Kanzler von Byzanz 1284

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Der Kanzler von Byzanz 1284 ist eine Figur der Runkel-Serie.

Der Kanzler von Byzanz im Jahre 1284 ist der wichtigste Beamte von Kaiser Andronikos II.. Er führt die Regierungsgeschäfte, ist Vorsitzender des Kronrats und leitet die Gerichtssitzungen. Der hohe Würdenträger ist ein Verbündeter der Venezianer und ein Anhänger der Grünen.

Inhaltsverzeichnis

Die Abstimmung im Kronrat

Der Kanzler hat wieder Sorgen

Die Digedags werden vom Oberhofvorhangzieher dem Kanzler als Prinzen von Makkaronien vorgestellt. Unter dem Vorsitz des Kanzlers will der Kronrat darüber abstimmen, wer die zukünftige Kaiserin werden soll. Der Kanzler hat sich durch den Einfluss der Venezianer für Irene von Thessalonien festgelegt, während die Blauen eine gewisse Suleika ausfindig gemacht haben. Überraschend taucht Aktivos Diplomates mit ihr im Sitzungssaal auf und unterbricht die Rede des Kanzlers. Nun sind die Ratsmitglieder von der morgenländischen Schönheit überwältigt. Verzweifelt läutet der Kanzler die Glocke und bittet um die Abstimmung. Da sich der Kronrat einstimmig für Suleika entscheidet, gehen dem Kanzler die Nerven durch. Wütend wirft er die Glocke zu Boden und beschimpft die Mitglieder des Rates als erbärmliche Knechte der Genuesen.

Die neuen Wagenlenker

Am nächsten Morgen erscheinen die Digedags in der Villa des Kanzlers, um einen Plan beim Frühstück zu besprechen. Für die Befreiung von Suleika ist der Kanzler jetzt ihr Verbündeter. Er sieht in einem Wagenrennen die letzte Chance für Irene als Kaiserin von Byzanz. Diese Hoffnung ist aber schnell dahin, als die beiden Wagenlenker Krachos Karambolages und Kurvos Rasantes direkt vor seiner Villa durch einen Unfall verletzt werden. Die Digedags schmieden nun einen raffinierten Plan. Sie begleiten den Kanzler zur Gerichtssitzung und begrüßen dort Janos Koloda als Arenus Rundus, den größten Wagenlenker von Makkaronien. Ritter Runkel wird als sein Gehilfe Runkelius Rübensteinius vorgestellt. Der Kanzler glaubt den Schwindel und bittet die Gefangenen im Namen des Kaisers um Verzeihung. Er fragt gleich Arenus, ob er ein Rennen für die grüne Partei fährt. Als der Kanzler ihm berichtet, dass bei seinem Sieg nicht Suleika, sondern Irene von Thessalonien Kaiserin wird, sagt der sofort zu. Begeistert lässt der Kanzler die angeblichen Rennfahrer mit den falschen Prinzen zum Training ins Hippodrom fahren. Als der Hund Holofernes sich an der Rüstung von Runkelius die Zähne ausbeißt, ist der Kanzler von dem Rennfahreranzug beeindruckt.

Nach einem turbulenten Wagenrennen wird Runkelius unerwartet zum Sieger erklärt. Der Kanzler ist enttäuscht und ziemlich ratlos.

Ärger mit dem Krokodil

Der Kanzler erhält Schadensrechnungen

Runkelius wird zum kaiserlichen Lieblingskrokodilwärter ernannt, weil Mutawakkel ihn in seiner Rüstung nicht verletzen kann. Der Kanzler überreicht ihm für dieses Hofamt eine Blechmedaille, die er voller Stolz entgegen nimmt.

Nachdem der neuernannte Krokodilwärter vom Schönheitssalon ohne Mutawakkel, mit vergoldeter Rüstung und einem Stapel Rechnungen in den Kaiserpalast zurückkehrt, empfängt ihn zuerst der Kanzler. Er befürchtet einen Skandal und führt den Ritter sofort zum Kaiser. Der Kanzler versucht die unangenehmen Nachrichten dem Herrscher schonend beizubringen, aber der Kaiser ist völlig entsetzt und verlangt eine sofortige Bestrafung.

Um das verschwundene Krokodil wiederzufinden, lässt der Kanzler vom Oberhofkoch den Lieblingspudding von Mutawakkel zubereiten. Dann teilt er Portionen als Lockmittel an die Warägergarde aus und schickt die Gardisten zur Suche in die Stadt. Das Krokodil bleibt aber bei der Suchaktion verschwunden und taucht erst am Abend völlig überraschend im Kaiserpalast auf.

Der Plan mit den Verkleidungen

Der Kanzler übergibt Bogumil ein Beglaubigungsschreiben

Während der Kanzler noch über ein Verschwinden von Suleika nachdenkt, schlägt Bogumil ihm eine Entführungsaktion vor. Da die Garde in der Stadt das Krokodil sucht, will er die Eunuchen und Zofen bei Suleika überwältigen. Der Kanzler ist empört über diesen Plan und beschimpft Bogumil als Hohlkopf. Der Lärm dieser Entführung würde die ganze Stadt alarmieren. Da haben die Digedags, die als Prinzen von Makkaronien alles misstrauisch mitgehört haben, eine Idee. Sie erzählen dem Kanzler die Geschichte von der Entführung der Prinzessin Terrina durch den Prinz Spaghetti von Nudelonien. Der Kanzler und Bogumil sind begeistert und wollen genauso vorgehen.

Ein herbeigerufener Bartkratzer verwandelt die Teufelsbrüder in vornehme Damen. Der Kanzler muss dabei die widerspenstigen Gesellen zur Ruhe ermahnen. Dann ist er mit ihrem Aussehen zufrieden und übergibt Bogumil ein Beglaubigungsschreiben. Als Vertreterinnen des Modehauses Kostümistokles sollen sie zur Vorführung von Hochzeitskleidern die Kaiserbraut im Frauengemach besuchen und Suleika ohne Gewalt heraus bringen.

Der Kanzler beobachtet in einer dunklen Nische die Entführung und ist verärgert, dass dabei so ein Lärm veranstaltet wird. Er hofft aber, dass mit Hilfe der Prinzen der Plan gelingt. Dabei ahnt er nicht die tatsächliche Rettung von Suleika durch Janos und die Fischer in Konstantinopel.

Sorgen mit der Hochzeit

Der Kanzler ist zufrieden über das Verschwinden von Suleika und der Prinzen von Makkaronien. Der Kaiser heiratet nun Irene von Thessalonien nach der Prophezeiung seiner beiden Hofastrologen Hokos und Pokos. Der Kanzler soll eine prunkvolle Trauung mit einem Brautzug von festlich geschmückten Wagen über die ebenso festlich geschmückte Hauptstraße organisieren. Auch die Hochzeitstafel soll prächtig gestaltet werden. Der Kaiser hat jedoch kein Geld für seine Hochzeit und ihm ist egal, woher es kommen soll. Also wendet sich der Kanzler an Hokos und Pokos, da nur noch ihre übernatürlichen Fähigkeiten helfen können. Es gelingt ihnen auch, die Ausstattung für das Fest bei den Händlern der Stadt auszuleihen. Allerdings holen sich die enttäuschten Hochzeitsausstatter während der Feier alles zurück, da sie nicht teilnehmen dürfen.

Bemerkungen

Der byzantinische Regierungschef in der Realität

In der titelreichen byzantinischen Bürokratie wechselte die Bezeichnung für den obersten Verwaltungsbeamten im Laufe der Zeit. Der ursprüngliche Titel des Vorstehers der kaiserlichen Kanzlei war Protoasekretes. Später war der Kanzler der Megas Logothetes. Er war der oberste Logothet (ungefähr einem Minister bzw. Staatssekretär vergleichbar) und persönlich für das Rechtssystem und den Staatsschatz verantwortlich. In der späten Palaiologenzeit wurde der Megas Doux ("Großherzog"), der ursprünglich der Oberbefehlshaber der Marine war, (mangels Marine) zum Oberhaupt der Regierung und der Verwaltung.

Um 1284 hatte der im MOSAIK als Kanzler bezeichnete Regierungsbeamte vermutlich noch den Titel Megas Logothetes, da es zu dieser Zeit noch einen Marinechef gab. Die beiden anderen im MOSAIK auftretenden, mit dem Kanzler von 1284 vergleichbaren obersten byzantinischen Verwaltungsbeamten sind der Kanzler von Byzanz 1204 (ebenfalls in der Runkel-Serie) und 1118 der Logothet Eustratios (in der Templer-Serie).

Der Kanzlers von Byzanz 1284 tritt auf in folgenden Mosaikheften

112, 113, 114, 115, 117, 118, 119
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