Hodscha Nasreddin

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der Hodscha als Modell von 1975 (sein Esel ist leider verloren gegangen)

Der Hodscha Nasreddin ist ein anatolischer Schalk und Volksheld. Er tritt im Mosaik ab 1976 als Begleiter der Abrafaxe auf und gehört in Lothar Drägers Spaßmacher-Konzept, das er den ersten Abenteuern der Abrafaxe unterlegte.

Den Titel Hodscha tragen islamische Gelehrte oder Lehrer. Der Name Nasr ed-Din bedeutet "Sieg des Glaubens". Andere Namensformen des Schalks sind Nasrettin Hoca und Nasru(d)din. Die arabische Variante der Figur ist Dschuha.

Inhaltsverzeichnis

Vor der Hodscha-Nasreddin-Serie

Hodscha Nasreddin auf der Rückseite von Heft 229
Der Hodscha als Marionette in Heft 1/76

Vor seinem eigentlichen Auftritt im Mosaik im Kapitel "Die Jagd nach der Flasche" (auch Hodscha-Nasreddin-Serie genannt) wurde der Hodscha - zusammen mit anderen Spaßmachern - bereits mehrfach erwähnt und abgebildet. Zunächst wurde er im September 1975 in einem Brief der Redaktion Mosaik an die Mosaikleser erwähnt. Entsprechend tauchte er auch auf der Rückseite von Heft 229 auf, der letzten Ausgabe des Mosaik von Hannes Hegen. Einen weiteren vorbereitenden Auftritt hatte er als Marionette in Heft 1/76, wo Harlekin den Handlungsbogen der nächsten Jahrgänge vorstellt.

Danach dauerte es noch mehr als sieben Jahre, bis nach Harlekin und der Commedia dell'Arte, Hans Wurst und Ludas Matyi, Pierrot und der Comédie Italienne, Don Quixote und Sancho Pansa sowie Nasreddins Bruder im Geiste, dem schelmischen Dschuha, auch der Hodscha endlich in natura erscheint.

Hodscha Nasreddin im Mosaik

Die Würdigung Hodscha Nasreddins im Mosaik geschah auf zwei Weisen. Zuerst ist er als junger Mann die Hauptfigur in einer Erzählung eines orientalischen Märchenerzählers in Heft 4/83. Dieses Heft ist mit seinen der persischen Buchmalerei nachempfundenen ganzseitigen Bildern ein Höhepunkt der Mosaikgeschichte. Erst später, in den Heften 10/83 bis 2/84, begegnen die Abrafaxe dem inzwischen wesentlich älteren Hodscha in Person. Bei beiden Gelegenheiten werden im Mosaik Episoden geschildert, die tatsächlich der alten Märchenfigur des Hodsch Nasreddin zugeschrieben werden (siehe unten).

Als Märchenfigur

Als junger Mann im Märchen

Nach ihrer Ankunft in einer sarazenischen Hafenstadt treffen die Abrafaxe während eines Basarbummels auf einen Märchenerzähler, der Geschichten vom Hodscha Nasreddin zum besten gibt. Die drei Kobolde lauschen begeistert:

"Einst riss der Falke des Fürsten Tumal Garniz das Lieblingshuhn des Hodschas. Der Fürst wollte Nasreddin aber nicht entschädigen, sondern erklärte das Huhn lachend zur Jagdbeute seines Falken, wofür er ja nichts könne. Als sich daher kurze Zeit später ein zerzauster Rabe, den der Hodscha zwei streitenden Lausejungen abgenommen hatte, auf einem weidenden Ochsen des Fürsten niederließ, betrachtete Nasreddin diesen als rechtmäßige Beute; am Abend gab's Ochsenbraten im Dorf. Der Fürst beschwerte sich bei seinem obersten Gebieter, dem Ilchan, der daraufhin den Hodscha zu sich rufen ließ. Aufgrund seines Ruhmes als kluger Mann erklärte er sich jedoch bereit, auf eine Bestrafung zu verzichten, wenn Nasreddin die Fragen seiner drei weisen Berater beantworten könne. Das gelang Nasreddin so elegant wie ehrerbietig, weshalb der Ilchan ihn laufen ließ."

Begeistert beschließen die Abrafaxe, diesen Tausendsassa selbst treffen zu wollen. Der Märchenerzähler weiß immerhin, dass sich der Hodscha zuletzt im Norden Mesopotamiens aufhielt. Doch bevor sie dahin aufbrechen können, müssen sich die Abrafaxe erstmal um andere wichtige Dinge kümmern.

Als Archäologe, Deichbauer und Dorfrichter

Als reifer Mann mit Flausen im Kopf

...

Hodscha Nasreddin in der Realität und der Literatur

Bitte ergänzen: Realität / Volksdichtung - Bezug zu Dschuha aufgreifen / Literatur

In der DDR war vor allem die Buchfassung Die Schelmenstreiche des Hodscha Nasreddin (russischer Originaltitel: Повесть о Ходже Насреддине) des russischen Schriftsteller Leonid Wassiljewitsch Solowjow verbreitet. Das Buch erschien in mehreren Ausgaben und Auflagen in der Übersetzung von Erna von Baer. Bekannt wurde die von Werner Klemke illustrierte Ausgabe, die 1988 auch im Eichborn-Verlag (Frankfurt am Main) erschien.

Solowjow weicht dabei von der Erzählform der Anekdote ab und bringt die bekannten Geschichten in einen Gesamtkontext der Heimkehr des Hodscha Nasreddin in das mittelalterliche Buchara. Neben der sowjetischen Verfilmung von 1943 Nasreddin in Buchara ist in der DDR vor allem die gleichnamige Hörspielfassung von 1979 mit Winfried Glatzeder als Nasreddin und vielen weiteren bekannten Schaupielern, wie z.B. Kurt Böwe, Rolf Hoppe und Rolf Ludwig, bekannt geworden.

Literatur

  • Robert Löffler: Hodscha Nasreddin - ein Kosmopolit unter den Spaßmachern, in: Mosaik Sammelband 24, Berlin 2006, S. VII-VIII
  • Ulrich Marzolph: Nasreddin Hodscha. 666 wahre Geschichten, C.H. Beck Verlag, München 1996, ISBN 3-406-40445-6

Externe Links

Hodscha Nasreddin tritt in folgenden Mosaikheften auf

(1/76 als Marionette), (erwähnt in 3/83), 4/83, 10/83, 11/83, 12/83, 1/84, 2/84


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