Mosaik von Hannes Hegen 42 - Erdölpiraten
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Mosaikheft "Erdölpiraten". Zu der gleichnamigen Räuberbande siehe Erdöl-Piraten. |
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Mai 1960 |
Nachdruck in | Detektive im Weltall Reprintmappe IV TaschenMosaik 12 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 103 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.42 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Neos-Serie | ||
Kapitel: Detektiv-Kapitel | ||
Heft davor | Das Geheimlabor im Stollen 5 | |
Heft danach | Elefant gesucht |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Die Suche nach Mac Gips führt die Digedags in ein Dschungelgebiet, welches erst vor kurzem an die Republikanische Union gefallen ist. Dieses Gebiet ist besonders reich an Erdöl und verschiedene Hinweise lassen vermuten, dass Mac Gips einen Anschlag auf eine Bohrkolonne plant. Dort lernen die Digedags Meister Funke, einen Erdölexperten, kennen. Nach einem erfolglosen Tag, beschließen die Digedags einen kleinen Jagdausflug auf dem Dschungelfluss zu unternehmen. Und weil er nichts weiter zu tun hat, schließt sich ihnen Meister Funke an. Den Ausflug beginnen sie in einem Schlauchboot. Als Dig auf den unglücklichen Gedanken kommt, ein schlafendes Krokodil zu ärgern, attackiert dieses das Boot und versenkt es. Die drei Jäger können sich nur knapp an Land retten. Sie beschließen, nun notgedrungen zu Fuß zum Lager zurückzukehren.
- An einer Flussgabelung angekommen, können sie sich allerdings nicht mehr erinnern, aus welchem Arm sie gekommen sind. So wählen sie den ersten besten Weg und hoffen, dass es schon der Richtige sein wird. Unterwegs gelingt es Dig ein mageres Vögelchen zu schießen. Dieses soll sofort gebraten und verspeist werden. Doch es mangelt im Dschungel an trockenem Holz. Doch da findet Meister Funke einen kleinen Tümpel, dessen Inhalt aus purem Erdöl besteht. Während der Vogel brät, lauschen die Digedags den Erzählungen Meister Funkes, so dass sie für einen kurzen Augenblick nicht auf ihren Braten achten. Dies nutzt ein finster aussehender Bursche, sich heimlich eine Keule abzuschneiden. Als die Digedags dies sehen, beschuldigen sie sich gegenseitig, sie heimlich aufgegessen zu haben. Dadurch sind sie abermals abgelenkt, was der Fremde gleich noch einmal schamlos ausnutzt, um auch die andere Keule zu stehlen. Dies hat zur Folge, dass sich die Digedags zu prügeln beginnen. Als sie wieder zu sich kommen, ist der Rest des Bratens verbrannt. Da es mittlerweile Nacht geworden ist, beschließen die drei Jäger, die Nacht im Dschungel zu verbringen. Nachdem sie eingeschlafen sind, erscheint der geheimnisvolle Geflügeldieb und eignet sich nun auch noch die Waffen der drei an. Natürlich sind die Digedags und Meister Funke darüber am nächsten Morgen sehr verärgert. Aber da sie sich im Eingeborenengebiet befinden, wollen sie den Häuptling um Hilfe bitten.
- Auf dem Weg in das nächste Dorf wird Dig plötzlich von einem Blasrohrpfeil getroffen. Seltsamerweise bricht er daraufhin in lautes Lachen aus. Ebenso ergeht es kurz darauf auch Dag, so dass Meister Funke bereits mutmaßt, dass die beiden den Verstand verloren haben. Da erscheint eine Gruppe von Eingeborenen. Darunter befindet sich auch ein Weißer - niemand anders als der nächtliche Dieb. Dieser schnauzt Meister Funke recht unwirsch an und teilt ihm mit, dass er und die Digedags unerwünscht seien und das Gebiet der Eingeborenen sofort zu verlassen hätten. Die drei kommen der Aufforderung nach und flüchten in den Dschungel. Bald schon erblicken sie einen Bohrturm. Sie glauben am Ziel zu sein, doch dann gibt es plötzlich eine gewaltige Explosion und der Bohrturm steht in Flammen. Meister Funke ist sprachlos. Er kann es überhaupt nicht verstehen, warum man über Nacht, und dann noch in seiner Abwesenheit, weitergebohrt hat. Sofort besteigen die drei ein am Ufer liegendes Kanu, um sofort Hilfe zu leisten. Tatsächlich können sie einen Eingeborenen retten. Dieser kann ihnen erzählen, was geschehen ist. Daraus erkennen die Digedags und Meister Funke, dass dieses nicht ihr Bohrturm war. Sie vermuten nun, dass es sich um Ölräuber aus dem Großneonischen Reich handelt. Sie bringen den Eingeborenen, welcher Palipapu heißt, zu seinem Stamm zurück. Dort stellt dieser sie dem Häuptling als seine Retter vor. Nun erfahren die drei auch, weshalb der Häuptling sie aus seinem Gebiet vertrieben hat. Der Fremde hatte ihm nämlich eingeredet, dass sie seinen Schatz stehlen wollten. Dieser Schatz befindet sich im Tempel von Katenga und ist mit einem großen Tabu versehen. Außerdem verfügt der Tempel über eine niemals verlöschende Flamme, die von Erdgas gespeist wird.
- Darüber, dass die drei nun plötzlich Freunde der Eingeborenen sind, können sich die Ölräuber überhaupt nicht freuen. Sie beschließen, sie aus dem Weg zu räumen. Einer von ihnen, und zwar derjenige, der sie bestohlen hatte, verkleidet sich als Eingeborener und möchte sie in eine Falle locken. Allerdings wird er von Dig erkannt und kann überwältigt werden. Nun wird der Spieß umgedreht und auch die übrigen Ölpiraten werden eingefangen. Sodann geht man daran, die Reste des Bohrturms der Räuber zu erkunden. Man findet eine Pipeline, welche unter Wasser ins Großneonische Reich führt. Die Arbeiten werden durch eine Explosion im Dorf der Eingeborenen unterbrochen. Dort haben die Räuber versucht, sich einen Weg in die Freiheit zu sprengen. Allerdings misslingt ihre Flucht. Leider wird dabei das Erdgas im Tempel entzündet und der Schatz der Eingeborenen zerstört. Doch die Digedags und Meister Funke versprechen den Eingeborenen fortan ein "glückliches" Leben in der Zivilisation.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Lexi
- Unionsbürger: Meister Funke und weitere Erdölsucher am Alligatorenstrom
- Reichsagenten: Hatschibumbatschi, Petroleum-Max und weitere Erdöl-Piraten
- Katenganer: Palipapu, der Häuptling von Katenga und weitere Ureinwohner von Katenga
- Erwähnt: Mac Gips
- Tiere: Alligator, Sumpfhuhn, Faultier, Fische
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Republikanische Union, Großneonisches Reich, Kormoransümpfe, Alligatorenstrom, Pelikaninseln, Zebra-Insel, Elefanten-Insel, Katenga, Klapperschlangengebirge
- Kein anderes Heft des Mosaik von Hannes Hegen wird heute öfter zitiert, wenn es um Abhandlungen über im Heft enthaltene Rassismen geht.
- Ähnlich wie schon in Heft 30, wird hier und im Folgeheft die Zerstörung der unberührten Natur als Fortschritt gepriesen.
- Meister Funke kennt ein altes Erdölsuchersprichwort: "Morgenstunde bringt Erdölfunde" (S. 2).
- Dig meint, sie (die Digedags) seien nicht zum ersten Mal im Dschungel. Damit spielt er offenbar u.a. auf den Aufruhr im Dschungel an (S. 3).
- Die Streitereien von Dig und Dag arten wieder mal zu Handgreiflichkeiten aus.
- Die Tierarten im Neos-Dschungel sind (im Vergleich zur Erde) eine Mischung aus südamerikanisch (Faultier, Alligator) und afrikanisch bzw. asiatisch (Stachelschwein, Elefanten, Zebras). Dazu kommen die unvermeidlichen Moskitos.
- Die Bewohner von Katenga sprechen so:
- "Dalli dalli ule bule kokolores?"
- "Zangalabanga Bilonada wischi waschi tip top."
- "Carambaladoria!"
- "Totala tabu tohuwabohu risibisi bim!" (bedeutet ungefähr: "Weil ihr das Tabu verletzt habt, bekommt ihr eine Strafe".)
- Auf Seite 21 findet sich eine interessante und aufschlussreiche Karte über den Grenzverlauf und die Geographie in diesem Teil des Neos.
- Einer der Piraten trägt eine Augenklappe, wechselt aber das Auge, vor dem er sie trägt (vgl. Panel 1 von Seite 17 mit den Panels 5 von Seite 18 und 3 von Seite 19).
[Bearbeiten] Redaktioneller Teil
- Lexi-Seiten: Lexi erklärt einen Bohrturm (S. 23)
- Detektive auf Schatzsuche (S. 24)
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger, Hans Oesterreicher, Hannes Hegen
- Zeichnungen: Irmgard Barkschat, Horst Boche, Nikol Dimitriadis, Edith Hegenbarth, Renate Rauschenbach, Egon Reitzl, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Heinz Handschick, Heidi Lehmann, Gerhard Rappus
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Die in einer Teilauflage des Heftes enthaltene Beilage Steinchen an Steinchen trägt den Titel Warum wir ein Erdölkombinat bauen (Bild 1).
- In dieser Beilage meinten übergenaue Menschen ein Hakenkreuz erkennen zu können, was zwar völlig aus Luft gegriffen war aber natürlich für reichlich Ärger (u.a. eine Hausdurchsuchung durch die Stasi!) sorgte.
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Seite 11 wurde 2010 in Mosa.X 10 für die Parodie Nicht fein raus: Die Steinläuse verwendet.
Bild 1: Beilage Steinchen an Steinchen Nr. 42 |