Mosaik von Hannes Hegen 55 - Der König sucht Erfinder
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Juni 1961 |
Nachdruck in | Der Trick mit den Kugeln Reprintmappe V, Berliner Kurier TaschenMosaik 15 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 90 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.055 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Erfinder-Serie | ||
Kapitel: Denis-Papin-Serie | ||
Heft davor | In des Harzes finstren Gründen | |
Heft danach | Schreibtisch Ahoi! |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Die Digedags arbeiten 1678 am Hofe Ludwigs des XIV. als Gehilfen des Hofmechanikus. Angespornt durch einen Wettbewerbsaufruf des Königs, der eine Wasserförderanlage für den Schlosspark von Versailles haben möchte, konstruiert der Hofmechanikus eine große Schöpfanlage, die selbst durch Wasserkraft betrieben wird. Allerdings ist der Hofgärtner über das aufgestaute Wasser erbost und setzt mit Betätigen des Wasserabflusses die Maschine in Betrieb. Der Hofmechanikus geht baden und Dag wird am Kopf verletzt. Dig bringt ihn zunächst zum Hofmedikus. Der ist leider ein ziemlicher Giftmischer und so müssen sie einen anderen Arzt suchen.
- Durch einen Zufall machen sie die Bekannschaft mit dem Arzt und Erfinder Denis Papin, welcher Dag zunächst kunstgerecht verarztet. Die Digedags, die bereits staunend die vielen mechanischen Erfindungen Papins zur Kenntnis genommen haben, begleiten Papin und seinen Freund Christian Huygens - ebenfalls Erfinder - auf eine Entenjagd. Als Dag eine Flinte mit starkem Rückstoß abfeuert und ins Wasser fällt, bringt das Huygens auf eine großartige Idee. Inspiriert von Dag und einer alten Idee des Physikers Jean de Hautefeuille, konstruiert Huygens nun eine mit Schießpulver betriebene Explosionspumpe. Huygens will sich mit seiner Maschine ebenfalls am königlichen Erfinderwettbewerb beteiligen.
- Beim Wettbewerb tauchen unerwartet viele Erfinder mit den unmöglichsten Geräten auf. Der König, der zunächst wohlwollend die vielen Maschinen zur Kenntnis nimmt, ist allerdings von der Wirkung der Geräte alles andere als begeistert. Eine Erfindung zerstört seine Perücke, eine zweite den Kronleuchter und Huygens' Pulvermaschine macht ihm viel zuviel Lärm. Als der König schon gehen will, kann ihn der Lütticher Zimmermann Rennequin Sualem doch noch überzeugen, einen Blick auf seine Erfindung zu werfen. Der König ist von Sualems Riesenwasserkraftwerk begeistert und gibt das Projekt in Auftrag. Der Hofmechanikus kommt mit seinem Schöpfwerk leider zu spät. Allerdings werden sowohl der Haushofmeister als auch die Digedags von der Schlagkraft der Maschine in Mitleidenschaft gezogen, so dass zu guter Letzt die Digedags wieder beim gefürchteten Hofmedikus landen. Sie beschließen, von nun an Papins Begleiter zu werden.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag
- Erfinder: Denis Papin, Christian Huygens, Erfinder mit Archimedischer Schraube, Erfinder mit Eimerwurfmaschine, Rennequin Sualem
- Hof von Versailles: Monsieur de la Pompette, Gärtner Ludwigs XIV., Hofmedikus Ludwigs XIV., Monsieur Sonntagsjäger, Ausrufer Ludwigs XIV., Haushofmeister Ludwigs XIV., Ludwig XIV.
- Militär: Fanfarenzug Ludwigs XIV.
- erwähnte Personen: Jean de Hautefeuille, Archimedes, Colbert
- Tiere: Fledermaus, Hunde, Pferde, Enten, Katzen, Fische, Gans
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Der Hofmedikus wirft mit lateinischen Phrasen nur so um sich:
- "collisio dolorosa" (schmerzhafter Zusammenstoß)
- "complicatio interna - operatio externa" (innere Komplikation (Verletzung) - äußerliche Behandlung)
- "caput invalidum" (verletzter (eigtl. schwacher, kranker) Kopf)
- "medicina infernalis" (infernalische (unterirdische) Medizin)
- "laboratorium imposantissimum" (beeindruckendstes Laboratorium)
- "Similia similibus curantur" (Gleiches wird durch Gleichartiges geheilt)
- "Recipe, mi fili" (nimm auf (nimm zu dir), mein Sohn)
- Insbesondere das vorletzte Zitat ist interessant. "Similia similibus curantur" stammt nach bisheriger Überlierung von Samuel Hahnemann (1755-1843), dem Begründer der Homöopathie. Das MOSAIK beweist, dass Hahnemann offenbar beim ca. 100 Jahre vor ihm lebenden Hofmedikus geklaut hat.
- Digs Reimereien sind auch sehr lustig: "Fehlt dem Arzt die nöt'ge Reife, greift man flugs zur Tabakspfeife, lenkt die Medizin, die ganze, auf die nächste Zimmerpflanze, welche durch die gift'ge Tunke wird zu einem kahlen Strunke." Außerdem beglücken Dig und Dag die Leser mit dem "Lied von der Kesselpauke".
- Der Haushofmeister hindert Dag unsanft, die königliche Majestät zu berühren (S. 15).
- Ein Blickfang ist die Doppelseite 18/19. Langsam etabliert sich damit die Doppelseite als ein Markenzeichen des MOSAIK.
[Bearbeiten] Redaktioneller Teil
- Die Rückseite des Heftes liefert nähere Informationen zum wassergetriebenen Pumpwerk, mit dem die Wasserspiele im Park von Versailles betrieben wurden.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger, Hannes Hegen, Hans Oesterreicher
- Zeichnungen: Irmgard Barkschat, Horst Boche, Edith Hegenbarth, Renate Rauschenbach, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Gerhard Rappus, Heidi Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Einer Teilauflage des Heftes wurde eine Beilage aus der Reihe Steinchen an Steinchen unter dem Titel Wasser fließt bergauf beigefügt (Bild 1).
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Für den Sammelband Der Trick mit den Kugeln wurde das Titelbild verändert und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
- Zwischen dem 11. und dem 16. Juli 2011 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Berliner Kurier abgedruckt.
Bild 1: Beilage Steinchen an Steinchen Nr. 55 |