Taler

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Taler und Reichstaler sind eine alte europäische, speziell deutsche Währung. Im MOSAIK wird recht häufig damit gezahlt, auch wenn es Taler eigentlich noch gar nicht gab.

Inhaltsverzeichnis

Silbertal-Kapitel (1526)

Im Silbertal ist der Taler die allgemeine Währung. Rottenmeister Kuno hat die Chance, seinen Silberklumpen für drei Taler an den Wirt der Schenke in Silberstadt oder für zehn an Nikodemus und die anderen Falschspieler zu verkaufen. Letztere wollen ihn mit ein paar weiteren Talern auch für die Ausbeute seiner Silbermine abspeisen. Stattdessen setzt Kuno die Mine unter Wasser und versucht, die Ausbeute einer anderen Mine, die die Digedags inzwischen gefunden haben, nach Böhmen zu schmuggeln. Das wird zwar durch einen Schmugglerring verhindert, aber immerhin geben die ehrlichen Schmuggler ihm einen ganzen Beutel Taler für die Konterbande.

Da die Taler aus dem ebenfalls im Erzgebirge gelegenen Joachimsthal stammen, wo sie seit 1519 geprägt wurden, ist ihre Verwendung in der Silberstadt und ihrer Umgebung nur konsequent.

Otto-von-Guericke-Kapitel (1654)

Der Räuberhauptmann im Harz erhofft sich für Otto von Guericke und den Ratsherrn Rabenschreck je zehntausend Reichstaler Lösegeld. Die Digedags machen ihm mit ihrer Luftdruckkanone einen Strich durch die Rechnung.

Normierte Reichstaler gab es seit den 1560er Jahren.

Denis-Papin-Kapitel (1687)

Für einen Taler pro Meile kann man in Marburg eine klapprige Schindmähre mieten.

Berlin-Kapitel (ca. 1840)

Der Taler ist die allgemeine Währung jener Zeit in Berlin, wenn man nicht - wie Mr. Thompson - gerade ausländisches Geld verwendet. Die Digedags schließen mehrere Wetten um wechselnde Talerbeträge ab, die sie allesamt gewinnen. Für's Baden in der Spree müssen sie dummerweise aber drei Taler wieder abdrücken.

Der hier verwendete Taler ist der so genannte Preußische Taler, der 1750 zu einem frischen Kurs eingeführt wurde und den alten Reichstaler im Königreich Preußen ersetzte.

Runkel-Serie (1284)

Ritter Runkel kann Zechinen und Piaster blitzschnell in "harte Reichstaler" umrechnen, ungeachtet der Tatsache, dass es Taler erst in 200 und Reichstaler erst in 280 Jahren geben wird.

Hans-Wurst-Kapitel (um 1700)

In Österreich-Ungarn ist der Taler 1704 die Tageswährung. Einen einzelnen Taler beim Glücksspiel zu gewinnen, scheint nur für chronisch unterbezahlte Gendarmen lukrativ zu sein; ein erfolgreicher Arzt in Wien kann es sich ohne weiteres leisten, ein solches Geldstück für einen herrlichen Spaß springen zu lassen. Ob in Ungarn ca. zehn Jahre zuvor drei Taler für ein Paar Gänse zuviel oder zuwenig sind, scheint ebenfalls Interpretationsfrage zu sein.

Mittelalter-Serie (1176)

Von Heinrich dem Löwen kann man sich "ein paar Talerchen" erbetteln, um sie gleich darauf im nächsten Wirtshaus wieder auf dem Kopf zu hauen.

Ob der Wirt diese Münzen, die erst gut dreihundert Jahre später - und zudem erst in Süddeutschland - in Gebrauch kommen, schon im 12. Jahrhundert in Lübeck akzeptiert?

Stein-der-Weisen-Serie (um 1270)

Gerichtskosten beim Magdeburger Schöffenstuhl betragen für reiche Bürger der Stadt sieben Taler. Das klingt erstmal viel, weshalb sich Meister Leuchtemann und Magister Claudius auch wortreich beschweren.

Ihre Laune dürfte sich bessern, wenn sie erfahren, dass sie mit der Begleichung ihrer Schuld gut und gerne zweihundert Jahre Zeit haben, denn erst dann wird es Taler geben.

Taler als historische Währung

Die Bezeichnung Taler leitet sich von einer Münze mit dem Namen Joachimsthaler Guldengroschen ab. Guldengroschen - wörtlich genommen: goldene Groschen, obwohl sie gar kein Gold, sondern Silber enthielten - wurden Ende des 15./Anfang des 16. Jahrhunderts erstmals in Tirol und Sachsen geprägt. Kurze Zeit später, noch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, entdeckte man im böhmischen Joachimsthal ein recht ergiebiges Silbervorkommen, worauf man dort den besagten Joachimsthaler Guldengroschen prägen ließ. Da diese Münzen in ziemlich großer Menge umliefen, machte der tägliche Sprachgebrauch erst den Joachimsthaler und später einfach den Thaler/Taler daraus. Ab Mitte der 60er Jahre des 16. Jahrhunderts wurde der normierte, so genannte Reichstaler die amtliche Münzwährung im Heiligen Römischen Reich (deutscher Nation). Im Jahre 1750 wurde der Taler zu einem neuen Münzfuß als allgemeine Währung für das Königreich Preußen eingeführt. Er behielt in dieser Form bis 1871 seine Gültigkeit; dann wurde er von der (Gold)Mark abgelöst.

Über die niederländische Variante Daalder gelangte der Taler Mitte des 16. Jahrhunderts auch nach Spanien, wo er Dolaro genannt wurde. Durch seine Verbreitung in den Kolonialgebieten in Amerika wurde er als Dollar ab 1792 die Hauptwährung der USA.

Sämtliche Erwähnungen von Talern oder gar Reichstalern in den diversen mittelalterlichen Serien des MOSAIK stellen daher Anachronismen dar. Die Nutzung in den Kapiteln der Erfinder-Serie und Anno 1704/05 ist hingegen zeitgemäß.

Taler werden in folgenden Mosaikheften genutzt

Mosaik von Hannes Hegen: 48, 54, 59, 81, 82, 134

Mosaik ab 1976: 2/79, 12/79, 210, 387
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