Quetzalcoatl

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Eine Statue des Quetzalcoatl

Quetzalcoatl ist eine Gottheit der Tolteken. Er spielt in der Amerika-Serie des Mosaik von Hannes Hegen eine wichtige Rolle.

Inhaltsverzeichnis

Im Mosaik

Quetzalcoatl in Tollan

Quetzalcoatl wird im Exkurs - Das Inselvolk von den Tolteken im alten Tollan als Hauptgott verehrt. Er ist ein friedlicher Gott und verlangt keine Menschenopfer, sondern bloß Blumen und Schmetterlinge als Opfergaben. Unter der Regierung des friedliebenden Königs Topiltzin spielt die Verehrung Quetzalcoatls eine große Rolle. Überall werden Statuen des Quetzalcoatl errichtet.

Die Verehrung Quetzalcoatls stört jedoch die Kriegshäuptlinge der Tolteken, welche lieber Eroberungsfeldzüge führen möchten. Dies lehnt Topiltzin aber strikt ab. Daher stürzen die Kriegshäuptlinge unter Führung von Huemac den König und setzen ihn in einem Boot auf dem Meer aus. Danach erklärt Huemac dem Volk, der König sei zu den Göttern abberufen worden und Quetzalcoatl habe dem Kriegsgott Tetzcatlipoca seinen Platz eingeräumt. Huemac bestimmt nun diesen zum obersten Gott der Tolteken. Die Standbilder Quetzalcoatls werden zerschlagen und dafür solche des Tetzcatlipoca errichtet. Die grausame Herrschaft Tetzcatlipocas führt zum Exodus einer großen Gruppe von Tolteken, die sich schließlich beim See des Schweigens niederlassen und dort eine neue Stadt gründen.

Die "Wiederkehr" Quetzalcoatls

Das Inselvolk hängt weiter der Verehrung Quetzalcoatls an. In seinen Legenden hat das Volk die Person König Topiltzins und den Gott Quetzalcoatl miteinander verschmolzen. Man glaubt fest daran, dass in einem Jahr 1 Rohr dereinst Quetzalcoatl wiederkehren und seine Herrschaft zurückfordern werde. Und tatsächlich - eines Tages werden an der Küste Mexikos "Weiße Götter" mit Bärten wie König Topiltzin gesichtet, die über Donner und Blitz gebieten. Dabei handelt es sich um die Expedition des Hernando Cortez von 1519. Das Inselvolk verlässt seine Insel und zieht mit goldenen Geschenken dem vermeintlichen Quetzalcoatl entgegen.

In der Realität

Tetzcatlipoca (der rauchende Spiegel) war, wie im Mosaik beschrieben, der Gott des Krieges und der Zerstörung bei den Tolteken. Außerdem war er zuständig für Kälte, den Nachthimmel, die Farbe Schwarz, für Helden und Versuchungen. Er wurde dahingegehend verstanden, Völker im Krieg gegeneinander aufzuhetzen und Siege und Macht gemäß seinem Belieben zu schenken. Opferungen für Tetzcatlipoca waren deshalb von großer Bedeutung, sie bestanden hauptsächlich in Kriegsgefangenen, teilweise aber auch aus Freiwilligen.

Gemäß der Legende war Tetzcatlipoca der Bruder von Quetzalcoatl. Er war zunächst mit diesem an der Erschaffung der Welt beteiligt, soll diesen aber dann durch Täuschung aus der Urstadt Tollan vertrieben haben. Die später herrschenden Azteken übernahmen neben anderen Göttern der alten Völker auch den Toltekengott Tetzcatlipoca. Während Tetzcatlipoca teilweise weiter unter diesem Namen verehrt wurde, ging die Funktion als Kriegsgott und zweiter Hauptgott des Volkes auf Huitzlilopochtli über. Wie Tetzcatlipoca wurden dann auch Huitzlilopochtli mit Abstand die meisten Menschenopfer dargebracht.

Der Gottname lautet eigentlich Tezcatlipoca (ohne tz), wird aber im MOSAIK durchgängig in der älteren Form geschrieben.

Literatur und Links

  • Lanczkowski, Günter: Die Religionen der Azteken, Maya und Inka, Darmstadt (Wiss. Buchgesellschaft) 1989, S. 21-28.
  • Quetzalcoatl in der Wikipedia (sehr ungenau)

Quetzalcoatl wird in folgenden Mosaikheften verehrt

172, 173, 174
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