Märchen und Sagen im Mosaik

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Es war einmal...

Im MOSAIK wurden immer wieder Märchen und Sagen als Vorlagen genutzt. Das reicht von versteckten Andeutungen über einzelne Motive bis hin zur Nacherzählung ganzer Stoffe. Gelegentlich werden auch eigene Legenden für die Mosaikhandlung erfunden.

Inhaltsverzeichnis

Griechische und Römische Antike

Die griechische und römische Mythologie ist im MOSAIK besonders prominent vertreten. Üblicherweise handelt es sich freilich um die bloße Nennung von Götternamen. Wesentlich seltener werden ganze Stoffe für die Handlung genutzt. Bei den folgenden Beispielen ist es durchaus nicht immer sicher, ob die Übernahme ins MOSAIK bewusst geschah oder ob eine bestimmte Geschichte einfach als Topos bekannt war.

Der Kampf um Troja und die Irrfahrten des Odysseus

Auf die Eroberung Trojas mit Hilfe des Trojanischen Pferdes wird im MOSAIK zweimal angespielt. Zunächst ganz direkt: Stupides Militarios vergleicht Digedags Coup, mit Hilfe eines Hammels in das Kastell Peripheria einzudringen, mit dem berühmten Riesenholzgaul (Runkel-Serie, Heft 110). Später in der Alexander-Papatentos-Serie wird die Sage zwar nicht angesprochen, aber erkennbar in die Handlung verwoben (Kapitel - Der Schild des Poros, Heft 3/86): Die Abrafaxe verstecken sich dort in einer hohlen Kuhplastik und gelangen so in den Palast von Rattabumpur. Allerdings sind sie nicht so erfolgreich wie ihre Vorgänger um Odysseus, den kleinen Aias und Menelaos oder auch Digedag - ihr Versuch, die Diamantaugen zu mopsen, wird entdeckt, und sie landen zusammen mit dem Schöpfer der Kuhfigur in der Diamantenmine.

Auf Homers Odyssee, also das Epos von den Irrfahrten des Odysseus, wird dreimal zurückgegriffen. Sowohl die Digedags als auch die Abrafaxe erinnern sich an Odysseus' Abenteuer mit Polyphem und so, wie der antike Held aus einer Höhle entkam, schmuggeln sie sich in Städte hinein: die Digedags, die bei der Gelegenheit sogar Homer selbst erwähnen, durch das Goldene Tor von Konstantinopel (Heft 112), die Abrafaxe in die Verbotene Stadt (Heft 10/81). Der dritte Hinweis auf Odysseus ist etwas versteckter: Im Griechenland-Kapitel hören die Abrafaxe von dem jungen Odyssos, der seit geraumer Zeit verschwunden ist. Im Auftrag seiner Eltern Philemon und Baucis machen sie sich schließlich auf die Suche.

Herakles

Auf den größten Helden der griechisch/römischen Sagenwelt wird im MOSAIK häufiger angespielt; sei es, dass ein Schiff nach ihm benannt ist, sei es, dass jemand bei der "Keule des Herkules" flucht. Näheres dazu im Artikel Herakles.

Hier interessieren insbesondere die Ähnlichkeiten zwischen den Abenteuern von Alexander Papatentos im Amazonenreich und den sagenhaften Zwölf Taten des Herakles. So wie dieser die Äpfel der Hesperiden und den Gürtel der Hippolyte holen musste, hat jener einen Schild aus dem Tempel des Wischnu zu besorgen; so wie dieser die Ställe des Königs Augias reinigte, kümmert sich jener mit einer eigens erfundenen Kehrmaschine um die Hygiene im Palast von Roxane; und wie dieser mit diversen Ungeheuern kämpft - dem Nemeischen Löwen, der Lernäischen Schlange u.a. -, so beweist sich jener als Bändiger eines Tigers im Durga-Tempel. Außerdem wird von beiden Helden ein Amazonen-Abenteuer und ein Techtelmechtel mit einer Amazonenkönigin berichtet - bei Herakles ist es die bereits erwähnte Hippolyte, bei Alex die bildschöne Roxane.

Lothar Dräger zufolge, dem Autor der Alex-Papatentos-Geschichten, sind diese Übereinstimmungen nicht beabsichtigt gewesen. Eine unbewusste Beeinflussung durch die Sagenstoffe kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Androklos und der Löwe

In der Runkel-Serie und im Dschuha-Kapitel wird auf unterschiedliche Aspekte der Sage von Androklos und dem Löwen Bezug genommen. Diese Geschichte ist erstmals in den Attischen Nächten des Aulus Gellius (2. Jhd. n. Chr.) überliefert und erscheint danach in den verschiedensten Fassungen in der europäischen Literatur. Im MOSAIK wird zuerst die Szene des Wiedertreffens zwischen Androklos und seinem Löwen in der Handlung verarbeitet (hier: Digedag und Löwe Nero), später dann das ursprüngliche Kennenlernen samt Krankenpflege (nun: Califax und Löwe Leo).

Labyrinth von Knossos

Bei ihrem Besuch auf Kreta (Heft 233) erleben Brabax und Sibylla ein Abenteuer im verschütteten Palast von Knossos, das offenkundig von der alten Sage um Minos, Daidalos, Ikaros, Pasiphaë, Theseus, Ariadne und den Minotauros inspiriert ist. Das Labyrinth, der stierköpfige Unhold in dessen Zentrum und sogar der berühmte Ariadnefaden (in Form von Sibyllas Mantel) spielen eine Rolle. Nicht ganz sicher ist jedoch, ob die beiden das Ganze nicht wegen Sauerstoffmangels nur halluziniert haben.

Dieser Sagenkreis wird auch am Ende des Sibylla-Kapitels nochmals berührt, als auf der Insel Thera die Figuren Theseus und Daidalos auftreten. Außer den Namen haben diese aber nichts mit den Sagengestalten gemein. Auf Ikaros wurde sogar schon in der Römer-Serie angespielt, als dort die so genannte Ikarus-Truppe Rom aus der Luft angreift.

Europäische Sagen und Märchen

Nessie

69: Die Digedags begegnen Nessie - weder sie selbst noch der Leser erlangt Klarheit darüber, ob die beiden dies wirklich erlebt oder nur (beide zur gleichen Zeit) geträumt haben.

Böhmens alte Sagen

Beim Aufenthalt der Digedags in Prag (Heft 78) werden zahlreiche Sagen aus dem Werk Böhmens alte Sagen von Alois Jirásek zitiert. Manche davon werden lediglich erwähnt, wie die vom Zauberer Zito, vom König Wenzel oder vom Ritter Dalibor. Eine weitere wird etwas detaillierter vorgestellt: die Geschichte von Meister Hanuš, dem sagenhaften Konstrukteur der astronomischen Turmuhr am Altstädter Rathaus. Und schließlich werden die Legenden um Doktor Faust und das Faust-Haus mit der Golem-Sage um Rabbi Löw kombiniert und zu einer MOSAIK-eigenen Geschichte umgeformt.

Lindwürmer

Die europäische Sagen- und Märchenwelt wimmelt von Drachen. Im Gegensatz zum chinesischen Kulturkreis sind Drachen hierzulande Ungeheuer, die es zu besiegen gilt. Entsprechend gestaltet sich ihre Rolle im MOSAIK: Von Albin Runkel von Rübenstein, der wie Siegfried in Drachenblut gebadet haben soll, über Ritter Runkels Drachenkampf im Dschebel Hamrin bis zu Wido Wexelgelts phantastischem Abenteuer im Dschungel von Südamerika zieht sich die Auseinandersetzung mit den Lindwürmern; häufig ist eine hilflose Prinzessin involviert.

Auch das Auftreten von Drachen im Theater kommt im MOSAIK mehrfach vor - da gibt es einen Karnevalsdrachen in Venedig, einen mitleiderregenden Drachen im Stück Drachenkampf im Orient oder Die geraubte Prinzessin, einen dreiköpfigen Drachen bei den Rübensteiner Festspielen und einen Drachen in der Oper Siegfried im Marinski-Theater zu St. Petersburg.

Näheres zu all dem im Artikel Drachen im Mosaik.

König Artus

Der Sagenkreis um König Artus (oder Artur) wird im MOSAIK mehrfach aufgegriffen, vor allem in der Runkel-Serie und dem Don-Quixote-Kapitel. Dabei dürfte die Bearbeitung des Stoffes durch Richard Wagner oft als unmittelbare Quelle gedient haben. Außer Artus selbst finden sein Hofmagier Merlin und die Ritter Lohengrin und Parsifal von seiner Tafelrunde Erwähnung; letzterem begegnen die Abrafaxe gar auf einem Kalenderblatt.

Näheres zu dieser Thematik siehe im Artikel Artusepik.

Märchen der Brüder Grimm

In der Runkel-Serie werden die Märchen vom Aschenputtel (für den Schönheitswettbewerb in Peripheria) und Vom Fischer und seiner Frau (in Hamids Lied) verarbeitet.

In der Mittelalter-Serie erinnert die Ankunft von Abrax und Floribert von Wackerstein in den Ländereien der Gräfin von Speckborn an das Märchen vom König Drosselbart.

In der Stein-der-Weisen-Serie nutzte man Motive des Märchens von Schneewittchen für die Vorgeschichte von Johanna.

Alle vier Märchen dürften dem Mosaikkollektiv vor allem aus der Sammlung von Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm bekannt sein, obwohl sie natürlich auch in anderen Fassungen verbreitet und wesentlich älter als das 19. Jahrhundert sind. Es fällt auf, dass diese Märchen in der MOSAIK-Fassung teilweise eine andere Moral als im Original haben.

Zur weiteren Lektüre zwei Wikipedia-Links:

Werwölfe

Tod und Teufel

Orientalischer Kulturkreis

Fliegende Teppiche

  • 134: Die Zöllner des Scheichs von Basra halten den Gebetsteppich des falschen Muezzins für einen fliegenden Teppich.
  • 217/218: Die Sage von den fliegenden Teppichen inspiriert den Sultan zur Durchführung eines Wettbewerbes, anlässlich dessen die Digedags ihre Teppichwurst konstruieren.

Sonstige Märchenmotive und MOSAIK-eigene Legenden

  • 39: Bhur Yham erzählt den Digedags von seinem Besuch auf der Erde. Danach erzähle man sich in Indien, ein Fakir habe Digedag gelehrt sich unsichtbar zu machen, so dass dieser nun für immer verschwunden sei - eine Geschichte, aus der sich viele Jahre später ein ganzes Heft entwickelt.
  • 135: Der Perlenfischer Hamid trägt in Liedform ein Märchen vor, das an eine orientalische Form von Der Fischer und seine Frau erinnert.
  • 147: Ritter Runkel erzählt den Bewohnern der Burg Rübenstein ein Märchen, "das er auf irgendeinem Basar aufgeschnappt und uns schon hundertmal erzählt hat" (Zitat Digedags) und das von einem Kampf gegen einen neunköpfigen Drachen (mit Hilfe einer Tarnkappe) und der anschließenden Befreiung einer orientalischen Prinzessin handelt. Runkel stellt die Geschichte natürlich als sein eigenes Erlebnis dar und übernimmt später, als diese Geschichte bei den Rübensteiner Festspielen aufgeführt wird, die Hauptrolle.
  • 223: Die Digedags entschwinden ins Land der Märchen und Träume.

Japanische Sagen

Die Legende von Star-Sin

...Legende von Star-Sin...

Die Sage von der Schneefrau

...Sage von der Schneefrau Ôyuki...

Altamerikanischer Kulturkreis

  • 172: Dem Mythos von Quetzalcoatl und seiner Wiederkehr ist ein eigenes Heft gewidmet, in dem Rote Wolke den Digedags diese Geschichte erzählt.
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