Mosaik von Hannes Hegen 58 - Die Angst vor dem Kometen
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | September 1961 |
Nachdruck in | Der Trick mit den Kugeln Reprintmappe V, Berliner Kurier TaschenMosaik 16 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 100 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.058 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Erfinder-Serie | ||
Kapitel: Denis-Papin-Serie | ||
Heft davor | Schwein muß man haben | |
Heft danach | Der Streit um die Sonntagsperücke |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Dig und Dag landen nach einem gescheiterten Versuch, mit einem Ruderboot den Ärmelkanal zu überqueren, als Schiffsbrüchige im Jahre 1682 in England.
- Als hungrige Landstreicher graben sie sich einige Kartoffeln aus einem bestellten Feld aus und rösten sie sich über offener Flamme (damit haben sie wohl in Europa die Bratkartoffel erfunden). Beim Verzehr dieser gerösteten Früchte werden sie als Kartoffeldiebe von einem Feldhüter gestellt.
- Der Oberbutler Mr. Jeremias hat jedoch andere Sorgen, als sich um Kartoffeldiebe zu kümmern. Seine Lordschaft geruht nämlich, ein Gala-Diner für die Mitglieder der Royal Society zu geben. Der Butler hat nur keine fähigen Köche an der Hand. Als Wiedergutmachung werden die Digedags daher zur Zwangsarbeit auf Plumford Castle verpflichtet: Als Köche sollen sie ein Festmahl für die eingeladenen Herren der Royal Society zubereiten.
- Bei der Zusammenkunft der Royal Society treffen sie auf Edmond Halley, den Entdecker des gleichnamigen Kometen, sowie ihren Freund Denis Papin wieder, der gerade einen Dampfkochtopf erfunden hat. Als Halley über seine Entdeckung doziert, will ihm Papin mit seinem Dampfkochtopf die Show stehlen. Durch Papins Schussligkeit explodiert das Teil wie auf Stichwort. Bald merkt die Gesellschaft, dass es nicht der Komet war, sondern nur der Großvater des Schnellkochtopfs.
- Kurz darauf hat Papin die nächste Generation seines Pottes fertig. Während Halley von Gefahr durch Kometen berichtet, wird Papins neueste Erfindung, der Dampfkochtopf in der nächsten Generation, von Lord Plumford genutzt, um die Armenspeisung durch Veredlung von Küchenabfällen zu revolutionieren. Was spräche dagegen, etwa Müll in diesem Reaktor aufzuarbeiten? Die Digedags müssen den gesamten Querschnitt der Küchenabfälle aufkochen. Eine erste Kostprobe verspricht nicht viel Gutes. Doch der Lord will unbedingt als Sponsor der "Plumford-Suppe" noch vor dem erwarteten Weltuntergang in die Geschichte eingehen.
- Die Digedags sollen den Armen von Plumford das Zeug verabreichen. Doch nicht einmal die Straßenköter wollen diese nette Sozialleistung annehmen. Die örtliche Stadtwache spricht den Digedags ein Platzverbot aus. Leider wird die Plumford-Suppe kein Erfolg. Der Versuch der Digedags, den Suppenklumpen zu beseitigen, führt zu einer Kometen-Hysterie: Da sie einen erstklassigen Gummi gekocht haben, springt die Suppe flink durch die Kante. Erst die etwas zweckentfremdete Nutzung als Luftballon lässt die Masse ihre Bahn ziehen. Der fliegende Kloß beunruhigt die Bevölkerung, denn der Komet ist in aller Munde.
- Als die Digedags völlig geschafft wieder aufs Schloss zurückkehren, lässt Plumford gerade seine ganze Habe weltuntergangsfest machen. Der selbsternannte Inferno-Spezialist Prof. Ebenezer Muff wird von den Digedags sofort als Betrüger erkannt. Nachdem Muff den Lord und Mr. Jeremias in die Rettungstonne verpresst und die Digedags auf dem Schlossturm Wache zur Kometenankunft halten sollen, räumt er die Schatzkammer aus. Doch Dig und Dag stellen den Astrologieprofessor auf frischer Tat.
- Als Mylord von dem ganzen Schwindel erfährt, ist er völlig außer sich. Der Übeltäter soll am nächsten Tag nach London überführt und dort dem Lordrichter vorgeführt werden. Die Digedags überreden den Lord, den Halunken laufen zu lassen, die Blamage wäre sonst ganz auf seiner Seite.
- In der Hauptstadt will der Lord noch schnell ein paar Pfund beim Schiffsrennen auf der Themse "nach seinem Geschmack setzen", anlässlich des bevorstehenden Weltunterganges. Von einfachen Seglern über die Galeere und die Segelgaleere bis zum Schaufelradschiff ist alles im Angebot. Lord Plumford setzt eine Million Pfund auf die Galeere Rasender Seedrachen - ein todsicherer Tipp eines Geschäftsmannes rät ihm dazu. Doch der Seedrachen verliert gegen Papins Favoriten, den Göpelschaufler Blauer Walfisch. Die Digedags bekommen Urlaub, sollen aber nach dem Weltuntergang wieder für den Lord kochen.
- Papin ist dermaßen begeistert vom Siegerschiff, dass er sofort ein neues Modell bastelt, bei dem er die Gäule durch eine mit Schwarzpulver angetriebene Maschine ersetzt. Beim Testlauf muss er leider zur Kenntnis nehmen, dass Pferde doch weniger explosiv und umweltfreundlicher sind. Als er das Modell Dig und Dag vorführen will, explodiert durch eine Unachtsamkeits Papins das daneben stehende Schwarzpulverfass. Da die Detonation mit dem Einschlag des Kometen und so auch mit dem Weltuntergang gleichgesetzt wird, sind auch die Ferien der Digedags vorüber. Da alle Kassen leer sind, kreieren die Leibköche seiner Lordschaft die eigene gleichnamige Plumford-Suppe. Sie werden dafür dann fristlos entlassen und kehren mit Papin nach Deutschland zurück.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag
- Erfinder: Denis Papin, Edmond Halley
- Engländer: Heringsmatrosen, Plumfordscher Feldhüter, Mr. Jeremias, Lord Archibald Plumford, Ebenezer Muff, Lord Mumpsfield, Buchmacher in London, Scharlatan mit Fernrohr
- erwähnte Personen: Francis Drake, Christian Huygens
- Tiere: Hund, Pferde, Katze, Kuh
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: England, Calais, Südamerika, Planeten, London, Themse, Deutschland, Marburg, Hessen
- Zu Beginn des Heftes hat man den Eindruck, man hätte etwas verpasst. Ohne jegliche Einleitung, wie die Digedags dorthin gekommen sind, sehen wir sie in stürmischer See an der englischen Südküste landen.
- Auf die Dorne der Sprechblasen, die den Sprecher zuordnen, wird bis auf einzelne Ausnahmen verzichtet.
- Dags Äußerungen auf Seite 3 lassen vermuten, dass die Digedags schon einmal in Südamerika waren. Dass dies stimmt, erfährt der Leser erst im Heft 173.
- Der Versuch des Betrügers Ebenezer Muff, den Lord und den Butler dadurch auszutricksen, dass er sie über Nacht in zwei Fässer steigen lässt, erinnert stark an das Märchen vom Meisterdieb aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm.
- Im Hafen von London liegt ein Fass mit Wein aus Burgund und eines mit Champagner.
- Ein Blickfang ist erneut die Doppelseite 18/19.
[Bearbeiten] Redaktioneller Teil
- Auf der Rückseite werden Papins Erfindungen aus dem Heft im redaktionellen Beitrag Die Höchst Erschröcklichen Und Kuriosen Denkwürdigkeiten Des Jahres 1682 des Hofpoeten Thomas Reimer nochmals in "zierliche[n] Verse[n]" vorgestellt.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger, Hannes Hegen, Hans Oesterreicher
- Zeichnungen: Irmgard Barkschat, Horst Boche, Edith Hegenbarth, Renate Rauschenbach, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Gerhard Rappus, Heidi Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Einer Teilauflage des Heftes wurde eine Beilage aus der Reihe Steinchen an Steinchen unter dem Titel Ein Lord erfindet eine Suppe beigefügt (Bild 1).
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Für den Sammelband Der Trick mit den Kugeln wurde das Titelbild leicht verändert und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
- Zwischen dem 18. und dem 23. Juli 2011 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Berliner Kurier abgedruckt.
Bild 1: Beilage Steinchen an Steinchen Nr. 58 |