer bis 2008 sowie Bildvorlagen zur Hans-Wurst-Serie liefert.

Zu den Ausgaben ohne deutsches Pendant zählen außerdem zwei Malhefte, die ebenfalls der dritte Budapester Verlag 2005 editierte. Die Hefte führen eine ISBN und enthalten vorwiegend Motive aus der Griechenland-Ägypten-Serie und der Wido-Wexelgelt-Serie.

Und schließlich platzierten alle drei Budapester Verlage Mosaik-Werbung in einem kostenlosen Schülermagazin. Vier dieser Auftritte der Abrafaxe zeigen die drei Kobolde neben historischen Artikeln, drei weitere sind Onepager.

Quelle: Mozaik No. 6 (2002), S. 16

Inhaltsverzeichnis

Heftreihe Mozaik 1976-1990

das erste Mozaik mit den Abrafaxen: 1976/2.

Als im Februar 1976 in Ungarn das erste Mozaik mit den Abrafaxen erschien, geschah das aus deutscher Sicht sicherlich als logische Folge der recht erfolgreichen Digedags-Exporte, dürfte aber bei den ungarischen Lesern noch mehr für Verwirrung gesorgt haben, als es der Wechsel von den Hegen-Kobolden zu den neuen Protagonisten in der DDR getan hatte.

Die überlieferte Geschichte

Während im Juni 1975 in Deutschland mit der Nummer 223 das letzte Digedags-Mosaik erschien, war für Ungarn, im Wesentlichen bedingt durch die dort anfangs quartalsweise Erscheinungsweise der Hefte, erst das Mosaik 213 in Vorbereitung, das dort dann im Juli als Mozaik 1975/7. erscheinen sollte. Für die Leser auf der Balkanhalbinsel endete damit aber schon nach nur zwei Heften bereits wieder die Orient-Serie, denn mit dem nach dem Ausscheiden Hegenbarths erfolgten Wechsel von der Druckerei C. G. Röder in Leipzig zur Druckerei „Völkerfreundschaft“ in Dresden folgte als Mozaik 1975/8. im August die erste Ausgabe der Runkel-Nachdrucke. Damit verringerte sich die Publikationsverzögerung der ungarischen Mozaik gegenüber den deutschen Editionen auf nur noch einen Monat, wodurch in Ungarn dann auch das insgesamt letzte Heft mit den Digedags erst im Januar 1976 als Mozaik 1976/1. erschien. Zum einen überlebten dadurch die Digedags im Land der Magyaren einen Monat länger als in der DDR, zum anderen aber brach für die ungarischen Leser nach der bereits stark verkürzten Orient-Serie nun auch die dort noch unbekannte Runkel-Serie vorzeitig ab.

ausgegeben mit überklebter Heftnummer: 1977/2.
Originalnummerierung mit Leimresten: 1977/14.
Werbeflyer Mozaik

Im Februar 1976 erschien auf der Balkanhalbinsel dann als Mozaik 1976/2. die ungarische Version des ersten Abrafaxe-Heftes, wodurch Ungarn das einzige Land wurde, in dem die Auslandsausgaben der Abrafaxe auch mit deren ersten Abenteuern begannen. Für die Übersetzung dieses Heftes wie auch der folgenden dieser Heftreihe bediente man sich in Berlin der bereits für die Digedags-Mozaik genutzten Wege. So war für den ungarischen Text der Comics wieder Mariann Sarlós (in Ungarn:[1] Sarlós Mariann) verantwortlich, die in den 1950er Jahren bereits als Übersetzerin und Texterin, meist unter dem eingedeutschten Namen Marianne Sarlos, nachweisbar ist. Es ist überliefert, dass Frau Sarlós die Texte und vermutlich auch Blauandrucke deutscher Hefte zugeschickt bekam, ihre Übersetzungen dann in Ungarn vornahm und das Ergebnis (maschinengeschriebene ungarische Texte mit vorher abgestimmter Textblocknummerierung) schließlich wieder nach Deutschland zurücksandte. Mariann Sarlós übersetzte die Comics nicht wortwörtlich, sondern nahm eine freiere, an den ungarischen Sprachgebrauch und die Mentalität der Leser angepasste Übertragung vor, wodurch auch die Mehrzahl der von ihr übersetzen Mozaik neue, oft auf einem anderen Schwerpunkt des jeweiligen Heftinhalts beruhende Hefttitel erhielten. Zudem wurde auch in Berlin zur Übersetzung der Comics beigetragen. Der Koloristin Ingrid Behm wurde die Aufgabe zuteil, sämtliche von Frau Sarlós vorgeschlagenen Textübersetzungen für den Bildteil der Hefte (Lautmalereien, Beschriftungen von Schildern usw.) zeichnerisch umzusetzen, wodurch für die Balkanausgaben diverse neue Panels entstanden. Während später für die Ausgaben für Indien die wenigen in die Panels eingebauten Änderungen erst an den Druckfilmen vorgenommen wurden, fertigte man für die ungarischen Ausgaben auf Basis der Arbeiten Ingrid Behms von vorn herein eigene Druckfilme an. Der Druck der ungarischen Comics erfolgte in Dresden dann zeitnah zu dem der entsprechenden deutschen Mosaik. Während die letzten Hegen-Hefte in einer Auflage von etwa 25.000 Exemplaren erschienen waren, wurden die ungarischen Abrafaxe-Mozaik anfangs in einer Auflagenhöhe von ca. 30.000 Exemplaren gedruckt. Anschließend ging das Gros der Comics dann höchstwahrscheinlich direkt von Dresden aus auf den Weg nach Ungarn. Da aber auch die deutschen Hefte zu dieser Zeit erst Anfang des Folgemonats in den Verkauf gelangten, die ungarischen Ausgaben aber erst noch versendet werden mussten, wodurch eine weitere Verzögerung auflief, wurde die Nummerierung der ungarischen Ausgaben schlichtweg an den wahren Erscheinungsmonat angepasst und diese Comics erschienen so auch „offiziell“ durchweg einen Monat später als ihre deutschen Pendants. Einige wenige Hefte erhielt der Verlag Junge Welt in Berlin als Belegexemplare, die zum Teil in so genannten Verlagsbindungen jahrgangsweise zusammengefasst wurden.

Die ungarischen Abrafaxe-Mozaik waren zunächst auf der Balkanhalbinsel, wie schon die letzten Digedags-Hefte, für 5 Forint (damals ca. 1,25 Ostmark) zu haben. Die Kosten für ein Jahresabo beliefen sich zu dieser Zeit auf 60 Forint (damals ca. 15,00 Ostmark), deckten sich also mit dem vollen Betrag für zwölf Einzelhefte.

das erste Mozaik mit neuem Schriftzug: 1978/5.
Heft mit abgeändertem Text im Bild: 1979/4.
Heft mit abgeändertem Heftkopf: 1985/9.

Aussagen älterer ungarischer Mozaik-Freunde zufolge sorgte die plötzliche Ablösung der Digedags durch die Abrafaxe im Land der Magyaren ebenso für Überraschung unter den Lesern, wie es auch in der DDR der Fall war. So stand man also auch in Ungarn den neuen Protagonisten anfangs skeptisch gegenüber. Da bislang noch keine Informationen zu den Verkaufszahlen der ungarischen Comics bekannt sind, kann nur gemutmaßt werden, dass mit dem Auftauchen der Abrafaxe zunächst weniger Hefte verkauft wurden. Und vermutlich erlangte man auch in Berlin Kenntnis von dieser Entwicklung, denn 1977 entstand, gestaltet vom Mosaik-Kollektiv und gedruckt in Dresden, ein Werbeflyer, der dann höchstwahrscheinlich in eine oder sogar mehrere Mozaik-Editionen eingelegt wurde. Dieser Flyer liefert auf der Vorderseite Informationen zum Bezug der ungarischen Hefte und macht auf der Rückseite sowohl mit der damals aktuellen Episode als auch mit den noch geplanten Abenteuern bekannt. Ob das Einlegen dieser heute gesuchten Rarität bereits in der Druckerei in Dresden erfolgte oder erst in Ungarn vor der Distribution oder gar erst im Einzelhandel durchgeführt wurde, ist bisher noch nicht in Erfahrung gebracht worden.

Anfang der 1980er Jahre wirkte sich der inzwischen veränderte Umrechnungskurs zwischen dem ungarischen Forint und der Mark der DDR auch auf die Heftpreise der Mozaik aus. Das letzte Heft, das noch für 5 Forint verkauft wurde, war die Ausgabe 1981/3. (2/81). Danach kosteten die Comics im Land der Magyaren bereits 8 Forint (damals etwa 1,30 Ostmark). Jedoch scheint die Nachricht von dieser Änderung des Verkaufspreises etwas verspätet in der DDR eingetroffen zu sein, denn auch den Heften 1981/4. (3/81) und 1981/5. (4/81) wurde in Dresden noch der alte Preis von 5 Forint auf die Rückseite gedruckt. Erst in Ungarn vor der Distribution wurden diese beiden Hefte mit Hilfe eines Stempels (der übrigens auch bei der entsprechenden Kennzeichnung der dort verkauften deutschen Mosaik-Hefte Verwendung fand) mit dem richtigen Verkaufspreis versehen. Das erste Heft, das man bereits in der Druckerei in Dresden mit dem neuen Preis kennzeichnete, war dann die Ausgabe 1981/6. (5/81). Die Kosten für ein Jahresabo beliefen sich zu dieser Zeit auf 96 Forint (damals ca. 16,00 Ostmark), womit sie wieder dem vollen Preis für 12 Einzelhefte entsprachen.

Heft mit abgeändertem Heftkopf: 1985/10.
einziges Heft mit Minuskeln im Titel: 1985/12.
Heft mit abgeändertem Cover: 1986/1.

Zu dieser Zeit etwa erhielt die Redaktion in Berlin Besuch von Mariann Sarlós. In etwa zehn Jahren Übersetzungsarbeit in Sachen Digedags und Abrafaxe hatte sie bis dahin nie einen Mosaik-Mitarbeiter zu Gesicht bekommen. Der genaue Grund ihres Aufenthalts in Berlin ist nicht überliefert. Es ist lediglich bekannt, dass Frau Sarlós von Wolfgang Altenburger durch die Redaktionsräume geführt wurde. Und so viel weiterhin bekannt ist, blieb es auch der einzige Besuch der Ungarin beim Verlag Junge Welt.

Für die 1980er Jahre ist eindeutig belegt, dass die Auflagehöhe der ungarischen Mozaik sukzessive auf etwa 40.000 Exemplare angehoben wurde, woraus sich ein steigender Absatz der Hefte ableiten lässt. Ob hierzu der 1977er Werbeflyer hat beitragen können oder ob die inzwischen mit den Abrafaxen vertrauten Leser sich daran erfreuten, nun endlich eine stetige Abenteuerabfolge erleben zu können, was ihnen ja im Falle der Digedags leider verwehrt geblieben war, ist unbekannt. Es kann aber wohl davon ausgegangen werden, dass die Art der Heftübersetzung durch Mariann Sarlós und Ingrid Behm wesentlich zu dieser Entwicklung beitrug.

Im September 1989 wurde der Heftpreis ein weiteres Mal korrigiert. Das Mozaik 1989/9. (8/89) wurde zwar bereits zum neuen Preis von nun 7 Forint (damals ca. 1,20 Ostmark) verkauft, musste dafür aber in Ungarn erst wieder entsprechend gekennzeichnet werden. Erst ab dem Heft 1989/10. (9/89) weisen die Mozaik rückseitig auch den gedruckten neuen Heftpreis aus. Die Kosten für ein Jahresabo wurden zwar zu dieser Zeit auf den Comics mit 84 Forint (damals etwa 14,00 Ostmark) ausgewiesen, jedoch währte die Gültigkeit des neuen Heftpreises nicht lange genug, um ein ganzes Jahr abzudecken.

Heft mit weißem Titelbalken: 1986/9.
Heft mit weißem Titelbalken: 1987/1.

Bereits Anfang 1990 wurde der Preis nun auf 16 Forint pro Heft erhöht, der dann bis zur Einstellung der Heftreihe beibehalten wurde. Das Mozaik 1990/1. (12/89) musste dazu noch entsprechend in Ungarn (handschriftlich) gekennzeichnet werden, ab der Ausgabe 1990/2. (1/90) wurden die Mozaik dann bereits in der Druckerei in Dresden mit dem neuen Heftpreis ausgestattet. Diese letzte Preiskorrektur hat ihre Ursache höchstwahrscheinlich darin, dass zu dieser Zeit in Ungarn sämtliche Preise freigegeben wurden. Da aber Ungarn im Verlaufe des Jahres 1990 unter einer mit über 30% recht hohen Inflationsrate litt und zudem der (heute nicht mehr exakt zu ermittelnde) Wechselkurs zur Ostmark noch dadurch beeinflusst wurde, dass in der DDR die Einführung der D-Mark zum Kurs von 1:2 bevorstand, ist nicht weiter verwunderlich, dass sich das Projekt Mozaik irgendwann nicht mehr rechnete. Zudem scheint auch die Nachfrage in Ungarn zu dieser Zeit stark abgenommen zu haben, denn die Auflage der Comics betrug 1990 nur noch ca. 10.000 Exemplare. Auf den letzen Heften wurden zwar noch die Kosten für ein Jahresabo mit 96 Forint (entsprachen jetzt nur noch dem Preis von 6 Einzelheften) ausgewiesen, jedoch währte dieser Auftritt der Abrafaxe kein ganzes Jahr mehr, denn im Juli 1990 erschien mit der Ausgabe 1990/7. (6/90) das letzte Heft dieser Reihe.

Zu dieser Zeit lag Mariann Sarlós mit ihren Arbeiten bereits drei Hefte voraus, denn Mitte Juni 1990 hatte sie schon die Übersetzung für die Ausgabe 1990/10. (9/90) nach Berlin geschickt. In Ungarn hätte dieses Heft dann Leselkedés és ármány („Hinterhalt und Intrige“) heißen sollen, doch dazu kam es bekanntlich nicht mehr.

Nach insgesamt etwa neunzehn Jahren Mozaik in Ungarn und ganzen vierzehneinhalb Jahren Abrafaxe hatte sich im Land der Magyaren eine relativ solide Fan-Gemeinde um den ostdeutschen Comic herausgebildet, die auch heute noch recht aktiv ist und in deren Kreisen man gegen ein passendes Entgelt gern bereit ist, deutschen Sammlern bei der Komplettierung ihrer Sammlung behilflich zu sein.

Die deutschen Sammler erfuhren von der Existenz der ungarischen Abrafaxe-Mozaik bereits recht zeitnah. Entweder hatten sie selbst in Ungarn einen Urlaub verbracht und waren in Budapest oder in den Badeorten am Balaton auf entsprechende Hefte gestoßen oder sie hatten von anderen Ungarn-Urlaubern zumindest davon gehört, dass es in der Balkanrepublik das Mozaik in ungarischer Sprache zu kaufen gebe.

Übrigens trat Mariann Sarlós etwa mit der Einstellung ihrer Übersetzungen auch ihren Ruhestand an. Die Journalistin lebte danach in Budapest und verstarb am 21. Januar 2012 im Alter von 88 Jahren nach geduldig ertragener Krankheit. Am 9. Februar 2012 wurde sie auf dem Farkasréti Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.

Beschreibung der Hefte

Heft mit weißem Titelbalken: 1987/2.
erstes Heft mit neuem Impressum: 1989/7.

An den Ausgaben dieser Heftreihe fällt sofort ins Auge, dass der Mosaik-Schriftzug durch die Übersetzung ins Ungarische zu Mozaik wurde. Jedoch kann man beim genaueren Hinsehen erkennen, dass hier zwei verschiedene Schriftzüge Anwendung fanden. So zeigt das Z in Mozaik bis zum Heft 1978/4. (3/78) zunächst abgerundete „Ecken“, ab dem Heft 1978/5. (4/78) dann aber bis zur Einstellung der Publikation spitze „Ecken“. Außerdem wurde bei dem neuen Schriftzug das M verkleinert und das „Loch“ im O etwas vergrößert. Rechts neben dem Schriftzug prangt wie bei den deutschen Heften für die ersten zwölf Ausgaben zunächst ein Rechteck und danach ein Stern, die beide in Ungarn jedoch lediglich die Heftnummer, nicht aber, wie in Deutschland, auch den Verkaufspreis ausweisen. Und auch die Art und Weise der Heftnummerierung fällt bei den Balkanausgaben etwas anders aus als seinerzeit in der DDR. So wird hier einzeilig zunächst die Jahreszahl genannt, der nach einem Schrägstrich die Nummer des Ausgabemonats sowie ein Punkt folgen. Natürlich unterscheiden sich, durch das um einen Monat verzögerte Erscheinen der ungarischen Hefte, die Nummern dieser Editionen von denen, die die entsprechenden deutschen Ausgaben tragen.

Eine etwas seltsame Heftnummer erhielt in Ungarn das dreizehnte Abrafaxe-Mozaik. Das entsprechende deutsche Heft (13/77) widerspiegelt ja den Versuch der Mosaik-Macher, auch bei der Heftreihe mit den neuen Protagonisten eine fortlaufende Heftnummerierung aufrechtzuerhalten. Da damals aber der Postzeitschriftenvertrieb in der DDR hierzu sein Veto einlegte, musste man in der Redaktion in Berlin einlenken und ließ als vierzehntes Heft die Ausgabe 2/77 folgen, wodurch die deutschen Mosaik bis einschließlich 1991 durch die Nummer des Erscheinungsmonats und die entsprechende Jahreszahl gekennzeichnet wurden. Im Falle der ungarischen Ausgaben liegt hierin auch die Ursache für eine sehr ungewöhnliche Heftnummerierung im Jahre 1977. Dort sollte ursprünglich auf das Heft 1977/1. (12/76) die Nummer 1977/14. (13/77) folgen. Für eine beim ersten Heft beginnende und zu diesem Zeitpunkt dann nachträglich eingeführte fortlaufende Nummerierung der ungarischen Abrafaxe-Editionen wäre eine Nummer 1977/13. eigentlich zutreffender gewesen. Da aber das erste Abrafaxe-Mozaik mit der Nummer 1976/2. erschienen war, zählte man auch hier einfach um eine Nummer weiter, wodurch das dreizehnte Heft mit den Abrafaxen für Ungarn zunächst tatsächlich als Nummer 14 gedruckt wurde. Das ist auch deshalb verwunderlich, weil man sich in Dresden auch im Falle der letzten sechs Digedags-Mozaik nicht von der fortlaufenden Nummer in Deutschland hatte beirren lassen und für Ungarn einfach nach Monat und Jahr nummerierte (so wie es seit Januar 1973 auch schon die Leipziger Druckerei gehandhabt hatte). Dementsprechend wäre ein Druck als 1977/2. also durchaus passend gewesen. Dieser Meinung war man offensichtlich auch in den Kreisen des ungarischen Postzeitschriftenvertriebes, denn man ließ die Nummerierung des Comics nachträglich ändern. Hierzu wurde die Heftnummer 1977/14. einfach mit einem kleinen Zettel überklebt, der das Magazin nun doch als Ausgabe 1977/2. auswies. Wo diese aufwendigen Bastelarbeiten durchgeführt wurden, ist unbekannt. Jedoch lässt der verwendete Schriftfont vermuten, dass zumindest der Druck der „Schnipsel-Bögen“ noch in Dresden erfolgte. Leider überdauerten nur wenige dieser von Hand zugeschnittenen und mittels Büroleim angebrachten Korrekturen die Zeit, wodurch viele dieser Hefte heute wieder die nun mit Leimresten „verschmutzte“ Originalnummer 1977/14. zeigen.

Heft mit abgeändertem Cover: 1990/5.
Heft mit abgeändertem Cover: 1990/6.

Betrachtet man sich die Hefttitel der ungarischen Hefte genauer, fällt dem aufmerksamen Beobachter zunächst ins Auge, dass die Titel der Balkanausgaben sofort ab der ersten Edition in Versalien gedruckt wurden, während man in der DDR erst mit der Ausgabe 5/76 damit begann. Einzige Ausnahme unter allen Heften dieser Reihe ist das Mozaik 1985/12. (11/85), dessen Hefttitel ausnahmsweise unter Einbeziehung von Minuskeln gedruckt wurde. Weiterhin achtete man für die ungarischen Hefte auch weniger akribisch darauf, jedem Heft einen eigenen, unverwechselbaren Titel zu geben. In Deutschland ist man ja seit jeher darum bemüht, jedes Abrafaxe-Mosaik mit einem anderen, vorher noch nicht genutzten Titel zu versehen, was bisher auch, bis auf eine durch Unachtsamkeit in der Redaktion entstandene Ausnahme (die Hefte 1/85 und 237 heißen beide Der Götterbote) umgesetzt wurde. Bei den Ausgaben für die Magyaren fällt auf, dass hier zwei Hefttitel jeweils zwei Mal vorkommen. So lauten die Titel der Hefte 1976/3. (2/76) und 1985/9. (8/85) identisch CSELRE CSEL („List auf List“) sowie die der Hefte 1977/4. (3/77) und 1985/8. (7/85) übereinstimmend ÉGSZAKADÁS, FÖLDINDULÁS (sinngemäß: „Weltuntergang“), während die entsprechenden deutschen Vorlagen jeweils verschieden tituliert wurden. Der Grund für diese Dopplungen der Hefttitel ist aller Wahrscheinlichkeit nach darin zu suchen, dass Mariann Sarlós einfach wenig daran lag, jedem Mozaik einen wirklich eineindeutigen Titel zu geben.

Die Heftinhalte der ungarischen Comics decken sich, bis auf die übersetzten Lautmalereien und den fremdsprachigen Text, vollständig mit denen der deutschen Hefte. Lediglich die in den deutschen Ausgaben 6/76, 5/77 und 12/85 enthaltenen Preisrätsel sowie die in den jeweils folgenden Heften ausgewiesenen Auflösungen sind in den entsprechenden ungarischen Comics nicht zu finden. Wahrscheinlich blieben die Rätsel den Lesern auf der Balkanhalbinsel vorenthalten, weil man in Berlin auf den Versand der Preise an mögliche ungarische Leser verzichten wollte.

das letzte exportierte Heft: 1990/7.

Die Gestaltung der Heftcovers weicht nur bei vergleichsweise wenigen Heften von der der deutschen Ausgaben ab. Bei drei Comics wurden beispielsweise merkliche Abänderungen des Layouts vorgenommen. So lässt das Cover der ungarischen Nummer 1986/1. (12/85) verständlicherweise den in Deutschland links oben angebrachten Hinweis 30 Jahre - mit Preisrätsel vermissen, die ungarische Ausgabe 1990/5. (4/90) kommt ohne den auf dem originalen Heft großflächig angebrachten Slogan AB SOFORT NEUE ABOS MÖGLICH! aus und auf der Balkanausgabe 1990/6. (5/90) fehlt das weiße Band mit der Inschrift GEHT AUF NUMMER SICHER - mosaik ABONNIEREN! über der rechten unteren Ecke. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch noch das ungarische Heft 1979/4. (3/79). Während der abgebildete Wegweiser in der DDR die Aufschrift NACH UNGARN trägt, lautet der Hinweis in Ungarn A CÉL FELE („Hälfte des Ziels“). Weiterhin unterscheiden sich auch die Ausgaben 1986/9. (8/86), 1987/1. (12/86) und 1987/2. (1/87) von ihren deutschen Vorlagen, denn bei diesen ungarischen Mozaik-Heften wurde der übliche weiße Balken unter den Hefttitel gelegt, den die deutschen Originale ausnahmsweise nicht aufweisen. Und schließlich erfuhren zwei Comics nur eine minimale Abänderung. So ist auf dem Heft 1985/9. (8/85) der Heftkopf gleichmäßig grün, während das entsprechende deutsche Mosaik hier auch die gelbliche „Marmorierung“ der Kerkerwand des Hauptmotivs zeigt, und beim Mozaik 1985/10. (9/85) wurden im Vergleich zum Original die Rauchschwaden der Fackel im Bereich des Heftkopfes etwas anders gestaltet.

Die Rückseiten der Comics weisen oberhalb des letzten Panels rechts neben dem Schlusstext den jeweils gültigen Preis in Forint aus. Manuell ergänzte Verkaufspreise wurden meist an derselben Stelle mittels Stempel oder auch handschriftlich aufgebracht. In Ausnahmefällen können die korrigierten Preise auch auf der Titelseite zu finden sein. Das unter dem Schlusspanel platzierte Impressum macht Angaben zum Ursprung sowie zum ungarischen Vertriebsweg der Bilderzeitschrift und weist zudem den gültigen Preis für ein Jahresabonnement aus. Bis zum Heft 1989/6. (5/89) ist dieses Impressum dreizeilig und in einer kleineren Schriftart gedruckt, ab der Ausgabe 1989/7. (6/89) wurde das Impressum dann textlich leicht verändert verfasst sowie vierzeilig und in einer größeren Schriftart arrangiert.

Der Druck der ungarischen Mozaik erfolgte in Dresden auf exakt demselben Papier, das auch für die entsprechenden deutschen Originale Verwendung fand. So nutzte man für die Hefte 1976/2. (1/76) bis 1990/5. (4/90) ausschließlich mattes holzhaltiges Papier, verpasste der Ausgabe 1990/6. (5/90) schon einen Umschlag aus Glanzpapier und stellte schließlich das Heft 1990/7. (6/90) vollständig aus Glanzpapier her.

Für die Balkanausgaben wurden viele der Personen- und Ortsnamen lediglich ungarisch transkribiert und bewahrten so weitgehend ihren originalen Charakter. In einigen Fällen jedoch wurden völlig neue ungarische Bezeichnungen verwendet. So lautet beispielsweise der Name des ewigen Widersachers der Abrafaxe hier nicht Don Ferrando sondern Csetepaté Márki (wörtlich: „Marquis Geplänkel“). Die Einzelnamen der Abrafaxe wurden für die ungarischen Editionen nicht verändert. Lediglich ihr Gruppenname erhielt eine ungarische Pluralendung und wurde dadurch zu Abrafaxok. Allerdings nutzen ungarische Mozaik-Freunde zuweilen den Singular und nennen die drei Kobolde nur Abrafax, oder sie richten sich sogar nach dem deutschen Originalnamen (selbstverständlich ungarisch ausgesprochen). Califax übrigens müsste in Ungarisch eigentlich tsalifaks gesprochen werden, die Fans allerdings wissen um die richtige Aussprache seines Namens.

Der Vertriebsweg

Die ungarischen Comics wurden, vermutlich direkt von der Druckerei in Dresden aus, nach Budapest an den dortigen zentralen Zeitschriftenvertrieb der Ungarischen Post versendet. Man behielt also verständlicherweise den auch schon für die ungarischen Digedags-Hefte genutzten Vertriebsweg bei. In der Zentrale in Budapest wurden die Bilderzeitschriften dann gegebenenfalls mit einem neuen Preis ausgestattet, was entweder mit Hilfe eines Stempels oder handschriftlich geschah. Danach verteilte man die Mozaik an die Zeitschriftengeschäfte des Landes. Hierbei wurden die Kioske in größeren Städten Ungarns und in den Urlaubsorten bevorzugt beliefert.

Bis 1989 hieß das Vertriebsunternehmen noch Posta Központi Hirlap Irodánál (in etwa „Zentrales Zeitschriftenunternehmen der Post“), danach wurde das Haus in Hirlap előfizetési és Lapellátási Irodánál (in etwa „Unternehmen für Zeitschriftenbezug und -lieferung“), abgekürzt HELÍR, umbenannt. Unter diesem Namen ist dieser Ableger der Ungarischen Post auch heute noch aktiv. Die Umbenennung des Unternehmens war übrigens auch der wesentliche Grund für die mit dem Heft 1989/7. (6/89) erfolgte Einführung eines neuen Impressums.

Aussagen älterer ungarischer Mozaik-Fans zufolge waren die Comics in den 1970er und 1980er Jahren problemlos zu bekommen. In den 1990er Jahren allerdings soll, aller Wahrscheinlichkeit nach bedingt durch die seinerzeit verkleinerte Auflage, insbesondere in kleineren Städten Ungarns die Nachfrage nicht mehr völlig gedeckt worden sein, wodurch die Interessenten aus ländlichen Regionen für die Hefte größere Städte aufsuchen mussten. Das vorletzte Heft 1990/6. (5/90) soll dann nur noch in wenigen Metropolen des Landes und die letzte Ausgabe 1990/7. (6/90) sogar ausschließlich in der Hauptstadt und hier auch nicht mehr an allen Kiosken erhältlich gewesen sein. Diesen Schilderungen ungarischer Mozaik-Freunde entsprechend sind heute auch die letzten Hefte dieser insgesamt 174 Ausgaben umfassenden Reihe schwerer zu finden als frühere Editionen.

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2001-2003

das erste Heft aus ungarischer Produktion: No. 1

Ein gutes Jahrzehnt nach dem Erscheinen der letzten aus der DDR importierten Bilderzeitschrift hatten die Comic-Freunde im Land der Magyaren wieder Anlass zur Freude, denn nachdem im Sommer 2001 quasi als „Vorspeise“ ein erstes Album mit dem Abrafaxen veröffentlicht worden war, erschien im Herbst 2001 nun das erste in Lizenz in Ungarn hergestellte Mozaik mit den drei Kobolden. Die Hefte wurden fortan monatlich bei einem kleinen eigens für die Veröffentlichung der Comics gegründeten Budapester Verlag herausgegeben, unterscheiden sich weder im Format noch in der Papierqualität von den deutschen Vorlagen und waren in den ungarischen Zeitungsgeschäften für 390 Forint (damals zunächst etwa 3,10 DM, später gut 1,50 €) zu haben. Die Auflage der Comics betrug höchstwahrscheinlich 10.000 Exemplare, von denen etwa 400 Ausgaben im Abonnement an ungarische und auch deutsche Interessenten vertrieben wurden. Auch wenn neben den genannten Publikation noch ein zweites Abrafaxe-Album veröffentlicht wurde und darüber hinaus sogar in einer kostenlosen Schülerzeitschrift Werbung für die neuen Mozaik betrieben wurde, blieb der Verkauf der ungarischen Hefte hinter den Erwartungen zurück, wodurch der editierende Verlag Ende 2003 nach nur fünfundzwanzig Ausgaben seine Aktivitäten wieder einstellen und die Veröffentlichungsrechte an ein anderes Publikationshaus übergeben musste.

Die Hefte No. 1 bis No. 3 wurden vom 1993 gegründeten Budapester Unternehmen Elementa 2000 Bt. übersetzt, die Ausgaben No. 4 bis No. 8 übertrug Frau Dorka Tóth (in Ungarn: Tóth Dorka) ins Ungarische und die übersetzten Texte aller übrigen Hefte besorgte Herr Kristóf Szalay (in Ungarn: Szalay Kristóf). Die typografische Vorbereitung der Comics erfolgte beim Budapester Werbeunternehmen Szinekúra Reklámügynökség Kft. und hergestellt wurden diese ungarischen Mozaik-Hefte in der Druckerei Stádium Nyomda Kft. in Budapest.

Beschreibung der Hefte

Das erste Heft, das in dieser Reihe in Ungarn erschien, war, wie auch in einigen anderen Ländern, der Nachdruck des deutschen Mosaik 218, das genau wie in Deutschland gleich drei Hefttitel erhielt. So ist auf dem Cover zunächst AZ AKROPOLISZ ÁRNYÉKÁBAN („Im Schatten der Akropolis“) und darunter ABRAX A VÁROS CSÚCSÁN („Abrax an der Spitze der Stadt“) zu lesen, während der Titel in der Kartusche auf Seite 4 (!) MEZÍTLÁB AZ ARANYKORBA („Barfuß ins goldene Zeitalter“) lautet. Bei der Auflistung in der Heftübersicht wird, analog zum deutschen Heft, der Titel aus der Kartusche zuerst genannt. Dass die Kartusche erst auf Seite 4 der ungarischen Ausgabe zu finden ist, liegt daran, dass die Seite 2 eine ganzseitige Werbung für das vorab veröffentlichte Album enthält und dass auf Seite 3 unter der Überschrift A KIADÓ ELŐSZAVA („Vorwort des Verlages“) ganzseitig auf die Geschichte, den Inhalt und die geplante Zukunft der ungarischen Abrafaxe-Publikationen eingegangen wird. Das Mosaik 218 erschien in Ungarn im Oktober 2001 als No. 1, dem auf der Balkanhalbinsel in der aus Deutschland bekannten Reihenfolge sämtliche Hefte des Griechenland-Kapitels und, bis zum Verlagswechsel, noch einige Ausgaben des Ägypten-Kapitels im monatlichen Abstand und mit fortlaufender Nummerierung folgten.

erstes Heft mit orange-gelbem Schriftzug: No. 4

Den Heftkopf dieser Comics ziert ein Mozaik-Schriftzug, der dem der zwischen 1976 und 1990 aus der DDR importierten Hefte sehr ähnlich ist. Bis zur ungarischen Edition No. 3 (220) ist dieser Schriftzug rot, ab der Ausgabe No. 4 (221) ist dieser dann bis zum Verlagswechsel orange-gelb. Links neben dem Schriftzug prangt ein Abrafaxe-Logo und links daneben dann ein weiterer, senkrecht arrangierter Mozaik-Schriftzug, wodurch die ungarischen Hefte gestalterisch weitgehend mit den entsprechenden deutschen Ausgaben identisch sind. Lediglich im Falle des Abrafaxe-Logos zeigt sich ein Unterschied. Während die originalen Comics das erste Logo (benutzt für die Hefte 193 bis 262) zeigen, ist auf den ungarischen Ausgaben das dritte Logo zu sehen, das in Deutschland erst für die Hefte 283 bis 313 Verwendung fand, zum Zeitpunkt des Erscheinens der ungarischen Hefte jedoch bereits das in Deutschland aktuelle Logo war. Rechts neben dem Mozaik-Schriftzug weisen die Comics von der Balkanhalbinsel die Heftnummer, den Erscheinungsmonat sowie den Heftpreis aus, unter dem Schriftzug wurde ein Untertitel platziert, der AZ ABRAFAXOK FANTASZTIKUS UTAZÁSAI („Fantastische Reise der Abrafaxe“) lautet.

Die Comic-Abbildungen auf den Titelseiten der ungarischen Bilderzeitschriften decken sich bis auf eine Ausnahme vollständig mit denen der deutschen Vorlagen. Lediglich das Heft No. 23 (240) erhielt ein neues Cover, für dessen Gestaltung das Panel von der Seite 11 rechts oben Verwendung fand. Der Entwurf eines ausländischen Variant-Covers wurde notwendig, weil die entsprechende mitteleuropäische Ausgabe ein Jubiläumsheft war, mit dem 40 Jahre Mosaik gefeiert wurde. Dennoch fand die deutsche Titelgrafik Eingang in die Edition von der Balkanhalbinsel. Auf der Rückseite (Seite 32) des ungarischen Heftes ist die entsprechende Abbildung zu finden, die mit der Inschrift Németországban 1995 decemberében megjelent jubileumi szám - mosaik - 40 év kalandozás a három manóval („In Deutschland erschien im Dezember 1995 eine Jubiläums-Nummer - mosaik - 40 Jahre Abenteuerreisen mit den drei Kobolden“) versehen wurde. Und auch die Rückseite des deutschen Original-Umschlages mit der Abbildung unzähliger Wegbegleiter der Abrafaxe wurde den Mozaik-Lesern im Land der Magyaren nicht vorenthalten. Diese findet man auf Seite 31.

Die Übersetzung der Hefttitel erfolgte bei diesen Ausgaben wesentlich originalgetreuer, als das noch bei den zwischen 1976 und 1990 erschienenen Abrafaxe-Mozaik der Fall war. Außerdem fällt bei diesen Heften auf, dass deutsche Texte in den Panels (Lautmalereien, Beschriftungen von abgebildeten Schildern usw.) nicht übersetzt wurden, wodurch zumindest einige Deutschkenntnisse nötig sind, um wirklich jeden einzelnen Gag zu verstehen. Ob hierin die Ursache für eine im Vergleich zu den ersten ungarischen Abrafaxe-Comics geringere Akzeptanz der Hefte zu suchen ist, kann nur gemutmaßt werden.

mit Variantcover: No. 23
Original-Rückseite auf S. 31
und Original-Cover nun hinten

Während die Comic-Teile der Ausgaben von der Balkanhalbinsel vollständig identisch mit denen der deutschen Vorlagen sind, wurde im Falle der informativen Mittelteile in Ungarn etwas improvisiert. Die geschichtlichen Hintergrundbeiträge zur Antike decken sich zwar noch mit denen der Originale, alle übrigen Informationen jedoch wurden in Ungarn auf die dortige Leserschaft im Kindesalter zugeschnitten. Neben Anzeigen für Kinderfernsehsendungen, Lebensmittel, Kinofilme und DVDs wurde hier auch Werbung in eigener Sache betrieben. So wurden die ersten Abrafaxe-Alben und ebenfalls die Mozaik-Hefte selbst angepriesen, Informationen über vom editierenden Verlag organisierte Freizeitaktivitäten für Kinder geliefert, auf die Homepage des Verlages verwiesen und Leserbriefe abgedruckt. Darüber hinaus sind in diversen Ausgaben auch Interviews mit ungarischen Prominenten zu finden, die so dargestellt sind, als hätten die Abrafaxe sie geführt. Und schließlich kamen auch die Mozaik-Sammler nicht zu kurz, denn einige Hefte enthalten auch Werbeanzeigen von Comic-Händlern oder Gesuch- und Angebotsinserate von Sammlern.

Bemerkenswert ist, dass die in einigen Heften enthaltenen Mal- und Ratespiele zum Teil mit Abbildungen der Abrafaxe gestaltet wurden, die ihren Ursprung nicht in Deutschland haben, sondern von einem ungarischen Zeichner etwas ungekonnt entworfen wurden. Wer diese Abbildungen geschaffen hat, konnte leider nicht in Erfahrung gebracht werden. Und schließlich fanden auch Informationen über ein denkwürdiges Ereignis Eingang in die ungarischen Mozaik-Ausgaben. Am 2. Juli 2002 fand von 18 bis 20 Uhr im Internetcafé des Buchgeschäftes Libri im Einkaufszentrum Mammut II[2] ein vom Verlag organisiertes Comic-Event statt. Stargast dieser Veranstaltung war Lona Rietschel, die dort Fragen beantwortete und Autogramme gab. Außerdem erfuhren die Besucher von den nächsten Plänen der Abrafaxe und konnten im Rahmen einer kleinen Tauschbörse alte Digedags- und Abrafaxe-Moziak erstehen. Das Ereignis wurde im Heft No. 9 (226) angekündigt, in der Ausgabe No. 10 (227), die übrigens auch an diesem Abend gekauft werden konnte, wurde neben einer Abbildung der Digedags (!) eine Foto der zeichnerischen Mutter der Abrafaxe gezeigt und darunter ein Autogrammfeld geliefert, das sich die Sammler und Fans auf der Veranstaltung ausfüllen lassen konnten, und im Mozaik No. 11 (228) berichtete man reich bebildert von diesem Ereignis. Übrigens wurde auch in den deutschen Mosaik-Heften 320 und 322 kurz über Lonas Besuch bei den ungarischen Fans informiert.

letztes Heft vor dem Verlagswechsel: No. 25

Das ungarische Heft No. 11 ist übrigens auch das letzte Mozaik dieser Reihe, das einen in die Paginierung eingebundenen informativen Mittelteil enthält, der zudem in dieser Ausgabe nur noch vier Seiten umfasst, während alle früheren Editionen noch mit zwischen acht und fünfzehn Seiten Mittelteil aufwarten konnten. Die Hefte danach wurden, bis auf eine Ausnahme, ohne Mittelteil editiert. Nur das Mozaik No. 14 (231) enthielt noch einmal vier (nicht paginierte) informative Seiten, die ausschließlich der Eigenwerbung des Verlages dienten. Neben den Mozaik-Heften und den ersten zwei ungarischen Abrafaxe-Alben wurden den Lesern im Land der Magyaren auch der deutsche Abrafaxe-Kalender 2003 und der Mosaik-Sammelordner (jeweils auf 99 Stück limitiert) angeboten. Interessanterweise zeigt die Abbildung zum Sammelordner das Cover der Softcover-Ausgabe des Sammelbandes 1. Und schließlich konnten die Leser auch das „neue“ ungarische Abrafaxe-Album KONGÓ vorbestellen, dessen Veröffentlichung jedoch nicht mehr im Jahre 2002 erfolgte sondern erst nach dem Verlagswechsel realisiert werden konnte.

Die vorletzten Seiten der Comics, die in Deutschland der verlagseigenen Werbung dienten, wurden in Ungarn analog verwendet. Lediglich das Heft No. 23, die Variant-Ausgabe, fällt hier aus gegebenem Grund aus der Reihe. Und schließlich bleibt noch zu erwähnen, dass einigen Ausgaben des Mozaik No. 7 eine Werbeflyer der Stiftung PEOPLE TEAM sowie einer Teilauflage des Mozaik No. 8 ein Stundenplan lose beigefügt war, die beide allerdings keinen direkten Mosaik-Bezug aufweisen.

Der aufmerksame deutsche Comic-Leser erfuhr von dieser zweiten Reihe ungarischer Mozaik-Hefte erstmals aus dem Mosaik 316. Hier wurde unter anderem der Hinweis geliefert, dass auch für interessierte Sammler aus Deutschland ein Abonnement in Ungarn erhältlich sei. Von dieser Möglichkeit machten zwar diverse Sammler Gebrauch, jedoch waren nicht alle deutschen Empfänger mit der Qualität der damals noch recht regelmäßigen Lieferung zufrieden, denn der mit Abbildungen der Abrafaxe versehene ungarische Abo-Umschlag fand nur in wenigen Fällen Verwendung, wodurch die Hefte oft nur mit einer Banderole versehen verschickt wurden, was der Erhaltung der Comics nicht selten abträglich war. Zum Glück für die deutschen Interessenten konnten aber auch ungarische Sammler oder deutsche Comic-Händler mit der Beschaffung betraut werden, die dann auch für ein ausreichendes Maß an Heften in sammelwürdiger Qualität sorgten.

Drei der Ausgaben dieser Heftreihe wurden einige Jahre später zum Bestandteil eines Sammelpaketes, das dann schon von einem Nachfolge-Verlag herausgegeben wurde. Auch die Einzelhefte waren dort noch für einige Zeit zu haben. Darüber hinaus findet man die ersten sechs Hefte dieser Reihe auch in einem vermutlich wilden Gebinde. Heute jedoch sind die meisten dieser fünfundzwanzig Hefte bereits vergriffen. Es besteht also nur noch die Möglichkeit, bei der ungarischen Sammlergemeinde sein Glück zu versuchen.

Der Verlag

Erschienen sind die ungarischen Mozaik dieser Reihe beim ABRAFAXE Kiadó („ABRAFAXE Verlag“), der 2001 von den langjährigen Mozaik-Fans Róbert Cselovszky (in Ungarn: Cselovszky Róbert) und Csaba Prekop (in Ungarn: Prekop Csaba) in Budapest gegründet wurde. Das Publikationshaus erhielt die Rechte, neben den Heften auch Abrafaxe-Alben in Ungarisch zu veröffentlichen, und editierte zudem ein gefaltetes Lesezeichen mit Abrafaxe-Motiven als bislang einzigen bekannten Merchandising-Artikel. Als Logo des Verlages diente der leicht abgewandelte Schriftzug von der deutschen Heftreihe Die ABRAFAXE. Die Homepage des Verlages war seinerzeit unter der Webadresse http://www.abrafaxe.hu/ zu finden, die heute vom Nachfolge-Verlag genutzt wird. Neben den Veröffentlichungen mit Mosaik-Bezug wurden vom Verlag mindestens auch die Spiele Carcassonne und a GYŰRŰK URA („Herr der Ringe“) herausgegeben.

Auch wenn der Verlag einige Freizeitaktivitäten für Kinder organisierte oder begleitete und sogar Werbung für die Abrafaxe in einem kostenlosen Schülermagazin betrieb, blieben die Verkäufe hinter den Erwartungen zurück. Zudem verfügten die Betreiber des kleinen Publikationshauses, das quasi aus einem Wohnzimmer heraus geleitet wurde, über unzureichende wirtschaftliche Erfahrung zum Betreiben eines Verlages. Dadurch kam Ende 2003 auch das unvermeidliche Aus für das Publikationshaus und die Veröffentlichungsrechte für die Hefte und Alben mit den Abrafaxen wurden an den Verlag N-Press abgegeben.

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2003-2011

das erste Heft beim Übergangsverlag: No. 26

Ende 2003 übernahm ein kleiner Budapester Verlag die Veröffentlichungsrechte für das ungarische Mozaik vom in Auflösung befindlichen Publikationshaus ABRAFAXE Kiadó und führte die Heftreihe ohne Unterbrechung und ebenfalls in monatlicher Erscheinungsweise weiter. Allerdings handelte es sich bei diesem Publikationshaus nur um eine Art Zwischenlösung, denn nach nur sieben Ausgaben erfolgte Mitte 2004 ein erneuter Verlagswechsel zu einem neu gegründeten Publikationshaus, das einer der beiden Geschäftsführer des „Übergangsverlages“ ins Leben gerufen hatte. Hier erschien das Mozaik für einige Jahre weiterhin monatlich, jedoch zeigten sich weiterhin Absatzprobleme, die die finanzielle Situation des Publikationshauses verschlechterten und die auch nicht durch einige in einem kostenlosen Schülermagazin zu Werbezwecken abgedruckte Onepager abgewendet werden konnten. Als erste Reaktion auf diese Entwicklungen wurden ab 2005 nicht verkaufte ältere Hefte in Sammelpaketen zusammengefasst und zum geringeren Preis angeboten. Doch auch durch diese Maßnahme konnten die fehlenden Einnahmen nur unvollständig kompensiert werden, denn die finanzielle Situation des Verlages verschlechterte sich stetig weiter, bis es ab 2007 sogar zu einer sukzessive anwachsenden Verzögerungen bei der Herausgabe der Comic-Hefte kam, die man Ende 2008 mit der Edition einer Doppelnummer aufzuholen versuchte. Ende 2009 wurden dann als weitere Reaktion auf diese Entwicklungen die Auflage des Mozaik von etwa 10.000 Exemplaren auf ca. 500 bis 1000 Hefte gesenkt, der Einzelheftpreis angehoben und der Freiverkauf der Comics eingestellt, wodurch die Bilderzeitschriften nur noch an Abonnenten vertrieben wurden. Schließlich erschien etwa zum Jahreswechsel 2010/2011 die vorerst letzte Ausgabe dieser Reihe. Gleichzeitung sah sich der publizierende Verlag gezwungen, Konkurs anzumelden.

Die Mozaik-Hefte dieser Reihe kosteten in Ungarn Ende 2003 noch (wie die Ausgaben, die zuvor beim Vorgänger-Verlag erschienen waren) 390 Forint (damals 3,00 € bis 2,90 €). Im Januar 2004 wurde der Heftpreis auf 448 Forint (damals 3,30 €) angehoben und bis zum Dezember 2006 (dann etwa 3,45 €) beibehalten. Ab Dezember 2005 wiesen die Comics zusätzlich den geringer ausfallenden Abo-Preis aus, der zunächst 365 Forint (damals 2,85 €) betrug, ab Januar 2006 dann auf 400 Forint (damals etwa 3,10 €) angehoben und ebenfalls bis zum Dezember 2006 beibehalten wurde. Im Januar 2007 erhöhten sich der Kiosk-Preis auf 488 Forint (damals gut 3,75 €) sowie der Abo-Preis auf 450 Forint (damals knapp 3,50 €) und wurden bis zur Dezemberausgabe desselben Jahres beibehalten. Von Anfang 2008 bis Herbst 2009 kosteten die Hefte dann schon 490 Forint im Freiverkauf (damals knapp 3,80 € bis etwa 3,50 €) und im Abonnement weiterhin 450 Forint (damals knapp 3,50 € bis gut 3,20 €). Ausnahmen stellen nur die Ende 2008 erschienene Doppelnummer, die zur Aufholung einer Ausgabeverzögerung mit dem Inhalt zweiter deutscher Hefte zum doppelten Preis (980 Forint, damals etwa 7,15 €) verausgabt wurde, und die letzte Ausgabe vor der Senkung der Auflage (Heft 91) vom Herbst 2009, die beide keinen niedrigeren Abo-Preis ausweisen. Mit der Einstellung des Freiverkaufs der Comics und der damit verbundenen Absenkung der Auflage im Herbst 2009 betrug der Heftpreis dann bis zur Einstellung der Heftreihe Ende 2010/Anfang 2011 700 Forint (damals 5,00 € bis knapp 4,50 €). Außerdem liefern diese letzten Hefte unter dem Abo-Preis auch den Hinweis, dass die Versandkosten nicht im Heftpreis enthalten seien.

korrekt nummeriert: No. 30
falsch nummeriert: No. 30 (32)

Die Comics wurden durchweg von Kristóf Szalay übersetzt, der bereits die Mehrzahl der Hefte des Vorgängerverlages ins Ungarische übertragen hatte. Ihm zur Seite stand ab der Ausgabe No. 56 Péter Kiss (in Ungarn: Kiss Péter) als Korrektor. Für das erste Heft wurde die bereits erfolgte Druckvorbereitung des Werbeunternehmens Szinekúra Reklámügynökség Kft. genutzt, für alle übrigen Ausgaben des Übergangsverlages führte die Firma LINEA & VERBO Reklámügynökség die typografische Vorbereitung aus. Nach dem Wechsel zum endgültigen Verlag war zunächst bis zum Heft No. 50 Márta Tuska (in Ungarn: Tuska Márta) für die Druckvorbereitung zuständig. Danach wird diese Aufgabe nicht in den Comics ausgewiesen und es kann angenommen werden, dass Péter Kiss als Korrektor diese Tätigkeit übernahm. Erst ab der Ausgabe 66 wird dann wieder angegeben, dass die Firma Painters Grafika Bt., deren Website seinerzeit unter http://www.painters.hu/ zu finden war, die typografische Vorbereitung bis zum vorletzten Heft 101 besorgte. Für das letzte Heft dieser Reihe übernahm vermutlich wieder Péter Kiss diese Aufgabe. Die Comics wurden zunächst für einige Jahre, wie schon die Vorgängerausgaben, in der Druckerei Stádium Nyomda Kft. hergestellt. Jedoch führte die zunehmend angespannter werdende Situation des editierenden Verlages dazu, dass ab Ende 2007 diverse Druckereiwechsel stattfanden. So wurde die Ausgabe 74 zunächst im Hause MESTER NYOMDA Kft. gedruckt, bevor man wieder für die Hefte 75 bis 85 für etwa ein Jahr zurück zur Druckerei Stádium Nyomda Kft. wechselte, um dann die Doppelnummer 86-87 im Druckhaus BLACKPRINT Nyomdaipari Kft., deren Website seinerzeit unter http://www.blackprint.hu/ zu finden war, herstellen zu lassen. Danach entstanden die Ausgabe 88 wieder in der Druckerei Stádium Nyomda Kft., die Hefte 89 und 90 erneut in der Druckerei MESTER NYOMDA Kft. und die Nummer 91 wurde wieder in der Druckerei BLACKPRINT Nyomdaipari Kft. hergestellt. Schließlich fand man danach in der Druckerei D-PLUS Kft. einen Partner, bei dem man bis zur Einstellung der Heftreihe blieb.

Beschreibung der Hefte

Da unter dem neuen Verlag die 2001 begonnene Heftreihe fortgeführt werden sollte, erschien als erstes Heft dieser Reihe die ungarische Version der chronologisch nächsten Ausgabe des Ägypten-Kapitels (Mosaik 243) auch als Mozaik No. 26. Danach folgten gemäß der Reihenfolge im Ursprungsland der Abrafaxe die verbliebenen Ausgaben der Griechenland-Ägypten-Serie sowie sämtliche Hefte der Wido-Wexelgelt-Serie und der Orient-Express-Serie, bis die Publikationsreihe nach insgesamt 76 Ausgaben (darunter eine Doppelnummer) gegen Ende der Amerika-Serie mit dem Mozaik 102 (Mosaik 319) aus finanziellen Gründen beendet werden musste.

Heftkopf

1. Heft beim finalen Verlag und Variant: No. 33 (250)
abgeändertes Cover der deutschen 250: No. 50 (267)

Den Heftkopf des Comics zierte zunächst wieder, wie bei den meisten Heften der Vorgänger-Reihe, der Mozaik-Schriftzug mit orange-gelbem Farbübergang. Erst auf der Ausgabe No. 51 (Mosaik 268) taucht erstmals ein Schriftzug mit dunkelblau-hellblauem Farbübergang auf, der sich bei den folgenden Heften in unregelmäßigen Abständen mit dem orange-gelben abwechselte. Auf dem Mozaik 66 (283) war dann seit langer Zeit wieder einmal ein einfarbiger, roter, Schriftzug zu sehen. Bis zur Ausgabe 78 (295) wechselten sich dann einfarbige Schriftzüge und solche mit Farbübergang, jeweils in unterschiedlichen Farben, ab, bis schließlich ab dem Heft 79 (296) nur noch einfarbige Mozaik-Schriftzüge, überwiegend in roter Farbe, Verwendung fanden.

Links neben dem Schriftzug prangt bei allen Heften dieser Reihe ein Abrafaxe-Logo, das jedoch auch einige Änderungen durchlief. So ist ab der Ausgabe No. 26 (243) zunächst das dritte Logo (in Deutschland auf den Mosaik 283 bis 313) zu sehen, das nach dem Wechsel vom Übergangsverlag ab dem Heft No. 33 (250) durchgehend etwas kleiner dargestellt wurde. Ab dem Mozaik No. 51 (268) ging man dann auch in Ungarn zum aktuellen vierten Logo über, das in Deutschland bereits seit dem Heft 314 (Februar 2002) im Einsatz ist. Gleichzeitig mit diesem Logo-Wechsel fiel auch der zweite, links neben dem Logo senkrecht arrangierte Mozaik-Schriftzug weg, wodurch das Erscheinungsbild der Balkanausgaben weiter an das der Originale angeglichen wurde. Eine letzte wesentliche Änderung erfuhr der Heftkopf der ungarischen Comics mit der Ausgabe 66 (283), denn ab diesem Heft setzte man den bis dahin unter den Mozaik-Schriftzug platzierten Untertitel AZ ABRAFAXOK FANTASZTIKUS UTAZÁSAI („Fantastische Reise der Abrafaxe“) über den Schriftzug und veränderte gleichzeitig die rechts oben über der Preisangabe angegebene Heftnummer in der Art ihrer Darstellung. Und schließlich verzichtete man in Ungarn durch die ab 2007 schleichend stattfindende Herausgabeverzögerung ab der Ausgabe 70 (287) dann auf die Angabe des Ausgabemonats auf dem Heftkopf.

In diesem Zusammenhang sind noch zwei Hefte erwähnenswert. Zum einen ist das das ungarische Mozaik No. 32, das es eigentlich gar nicht gibt. Dem Übergangsverlag ist nämlich bei der Kennzeichnung seiner letzten Ausgabe ein Fehler unterlaufen, wodurch die Balkanausgabe des deutschen Mosaik 249 fälschlich als Heft No. 30 herausgegeben wurde. Dadurch existieren in Ungarn gleich zwei Ausgaben, die als No. 30 editiert wurden - die korrekt nummerierte (247) und eben diese falsch nummerierte. Und zum anderen existiert streng genommen auch kein ungarisches Mozaik 99, denn auf der Balkanausgabe des deutschen Heftes 316 hat man schlichtweg vergessen, die Heftnummer auszuweisen.

ein weiteres Variant: No. 51
Original-Cover auf S. 3

Titelseiten

Bei der grafischen Gestaltung der Titelseiten der Comics dieser Reihe orientierte man sich auf der Balkanhalbinsel meist an der der deutschen Vorlagen. Dennoch kam man in Budapest nicht umhin, auch hier einige ungarische Variant-Covers zu schaffen. Die erste Ausgabe, die diesbezüglich ins Auge fällt, ist das Mozaik No. 33 (250). Dieses erste vom endgültigen Budapester Verlag editierte Heft erhielt ein neues Cover, da die entsprechende deutsche Vorlage eine Jubiläumsausgabe war und in Ungarn bis dahin einfach noch keine 250 Mozaik erschienen waren. Für die Gestaltung der ungarischen Titelseite nutzte man einen Ausschnitt aus dem doppelseitigen Panel von den Seiten 10 und 11 des Heftes. Bemerkenswert ist hierzu, dass diese Titelgrafik des ungarischen Heftes No. 33 mit der der entsprechenden griechischen Ausgabe identisch ist.

Das den ungarischen Lesern so vorenthaltene Cover der deutschen Ausgabe 250 fand dann etwa anderthalb Jahre später Anwendung für das Mozaik No. 50 (267). Hierzu wurde die auf dem Original-Cover dominierende Zahl 250 durch eine 50 ersetzt. Gleichzeitig ließ man den Spruch der Ratte ... und 50 Hefte mit mir! unten rechts auf der Titelseite weg. Diese Aussage der Ratte hätte zwar zum Zeitpunkt des Erscheinen des Comics noch der Wahrheit entsprochen, man hatte jedoch bereits parallel zu dieser Comic-Reihe mit der Herausgabe der Hefte mit den fehlenden Abenteuern begonnen, wodurch bereits absehbar war, dass bald auch ungarische Ausgaben der ersten Auftritte des hilfsbereiten Nagers existieren würden. Über die Gestaltung des Original-Covers des Mosaik 267 wurde die ungarische Leserschaft übrigens auch informiert, denn der Verlagsleiter stellt das entsprechende Titelbild im redaktionellen Teil der Balkanausgabe auf Seite 17 in Form einer verkleinerten Abbildung vor.

noch ein Variant: No. 53
Original-Cover wieder S. 3

Zu den interessanteren ungarischen Variant-Ausgaben gehören wohl die Mozaik-Hefte No. 51 und No. 53. Diesen Comics wurde einfach ein in die Paginierung eingeschlossener Umschlag verpasst, wodurch die Original-Covers mit dem eigentlichen Hefttitel jeweils auf die Seite 3 rückten. Mit dem im Dezember 2005 erschienenen Heft No. 51 (268) feierte man „50 Jahre Mosaik“. Dem entsprechend trägt das Cover dieser Ausgabe die Aufschrift 50 ÉVES A MOZAIK und zeigt im Wesentlichen die vom deutschen Mosaik 271 bekannte Titelgrafik, die die Abrafaxe auf einem Mosaik-Heft fliegend darstellt. Am unteren Rand der Titelseite wird auf rötlichem Grund noch der Inhaltshinweis EZENTÚL REJTVÉNNYEL! („Jetzt mit Rätsel!“) geliefert. Mit dem im Februar 2006 herausgegebenen Heft No. 53 (270) gedachte man dann den insgesamt „30 Jahren Abrafaxe“ in Ungarn. Die entsprechende Aufschrift 30 ÉVES AZ ABRAFAX platzierte man über der Vignette zur Weltreise-Serie im oberen Bereich des Covers, während darunter die Titelseiten des ersten deutsche Abrafaxe-Heftes und seines ungarischen Pendants zu sehen sind. Am unteren Heftrand folgt auf gelbem Grund wieder ein Hinweis zum Inhalt, der diesmal HAVONTA REJTVÉNNYEL! („Monatlich mit Rätsel!“) lautet.

Ein weiteres Variant-Heft erschien einen Monat später mit dem Mozaik No. 54 (271). Da das Cover-Motiv der entsprechenden deutschen Ausgabe bereits für die ungarische Ausgabe No. 51 Verwendung gefunden hatte, nutzte man in Ungarn wieder ein Panel aus dem Heftinnern. Mit dem Originalheft hatte man in Deutschland ja das insgesamt 500. Mosaik-Heft gefeiert, weshalb auch den Digedags ein kurzer Auftritt im Comic gewährt worden war. Und anscheinend passte diese Tatsache dem ungarischen Verlagsleiter sehr gut ins Konzept, denn einige Monate vor dem Erscheinen dieser ungarischen Ausgabe hatte das Publikationshaus in Budapest begonnen, auch Sammelbände mit den Hegen-Kobolden herauszugeben. So fand dann auch das Panel von Seite 12 oben, das die Digedags in einem starken elektromagnetischen Feld gefangen darstellt, seinen Weg auf das Heft-Cover. Am unteren Rand der Titelseite wird auf schwarzem Grund wieder der Inhaltshinweis HAVONTA REJTVÉNNYEL! („Monatlich mit Rätsel!“) geliefert.

wieder ein Variant: No. 54

Nur eine leichte Änderung der Titelseite erfuhr das Heft No. 61 (278). Unter das Abrafaxe-Logo links oben auf dem Heft setzte man die Aufschrift 5 éve újra Magyarországon („seit 5 Jahren wieder in Ungarn“), denn das Comic erschien exakt fünf Jahre nach dem noch beim Vorgängerverlag publizierten Mozaik No. 1.

Das letzte echte Variant-Cover dieser Heftreihe musste für das Mozaik 83 (300) entworfen werden, da die Originalausgabe wieder als Jubiläumsheft herausgegeben worden war. Für die Gestaltung der ungarischen Titelseite wurde das ganzseitige Panel, das die Abrafaxe auf dem Papyrusboot zeigt, genutzt, das zuvor von vorhandenen Sprechblasen befreit worden war. Außerdem wurde das Segel des Bootes etwas bearbeitet und eine der Möwen anders im Bild platziert. Das deutsche Original-Cover wurde den ungarischen Lesern im redaktionellen Teil des Heftes auf Seite 18 im Rahmen eines Artikels vorgestellt, in dem man neben einigen anderen Rechenbeispielen auch darlegte, warum das 300. Abrafaxe-Mosaik als Nummer 83 erscheine und warum es erst das insgesamt 257. ungarische Mozaik mit den Abrafaxen sei.

Streng genommen weist auch die Doppelnummer 86-87 mit dem Inhalt der deutschen Mosaik 303 und 304 ein Variant-Cover auf. Um auf den umfangreicheren Inhalt des Heftes hinzuweisen, platzierte man über der rechten oberen Ecke der Titelseite ein gelbes Band, auf dem in roter Schrift zutreffend DUPLASZÁM („Doppelnummer“) zu lesen ist.

Und schließlich folgte danach mit der Ausgabe 100 (317) nur noch ein Heft mit abgeändertem Titelmotiv. Um das insgesamt einhundertste Mozaik aus ungarischer Produktion zu feiern, setzte man auf den unteren Teil des Covers einfach eine übergroße 100.

Hefttitel

mit Werbeumschlag: No. 59
mit 5-Jahre-Aufschrift: No. 61

Bei der Übersetzung der Hefttitel dieser Reihe orientierte man sich wieder weitgehend an den Originalen, nur wenige Comics erhielten völlig neue Titel. In den meisten Fällen weisen die ungarischen Ausgaben den Hefttitel auf der Titelseite aus, Ausnahmen hiervon sind die drei Varianthefte No. 50, No. 51 und No. 53 sowie sämtliche Ausgaben der Orient-Express-Serie. Interessanterweise wurden die Hefttitel auf den Covers der Comics, die noch beim Übergangsverlag erschienen, ausschließlich in Versalien gedruckt. Danach wechselte man ab dem Heft No. 33 bis zum letzten Wido-Wexelgelt-Heft (No. 65) zur normalen Schreibweise. Erwähnenswert ist, dass das zweite Orient-Express-Heft, das in Deutschland als Mosaik 284 die einzige Ausgabe dieser Serie mit einem Hefttitel auf dem Cover war, in Ungarn als Mozaik 67 abweichend ebenfalls ohne Namen auf der Titelseite blieb. Mit dem Beginn der Amerika-Serie wurden dann wieder vornehmlich Versalien benutzt. Hiervon weichen nur die Doppelnummer, das Heft 92 sowie die letzen beiden Ausgaben ab. Übrigens erhielt das Mozaik 85, genau wie seine deutsche Vorlage (Mosaik 302), ebenfalls zwei Hefttitel. Auf dem Cover lautet der erste U.S.A. - ITT VAGYUNK! („U.S.A. - Wir sind hier!“), in der Kartusche auf Seite 2 wird dieser ebenfalls genannt und darunter, wie in Deutschland, der Untertitel Hol van a Bowery Street? („Wo ist die Bowery Street?“) ausgewiesen.

Inhalt der Hefte

Die Comic-Teile der Ausgaben dieser ungarischen Heftreihe decken sich wieder vollständig mit denen der deutschen Vorlagen. Unterschiede bestehen auch bei diesen Editionen nur in der Art und im Umfang der zusätzlichen informativen Seiten. So kam das Mozaik No. 26 (243) noch ohne Mittelteil aus und weist nur auf der vorletzten Seite Werbung für zwei Produkte des damals schon in Auflösung befindlichen Verlages ABRAFAXE Kiadó auf. Erst ab dem Heft No. 27 (244) führten die ungarischen Ausgaben wieder einen redaktionellen Mittelteil, der in der Folgezeit einigen inhaltlichen und umfangbezogenen Änderungen unterzogen wurde. Bei diversen Heften befindet sich der informative Teil auch zusätzlich oder sogar ausschließlich auf den Seiten 2 und 3 sowie auf den vorletzten beiden Seiten der Comics. Inhaltlich beschränkte man sich anfänglich ausschließlich auf verlagseigene Werbung und eine Leserumfrage unter dem Titel BARÁTSÁGPÁLYÁZAT („zarte Freundschaft“), in der aufgefordert wurde mitzuteilen, welcher der drei Abrafaxe einem der liebste sei. Als Preise für die Teilnahme an dieser Umfrage wurden ein T-Shirt, eine von drei Tassen und ein Sammelordner, jeweils aus deutscher Produktion, ausgelobt. Ab dem Heft No. 28 (245) wurde der Mittelteil um die Rubrik Kedves Barátaink! („Liebe Freunde!“) ergänzt, in der meist der Verlagsleiter persönlich, später zuweilen auch einer seiner Mitarbeiter Neuigkeiten aus dem Verlag oder aus der Fangemeinde berichtete. Und in der Anfangszeit dieser Heftreihe wurden die Comics auch um Werbung für Lebensmittel, verlagsfremde Buch- und Comic-Veröffentlichungen, Handy-Logos, Spielzeug oder Zahnpasta ergänzt.

mit neuem Layout: 66
ohne Titel auf dem Cover: 67

Nachdem 2004 die ersten Onepager mit den Abrafaxen im kostenlosen Schülermagazin KRéTA erschienen waren und in der Folgezeit im Mittelteil sogar Werbung für diese Schülerzeitschrift und ihren Herausgeber gemacht worden war, wurde im März 2005 im Mozaik No. 42 (259) erstmals darauf hingewiesen, dass das Heft mit den Abrafaxen, wie das Schülermagazin selbst, ebenfalls von Schulen bestellt werden könne. Einen Monat später kündigte man im Heft No. 43 (260) ganzseitig das 1. Ungarische Comic-Festival für den 9. April 2005 in Budapest an, auf dem auch das Mozaik vertreten sein würde. Und einige weitere Hefte später informierte man wieder über vom Mozaik unterstützte Veranstaltungen, zu denen Schachtourniere und ein Nomadenlager zählten. Ab dem Heft No. 51 (268) wurden die informativen Seiten um ganz- oder halbseitige Rätsel bereichert, die zunächst auch auf den Covers der Hefte angekündigt wurden. Und schließlich wurde in der Ausgabe No. 54 (271) auf das 2. Ungarische Comic-Festival am 5. März 2005 hingewiesen, an dem natürlich wieder das Mozaik teilnehmen sollte.

Mit dem Heft 66 (283), dem Beginn der Orient-Express-Serie, wurde der Mittelteil seit der noch beim Vorgängerverlag erschienenen Ausgabe No. 11 wieder um historische Hintergrundinformationen ergänzt, die zwar inhaltlich mit denen der deutschen Originale vergleichbar sind, jedoch geraffter ausfielen, in manchen Fällen um andere Abbildungen bereichert wurden und auf nur eine Seite begrenzt blieben. Außerdem enthält das Mozaik 66 auch eine Seite, auf der, wie in der mitteleuropäischen Vorlage, sämtliche Charaktere der neuen Serie begleitet von entsprechenden Skizzen vorgestellt werden. Und schließlich liefert das Heft auch noch einen Artikel über einen etwas missglückt organisierten Besuch der zeichnerischen Mutter der Abrafaxe bei den ungarischen Comic-Fans. Zunächst hatte man versäumt, die für den Februar 2007 angesetzte Veranstaltung mit Lona Rietschel im Mozaik anzukündigen, und versuchte zumindest noch, auf der Homepage des Verlages gehörig die Werbetrommel zu rühren. Dann stellte sich einen Tag vor dem Termin überraschend heraus, dass die für das Event vorgesehene Bar, der Coco Bongo Club in Budapest, geschlossen hatte. Und zu allem Überfluss fand man nur einen nicht näher beschriebenen Raum, für den man in der Eile weder Strom noch Heizung hatte freischalten lassen können. So saß man also fröstelnd bei Kerzenschein beisammen und ließ sich die von den Fans organisierten Snacks und Getränke schmecken. Lona stand den ungarischen Comic-Freunden trotz der widrigen Umstände geduldig Rede und Antwort und versprach, im Sommer 2007 wieder in Budapest vorbeizuschauen. Im Artikel über diese Veranstaltung hofft man abschließend, dass der nächste Besuch der Zeichnerin dann besser organisiert und unter komfortableren Bedingungen stattfinden werde.

erstes Heft ohne Monatsangabe: 70
das letzte Heft mit echtem Variant-Cover: 83

Im Mozaik 73 wird dann tatsächlich von einem weiteren überraschenden Besuch Lona Rietschels in Budapest am 31. August 2007 berichtet. Der ungarische Mozaik Klub hatte die entsprechende Veranstaltung organisiert, auf der die eifrigsten unter den Fans wieder Fragen an die zeichnerische Schöpferin von Abrax, Brabax und Califax richten konnten. Es wird weiter berichtet, dass Lona Budapest sehr liebe, dass sie bereits Jahrzehnte zuvor als „DDR-Touristin“ fast jeden Sommer in Ungarn verbracht habe und dass sie sehr gern wiederkommen werde, wenn es die Zeit und ihre Familie erlaubten. Abschließend wird noch angemerkt, dass die ungarische Mozaik-Fangemeinde Lona besonders ins Herz geschlossen habe und dass man besser die Bilder zum Artikel sprechen lassen solle.

Im Mittelteil des Ausgabe 74 wird reich bebildert über die 14. Comic-Börse am 14. Oktober 2007 in Budapest berichtet sowie auf die bevorstehende 14. Mosaik-Börse in Wolfen aufmerksam gemacht, auf der auch ungarische Mozaik-Editionen zu haben sein würden. Im Comic Nummer 75 wurden die beiden Mittelseiten für ein Weihnachtsposter reserviert, das die Abrafaxe warm eingemummelt auf bzw. hinter einer Art Koffertruhe und vor dem eingeschneiten Orient-Express zeigt. Das in Deutschland ausschließlich für Deckenhänger und Werbeposter genutzte Motiv wird rechts oben durch die Aufschrift Boldog Ünnepeket! („Frohes Fest!“) und rechts unten durch ein großes Abrafaxe-Logo ergänzt. Im Heft 76 findet man dann einen ausführlichen Artikel über die Wolfener Börse, der ebenfalls reich bebildert gestaltet wurde. Und im Mozaik 77 wird dann wieder eine Veranstaltung mit Lona Rietschel für den 16. Februar 2008 im Bástya Bisztró („Bistro Bastion“), dem ehemaligen Mozaik Étterem és Kávézó („Restaurant und Café Mosaik“)[3], angekündigt.

Abraca in Ungarn

Eine von den Mozaik-Machern neu eingeführte Comic-Währung wurde erstmals in der Ausgabe 78 vorgestellt. Die virtuellen Münzen trugen den Namen Abraca und waren auch gestalterisch an das größte Goldstück im Königreich Orissa angelehnt. Einen Abraca erhielten angemeldete User zum Beispiel dafür, dass sie einen Freund dazu bewegten, sich ebenfalls auf der Homepage des Verlages anzumelden, einen weiteren, wenn dieser Freund den Newsletter abonnierte usw. Innerhalb eines Quartales konnten die Wertmarken gesammelt und zum Gegenwert von jeweils 100 Forint (damals knapp 0,40 €) für Einkäufe im Online-Shop genutzt werden. Zum Quartalswechsel verfielen bis dahin nicht ausgegebene Abracas.

Ab dem Heft 81 fielen die historischen Hintergrundinformationen des Mittelteils zwar immer noch geraffter aus als in den deutschem Vorlagen, wurden nun aber auf zwei Seiten ausgeweitet, wodurch für Eigenwerbung sowie Nachrichten aus dem Verlag und der Fan-Szene ebenfalls nur noch zwei Seiten blieben. Diese Änderung wurde zwar im Wesentlichen etwa ein Jahr lang beibehalten, jedoch existieren auch einige interessante Ausnahmen. So fällt besonders das ungarische Heft 83, das der deutschen Jubiläumsausgabe 300 entspricht, ins Auge. Hier nehmen die geschichtlichen Beiträge über die Goldenen und Schwarzen 20er zusammen vier Seiten ein, fallen damit aber dennoch um zwei Seiten kürzer aus als im Original. Außerdem enthält die deutsche Vorlage die Kurzgeschichte In vitro veritas, die man in Ungarn aus dem Heft ausgliederte, weil man sie für eine exklusive Buchveröffentlichung, die ebenfalls 2008 erscheinen sollte, zurückhielt. Stattdessen bereicherte man in Budapest den Inhalt des Heftes um die zwei Onepager Büchersendung per Luftpost und Abenteuer Aquarium. Insgesamt bringt es diese Balkanausgabe auf beachtliche zwölf Seiten Mittelteil, die durch einen genau in der Heftmitte platzierten zweiseitigen Stundenplan mit Abrafaxe-Motiven, etwas Eigenwerbung und einige redaktionelle Beiträge komplettiert wurden. Einer dieser Beiträge berichtet sehr knapp von einer weiteren Veranstaltung mit Lona Rietschel, die am 30. August 2008 wieder im Bástya Bisztró stattgefunden hatte. Ergänzt wird dieser Artikel um ein Interview, das Kristóf Szalay, der Übersetzer der meisten Mozaik-Hefte und der beiden letzen ungarischen Abrafaxe-Alben, im Vorfeld des Treffens mit Lona geführt hatte. Die zeichnerische Mutter der Abrafaxe berichtete darin unter anderem, wie sie zum Mosaik kam, wie die Abrafaxe das Licht der Welt erblickten, wie ein Mosaik-Heft entsteht, welchen künstlerischen Arbeiten sie als Rentnerin nachgeht und dass sie Budapest schon vor vielen Jahren in ihr Herz geschlossen habe.

die Doppelnummer: 86-87
und ihr „zweites Cover“

Eine weitere Ausnahme von der seinerzeit gängigen Heftaufteilung stellt natürlich auch die Doppelnummer 86-87 dar, die zwei deutsche Ausgaben zusammenfasst. Auf den ersten 32 Seiten findet man den Comic-Teil des Heftes 303, danach folgt ein vierseitiger nicht paginierter Mittelteil und daran schließt sich die, erneut mit einer Seite 1 beginnende, Bildgeschichte des deutschen Heftes 304 an. Somit enthält die ungarische Ausgabe die Seiten 1 bis 32 gleich zwei Mal. Die historischen Hintergrundinformationen übrigens beschränken sich ausschließlich auf den zweiseitigen Artikel über New York aus der deutschen Nummer 304.

Mit der Einstellung des Freiverkaufs und der damit verbundenen Senkung der Auflage änderte sich auch wieder der Umfang der redaktionellen Informationen. Das Heft 92 kam zunächst ganz ohne informative Seiten aus, ab dem Heft 93 findet man dann den historischen Artikel und etwas Eigenwerbung im hinteren Teil der Hefte vor der Rückseite und schließlich verschwanden die redaktionellen Seiten ab dem Mozaik 96 (bis auf eine Ausnahme) gänzlich aus den Heften.

Bei der Ausnahme handelt es sich um die ungarische Jubiläumsausgabe 100, die wieder vier Seiten Mittelteil erhielt. Hier sind neben etwas Eigenwerbung und einem Rückblick zur Geschichte des ungarischen Mozaik nochmals zwei interessante Artikel enthalten. In einem dieser Beiträge wird davon berichtet, dass der Grundschule in Ráckeresztúr (einer Kleinstadt etwa 40 Kilometer südwestlich von Budapest) bereits im April 2010 zehn verschiedene Hefte des Griechenland-Kapitels in mehrfacher Ausführung zur Verfügung gestellt worden waren, um sie als Lernhilfsmittel zu testen. Im Mai desselben Jahres war dann ein Verlagsmitarbeiter vor Ort, um sich in der Klasse 5b über die Akzeptanz der Comics zu informieren. Zu diesem Anlass wurde eine vollständig dem Mozaik gewidmete Unterrichtsstunde abgehalten, in der zunächst vorbereitete Fragebögen ausgefüllt werden mussten, deren Auswertung im Wesentlichen ergab, dass der Comic, so wie seine Protagonisten, sehr gemocht werde. Danach wurde die Klasse in vier Gruppen unterteilt, die die Namen Abrax, Brabax, Califax und Abrafaxe erhielten und in denen verschiedene Aufgaben im Wettstreit miteinander gelöst werden sollten. Als Resümee dieser Veranstaltung wurde festgehalten, dass das Mozaik gut geeignet sei, den Unterricht nicht nur im Fach Geschichte zu bereichern, dass der Comic auch für ältere Schüler Unterhaltung und Bildung liefere und dass durch das Event wieder neue Abrafaxe-Fans gewonnen worden seien.

erstes Heft nur im Abo: 92
das Heft ohne Nummer: 99

Der zweite interessante Artikel des Heftes 100 ist ein letztes Mal Lona Rietschel gewidmet. Die zeichnerische Mutter der Abrafaxe weilte wohl im Sommer oder Herbst 2010 wieder in Budapest. Da man aber verständlicherweise nicht alle ungarischen Mozaik-Fans zu einem Treffen mit ihr einladen konnte, wurde im Vorfeld des Besuches der Zeichnerin dazu aufgerufen, Fragen, die man an Lona richten wolle, der Redaktion mitzuteilen. In einem von einem Redaktionsmitarbeiter geführten Interview wurden ihr dann einige ausgesuchte dieser Fragen vorgebracht. So zur Rede gestellt, berichtete Lona Rietschel, dass ihr an Ungarn am besten das kleine runde „Praliné“ Budapest gefalle, dass ihr Lieblingsessen ungarisches Letscho sei und dass ihr Lieblingsspielzeug früher ein Teddy gewesen sei, bevor dieser seine Favoritenrolle auch mit Teddy-Bildgeschichten habe teilen müssen. Zu einer möglichen alternativen Berufswahl befragt, teilte sie mit, dass sie vielleicht Mode- oder Grafikdesignerin geworden wäre, jedoch immer schon davon geträumt habe, eine Comic-Zeichnerin bei Walt Disney zu werden, und dass es ein Glück für sie gewesen sei, dass es schon in der DDR ein Mosaik gegeben habe. Auf die Abrafaxe angesprochen, ließ sie verlauten, dass ihr Lieblingsabenteuer die Griechenland-Ägypten-Serie sei, dass die drei Protagonisten im ungarischen Unabhängigkeitskampf deshalb nicht auf der Seite der Österreicher gestanden hätten, weil sie immer für die Freiheit stritten, dass sie sich nicht vorstellen könne, dass die Abrafaxe in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg agierten, weil ein Auftritt als Junge Pioniere nicht zu dem modernen Comic passe, und dass man nicht im Voraus wisse, ob und wann die drei Kobolde die Steinzeit besuchen würden, die ungarischen Leser sich aber auf ein bald erscheinendes prähistorisches Abenteuer freuen könnten (die Veröffentlichung der letzten Lückenfüller-Hefte mit dem Dinosaurier-Kapitel stand kurz bevor). Weiterhin berichtete Lona, dass man zum Alter der Abrafaxe besser die drei selbst befragen solle, dass die drei Kobolde in einem lauten Knall geboren seien, den es gegeben habe, als die Mutter der Comic-Helden mit einigen Herren in einem Zimmer zusammengesessen habe, und dass nicht völlig auszuschließen sei, dass Abrax, Brabax und Califax irgendwann einmal heirateten und Kinder bekämen, denn verliebt seien alle drei schon ein paar Mal gewesen. Abschließend teilte die Zeichnerin mit, dass sie, sofern ihr eine Zeitmaschine zur Verfügung stünde, kein bestimmtes Ziel hätte, sondern eher überall einmal kurz vorbeischauen würde und dass sie, wenn sie unsichtbar werden könne, wahrscheinlich wie Robin Hood agieren würde.

abgeändertes Cover: 100
die letzte Ausgabe: 102

Zum Inhalt der Mozaik-Hefte dieser Reihe bleibt noch zu erwähnen, dass auf den Seiten mit Eigenwerbung des editierenden Verlages neben den Heften selbst auch die beim Vorgängerverlag erschienenen Comics, die bis 2002 veröffentlichten Alben, die seinerzeit aktuellen Alben, die limitierten Hefte mit den fehlenden Abenteuern, die Abrafaxe-Sammelbände, die Digedags-Sammelbände, die Sammelpakete sowie auch die im Verlag erschienene Sekundärliteratur beworben wurden. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass auch zwei am Ende doch nicht mehr realisierte Publikationen, ein Album und die Heftreihe Die ABRAFAXE, angekündigt wurden. Darüber hinaus wurden in den Heften No. 57 und No. 62 Werbe-Onepager abgedruckt, dem Mozaik No. 37 ein eingeschweißtes Bastelset zum Thema 30 éves Kinder MEGLEPETÉS („30 Jahre Kinder Überraschung“) beigelegt und die Ausgabe No. 59 mit einem kleinen LEGO-Werbeumschlag versehen.

Sonstiges

In Ungarn fand der Freiverkauf zunächst nur über Zeitungsgeschäfte statt, bevor die Comics ab 2005 auch in diversen Supermarkt-Ketten angeboten wurden. Für Abonnenten waren die Hefte anfangs über den Zeitschriftenvertrieb der Ungarischen Post zu beziehen, jedoch übernahm der Verlag noch vor der Einstellung des Kiosk-Verkaufes selbst den Versand. Um angemessen für die Veröffentlichungen mit den Abrafaxen zu werben, wurde auch mindestens ein farbiger Verlagsflyer gedruckt, der das Titelmotiv des Sammelbandes 1 zeigt und die Abrafaxe vorstellt. Darüber hinaus wurden auch einige Merchandising-Artikel angeboten, zu denen diverse T-Shirts, ein Abrafaxe-Aufnäher, zwei Malhefte, sowie ein Sammelschuber aus Karton, der mit dem Titel-Motiv des deutschen Mosaik 245 bedruckt wurde, zählen. Neben diesen ungarischen Produkten waren für die Leser in der Balkanrepublik in begrenztem Umfang auch die deutschen Abrafaxe-Kalender bis zur Ausgabe für das Jahr 2009 erhältlich.

Die deutschen Abonnenten erhielten ihre Mozaik-Hefte anfangs ebenfalls über die Ungarische Post. Während dieser Zeit erreichten die Comics die Empfänger noch sehr regelmäßig in einem neutralen Abo-Umschlag. Nachdem der ungarische Verlag den Vertrieb selbst übernommen hatte, verzögerten sich die Lieferungen. Zunächst ging man in Budapest zu unregelmäßigen Sammellieferungen mehrerer Ausgaben über, bis die Versorgung vieler deutscher Sammler schließlich gänzlich abriss. Um weiterhin an die ungarischen Comics zu gelangen, war dann schon ein regelmäßiges Nachhaken beim Verlag nötig. Alternativ bemühten einige Interessenten in Deutschland ihre Kontakte in der ungarischen Sammlerszene, um die Hefte zu bekommen.

Die Verlage

Die ersten sieben Ausgaben dieser Heftreihe erschienen bei einem kleinen Budapester Verlag, der 2001 unter dem Namen N-Press Kft. (in etwa „N-Presse GmbH“) gegründet worden war und im Dezember 2003 in Lugas Kiadó Kft. (in etwa „Pavillon Verlag GmbH“) umbenannt wurde. Dem entsprechend weisen die Hefte No. 26 bis No. 28 den Verlag N-Press und die Hefte No. 29 bis No. 32 den Verlag Lugas als editierendes Haus aus. Neben den Mozaik-Heften und einem Abrafaxe-Album gab das Publikationshaus auch mindestens ein Buch über die Kulturgeschichte des antiken Ägypten von Egon Friedell, ein Buch über die mögliche Wiederkehr eines zerstörerischen Himmelkörpers von P. A. Schendeen sowie einen Band mit Portraits diverser Helden der Geschichte von Thomas Carlyle heraus. Die beiden Geschäftsführer des Verlages waren Gábor Stiedl (in Ungarn: Stiedl Gábor) und András Rácz (in Ungarn: Rácz András). Gábor Stiedl, der für das Marketing zuständig war, arbeitete seinerzeit auch für das Grafik- und Werbeunternehmen LINEA & VERBO, aus dem das Publikationshaus wahrscheinlich hervorgegangen war und über dessen E-Mail-Domäne damals auch Kontakt zum Verlag aufgenommen werden konnte. András Rácz initiierte als Mozaik-Fan die Übernahme der Veröffentlichungsrechte vom Budapester Haus ABRAFAXE Kiadó als Übergangslösung. Der Verlag Lugas stellte vermutlich 2005 oder 2006 seine Aktivitäten wieder ein.

Firmenstempel

Etwa im Frühjahr 2004 gründete András Rácz das Haus Ratius Kiadó („Ratius Verlag“), bei dem dann die Hefte ab der Ausgabe No. 33 erschienen. Das Publikationshaus wurde eigens für die Herausgabe von Mozaik-Veröffentlichungen ins Leben gerufen und editierte neben den Comic-Heften auch diverse Bücher, zu denen Alben, Sammelbände und Sekundärliteratur gehören. 2005 wurden zudem erfolgreiche Gespräche mit dem Tessloff Verlag geführt, als deren Resultat der Verlag Ratius das erste ausländische Publikationshaus wurde, das neben den Abenteuern der Abrafaxe auch Digedags-Sammelbände veröffentlichen durfte. 2008 erschien dann die bislang einzige bekannte Nicht-Mosaik-Veröffentlichung des Publikationshauses; das Buch Simon Mágus von Verlagsleiter András Rácz höchstpersönlich. Die Homepage des Verlages war für einige Zeit unter http://abrafaxe.cyber.hu/ zu finden, ist heute aber wieder, so wie vor diesem Zwischenspiel, mit der des ehemaligen ABRAFAXE Kiadó identisch. Leider führte die finanzielle Situation in Ungarn dazu, dass Publikationsverzögerungen auftraten. Auch verschiedene auf die Sanierung des Hauses abzielende Maßnahmen, wie der Verkauf von Remittenden in Sammelpaketen oder die Senkung der Auflage der Hefte, brachten hier keine Abhilfe. Schließlich musste der Verlag seine Aktivitäten einstellen und im Laufe des Jahres 2011 dann Konkurs anmelden.

Danach versuchte András Rácz zunächst, die Veröffentlichung über einen anderen von ihm gegründeten Verlag fortzuführen. Hierzu erteilte ihm aber der Steinchen-Verlag eine Absage, da man nicht wünschte, dass Abrafaxe-Publikationen bei zwei Publikationshäusern eines Landes erscheinen. Daraufhin bemühte sich der Verleger darum, die Fortführung der Heft-Reihe über einen Verein zu realisieren, und hoffte noch bis zum Ende des Jahres 2011 die Ausgabe 103 folgen lassen zu können. Aber auch hierzu war die Antwort aus Berlin abschlägig. Somit bleibt die Zukunft der offiziellen ungarischen Mozaik-Editionen weiterhin äußerst ungewiss.

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2005-2010 - Die fehlenden Abenteuer

der Beginn der Lückenfüllung: 8 1990

Da die aus der DDR exportierten ungarischen Mozaik-Hefte mit der Ausgabe 1990/7. (entspricht dem Mosaik 6/90 vom Juni 1990) endeten, die ungarischen Lizenzausgaben 2001 aber erst mit der Balkanausgabe des deutschen Heftes 218 vom Februar 1994 wieder begonnen wurden, blieben den Comic-Freunden im Land der Magyaren vorerst die Hälfte der Japan-China-Serie sowie die komplette Mittelalter-Serie vorenthalten. Um hier Abhilfe zu schaffen, bemühte sich der Verlag Ratius beim Steinchen-Verlag darum, auch die fehlenden 43 Abrafaxe-Abenteuer in Heftform veröffentlichen zu dürfen. Da man in Berlin hierzu keine Einwände hatte, konnte man das Vorhaben in Budapest umgehend angehen, musste jedoch eine etwas aufwändige Reproduktionstechnik anwenden. Da die nachzudruckenden deutschen Ausgaben nicht in digitalisierter Form vorlagen, wurden in Ungarn originale Hefte eingescannt und dann am Computer grafisch nachbearbeitet sowie mit den neuen Texten versehen. Fürs Erste beschränkte man sich dabei nur auf die ersten 18 Ausgaben, um beim seinerzeit schon begrenzten Budget die Lizenzkosten im Rahmen zu halten. Das erste Heft dieser Reihe erschien dann im Mai 2005, ihm sollten in monatlichem Abstand die übrigen Comics folgen. Jedoch kam es auch bei dieser Editionsreihe zu leichten Verzögerungen, weshalb die letzte Ausgabe dieser ersten Kampagne mit etwa einem halben Jahr Verspätung im Frühjahr 2007 erschien. Die Comics wurden in limitierter Auflage von 250 Exemplaren editiert und waren zum Preis von 1500 Forint (damals zwischen knapp 11,70 € und gut 11,80 €) direkt beim Verlag zu haben.

Etwa anderthalb Jahre später erschien dann im August 2008 das erste Heft der zweiten Kampagne mit den verbliebenen 25 Ausgaben. Diese Comics wurden mit deutlich weniger Verzögerung editiert, denn das letzte Heft mit dem Anschluss zur Griechenland-Ägypten-Serie gelangte mit nur etwa einem Vierteljahr Verspätung in den Verkauf. Es gab jedoch zwei wesentliche Unterschiede zu den Ausgaben der ersten Kampagne. Zum einen kosteten diese Editionen nun 1800 Forint (zwischen etwa 14,75 € und etwa 12,75 €) und zum anderen wurde die Auflage der einzelnen Comics an die Nachfrage angepasst, wodurch von einzelnen Ausgaben bis zu knapp 280 Exemplare existieren.

Die Übersetzung der Comics der ersten Kampagne stammt, wie die der meisten bis dahin in Ungarn hergestellten Mozaik-Hefte, von Kristóf Szalay, die Ausgaben der zweiten Kampagne übertrugen Mihály Viszocsánszki (in Ungarn: Viszocsánszki Mihály) und János Nagy (in Ungarn: Nagy János) gemeinsam ins Ungarische. Ab der Ausgabe 1991/6. bis zum letzten Heft der zweiten Kampagne fungierte, wie auch bei den meisten „normalen“ Ausgaben des Verlages Ratius Kiadó, wieder Péter Kiss als Korrektor. Die typografische Vorbereitung der ersten Hefte besorgte auch wieder Márta Tuska, bevor ab dem Mozaik 1992/2. ebenfalls wieder das Unternehmen Painters Grafika Bt. mit dieser Aufgabe betraut wurde. Ab dem Heft 1991/6. nannte man diese Tätigkeit dann wegen des aufwendigen Reproduktionsverfahrens grafische Restaurierung, für die für zwei Ausgaben Attila Éberling (in Ungarn: Éberling Attila) verantwortlich war. Für die Comics 1991/8. bis 1991/10. wird diese Aufgabe nicht in den Mozaik ausgewiesen und es kann angenommen werden, dass entweder Péter Kiss oder mehrere Mitarbeiter des kleinen Budapester Redaktionsteams diese Tätigkeit übernahmen. Danach wird bis zum Ende dieser Heftreihe Attila Szanyi (in Ungarn: Szanyi Attila) als verantwortlich für die grafische Restaurierung und typografische Vorbereitung ausgewiesen. Der Druck des ersten Comics dieser Reihe erfolgte in privater Heimarbeit durch Herrn Sándor Szilágyi (in Ungarn: Szilágyi Sándor). Danach vergab man die Herstellung der weiteren Hefte an die Budapester Druckerei AduPrint, bevor man ab der Ausgabe 1993/01 zur ebenfalls in Budapest ansässigen Druckerei Digital Nyomda wechselte. Dass hier andere Druckereien beauftragt wurden als im Falle der „normalen“ Ausgaben des Verlages, hat vermutlich mit der wesentlich kleineren Auflage der Comics zu tun.

Schriftzug, Stern und Nummer geändert: 1990/9.
das Ende der ersten Kampagne: 1992/1.

Die Hefte dieser Reihe waren in erster Linie dazu vorgesehen, den harten Kern der ungarischen Fan-Gemeinde mit den bis dahin fehlenden Abenteuern zu versorgen. Jedoch machten nach Bekanntwerden der Existenz dieser Ausgaben auch diverse deutsche Sammler von dem Abo-Angebot des Budapester Verlages Gebrauch. Bedingt durch die kleine Auflage dieser Mozaik-Editionen sind diese Comics heute relativ schwer zu bekommen. Insbesondere bei den frühen Ausgaben der ersten Kampagne schlägt sich dieser Umstand schon erheblich im Preis nieder.

Beschreibung der Hefte

Obwohl die Hefte dieser Reihe erst ab 2005 erschienen, setzte man bei diesen Editionen einige nostalgische Akzente. So verwendete man im Wesentlichen mattes Papier, das sehr stark an die Variante des deutschen Mosaik 197 erinnert. Außerdem orientierte man sich bei der Gestaltung des Heftkopfes an den Ausgaben, die zwischen 1976 und 1990 aus der DDR importiert wurden. Insbesondere der Mozaik-Schriftzug entspricht ziemlich genau dem, der vor der Wende auf den ungarischen Heften prangte. Jedoch wurden auch hier, wie schon damals, zwei unterschiedliche Schriftzüge benutzt. Die erste Ausgabe der Reihe zeigt nämlich noch den auf den alten Heften 1976/2. bis 1978/4. zu findenden Schriftzug mit runden „Ecken“ am Buchstaben Z, während alle übrigen 42 Ausgaben den späteren Schriftzug mit spitzen „Ecken“ am Z aufweisen. Auch ist auf dem ersten Mozaik dieser Reihe rechts neben dem Schriftzug noch der alte Stern (verwendet für die deutschen Hefte von 1977) zu sehen, während alle anderen Ausgaben der ersten Kampagne den ab der deutsche Nummer 1/78 verwendeten neueren Stern zeigen. Die Hefte der zweiten Kampagne blieben dann, wie ihre deutschen Vorlagen, ohne Stern, zeigen aber links neben dem Mozaik-Schriftzug ein Abrafaxe-Logo und ab der Nummer 1992/5 (196), wie auch in Deutschland, links daneben einen zweiten senkrecht arrangierten Schriftzug. Und schließlich erinnert auch die Art der Heftnummerierung an die der ersten ungarischen Mozaik-Ausgaben, denn man kennzeichnete diese Editionen wieder mit einer Jahreszahl und der Nummer eines Monats. Allerdings wurden dabei nicht die wahren Erscheinungsmonate ausgewiesen sondern man setzte einfach die 1990 abgebrochene Zählweise fort. Jedoch fällt hier wieder das erste Heft aus der Reihe, denn es blieb das einzige, das, wie deutsche Vorwende-Mosaik, groß im Stern den Monat und darunter kleiner gedruckt die Jahreszahl ausweist, wodurch es zum Mozaik 8 1990 (7/90) wurde. Das zweite Heft erschien dann in altbekannter Weise als Ausgabe 1990/9. (8/90), gibt also einzeilig zunächst das Jahr und nach einem Schrägstrich die Nummer des Monats gefolgt von einem Punkt an. Diese Art der Nummerierung wurde dann bis zur Ausgabe 1992/1. (12/91), der letzten der ersten Kampagne, beibehalten. Die Mozaik der zweiten Kampagne, deren deutsche Pendants bekanntlich fortlaufend nummeriert wurden, weisen in Ungarn weiterhin eine monatsbezogene Kennzeichnung auf. Jedoch gibt es zwei kleine Unterschiede zu den Heften der ersten Kampagne. Zum einen wurde ab dem Heft 1992/2 (193) der Punkt hinter der Monatsangabe weggelassen und zum anderen wurden einstellige Monatsnummern ab der Ausgabe 1993/01 (204) durch das einfügen einer platzhaltenden Null zweistellig ausgewiesen. Diese Kennzeichnung wurde dann bis zum Mozaik 1994/02 (217), dem Anschlussheft zu den ab 2001 erschienenen Comics, beibehalten.

der Beginn der zweiten Kampagne: 1992/2
ohne Mini-Poster-Hinweis: 1992/3

Die Titelgrafiken dieser Ausgaben entsprechen durchweg denen der deutschen Originale und erscheinen trotz der Nutzung des matten Papiers nur gelegentlich etwas blasser, was insbesondere beim Heft 1992/9, der ungarischen Ausgabe des Jubiläumsheftes 200, ins Auge fällt. Jedoch wurden ausgehend von den mitteleuropäischen Vorlagen diverse Titelseiten um zusätzliche Werbe- oder inhaltsbezogene Informationen bereinigt. So fehlt bereits bei der ersten Ausgabe dieser Reihe die Aufschrift DIE MEISTVERKAUFTE COMIC-ZEITSCHRIFT DEUTSCHLANDS. Weiterhin wurden bei den Heften 1990/11. (10/90), 1991/7. (6/91), 1991/11. (10/91), 1991/12. (11/91) und 1992/1. (12/91) der ersten Kampagne Hinweise auf Rätsel und Bastelinhalte weggelassen. Nur der Ausgabe 1991/2. (1/91) blieb die in der rechten unteren Ecke auf gelbem Grund platzierte Information MOST NÉGY OLDALLAL TÖBB („jetzt vier Seiten mehr“) erhalten. Bei den Heften der zweiten Kampagne sind solche geringfügigen Abänderungen der Covers wesentlich häufiger anzutreffen. So fehlen auf der Ausgabe 1992/2 (193) der Hinweis auf das Würfelspiel, auf dem Mozaik 1992/3 (194) die Angabe zum Mini-Poster, auf der Edition 1992/4 (195) die Aufschrift 4 Seiten mehr Comic! und auf den Heften 1992/5 (196) bis 1992/8 (199) die Informationen zum vierteiligen Sommer-Preisrätsel. Die Ausgabe 1992/9 (200) fällt besonders ins Auge, weil sie nicht nur den Hinweis auf das Jubiläumspreisausschreiben vermissen lässt, sondern auch im Heftkopf eine Änderung erfuhr, denn das bei der entsprechenden deutschen Ausgabe einzigartige Abrafaxe-Logo mit Sprechblase und einer Schere in Califax’ Hand wurde durch das neutrale erste Logo (in Deutschland auf den Heften 193 bis 262 zu finden) ersetzt, dass auch die übrigen Hefte der zweiten Kampagne ziert. Weiterhin fehlen auf dem Mozaik 1992/11 (202) der Hinweis auf zu gewinnende Preise, auf der Ausgabe 1992/12 (203) die Werbung für Mosaik-Sammelordner, auf den Heften 1993/02 (205), 1993/03 (206) und 1993/04 (207) diverse Inhaltsangaben zum Mittelteil sowie auf den Comics 1993/10 (213) und 1994/01 (216) erneut Hinweise zu Preisrätseln. Zwei ungarische Hefte fallen hierbei etwas aus der Reihe, weil nicht nur einfach Inhaltsangaben weggelassen sondern durch eigene Hinweise ersetzt wurden. So zeigt die Titelseite des Mozaik 1993/05 (208) zwar im unteren Teil des Covers auch die Bildzitate aus dem Comic-Teil, jedoch wurden der Hinweis auf im deutschen Heft enthaltene Ostertipps durch eine Abbildung der seinerzeit nächsten Ausgabe der Mozaik-Hauptreihe und der Hinweis auf zu gewinnende Mosaik-Füller durch eine Abbildung des damals nächsten ungarischen Mosaik-Sammelbandes, jeweils versehen mit der Aufschrift Hamarosan megjelenik! („Erscheint in Kürze!“), ersetzt. Und schließlich wurde auf der Edition 1993/11 (214) der Hinweis auf die Geschichte der Hexenverfolgung mit einer anderen Abbildung versehen.

mit anderem Heftkopf und mit Titel auf dem Cover: 1992/9
mit abgeänderter Werbung auf dem Cover: 1993/05

Die Hefttitel dieser Comic-Reihe wurden in den meisten Fällen sehr nah am Original übersetzt. Lediglich bei zwei Ausgaben führten die Übersetzungen zu völlig neuem Wortlaut. Auch die Platzierung der Titel auf dem Cover und, bis auf eine Handvoll Ausnahmen, sogar deren Farbe und der verwendete Schriftfond stimmen mit denen der deutschen Vorlagen überein. Einen deutlichen Unterschied weist eigentlich nur das Mozaik 1992/9 (200) auf, denn hier findet man den Hefttitel, abweichend vom mitteleuropäischen Original, ebenfalls auf dem Cover. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch noch, dass die deutschen Ausgaben 200, 203 und 205 bis 217 zum Teil wechselnde Untertitel tragen, die bei den entsprechenden ungarischen Editionen gänzlich fehlen.

Die Comic-Teile dieser Balkanhefte sind wieder völlig identisch mit denen der deutschen Vorlagen, jedoch erscheinen die Bilder wegen des angewendeten Reproduktionsverfahrens im Vergleich zu den einmontierten ungarischen Texten etwas unscharf und manchmal sogar zu den Originalausgaben farblich leicht verschoben. Klare Unterschiede zeigen sich wieder nur bei der Gestaltung der redaktionellen Seiten. So sind die in Deutschland mit der Ausgabe 1/91 eingeführten historischen Hintergrundinformationen auch in den ungarischen Comics zu finden. Jedoch ist genau bei diesem ersten Heft (dort als Nummer 1991/2. erschienen) schon ein Unterschied auszumachen, denn das in Deutschland beiliegende China-Poster wurde verkleinert auf die Rückseite gedruckt, wodurch der Artikel über Erfindungen in China auf die vorletzte Seite verlagert wurde. Auch in der Ausgabe 1991/3. (2/91) wurde der Beitrag über den Aberglauben in China von der letzten auf die vorletzte Seite verlegt, wodurch auf der Rückseite die Vorschau auf das folgende Heft platziert wurde. Da aber durch das Fehlen des Abo-Kupons des deutschen Comics noch Platz blieb, wiederholte man einfach den Artikel über chinesische Erfindungen aus dem vorangegangenen Heft. Die Comics 1991/4. (3/91) bis 1991/12. (11/91) zeigen rückseitig durchweg die Ankündigung der jeweils folgenden Ausgabe, wodurch sie weitgehend mit den Originalen identisch sind. Es existieren in diesem Nummernbereich aber zwei auffällige Ausgaben. Zum einen trägt das auf der letzten Seite der Nummer 1991/4. abgebildete Heft 1991/5. (4/91) den Titel Durva szokások („Rauhe Sitten“), während das Comic dann tatsächlich unter dem freier übersetzten Titel FURCSA SZOKÁSOK („Seltsame Sitten“) erschien. Zum anderen zeigt auch das ungarische Heft 1991/6. (5/91) auf der vorletzten Seite den China-Artikel und rückseitig die Ankündigung der folgenden Ausgabe, während die Seiten in Deutschland ausnahmsweise einmal andersherum belegt waren.

der Anschluss ist geschafft: 1994/02

Bei den Heften der zweiten Kampagne fällt als erstes die Ausgabe 1992/6 (197) ins Auge. Da das deutsche Original auf der vorletzten Seite Informationen zu einer vom Mosaik unterstützten Veranstaltung enthält, nutzte man diese Seite in Ungarn zur Eigenwerbung für die zweite Kampagne und bildete die nachzudruckenden deutschen Hefte ab, wobei aber die Nummer 199 einfach vergessen wurde. Weiterhin wurde bei der Ausgabe 1992/9 (200) die letzte Comic-Seite der Vorlage (dort die letzte Seite vor dem Jubiläumsumschlag) auf die Rückseite verschoben und die zwei Seiten davor zeigen den historischen Artikel über mittelalterliche Burgen aus dem originalen Mittelteil. Da man in Ungarn bei den Heften dieser Reihe generell auf den in Deutschland ab 1991 üblich gewordenen echten Mittelteil verzichtete, wurde bei den folgenden Ausgaben immer ein historischer Beitrag aus der originalen Heftmitte ausgewählt, der dann in meist geraffter Form auf die vorletzte Seite der Balkanausgaben platziert wurde. Eine Ausnahme stellt diesbezüglich nur das letzte Lückenfüller-Heft 1994/02 (217) dar, denn hier wurde die vorletzte Seite zur Eigenwerbung für die seinerzeit in Planung befindlichen ungarischen Ausgaben der Heftreihe Die ABRAFAXE genutzt.

Da die Hefte dieser Reihe in limitierter Auflage erschienen, erhielten die Comics allesamt entweder auf der Rückseite oder der vorletzten Seite einen entsprechenden Vermerk. Bei den Ausgaben der ersten Kampagne existieren sogar zwei textlich leicht unterschiedliche Limitierungsvermerke, die einen besonderen Hintergrund haben. So wurden die ersten Hefte einer Ausgabe zunächst für die registrierten Abonnenten reserviert und dann auch mit dem Namen des zukünftigen Besitzers versehen, während die übrigen Hefte dann nur noch mit der laufenden Nummer bis 250 versehen wurden. Dem entsprechend lautet der Text des Vermerks abschließend in etwa „Heft für [Name] hergestellt“ oder „Heft als Nummer [Zahl] hergestellt“. Unter diesem Vermerk wurden einzeilig die Ausgabenummer des Mozaik, die Platznummer im Rahmen der ersten Kampagne und der tatsächliche Erscheinungsmonat angegeben. Einige Indizien sprechen dafür, dass diese Kennzeichnung mit personalisiertem oder nummeriertem Limitierungsvermerk erst nach dem Druck aber noch vor dem Klammern der Hefte erfolgte. Es existieren aber auch einige vereinzelte Ausgaben der ersten Kampagne ohne Limitierungsvermerk.

Bei den Editionen der zweiten Kampagne wurde die Anzahl der Exemplare pro Heft an die Zahl der jeweils aktiven Abonnenten angepasst. Dem entsprechend existieren von den Ausgaben zwischen 247 und 279 Hefte. Der Textteil des Limitierungsvermerks wurde hier dann bereits beim Druck der Comics aufgebracht und daneben ein längliches rechteckiges Kästchen platziert. Später wurde dann ein mit dem Namen des Abonnenten versehener Papierstreifen in das Kästchen geklebt. In Ausnahmefällen konnte auf besonderen Wunsch des Abnehmers auch nur ein Streifen mit der laufenden Nummer eingeklebt werden. Außerdem existieren auch einige Hefte, denen der bedruckte Papierstreifen lediglich beigelegt wurde. Übrigens werden auch bei diesen Ausgaben unter dem eigentlichen Limitierungsvermerk die Ausgabenummer des Mozaik, die Platznummer im Rahmen der zweiten Kampagne und der tatsächliche Erscheinungsmonat angegeben, jedoch wurden die ersten beiden Hefte hierbei identisch falsch als Ausgabe 1992/1 ausgewiesen.

Heftübersicht

Heftaktionen

erstes Paket mit Beipackzettel
erstes Paket mit Aufkleber

Ab 2005 tauchten auf dem ungarischen Zeitschriftenmarkt in Folie eingeschweißte Sammelpakete auf, die in ihrer Machart stark an die deutschen Jubiläumspakete aus dem Jahr 1995 erinnern. Auslöser dieser Art des Heftverkaufs war die seinerzeit schon recht angespannte finanzielle Situation des Budapester Verlages Ratius. Da die Verkäufe der in Ungarn produzierten Mozaik-Hefte hinter den Erwartungen zurückblieben, kam man auf die praktikable Idee, ältere Remittenden quasi im Bündel und zum geringeren Preis zu vertreiben. Der ursprüngliche Plan sah vor, die Pakete vierteljährlich erscheinen zu lassen, jedoch kam es auch bei diesen Comic-Produkten zu Publikationsverzögerungen. Die Gebinde aus jeweils drei Heften kosteten bis 2006 zunächst 675 Forint (damals knapp 2,70 €), bevor der Preis Anfang 2007 auf 732 Forint (damals etwa 2,90 €) angehoben wurde. Danach wurden die Sammelpakete des Jahres 2008 zunächst für 745 Forint (damals knapp 3,00 €) angeboten, bis schließlich die letzten Sets wieder für 732 Forint (dann nur noch knapp 2,45 €) zu haben waren. Ausnahmen sind diesbezüglich das Weihnachtspaket von 2005 (enthält neben den Heften auch eine Album und ein Malheft), das für 1998 Forint (damals etwa 7,90 €) verkauft wurde, sowie das Winterpaket von Dezember 2007 (enthält zusätzlich ein Album), das für 1750 Forint (damals etwa 6,90 €) zu haben war. Die Auflagenzahlen dieser Gebinde konnten bislang leider noch nicht in Erfahrung gebracht werden.

Beschreibung der Sammelpakete

Das erste dieser Gebinde, die unter dem Namen MOZAIK KOLLEKCIÓ („Mosaik Sammlung“) herausgegeben wurden, kam sehr wahrscheinlich im Mai oder Juni 2005 in den Handel und enthält die Mozaik-Hefte No. 28, No. 29 und No. 30 der Heftreihe, die ab 2003 erschien. Alle weiteren Sammelpakete wurden dann, bis auf ein Weihnachtspaket, aus den jeweils folgenden drei Comic-Heften zusammengestellt, bis diese Reihe Ende 2009 mit einem Set bestehend aus den Heften 76, 77 und 78 endete. Da die Gebinde anfangs wie geplant vierteljährlich erschienen, wurden sie mit dem Erscheinungsjahr und der jeweiligen Jahreszeit gekennzeichnet. Allerdings konnten Winterausgaben entweder am Ende eines Jahres oder zu Beginn des Folgejahres erscheinen, wodurch zum Beispiel für das Jahr 2007 zwei Winterausgaben existieren und für das Jahr 2006 gar keine. Die vierteljährliche Erscheinungsweise konnte bis Anfang 2008 aufrecht erhalten werden, die letzten Gebinde kamen dann im Abstand von einem halben Jahr auf den Markt.

Was den Inhalt dieser Sets betrifft, fallen zwei Pakete aus der Reihe. So enthält das Winterpaket von Ende 2007 neben den drei Mozaik-Heften No. 61, No. 62 und No. 63 auch das Album KONGÓ. Außerdem erschien bereits Ende 2005 ein Weihnachtspaket, das hinsichtlich seiner Zusammenstellung besonders ins Auge fällt. Zum einen ist es das einzige Gebinde, das drei Comics der bereits ab 2001 erschienenen Mozaik-Reihe enthält (die Hefte No. 2, No. 5 und No. 6), und zum anderen wurde dieses Paket um das ebenfalls ältere Album NA MÉG EGYSZER, ROBIN! und das seinerzeit noch recht neue erste ungarische Malheft ergänzt.

Die Verpackung all dieser Gebinde erfolgte recht simpel. So wurde der Inhalt einfach in Folie eingeschweißt, die mal opak und mal transparent sein konnte und die manchmal die Bestandteile des Paketes eng umschließt und manchmal eher großzügig ausfällt. Zur Kennzeichnung der Sets nutzte man bis Anfang 2007 einen einseitig farbig bedruckten Beipackzettel, der in etwa die halbe Größe eines Mosaik-Heftes hat und der unter anderem Abbildungen der enthaltenen Hefte (und Bücher) zeigt sowie den Preisvorteil der Sammelpakete gegenüber den Einzelheften verdeutlicht. Spätere Sets erhielten dann in der rechten oberen Ecke nur noch einen selbst gedruckten Aufkleber, der nur noch das Paket benennt und seinen Preis ausweist.

Da diese Pakete zunächst nicht als Sammelobjekte betrachtet und deshalb auch von den Käufern geöffnet wurden, sind heutzutage insbesondere die früheren dieser Gebinde schwerer zu finden.

Sonstige Sammelpakete

Neben diesen vom Ratius Verlag zusammengestellten Sammelpaketen existiert mindestens noch ein weiteres, das wahrscheinlich auf die Initiative eines Zeitschriftenhändlers zurückgeht. Das nachgewiesene Set trägt den Namen MOZAIK CSOMAG („Mosaik-Paket“), enthält die Mozaik-Hefte No. 1 bis No. 6 sowie das Album DETEKTÍV PALÁNTÁK und war für 1900 Forint erhältlich. Wann dieses Gebinde erschien und ob noch weitere solcher oder ähnlicher Pakete existieren, ist unklar. Auch wenn es derzeit unwahrscheinlich ist, kann noch nicht völlig ausgeschlossen werden, dass vielleicht sogar des ungarische Publikationshaus ABRAFAXE Kiadó dieses Set veröffentlichte.

Paketübersicht

Heftreihe Die ABRAFAXE

Im Verlaufe des Jahres 2010 reifte im Publikationshaus Ratius Kiadó nach und nach der Plan, auch die Hefte der Nebenreihe Die ABRAFAXE in ungarischer Sprache herauszugeben. Zum Ende desselben Jahres kündigte man dann entsprechende Publikationen sowohl auf der Homepage des Verlages als auch in den Mozaik-Heften 100 und 1994/02 an.

Die Comics sollten ab 2011 in monatlicher Folge unter dem Titel AZ ABRAFAXE („Die Abrafaxe“) erscheinen und dabei, wie die Editionen der zweiten Kampagne der Lückenfüller-Hefte, in limitierter Auflage nur an registrierte Abonnenten abgegeben werden. Der Preis pro Ausgabe war bereits auf 2000 Forint (damals etwa 7,25 €) zuzüglich Versandkosten festgelegt worden und diverse Sammler in Ungarn wie in Deutschland bezahlten umgehend für alle 10 Hefte. Da der Budapester Verlag allerdings wenig später Konkurs anmelden musste, wurden diese Publikationen nie realisiert, wodurch die vermeintlichen Abonnenten weder die Comics zu Gesicht bekamen noch ihr Geld zurückerhielten.

Ob die Hefte eventuell doch noch irgendwann in Ungarn erscheinen, ist derzeit äußerst ungewiss.

Sammelbände 2006-2011

Nachdem bereits Mozaik-Hefte, einige Alben und sogar die ersten Onepager mit den Abrafaxen in Ungarn existierten, wurde der Comic-Markt der Balkanrepublik ab Ende 2006 nun auch um Sammelbände mit den drei Kobolden bereichert. Für die Herstellung der Bücher erhielt der Budapester Verlag Ratius zwar die Lizenz vom Berliner Steinchen-Verlag, man musste dennoch eine etwas aufwändigere Reproduktionsarbeit leisten. Da die deutschen Sammelbände zu dieser Zeit im Wesentlichen von den alten Druckfilmen hergestellt wurden, die bereits zu DDR-Zeiten für die originalen Hefte genutzt worden waren, und nur die redaktionellen Anhänge und die Bucheinbände in digitaler Form vorlagen, blieben dem ungarischen Verlag nur zwei Möglichkeiten, um den Comic-Teil der Bände herzustellen; entweder sie reproduzierten alte ungarische Hefte oder aber deutsche Sammelbände. Vergleicht man die Bildgeschichten-Seiten der ungarischen Bücher mit diesen beiden möglichen Vorlagen, kommt man bald zu dem Schluss, dass ausschließlich deutsche Sammelbände verwendet wurden, die man einscannte und danach am Computer mit den alten ungarischen Texten von Mariann Sarlós versah sowie zuweilen auch im Bildteil um einige ungarische Beschriftungen ergänzte.

Die Übersetzung der neuen Texte im Anhang der Sammelbände besorgten, wie schon die der letzten Lückenfüllerhefte, wieder János Nagy und Mihály Viszocsánszki. Als Korrektor fungierte hier ebenfalls Péter Kiss. Und auch bei diesen Ausgaben war wieder Attila Szanyi für die grafische Restaurierung und typografische Vorbereitung verantwortlich. Die ersten acht Bücher dieser Reihe wurden in der Budapester Druckerei Premier Nyomda Kft. hergestellt, bevor man für die Bände 9 bis 11 zur ebenfalls in Budapest ansässigen Druckerei PALATIA Nyomda Kft. wechselte. Danach beauftragte man mit dem Druck der nächsten zwei Bände die Budapester Druckerei BLACKPRINT Nyomdaipari Kft., bei der auch einige „normale“ Mozaik-Hefte hergestellt wurden. Und schließlich ließ man die letzten Bücher der Reihe in der Druckerei D-PLUS Kft. herstellen, in der ebenfalls einige „normale“ Mozaik-Hefte gedruckt wurden.

Die Bücher erschienen unter dem Titel ABRAFAX KÖNYVEK, wurden zunächst auf 500 Exemplare limitiert und waren anfangs sowohl im Buchhandel als auch im Abo für 3500 Forint (damals gut 13,80 €) zu haben. Ab 2008 (Band 8) kosteten diese Editionen dann 3800 Forint (damals knapp 14,50 €) im Freiverkauf, 3500 Forint (damals etwa 13,35 €) bei Vorbestellung im Buchhandel (galt bis einen Monat nach dem Erscheinen) sowie 3300 Forint (damals knapp 12,60 €) im Abonnement. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass man mit diesen Preisnachlass-Angeboten für Abonnenten und Vorbesteller ersten Absatzproblemen entgegenzuwirken versuchte. Für diese Absatzprobleme und eine daraus resultierende verschlechterte finanzielle Situation des Publikationshauses spricht auch, dass ab 2008 die ursprünglich geplante Erscheinungsweise von sechs Ausgaben pro Jahr nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte. Mit dem Band 13 kehrte man etwa im Frühjahr 2009 zwar wieder zum einheitlichen Preis von 3500 Forint (dann nur noch gut 12,00 €) zurück, senkte jetzt jedoch die Auflage der Bücher auf 250 Exemplare, was ebenfalls für rückläufige Verkaufszahlen spricht. Einige Indizien sprechen dafür, dass die Sammelbände ab dieser Ausgabe auch nur noch direkt beim Verlag erhältlich waren. Zum Jahreswechsel 2010/2011 erschien dann als letztes Buch dieser Reihe der Sammelband 18, ebenfalls in einer Auflage von 250 Stück und zum Preis von 3500 Forint (nun knapp 12,65 €). Somit führte also die nach und nach immer angespannter werdende finanzielle Situation des Budapester Verlages zunächst dazu, dass die Bände in immer größeren Abstanden editiert wurden, bis auch diese Publikationsreihe schließlich eingestellt werden musste.

Nach der Konkursanmeldung versuchte der Verlagsleiter die Buchreihe fortzuführen, gab den Folgeband allerdings bei einem anderen von ihm gegründeten Verlag heraus.

Beschreibung der Bücher

Die Covers der Bücher unterscheiden sich nur geringfügig von denen der deutschen Vorlagen. Selbstverständlich wurde wieder das S in Mosaik durch das ungarische Z ersetzt und auch die Buchtitel werden ungarisch ausgewiesen. Anstelle des Begriffes SAMMELBAND von den Originalen platzierte man einfach die Aufschrift ABRAFAX KÖNYVEK („Abrafax Bücher“) über der Titelgrafik, denn eine exakte Entsprechung für den deutschen Begriff existiert im Ungarischen nicht. Die Nummernkreise und die Titelbilder entsprechen vollständig denen der mitteleuropäischen Vorlagen. Die Buchtitel wurden meist sehr exakt, seltener etwas freier und nur im Falle des Bandes 1 dieser Reihe abweichend von der deutschen Ausgabe übersetzt.

Die Rückseiten der Bücher ziert, wie in Deutschland, ein Text über die Geschichte des Mosaik ab 1976. Allerdings wird hier vornehmlich auf die ungarischen Ausgaben von 1976 bis 1990 eingegangen. Nach dem abschließenden Statement Jó szórakozást kívánunk! („Wir wünschen viel Spaß!“) folgen noch Angaben zur Auflage und zum Verkaufspreis der Bände.

Durch das angewendete Reproduktionsverfahren erscheint der Bildteil der Bücher im Vergleich zu den nachträglich eingefügten Texten etwas unscharf und zudem zum Teil leicht farblich verschoben. Bei der Einfügung ungarischer Beschriftungen in die Panels orientierte man sich häufig an den alten Mozaik-Heften, nutzte zum Teil aber auch andere Farben und Schriftfonds. Die übersetzten Hefttitel entsprechen denen der vor der Wende aus der DDR bezogenen Comics. Lediglich der Titel des Mozaik 1979/3. (2/79) wurde durch Aufhebung der Getrenntschreibung von A VIDÁM PARKBAN zu A vidámparkban (zweites Heft in ABRAFAX KÖNYVEK 10). Und ebenfalls die Texte in den Sprechblasen sind, soweit das überschaubar ist, identisch mit denen der ersten ungarischen Abrafaxe-Comics.

Die informativen Seiten im Anhang der Sammelbände sind, bis auf den übersetzten Text, vollständig identisch mit denen der deutschen Buchausgaben. Lediglich die letzten beiden, in Deutschland für verlagseigene Werbung genutzten, Seiten wurden in Ungarn mit heimischen Anzeigen belegt. Dem entsprechend wird auf der letzten Seite vor dem Buchumschlag durchweg das Mozaik Nagykönyv angeboten, während die vorletzten Seiten immer der Buchreihe ABRAFAX KÖNYVEK gewidmet wurde. So werden in den Bänden 1 bis 7 die sechs Ausgaben für 2007 beworben, die Bände 8 bis 11 zeigen die sechs für 2008 geplanten Editionen, in den Bänden 12 und 13 werden jeweils alle bis dahin erschienenen Bücher abgebildet und von Band 14 bis Band 18 wirbt man schließlich für das ABRAFAX KÖNYVEK 0.

Bücherübersicht

Sammelbände ab 2011

das halb-offizielle Buch Abrafax könyvek 19

Im Juni 2011 erschien in Ungarn ein Abrafaxe-Buch, dass es eigentlich nicht geben dürfte. Der Leiter des editierenden Verlages hatte sich wahrscheinlich ab 2010 beim Berliner Publikationshaus Steinchen darum bemüht, die ungarischen Abrafaxe-Sammelbände der Reihe ABRAFAX KÖNYVEK, die im Ratius Verlag begonnen worden war, weiterführen zu dürfen. Da diesbezüglich jedoch nie eine Lizenz vergeben wurde, handelt es sich bei dieser Edition genau genommen um eine illegale, private Ausgabe. Dennoch soll das Buch hier beschrieben werden, denn der Leiter des editierenden Verlages führte seinerzeit ebenfalls den Ratius Kiadó, wodurch diese Veröffentlichung quasi in der Familie blieb und daher als halb-offizielle Ausgabe betrachtet wird.

Durch das Fehlen der Lizenz wurden selbstverständlich auch keine digitalen Versionen des Bucheinbandes und des redaktionellen Anhangs nach Budapest geliefert. Somit sah man sich dort gezwungen, bei der Reproduktion des deutschen Sammelbandes 19 nicht nur, wie bei den vorangegangenen Editionen der Buchreihe, den Comic-Teil des Buches, sondern erstmals den kompletten Band einzuscannen und am Computer nachzubearbeiten. Ob diese Arbeiten bereits vor oder während der Lizenzverhandlungen mit Berlin begonnen oder erst nach der Absage des deutschen Verlages in Angriff genommen wurden, ist unbekannt. Sicher ist nur, dass das Buch im Sommer 2011 in einer Auflage von nur 200 Exemplaren hergestellt und für 3500 Forint (seinerzeit knapp 13,20 €) an interessierte Sammler abgegeben wurde. Verständlicherweise erfolgte dieser Verkauf „im Stillen“ und es wurde auch nie Werbung für diesen Sammelband betrieben.

Der Comic-Teil des Buches wurde wieder mit den alten ungarischen Texten von Mariann Sarlós versehen, die Übersetzung des Anhanges besorgten wieder János Nagy und Mihály Viszocsánszki gemeinsam und als Korrektor fungierte ebenfalls wieder Péter Kiss. Hergestellt wurde der Band in der Druckerei arrabona PRINT in Győr (Nordwestungarn), allerdings wird im Impressum des Buches der Name der Unternehmensgruppe Print Invest Magyarország Kft. angegeben, zu der die Druckerei seit 2008 gehört.

Beschreibung des Buches

Das Buch weist bereits auf der Titelseite einige kleinere Unterschiede zu den vorangegangenen Ausgaben der Reihe ABRAFAX KÖNYVEK auf. So erscheinen durch das angewendete Reproduktionsverfahren bereits das Abrafaxe-Logo und die Titelgrafik etwas unscharf. Weiterhin wurde der Mozaik-Schriftzug leicht ansteigend dargestellt, weshalb sich ein etwas größerer Abstand zwischen Nummernkreis und dem K in Mozaik auftut. Außerdem sind die Löcher im O und im A des Schriftzuges nicht blau sondern weiß hinterlegt. Darüber hinaus wurden für den Reihentitel, den Buchtitel und die Band-Nummer andere Schriftfonds verwendet. Und schließlich wurde der Reihentitel leicht grünlich gedruckt, während die Vorgängerbücher diesen in Gelb ausweisen. Die Gestaltung der Rückseite des Bandes entspricht der der zuvor erschienenen Ausgaben dieser Reihe. Der Buchtitel A sivatagi rablók bedeutet „Die Wüstenräuber“ und wurde damit sehr exakt übersetzt.

Auch bei diesem Band erscheinen die Panels im Comic-Teil im Vergleich zu den einmontierten ungarischen Texten etwas unscharf und teilweise zum Original farblich leicht verschoben. Die Hefttitel und ebenso die Texte in den Sprechblasen sind mit denen der vor der Wende aus der DDR bezogenen Hefte identisch. Allerdings unterlief den Machern in Budapest ein kleiner Fehler bei der Paginierung, denn das erste enthaltene Heft (1982/2. bzw. 1/82) beginnt auf einer Seite 3, weil die beiden davor befindlichen Seiten mit der Vignette und dem umfangreichen Impressum mitgezählt wurden und dadurch dieses Heft auf einer Seite 22 endet. Alle übrigen enthaltenen Hefte wurden dann wieder analog zur deutschen Vorlage von Seite 1 bis Seite 20 paginiert.

Der informative Anhang entspricht inhaltlich auch bei diesem Band dem der deutschen Vorlage, jedoch erscheinen auch hier die Bilder etwas unscharf. Die letzten beiden Seiten, die in Deutschland der verlagseigenen Werbung dienten, enthalten, wie die letzten Ausgaben des Vorgängerverlages, Anzeigen zur in Ungarn erschienenen Sekundärliteratur.

Der Verlag

Erschienen ist dieser Sammelband beim Budapester Publikationshaus Időkapu Kiadó Kft. (in etwa „Zeittor Verlag GmbH“), das von András Rácz gegründet wurde. Herr Rácz war zuvor schon Geschäftsführer zweier Budapester Verlage, die die Mehrzahl der ungarischen Mozaik-Publikationen editierten. Wann das Haus genau seine Tätigkeit aufnahm, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, es wurden aber Hinweise dafür gefunden, dass der Verlag etwa um das Jahr 2010 ins Leben gerufen wurde.

Neben dem ABRAFAX KÖNYVEK 19 veröffentlichte das Publikationshaus auch einige Digedags-Sammelbände. Darüber hinaus ist noch eine weitere Publikation bekannt, die von diesem Verlag herausgegeben wurde. Es handelt sich hierbei um das Buch Torkig vagyok a Holokauszttal!, das Verlagsleiter András Rácz persönlich geschrieben hat. Das kleine Publikationshaus hat keine eigene Homepage, jedoch betreibt Herr Rácz eine Website, auf der er sein Buch über den Holocaust anbietet. Über weitere Aktivitäten des Verlages ist nichts bekannt.

Bücherübersicht

Alben 2001-2002

ungarische Detektive
ungarischer Robin

Bereits im Sommer 2001 erschien das erste ungarische Abrafaxe-Album beim Publikationshaus ABRAFAXE Kiadó. Da das Buch schon ein paar Monate vor dem Start der Heftreihe des Budapester Verlages in den Handel kam, wurde es zur allerersten ungarischen Abrafaxe-Publikation nach der Einstellung des Mozaik-Exportes aus der DDR. Bei diesem Album handelt es sich um die Balkan-Ausgabe des deutschen Buches Kleine Detektive - Die Abrafaxe auf heißer Spur, das im Land der Magyaren unter dem vollständigen Titel DETEKTÍV PALÁNTÁK - FORRÓ NYOMON A HÁROM MANÓ („Heranwachsende Detektive - Die drei Kobolde auf heißer Spur“) erschien und für 830 Forint (damals etwa 4,65 DM) zuzüglich Versand direkt beim Verlag sowie für 1190 Forint (damals gut 6,65 DM) im Buchhandel zu haben war.

Anfang 2002 folgte dann ein zweites Album, das gleichzeitig auch das letzte bis zur Schließung des editierenden Verlages Ende 2003 bleiben sollte. Diese ungarische Version des Buches Mach’s noch einmal, Robin! trägt den vollständigen Titel NA MÉG EGYSZER, ROBIN! - AZ ABRAFAXOK ÉS ROBIN HOOD („Noch einmal, Robin! - Die Abrafaxe und Robin Hood“) und wurde direkt beim Verlag für 1280 Forint (damals knapp 5,25 €) zuzüglich Versandkosten sowie im Buchhandel für 1780 Forint (damals knapp 7,30 €) angeboten.

Die Übersetzung des Detektiv-Albums stammt vom Budapester Unternehmen Elementa 2000 Bt., das Robin-Album übersetzte Dorka Tóth. Beide Übersetzer waren auch für die ungarischen Texte der ersten in Ungarn hergestellten Mozaik-Hefte verantwortlich. Die Typografische Vorbereitung beider Alben stammt ebenfalls wieder vom Budapester Werbeunternehmen Szinekúra Reklámügynökség Kft., mit dem Druck der Bücher wurden jedoch andere Druckereien beauftragt. So stellte man das Detektiv-Album in der nach ihrem Standort in Dabas (etwa 20 km südöstlich von Budapest) benannten Druckerei Dabasi Nyomda Zrt. her, während der Druck des Robin-Albums im Budapester Druckhaus GRAFIKA-TYPOPRESS Nyomdaipari Kft. erfolgte, dessen Website seinerzeit unter http://grafika-typopress.hu/ zu finden war.

Nachdem das Budapester Haus ABRAFAXE Kiadó seine Aktivitäten eingestellt hatte, vertreiben auch die Nachfolgeverlage die beiden Alben zu veränderten Preisen. Außerdem wurde das Robin-Comic zum Bestandteil eines offiziellen Sammelpaketes und das Detektive-Album tauchte in einem vermutlich wilden Gebinde auf. Heute sind die Bücher vergriffen, werden aber gelegentlich auf ungarischen Handelsplattformen im Internet angeboten.

Beschreibung der Bücher

Das ungarische Detektive-Album weist im Vergleich zur deutschen Vorlage einige Besonderheiten auf. So wurde das für die originale Buchreihe typische Abrafaxe-Logo, das die drei Protagonisten im London-Outfit zeigt, durch eine Art Heftkopf ersetzt, denn im oberen Bereich der Balkanausgabe prangen ein Mozaik-Schriftzug und links daneben ein neutrales Abrafaxe-Logo. Vermutlich entschied man sich in Budapest für dieses Layout, weil man durch dessen Ähnlichkeit zu den alten Hefteditionen hoffte, die Abrafaxe-Fans in Ungarn besser erreichen zu können. Durch die gestalterische Änderung musste jedoch das Gruppenbild der drei Kobolde etwas verkleinert und auch die Skyline Londons im Hintergrund tiefer gesetzt werden. Die Platzierung des Buchtitels und auch die Gestaltung der Rückseite des Buches decken sich dagegen weitgehend mit denen der deutschen Ausgabe. Lediglich der Buchpreis wurde bei der Balkanausgabe links oben auf die Rückseite platziert.

Bemerkenswert an dieser Ausgabe ist, dass die in Deutschland leere Rückseite des Vorsatzes direkt vor der Seite 1 in Ungarn redaktionelle Informationen enthält. So wird zunächst unter der Überschrift Több, mint 10 év! („Mehr als 10 Jahre!“) berichtet, dass die ungarische Leserschaft nach dem genannten Zeitraum nun wieder Abenteuer mit Abrax, Brabax und Califax lesen könne, dass es lange Zeit her sei, seit die drei Freunde ihre Abenteuer in der ungarischen Zeitschrift Mozaik erlebten, und dass es nach mehreren missglückten Versuchen endlich gelungen sei, einen ungarischen Verlag zu gründen, der wieder von der ununterbrochenen Wanderung der Kobolde um die Welt berichte. Unter der zweiten Überschrift Több, mint 25 év! („Mehr als 25 Jahre!“) wird dann mitgeteilt, dass es die angegebene Zeitspanne her sei, als in Berlin die ersten Comics mit den drei Kobolden erschienen seien, dass der deutsche Verlag seit dieser Zeit daran festhalte, die Abenteuer, die bereits ins feudale Japan, zu den Habsburgern und in den tiefsten Dschungel Afrikas geführt hätten, im Einklang mit der Geschichte zu beschreiben, dass es Spaß und eine Herausforderung sei, diesem Anspruch auch im 21. Jahrhundert mit seinen trügerischen Verlockungen zu genügen, und dass man hoffe, konkrete Fortschritte dieser Bemühungen auch in Kürze in Ungarn präsentieren zu können. Weiterhin wird berichtet, dass das Buch den Beginn einer Reihe von Veröffentlichungen darstelle und drei getrennte Abenteuer enthalte, die im viktorianischen England spielten, wo die Abrafaxe geheimnisvolle Fälle lösten, dass monatlich veröffentlichte Comic-Hefte mit Abenteuern, die an die Geschichte der alten Hefte anknüpften, folgen würden, dass die Sammlerschaft der alten Mozaik daran sicherlich Gefallen finden werde und dass die deutschen Leser sich auf einen im Herbst erscheinenden Abrafaxe-Kinofilm freuen könnten.

Während die Seite 1 des ungarischen Detektive-Buches mit der der deutschen Vorlage identisch ist, lässt die Seite 2 das Impressum vermissen, das in Ungarn einfach auf die in Deutschland weiße Rückseite des Nachsatzes nach der Seite 48 verschoben wurde. Die Gestaltung des gesamten Comic-Teils sowie die des Vorsatzes und des Nachsatzes stimmen dann vollständig mit denen des deutschen Originals überein. Ebenso wurde das kleine Format des Buches beibehalten.

Das ungarische Robin-Album ist hingegen fast vollständig identisch mit der ersten deutschen Auflage des Buches. Lediglich die letzte Seite vor dem Nachsatz enthält statt der Werbung für andere Abrafaxe-Alben solche für die ersten drei ungarischen Mozaik-Hefte des editierenden Verlags und die Rückseite lässt die Ausweisung des Verkaufspreises vermissen.

Weitere Alben?

Die Pläne des Budapester Publikationshauses ABRAFAXE Kiadó sahen Ende 2002 noch vor, auch das Album Congo zu veröffentlichen. Eine entsprechende Ankündigung wurde im redaktionellen Mittelteil des Mozaik No. 14 gemacht. Hier wurde der Buchpreis mit 1360 Forint (damals gut 5,70 €) angegeben. Jedoch zeigte die entsprechende Abbildung die deutsche Ausgabe, die lediglich mit dem ungarischen Aufdruck KONGÓ versehen wurde. Leider hatte sich die finanzielle Situation des Verlages damals bereits so weit verschlechtert, dass diese Edition bis zum Verlagswechsel im Herbst 2003 nicht mehr realisiert werden konnte. Allerdings waren die Vorbereitungen zur Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt dann doch schon so weit fortgeschritten, dass das Album nur wenig später beim Nachfolgeverlag erschien.

Bücherübersicht

Alben 2003-2006

ungarischer Kongo
zweiter ungarischer Robin

Kurz nachdem im Herbst 2003 das Budapester Publikationshaus N-Press Kiadó die Veröffentlichungsrechte für sämtliche Editionen mit Abrax, Brabax und Califax vom Vorgängerverlag ABRAFAXE Kiadó übernommen hatte, wurde Ende 2003 bereits ein erstes Comic-Album mit den drei Protagonisten herausgegeben. Es handelte sich bei diesem Buch um die ungarische Ausgabe des Albums Congo, das in Ungarn unter dem vollständigen Titel KONGÓ - AZ ABRAFAXOK AFRIKÁBAN („Kongo - Die Abrafaxe in Afrika“) erschien. Dass das Buch so kurz nach dem Verlagswechsel editiert werden konnte, liegt vor allem daran, dass die Herausgabe bereits seit Ende 2002 beim Vorgängerverlag vorbereitet worden war. Das Album war seinerzeit für 1980 Forint (damals etwa 7,50 €) zuzüglich Versandkosten direkt beim Verlag sowie für 2380 Forint (damals etwa 9,00 €) im Buchhandel erhältlich.

Nach der Übertragung der Ausgaberechte für Abrafaxe-Publikationen vom Übergangsverlag Lugas Kiadó (vormals N-Press Kiadó) an den endgültigen Verlag Ratius Kiadó Mitte 2004 blieb es zunächst ruhig in Sachen Album-Editionen. Erst im Sommer 2006 folgte eine weitere Ausgabe, bei der es sich um die Balkanausgabe des Bandes Setz die Segel, Robin! handelt, die im Land der Magyaren unter dem vollständigen Titel VITORLÁT FEL, ROBIN! - AZ ABRAFAXOK ÉS ROBIN HOOD 2. RÉSZ („Segel hoch, Robin! - Die Abrafaxe und Robin Hood 2. Teil“) erschien und wahrscheinlich ausschließlich direkt beim Verlag für 2500 Forint (damals etwa 8,85 €) zuzüglich Versandkosten erhältlich war. Allerdings blieb dieses Buch leider das letzte Abrafaxe-Album, das bis zur Beendigung der Publikationsaktivitäten in Budapest im Jahre 2011 veröffentlicht wurde.

Die Übersetzungen beider Alben stammen von Kristóf Szalay, der auch die ungarischen Texte der meisten Mozaik-Hefte besorgte. Im Kongo-Album werden keine weiteren druckvorbereitenden Verantwortungen ausgewiesen, dem Robin-Album hingegen ist zu entnehmen, dass hier wieder Péter Kiss als Korrektor fungierte und erstmals Herr Szabolcs Szekeres (in Ungarn: Szekeres Szabolcs) die typografische Vorbereitung übernahm. Die Herstellung des Afrika-Comics erfolgte in der nordwestungarischen Stadt Győr in der Drückerei Széchenyi Nyomda Kft., deren Website damals unter http://www.szechenyinyomda.hu/ zu finden war, das Buch um Robin Hood entstand in der Budapester Druckerei Premier Nyomda Kft., in der auch einige ungarische Sammelbände gedruckt wurden.

Der Verkaufspreis des Kongo-Albums wurde übrigens später etwas nach oben korrigiert. Außerdem wurde dieses Buch 2007 zum Bestandteil eines vom editierenden Verlag herausgegebenen Sammelpaketes, das darüber hinaus auch drei Mozaik-Hefte enthielt.

Beschreibung der Bücher

Die beiden ungarischen Alben unterscheiden sich nur geringfügig von ihren deutschen Vorlagen. So wurden dem Kongo-Buch einige zusätzliche Seiten angehängt, auf denen kurz über die Geschichte des ungarischen Mozaik berichtet und Werbung für die Hefte der ersten und zweiten Reihe aus ungarischer Eigenproduktion sowie für die ersten Abrafaxe-Alben der Balkanrepublik bertrieben wird. Außerdem enthält die vorletzte Seite die Kontaktdaten des editierenden Verlages in Form eines zweiten Impressums. Im Falle des zweiten Robin-Hood-Albums ist der einzige Unterschied auf der Rückseite des Buches zu finden. Hier fehlt der in Deutschland vorhandene Hinweis auf den ersten Robin-Band und außerdem wurden einige Bildzitate aus dem Innenteil ausgetauscht und neu arrangiert. In allen übrigen Details sind die beiden ungarischen Alben vollkommen identisch mit den deutschen Originalen.

Weitere Alben?

Im Mittelteil des Mozaik No. 58 wurde im Sommer 2006 einmalig ein weiteres Abrafaxe-Album angekündigt. Hierbei handelt es sich um das Buch Kleine Detektive 2, das unter dem vollständigen Titel DETEKTÍV PALÁNTÁK 2 - FORRÓ NYOMON A HÁROM MANÓ („Heranwachsende Detektive 2 - Die drei Kobolde auf heißer Spur“) erscheinen sollte. Die entsprechende Abbildung zeigt bereits einen vollständigen Coverentwurf, der mit Előkészületben („in Vorbereitung“) diagonal durchschrieben wurde. In späteren ungarischen Mozaik-Heften wurde leider nicht mehr auf dieses Album hingewiesen, denn die Edition des Buches wurde niemals realisiert. Die Gründe für den Abbruch entsprechender Bemühungen sind nicht bekannt und es kann auch nur vermutet werden, dass damals die Vorbereitung der Herausgabe der ersten ungarischen Sammelbände dazwischen kam und dann oberste Priorität besaß.

Bücherübersicht

Sonstige Buchveröffentlichungen

Das große Mosaik-Buch
der „Sammelband“ 0

Der Budapester Verlag Ratius Kiadó bereicherte den ungarischen Comic-Buchmarkt nicht nur um Abrafaxe-Sammelbände und Abrafaxe-Alben sowie Digedags-Sammelbände, das Publikationshaus editierte auch zwei Buchveröffentlichungen, die als Sekundärliteratur eingestuft werden können und die ausschließlich als ungarische Ausgaben existieren. So erschien etwa Mitte 2006 das Mozaik Nagykönyv (in etwa „Das Große Mosaik-Buch“), das für 2500 Forint (damals etwa 9,25 €) zu haben war, bevor zum Jahreswechsel 2008/2009 das Buch ABRAFAX KÖNYVEK 0, also ein Sammelband 0, herausgegeben wurde, der auf 400 Exemplare limitiert wurde und ebenfalls 2500 Forint (dann gut 9,30 €) kostete.

Beschreibung der Bücher

Beim Mozaik Nagykönyv handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe im Albumformat, die den vollständigen Titel Mozaik Nagykönyv - A magyar Mozaik története 1971–2006 („Das Große Mosaik-Buch - Die ungarische Mosaik-Geschichte 1971–2006“) erhielt. Gestalterisch wurde die Titelseite des Buches an den deutschen Verlagsprospekt für 2004 angelehnt, allerdings wurde als Hintergrund die Landkarte von der Rückseite dieses Heftchens genutzt, auf die dann die Grafik mit den Abrafaxen von der Vorderseite des Prospektes gelegt wurde. Auf der Seite 4 lautet der Untertitel des Buches abweichend Összefoglató kötet a magyar Mozaik történetéről 1971–2006 (in etwa „Zusammenfassungsband der ungarischen Mosaik-Geschichte 1971–2006“). Diese längere Version sollte wohl ursprünglich auch auf der Titelseite genutzt werden, denn die erste Ankündigung dieser Edition auf der Rückseite des ungarischen Mozaik-Heftes No. 53 zeigt eine entsprechende Abbildung.

Die Innenseiten dieser Ausgabe erinnern von ihrer Aufmachung her etwas an das deutsche Buch 25 Jahre Abrafaxe, jedoch bestehen inhaltlich zwei wesentliche Unterschiede. Zum einen werden vordergründig die ungarischen Mozaik-Ausgaben und nur vervollständigend die deutschen Comics behandelt und zum anderen werden die Digedags-Hefte vollständig mit einbezogen. Außerdem lieferte man zu den einzelnen Jahrgängen der ungarischen Hefte auch zeitgenössische Fakten aus der Geschichte Ungarns und bereicherte das Buch um diverse Hintergrundartikel. Als Herausgeber des „Großen Mosaik-Buches“ fungierte Verlagsleiter András Rácz persönlich, der auch die Mehrzahl der Beiträge beisteuerte. Die typografische Vorbereitung des Buches erfolgte durch das Unternehmen Painters Grafikai Bt., hergestellt wurde es in der Budapester Druckerei AduPrint.

Beim ABRAFAX KÖNYVEK 0 handelt es sich um eine Softcover-Edition im Mosaik-Format. Gestalterisch wurde das Buch an die ungarischen Sammelbände der Reihe ABRAFAX KÖNYVEK angelehnt, als deren Nummer 0 es dann auch eingeordnet wurde. Das passte ganz gut, denn die enthaltene Kurzgeschichte In vitro veritas liefert ja auch eine Art Vorgeschichte der Abrafaxe. Das Buch unterscheidet sich jedoch von den übrigen Ausgaben der Reihe, denn der enthaltene Comic gehört genau genommen in den Bereich der Nebenuniversen, nicht aber zur Hauptgeschichte der Mosaik-Hefte. Dennoch war In vitro veritas in einem deutschen Mosaik (Nr. 300) enthalten, wurde aber beim entsprechenden ungarischen Nachdruck (Mozaik 83) weggelassen, um schließlich als Comic-Teil des ABRAFAX KÖNYVEK 0 genutzt zu werden. Für die Gestaltung der Titelseite verwendete man einen Panel-Ausschnitt aus der Kurzgeschichte.

Der redaktionelle Anhang fällt bei diesem Buch umfangreicher aus als bei den übrigen Ausgaben der Reihe ABRAFAX KÖNYVEK. So wird zunächst auf fünf Seiten ein Abriss der bis 2008 erlebten Abrafaxe-Abenteuer geliefert, bevor auf weiteren sieben Seiten mit Bild-Vorlagen zur Hans-Wurst-Serie bekannt gemacht wird. Herausgeber dieser Edition war abermals Verlagsleiter András Rácz, jedoch lieferte er in diesem Fall keine Beiträge. Die Übersetzung des Comic-Teil besorgten János Nagy und Mihály Viszocsánszki, die auch diverse Lückenfüllerhefte und den redaktionellen Teil der „echten“ Sammelbände ins Ungarische übertrugen. Als Korrektor fungierte wieder Péter Kiss, für die typografische Vorbereitung war ebenfalls Attila Szanyi verantwortlich und das Buch wurde auch wieder in der Budapester Druckerei BLACKPRINT Nyomdaipari Kft. hergestellt.

Detailliertere Informationen zum Inhalt dieser Bücher sind in zwei gesonderten Artikeln enthalten (zu finden z. B. über die Links in der Tabelle Bücherübersicht).

Bücherübersicht

Malhefte

Malheft „Die Abrafaxe“
Malheft „Die Zeitreisenden“

Von den Merchandising-Artikeln des Budapester Verlages Ratius sollen hier nur zwei im Jahre 2005 herausgegebene Malhefte näher beschrieben werden, weil diese Publikationen zum einen in ihrer Erscheinungsform einem Comic-Heft am nächsten kommen und weil sie zum anderen sogar eine ISBN zugewiesen bekamen. Beide Ausgaben liefen unter dem Titel Mozaik - Világjárók kifestője („Mosaik - Weltenbummler Malheft“) und waren für 298 Forint (damals knapp 1,20 €) an den Zeitungskiosken, in diversen Supermärkten oder auch direkt beim Verlag zu haben. Das erste Malheft wurde im Frühjahr 2005 editiert und trägt den Untertitel Az Abrafaxok („Die Abrafaxe“). Ihm folgte im Herbst desselben Jahres das zweite Heft mit dem Untertitel Az időutazók („Die Zeitreisenden“). Für die typografische Vorbereitung beider Ausgaben war, wie auch bei diversen Mozaik-Heften, Márta Tuska verantwortlich, hergestellt wurden die Malhefte in der Budapester Druckerei PALATIA Nyomda Kft., wo auch einige Sammelbände entstanden.

Die erste dieser beiden Ausgaben wurde darüber hinaus auch zum Bestandteil eines Ende 2005 erschienenen Sammelpaketes.

Beschreibung der Malhefte

Beide Hefte sind etwas kleiner als A4-Format, besitzen einen laminierten Umschlag, dessen Innenseiten vorn und hinten die farbigen Vorlagen der in den Ausgaben enthaltenen Ausmalbilder zeigen, und weisen rechts oberhalb des Titels den Jahrgang, die Heftnummer und den Verkaufspreis aus. Dass die Ausgaben mit Jahrgang und Heftnummer gekennzeichnet wurden, lässt den Schluss zu, dass ursprünglich noch weitere Ausgaben geplant waren, die dann aber nie realisiert wurden. Allerdings liegen hierzu keine gesicherten Erkenntnisse vor.

Das erste Malheft trägt links neben dem Mozaik-Schriftzug ein Abrafaxe-Logo und zeigt unter dem Titel einen nicht kolorierten Ausschnitt der Titelgrafik des Mosaik 226. Die mit Hinweisen zum jeweiligen Motiv kommentierten Ausmalseiten im Innern der Ausgabe beginnen zunächst mit der Vorstellung der Abrafaxe, bevor sich Motive aus Mosaik-Heften der Griechenland-Ägypten-Serie und der Wido-Wexelgelt-Serie anschließen, die vorwiegend von entsprechenden Titelseiten stammen. Zwei Seiten sind dem Protagonisten Wido Wexelgelt sowie dem Antagonisten Don Ferrando gewidmet und zeigen entsprechende Figurinen. Auf der Rückseite dieser Edition werden die beim editierenden Verlag erschienenen Mozaik-Hefte beworben.

Das zweite Malheft trägt links neben dem Mozaik-Schriftzug die von der Titelseite der deutschen Buch-Edition 25 Jahre Abrafaxe bekannte Grafik mit den Abrafaxen und zeigt unter dem Titel das nicht kolorierte Titelmotiv des Albums Kleine Detektive. Die abermals mit Hinweisen zum jeweiligen Motiv kommentierten Ausmalseiten im Innern dieser Ausgabe zeigen erneut Grafiken aus Mosaik-Heften der Griechenland-Ägypten-Serie und der Wido-Wexelgelt-Serie. Allerdings wurden im hinteren Teil der Edition die Titelmotive der drei bis dahin in Ungarn erschienenen Abrafaxe-Alben DETEKTÍV PALÁNTÁK, NA MÉG EGYSZER, ROBIN! und KONGÓ ergänzt. Die Rückseite des Heftes zeigt eine Werbeanzeige eines ungarischen Diafilm-Anbieters.

Heftübersicht

Onepager

KRéTA 1/0: erste Ausgabe mit Abrafaxe-Abbildungen
KRéTA 3/4: erste Ausgabe mit Abrafaxe-Onepager

Zwischen 2002 und 2005 tauchten die Abrafaxe in unterschiedlicher Weise und in unregelmäßigen Abständen in einem kostenlosen Schülermagazin auf. Bislang konnten sieben Ausgaben der Zeitschrift nachgewiesen werden, die die drei Kobolde enthalten. Dennoch ist nicht völlig auszuschließen, dass die drei ostdeutschen Protagonisten auch noch in weiteren Editionen des Blattes zu finden sind.

Die Zeitschrift

Das Magazin im A5-Format erschien erstmals im Dezember 2002 und richtete sich an Schüler unterschiedlichsten Alters. Dem entsprechend erhielt die vom Budapester Design- und Werbeunternehmen PESTI PORTRÉ gelayoutete Zeitschrift auch den passenden Titel KRéTA („Kreide“). Die erste Ausgabe wurde als Nummer 0 des Jahrgangs 1 herausgegeben. Nach dieser „Nullnummer“ erschien das Heftchen dann in den Jahren 2003 (Jahrgang 2) und 2004 (Jahrgang 3) monatlich und wurde durchweg mit dem Jahrgang und der jeweils jahresbezogenen Ausgabennummer gekennzeichnet. Im Jahre 2005 (Jahrgang 4) wurde das Magazin dann im Abstand von zwei Wochen herausgegeben.

Zu dieser Zeit nutzte der Herausgeber die Zeitschrift, um Kinder und Jugendliche mit wissenswerten Informationen zu versorgen. So wurden Beiträge zu den Themen Geschichte, Fremdsprachen, Technik, Musik, Internet, Kino, Theater usw. geliefert, die man um Werbung, Comics, Rätsel und Ankündigungen der vom Herausgeber organisierten Veranstaltungen ergänzte. Hergestellt wurden die Hefte seinerzeit in der Budapester Druckerei Kossuth Nyomda Zrt., deren Website damals unter http://www.kossuthnyomda.hu zu finden war.

Ab 2006 erschien das Magazin dann nur noch vierteljährlich und entwickelte zudem mehr und mehr ein Eigenleben, bis es sich schließlich vollständig vom ursprünglichen Herausgeber abnabelte. Erste Anzeichen dafür waren ein Layout-Wechsel, eine Veränderung der inhaltlichen Ausrichtung und die Etablierung einer eigenen, vom Herausgeber losgelösten, Homepage. Schließlich stellte man vermutlich 2007 das Erscheinen der gedruckten Version ein und beschränkte sich ausschließlich auf die Website. Diese erfuhr ebenfalls mindestens einen Layout-Wechsel und präsentiert sich heutzutage als Studentenmagazin.

Die Comics

Bereits in der ersten Ausgabe des Schülermagazins KRéTA vom Dezember 2002 (Jahrgang 1, Nummer 0) sind die Abrafaxe zu finden. Der Budapester Verlag ABRAFAXE Kiadó reservierte hier eine Doppelseite, die vornehmlich der Werbung für die ersten Mozaik-Hefte aus ungarischer Produktion diente. Die linke Seite präsentiert unter der Überschrift Üdvözlet Kalandorok! („Willkommen Abenteurer!“) Kontaktdaten zum Bezug der Mozaik-Hefte sowie die Grafik von der Titelseite des deutschen Mosaik 271, die die Abrafaxe auf einem Mosaik-Heft fliegend darstellt. Die rechte Seite liefert unter dem Motto Történelem Furcsa Fricskáinak! (in etwa „Eine seltsame filmreife Geschichte!“) einen historischen Beitrag über Jack The Ripper. In analoger Weise sind auch die Auftritte der drei Kobolde in den Ausgaben vom Februar 2003 (Jahrgang 2, Nummer 2) und März 2003 (Jahrgang 2, Nummer 3) gestaltet. Hier allerdings berichten die unter identischer Überschrift laufenden historischen Artikel zum einen über Rasputin und zum anderen über den „Schachtürken“[4]. Ein letzter Auftritt dieser Art ist in der Ausgabe vom April 2003 (Jahrgang 2, Nummer 4) zu finden. Hier jedoch wurde auf der linken Seite die Grafik mit den Abrafaxen etwas verkleinert und nach unter verschoben, damit darüber drei ungarische Mozaik-Hefte abgebildet werden konnten. Außerdem behandelt die „seltsame filmreife Geschichte“ auf der rechten Seite die Historie der Löwenstatuen auf der Budapester Kettenbrücke.

Der erste Onepager erschien dann erst ein Jahr später in der Ausgabe vom April 2004 (Jahrgang 3, Nummer 4), dann allerdings vom Übergangsverlag Lugas Kiadó präsentiert. Es handelt sich hierbei um den Comic Verflixte Technik, der in Ungarn jedoch ohne Titel veröffentlicht wurde. Ihm folgte nur einen Monat später (Jahrgang 3, Nummer 5) der Onepager Das falsche Geschenk, der ebenfalls titellos blieb, diesmal aber auf der Titelseite des Magazins angekündigt wurde. Auch diese beiden Auftritte der Abrafaxe dienten vornehmlich der Werbung für die Heftreihe Mozaik, denn sie wurden um einen Bestellkupon ergänzt. Übrigens wurde etwa zur selben Zeit auch das erste Mal Werbung für das Schülermagazin KRéTA in den ungarischen Mozaik-Ausgaben betrieben.

Der letzte nachgewiesene Onepager mit den Abrafaxen erschien dann erst wieder in der Ausgabe vom 20. März 2005 (Jahrgang 4, Nummer 5). Hierbei handelt es sich um den Comic Auf der Spur des Täters, der in Ungarn unter dem gleichlautenden Titel A tettes nyomában veröffentlicht wurde. Dieser Auftritt wurde nun vom endgültigen ungarischen Mozaik-Verlag Ratius Kiadó initiiert, liefert allerdings erstmals keine Angaben zum Bezug der Comic-Hefte. Jedoch ist bereits auf der Titelseite dieser Ausgabe ein Hinweis auf die ungarische Abrafaxe-Homepage zu finden.

Wer die Comics ins Ungarische übertrug, wird leider nicht in den Heften angegeben, es kann aber mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass für diese Arbeit wieder Kristóf Szalay verantwortlich war. Aus wessen Feder jedoch die historischen Beiträge stammen, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

Der Herausgeber

Als Herausgeber des Schülermagazins KRéTA fungierte seinerzeit die Budapester Stiftung PEOPLE TEAM. Die Idee zur Gründung dieser Unternehmung entstand im Sommer 1990, als eine Gruppe junger Leute eine Art Ferienspiele für Schüler organisierte. Seither veranstaltet die Stiftung jährlich im Sommer eine Art Ferienlager, das PEOPLE TEAM Camp genannt wird und inzwischen auch unter internationaler Beteiligung stattfindet. Hierbei konzentrierte man sich zunächst darauf, den Kindern Kenntnisse in der englischen Sprache zu vermitteln, bevor auch die Sprachen Deutsch und Französisch hinzukamen. Außerdem begann man damit, Sprachreisen zu organisieren. Heutzutage vermittelt die Unternehmung im Wesentlichen Wissen in den Bereichen Fremdsprachen, ungarische Muttersprache, Medien und Film, Informations- und Telekommunikationstechnologie, Fotografie, Literatur, Sport sowie Tanz und bietet den Schülern so Möglichkeiten der lehrreichen Freizeitgestaltung.

Onepager-Übersicht

Onepager in der Heftreihe Mozaik

Drei der beim endgültigen Verlag Ratius Kiado erschienenen Mozaik-Hefte enthalten neben der Hauptgeschichte auch Onepager, die hier gesondert beschrieben werden sollen, da sie zum Teil nicht als deutsche Versionen existieren.

Beschreibung der Onepager

Das ungarische Mozaik No. 57 war das erste Heft mit einem Werbe-Onepager. Auf der Seite 20 wird das damals neue Album VITORLÁT FEL, ROBIN! (Setz die Segel, Robin!) angekündigt, indem man die ersten 5 Panels von der Seite 21 des Buches abdruckte. Allerdings wurden dem Captor, Vulgo und Creepy hier völlig neue Texte in den Mund gelegt. So klärt der Captor seine beiden Gefährten darüber auf, dass es ein neues Album mit den Abrafaxen und Robin Hood gebe und dass der publizierende Verlag eine neue Adresse in Budapest habe, zu der man jetzt unbedingt aufbrechen müsse. Als dann Vulgo einwendet, dass man auch im Internet bestellen könne, wird er vom Captor gescholten, weil das Internet doch erst in 750 Jahren erfunden werde. Unter dem Comic werden noch die Abbildungen der Vorder- und Rückseite des Albums sowie eine kurze Buchbeschreibung geliefert.

Ein weiterer Werbe-Onepager ist im Mozaik No. 62 enthalten. Die sechs Panels auf Seite 20 zeigen durchweg Abrax und Brabax in einem Dialog, in dem es im Wesentlichen um das Mozaik, um ein Robin-Album sowie um Bestellmöglichkeiten und Rabatte geht. Beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass die Figuren der beiden Kobolde aus verschiedenen Panels der Hefte 273 bis 280 „herausgeschnitten“ und dann auf einfarbigem Hintergrund neu kombiniert wurden, wodurch ein Abrax aus dem Heft 275 auch schon mal einem Brabax aus dem Heft 280 gegenüber steht. In seiner Machart ist dieser Onepager wohl einzigartig.

Und schließlich soll der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden, dass das Mozaik 83 auf der Seite 19 den Onepager Büchersendung per Luftpost, hier unter den Titel Repülési lexikon („Fliegendes Lexikon“), sowie auf Seite 21 den in Ungarn titellosen Comic Abenteuer Aquarium enthält.

Onepager-Übersicht

Onepager auf der Homepage des Verlages

Zwischen Anfang 2008 und Mitte 2009 veröffentlichte der Verlag Ratius Kiadó auf seiner Website auch Onepager mit den Abrafaxen. Die meisten dieser Comics wurden nie in gedruckter Form publiziert.

Beschreibung der Onepager

Die Bildgeschichten liefen unter der Bezeichnung MINI KÉPREGÉNY („Mini-Comic“) und waren nur den auf der Homepage des Verlages angemeldeten Usern in voller Größe zugänglich. Insgesamt wurden auf diese Weise zehn Onepager veröffentlicht, von denen neun aus der SUPERillu und einer aus dem Berliner Kurier stammen und die höchstwahrscheinlich von Kristóf Szalay übersetzt wurden. Die im pdf-Format zugänglichen Comics tragen meist keine Überschrift, jedoch erhielten die Bildgeschichten auf der Website, von der aus sie geladen werden können, durchweg einen Titel. Diese Titel unterscheiden sich zum Teil beträchtlich von denen, die die Onepager in Deutschland erhielten.

Bemerkenswert ist, dass unter den Comics auch die beiden Onepager zu finden sind, die einen Monat später im Mozaik 83 abgedruckt wurden.

Onepager-Übersicht

Sonstige Aktivitäten

Bereits lange vor der politischen Wende in Ungarn hatte dort das Mozaik eine recht solide Anzahl von Anhängern gewinnen können, was die Auflagenzahlen und die Dauer der Importe aus der DDR anschaulich belegen. So verwundert es auch nicht, dass sich die ungarischen Comic-Liebhaber bei den Versuchen, Lücken in ihren Sammlungen zu schließen, kennenlernten und so bereits Ende der 1980er Jahre die Idee reifte, ein erstes Fan-Treffen zu organisieren. Sicherlich verloren in den Jahren zwischen den letzten DDR-Exporten von 1990 und den ersten ungarischen Publikationen von 2001 viele vormalige Anhänger der Digedags und Abrafaxe das Mozaik wieder aus den Augen. Dennoch blieben einige hundert Aktivisten, von denen die engagiertesten schließlich in Budapest den einzigen ausländischen Fan-Club, den Mozaik Klub, gründeten, der heute noch regelmäßige Treffen abhält. Übrigens gingen aus dem Umkreis dieses Fan-Clubs auch sämtliche an der Publikation der zahlreichen Mozaik-Veröffentlichungen ab 2001 beteiligten Verlagsleiter hervor, die weniger an der Treue der Anhänger als vielmehr an den wirtschaftlichen Gegebenheiten scheiterten.

Mit der Einstellung der Publikation im Jahre 2011 hatten die Liebhaber der Abenteuer der Abrafaxe zunächst keinerlei Aussicht auf ungarische Fortsetzungen der Geschichten. Und genau hier setzte vermutlich zum Jahreswechsel 2011/2012 eine private Initiative an. Unter dem Namen Magyar Mozaik („Ungarisches Mosaik“) ist eine Gruppe von Enthusiasten aktiv, die zunächst sämtliche ungarischen Abrafaxe-Mozaik als (eingescannte) E-Books anbot. Inzwischen sind aber auch Alben, Onepager, Sekundärliteratur und sogar elektronische Versionen von bislang nicht in Ungarn erschienenen Heften hinzugekommen. Für diese neueren Mozaik-Ausgaben übersetzt zunächst ein kleines Team die Textinhalte der Comics, die dann in aufwendiger Kleinarbeit zu passenden Textblöcken arrangiert und ausgedruckt sowie in die jeweiligen Sprechblasen und Panels deutscher Hefte eingeklebt werden. Die so mit ungarischen Texten und übersetzten Lautmalereinen versehenen Hefte dienen dann quasi als Matrize für die Herstellung entsprechender E-Books. Nach erfolgter Digitalisierung werden die Matrizen-Hefte gern an ungarische Sammler oder Händler abgegeben, die diese Unikate zum Teil auch deutschen Sammlern zukommen lassen.

Auf Basis der so entstandenen E-Books wurden vermutlich irgendwann im Verlaufe des Jahres 2012 von privater Seite einige Mozaik-Hefte mit den Abrafaxen gedruckt, die als zaghafter Versuch der Fortführung der zum Jahreswechsel 2010/2011 abgebrochenen Heftreihe angesehen werden können. Bekannt geworden sind zunächst drei solcher Ausgaben, die die Balkan-Versionen der deutschen Mosaik 320, 321 und 322 darstellen und mit denen die bis dahin unvollendete Amerika-Serie in gedruckter Form abgeschlossen wurde. Wie alle E-Book-Ausgaben der in Ungarn nicht erschienenen Hefte weisen auch diese gedruckten Comics rechts neben dem Mozaik-Schriftzug die originale Heftnummer aus und erhielten einen neuen Heftreihen-Untertitel, der AZ ABRAFAXOK HIHETETLEN UTAZÁSA („Die unglaubliche Reise der Abrafaxe“) lautet. Darüber hinaus existieren auch abweichende ungarische Versionen der deutschen Mosaik 320 bis 322, die (der Nummerierung der offiziellen Hefte folgend) als Heft 103, 104 und 105 gekennzeichnet wurden. Weiterhin sind auch Nachdrucke der Abenteuer ab der zweiten Japan-Serie in Ungarn aufgetaucht. Und schließlich existieren inzwischen sogar ungarische A4-Softcover-Ausgaben der in der Balkanrepublik nicht veröffentlichten Abenteuer der Kleinen Detektive, eine Balkanausgabe des Albums Kaiser, Krieger, Löwenjäger und sowohl ungarische als auch deutsche Variantcover-Editionen der originalen Hefte 5/90 bis 12/90 sowie 433 und 444. Die Sammelwürdigkeit dieser Ausgaben bleibt allerdings fraglich, weil sie zum einen nicht zu den offiziellen Veröffentlichungen zählen und weil prinzipiell jeder, der über die entsprechenden E-Book-Versionen und ein passables Grafik-Programm verfügt, den Druck solcher Hefte in Auftrag geben kann.

Anmerkungen

  1. In Ungarn wird bei der Benennung von Personen der Nachname dem Vornamen vorangestellt (z.B. Hegenbarth Johannes). Es handelt sich hierbei um eine Wortkonstruktion, die im Ungarischen auch generell den dort nicht vorhandenen Genitiv ersetzt. So bedeutet zum Beispiel a MosaPedia weboldal wortwörtlich „die Website der MosaPedia“. Somit steht in der ungarischen Sprache Hegenbarth Johannes für „Johannes der Familie Hegenbarth“.
  2. Das insgesamt sechs oberirdische und drei unterirdische Etagen umfassende Einkaufszentrum Mammut besteht aus den Gebäuden Mammut I und Mammut II, die im zweiten und dritten Obergeschoss durch eine zwei Stockwerke umfassende und durch Verglasung geschlossene Fußgängerbrücke über die Budapester Straße Lövöház utca hinweg miteinander verbunden sind.
  3. Vermutlich 2004 wurde in Budapest in der Straße Rákóczi út Nr. 29 das Mozaik Étterem és Kávézó („Restaurant und Café Mosaik“) eröffnet. Der Name der Gaststätte im Art-déco-Stil mit gehobener Küche hatte nichts mit der Comic-Zeitschrift zu tun, sondern war direkt auf die gleichnamige Gestaltungstechnik zurückzuführen. Dennoch gefiel dieser Name den Mitgliedern des ungarischen Mozaik-Fanklubs, weshalb sie dieses Restaurant, dessen Homepage seinerzeit unter http://www.mozaiketterem.hu/ zu finden war, für ihre regelmäßigen Treffen auswählten. Nachdem die Gaststätte wahrscheinlich 2007 aus bisher ungeklärten Gründen in Bástya Bisztró („Bistro Bastion“) umbenannt worden war, behielten die ungarischen Comic-Fans dieses Restaurant, dessen Homepage nun unter http://www.bastyabisztro.hu/ zu finden war, als Treffpunkt bei. Im Frühjahr 2013 hat die Speisegaststätte mit Café nach einer Renovierung durch den neuen Eigentümer als AMMAN'S FRESH KITCHEN („Ammans frische Küche“) wiedereröffnet. Unbekannt ist, ob die ungarischen Liebhaber deutscher Bildgeschichten sich weiterhin dort treffen.
  4. Der „Schachtürke“ war ein Schachroboter, den der österreichisch-ungarische Mechaniker Wolfgang von Kempelen konstruierte und erstmals 1769 der Öffentlichkeit präsentierte. Das Gerät bestand aus der Figur eines türkisch gekleideten Mannes, der an einem Schachbrett saß. Der Apparat erregte seinerzeit einiges Aufsehen, weil er die Mehrzahl seiner Partien gewann. Jedoch stellte sich Jahre später heraus, dass der Apparat gar nicht selbständig funktionierte, denn im Innern des „Automaten“ saß ein versierter Schachspieler, der die Mechanik bediente.

Literatur

Interne Links

Externe Links

deutsche Ausgaben im Ausland Bild:Hapfff.png Auslandsausgaben Abrafaxe Bild:Hapfff.png Abrafaxe-Spielfilm im Ausland


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