Rind

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Rinder verschiedener Art kommen in den Geschichten der Digedags wie auch der Abrafaxe häufig vor. Der ungestüme Angriff wütender Stiere und Rinderherden hat die Mosaik-Macher mehrfach inspiriert. Die weiblichen Tiere, die Kühe, sorgen dagegen eher für komische Momente.

Inhaltsverzeichnis

Über Rinder

Die Rinder (Bovinae) sind eine Unterfamilie der Hornträger (Bovidae), zu denen außerdem Schafe, Ziegen und Antilopen gehören. Sie sind in mehreren Arten in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika verbreitet. Fünf dieser Arten wurden domestiziert und zählen heute noch zu den wichtigsten Haustieren; die Zähmung der oft sehr großen, wehrhaften und angriffslustigen Wildformen gehört zu den bemerkenswertesten Leistungen der Menschheit auf diesem Gebiet. Der unbewusste Stolz darauf drückt sich in verschiedenen Stierkulten aus (vgl. z.B. den Minotauros auf Kreta).

Für das Mosaikgeschehen sind folgende Arten der Rinder von Bedeutung:

  • das Hausrind (Bos primigenius f. taurus)
  • seine wilde Stammform, der Auerochse (Bos primigenius)
  • der Hausyak (Bos mutus f. grunniens)
  • der Hauswasserbüffel (Bubalus arnee f. bubalis)
  • der Rotbüffel (Syncerus caffer nanus)
  • der Bison (Bison bison)

Auftritte von Rindern im Mosaik

Hausrind

  • Eine langhörnige Kuh bringt Jadu mit den Abrafaxen und Sibylla zusammen (237).
  • Zwei Ochsen ziehen den Schlitten mit der Mumie Echnatons (247).
  • Am Weg nach Halberstadt pflügt ein Bauer mit einem recht urwüchsigen braunen Ochsen ein grasbewachsenes, brachliegendes Feld um (384). In der Stadt ist in diesem Heft schon der erste Zugochse zu sehen. In Heft 385 begegnen Brabax und Johanna noch mehreren dieser braunen Ochsen, die Bauernwagen zum Halberstädter Markt ziehen.

Stierkampf

Stierkämpfe sind in vielen Kulturen verbreitet. ... Im Volksmund und auch im Mosaik wird oft die rote Farbe des Tuchs mit den Angriffen des Stiers in Verbindung gebracht. Das ist aber nicht richtig, da das Rind rot keineswegs als besonders auffällige Farbe wahrnimmt. ...

  • Für das zweifelhafte Touristenvergnügen des Stierkampfs sind Sieglinde und Siegfried nach Sevilla gereist. Während ihrer Entführung in die neue Welt hat Siegfried in den Heften 260, 261, 262 und 263 trotz haarsträubender Abenteuer kaum andere Sorgen, als dass seine "Schtiakampfkarten" verfallen könnten.

Auerochse

Hausyak

...

Hauswasserbüffel

Rotbüffel

  • Im Circus Digedag treten auch die Zirkus-Büffel auf. Sie sehen aus wie Rotbüffel, obwohl sie nicht aus Afrika, sondern von einer Südseeinsel stammen. Doch mit Zoogeografie nehmen es die frühen Mosaikhefte nicht so genau.
  • Im Album Congo hat Herrmann Lüdke die Maske des "Ungeheuers vom N'gomo-Tal" unter anderem mit einem Paar Hörner verziert, die wahrscheinlich von einem Rotbüffel stammen.

Bison

heilige Stiere und Kühe - vergöttlichte Rinder

Die Statue eines antropomorphen Apis-Stieres

In vielen Teile der Alten Welt wurden und werden Rinder vergöttlicht. Dabei wird in der Regel sehr stark zwischen Stieren, die für Kraft und Wut, und Kuhgottheiten, die für Mütterlichkeit, Heilkunst und Liebe stehen, unterschieden.

Auch im MOSAIK kam dieses Phänomen öfters zur Geltung.

Heilige Kühe in Indien

Während der Alexander-Papatentos-Serie stößt man zweimal auf als heilig bezeichnete Kühe. Mit einer Statue einer heiligen Kuh, gefertigt von Ishmo Delhire, feiert der Maharadscha Alim von Rattabumpur in Heft 3/85 die Erlangung der beiden Diamantenaugen. Dabei ist aber zu bemerken, dass die hohle Kuhstatue äußerlich an die Statuen von Schiwas Reittier, den Stier Nandi, angelehnt ist.
Eine lebende heilige Kuh dient später in den Heften 6/85 und 7/85 als Reittier von Prinz Yanishti, dem Sohn des Maharadschas. Weitere heilige Kühe sind beim Festumzug anlässlich des Diwali zu sehen. Der Kampf mit einem Stier zu diesem Fest soll Glück bringen (12/87).

Stiermischwesen auf Kreta

Die Stierkulte in minoischen Kreta führten auf dem Festland Griechenlands zur Entstehung der Legende um den Minotaurus, ein Mischwesen zwischen Mensch und Stier, der in einem Labyrinth eingesperrt sei und dem Jungfrauen und Jünglinge zum Fraß vorgeworfen würden und der schließlich vom Athener Held Theseus getötet wurde.
Diese Legende wurde im MOSAIK 233 aufgegriffen.

Rindergottheiten im Alten Ägypten

Im umfangreichen Pantheon des Alten Ägypten gab es schon seit der Frühzeit Kuhgottheiten (vgl. die Narmer-Palette). Von diesen spielte Hathor die bedeutendste Rolle im religiösen Leben der Ägypter. Sie war Muttergottheit, Himmelsgottheit und zuständig für Tanz, Musik und Liebe. Hathor wurde als Kuh, häufiger jedoch als Frau mit Kuhohren und Kuhhörnern, zwischen denen eine Sonnenscheibe zu sehen ist, dargestellt. Eine Statue der Hathor steht in der Grabkammer des Meneptah im Heft 8/83. Eine weitere Darstellung der Hathor findet sich im Heft 245 auf S. 2.

Als Manifestation des Gottes Ptah galt der Apis-Stier. Dieser wurde im Tempel des Gottes in der alten ägyptischen Hauptstadt Memphis gehalten und verehrt. Nach seinem Tod wurde er mumifiziert und in prächtigen Grabstätten beigesetzt. Der Apis-Kult hielt sich bis ins 5. Jahrhundert. Darstellungen des Apis sieht man in den Heften 238 und 244.

Mesopotamien

In Mesopotamien symbolisieren Stiere den Wettergott Adad. Dutzende Stiere wurden ihm zu Ehren auf dem Ischtar-Tor in Babylon angebracht. Diese Darstellungen dienten dem Mosaikzeichner Horst Boche als Inspiration für die Innendekoration der Zikkurat bei Hille in den Heften 10/83 und 11/83.

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