Mosaik von Hannes Hegen 54 - In des Harzes finstren Gründen

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Mai 1961
Nachdruck in Der Trick mit den Kugeln
Reprintmappe V, Berliner Kurier
TaschenMosaik 15
Umfang 24 Seiten
Panel 98 + Titelbild
Katalog 1.01.054
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Erfinder-Serie
Kapitel: Otto-von-Guericke-Serie
Heft davor Die Mission des Obristen von Ladestock
Heft danach Der König sucht Erfinder

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Erzähler: anonymer Erzähler, sowie Dig und Dag
Die Digedags begleiten Otto von Guericke mit einer Postkutsche nach Regensburg und werden im Harz von einer Räuberbande überfallen. Es gelingt ihnen, mit einer Luftdruckkanone zu fliehen und sich unbemerkt an das Versteck der Bande heranzuschleichen. Während Ratsherr Rabenschreck mit vorgehaltener Pistole gezwungen wird, Lösegeldforderungen von je 10.000 Reichstalern an den Rat der Stadt Magdeburg zu schreiben, bringen Dig und Dag die Kanone in Stellung und laden sie mit Felsbrocken, Grasbüscheln und Kienäpfeln. Als sie die Räuber damit beschießen, glauben diese, dass sie von mindestens zwanzig Mann umzingelt sind, und flüchten.
Zügig brechen die Reisenden zur Weiterfahrt auf, doch bald bricht an der Kutsche ein Rad. Der Postillion reitet in den nächsten Ort und besorgt Ersatz. Inzwischen steigen Guericke und die Digedags auf den nächsten Berg, um eine Luftdruckmessung vorzunehmen. Dann geht es weiter bis nach Regensburg, wo jedoch niemand Notiz von ihrer staubigen Reisekutsche nimmt. Viele prächtige Kutschen kommen zum Reichstag in die Stadt und werden vor dem Regensburger Dom bejubelt. Otto von Guericke hofft, bei einem alten Freund eine gute Unterkunft zu finden. Doch der Kaufmann hat während des Reichstages sein Haus an den Kurfürsten von Brandenburg vermietet. Für Guericke und seine Gefährten bleibt nur noch eine erbärmliche Schenke als Nachtquartier.
Als sie dem Kaiser am nächsten Tag ihre Aufwartung machen wollen, müssen sie einen Dukaten an die Wache, den Geheimschreiber und den Kammerherrn zahlen. Da auch der Hofmarschall seine Gebühr verlangt, gibt Otto von Guericke auf und begibt sich in sein Quartier. Dort berichtet er den Digedags von seinen enttäuschenden Erlebnissen, worauf diese nun ihr Glück versuchen wollen. Sie beobachten, wie ein Höfling den Koch mit einem Fußtritt vor die Tür setzt. Der Koch berichtet, dass er in Ungnade gefallen ist, da er nicht das Leibgericht des Kaisers, Powidldatschkerln, zubereiten kann. Da die Digedags Experten für dieses Spezialrezept sind, gelangen sie für ein kleines Handgeld der Höflinge in die Regensburger Schlossküche. Dort steht ihnen alles Personal mit Küchengeräten und Zutaten zur Verfügung, so dass sie im Handumdrehen das Leibgericht kochen. Kaiser Ferdinand III. betritt bald ungeduldig die Küche und stürzt sich auf die wohlriechenden Powidldatschkerln. Völlig begeistert lässt er die zwei Meisterköche zu sich rufen und entlohnt sie für das wohlschmeckende Gericht. Dabei erfährt er, dass sie zum Gefolge der Magdeburger Gesandtschaft gehören. Er gewährt Otto von Guericke eine Audienz, bei der ihm von den Versuchen mit dem Luftdruck und einem Experiment mit zwei Halbkugeln berichtet wird. Otto von Guericke erhält die Erlaubnis, diesen Versuch vor dem gesamten Reichstag vorzuführen.
Dig und Dag assistieren bei dem Versuch mit den kupfernen Halbkugeln
Auf dem Regensburger Festanger erleben der Kaiser und der gesamte Reichstag das berühmte Experiment. Dig und Dag assistieren, als zwei kupferne Halbkugeln zusammengefügt und luftleer gepumpt werden. Dann lässt Otto von Guericke an zwei Seiten je acht Pferde anspannen, die es aber nicht schaffen, die Halbkugeln auseinanderzuziehen. Der Brandenburger Kurfürst bezweifelt, dass alles mit rechten Dingen zuging. Er wettet mit dem Kaiser, dass es ihm gelingt, die Kugelhälften zu trennen. Seine Leibgrenadierkompanie zieht dazu mit den Kaiserlichen Soldaten um die Wette, aber trotz größter Anstrengungen gelingt es ihnen nicht. Erst als der Kaiser den Lufthahn betätigt, fällt alles auseinander. Als dann auch noch das von Guericke prophezeite Unwetter anfängt, löst sich die ganze Gesellschaft schnell auf. Guericke wird als Schwindler beschimpft und muss erfolglos abreisen. Zum Glück haben Dig und Dag durch ihre Kochkünste etwas Geld verdient, so dass die Heimreise sorglos angetreten werden kann.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

  • Mit der Vorliebe des Habsburger-Kaisers Ferdinand III. für Powidldatschkerln karikiert man auf lustige Weise seinen Nachfahren und Namensvetter, den Kaiser Ferdinand I. von Österreich. Dessen bekanntester Ausspruch lautet: "Ich bin der Kaiser und will Knödel!"
  • Der Kaiser gibt gern musikalische Tempibezeichnungen von sich, während er die Viola d'amore streicht:
  • "andante con moto"
  • "scherzando sempre piano"
  • "Furioso prestissimo!"
  • "Subito fine!"
  • Der Kaiser trägt den Orden vom Goldenen Vlies.
  • Sicherlich etwas unbedacht ist die Befürchtung des Ratsherren Rabenschreck, dass Flöhe eine "schnöde Morgengabe" seien (S. 11). Die Morgengabe ist das (oft rechtlich festgeschriebene) Geschenk des Bräutigams an die Braut am Morgen nach dem Vollzug der Ehe.
  • Ein Blickfang ist die Doppelseite 18/19, ein damals noch seltenes Vergnügen, das noch dazu ohne weißen Rand auskommt.
  • Der Titel des Hefts spielt mit einem Lied aus dem Roman Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann von Christian August Vulpius. Die Romanze beginnt mit den Zeilen:
In des Waldes finstren Gründen
Und in Höhlen tief versteckt
Ruht der Räuber allerkühnster,
Bis ihn seine Rosa weckt.

[Bearbeiten] Redaktioneller Teil

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Einer Teilauflage des Heftes wurde eine Beilage aus der Reihe Steinchen an Steinchen unter dem Titel Zauberei mit der Luft beigefügt (Bild 1).
  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Für den Sammelband Der Trick mit den Kugeln wurden das Titelbild und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
  • Zwischen dem 4. und dem 9. Juli 2011 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Berliner Kurier abgedruckt.

[Bearbeiten] Externe Links

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