Mosaik von Hannes Hegen 172 - Die Sage von der gefiederten Schlange

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Stammdaten
Titelbild Erschienen März 1971
Nachdruck in
Umfang 24 Seiten
Panel 48 + Titelbild
Katalog 1.01.172
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Amerika-Serie
Kapitel: Exkurs - Das Inselvolk
Heft davor Die Jagd nach dem Truthahn
Heft danach Landung in Mexiko

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Erzähler: Digedags in der dritten Person, Rote Wolke
Rings um Abe Gunsticks Hütte haben sich die Digedags, Colonel Springfield und Victoria Jefferson eigene Unterkünfte gebaut - ein einfaches Blockhaus, das Fort Springfield und die Villa Viktoria -, denn sie wollen eine Weile hierbleiben. Der Colonel und besonders die Lady hoffen immer noch, Gold zu finden, und die Digedags möchten ihnen dabei auf die Finger schauen, denn schließlich hatten sie ja bereits die Goldmine in der Stadt des Schweigens entdeckt.
Mrs. Jeffersons Hoffnungen beruhen vor allem auf ihren "wissenschaftlichen Methoden": Mit Hilfe eines Hirschkäfers und eines eigenhändig gezeichneten Drudenfußes hat sie die Richtung ausgependelt, in der sie suchen muss. Da der Käfer zum Delta-Winkel des Pentagramms tendiert, marschiert sie mit einer Wünschelrute los, um - da ist sie sich sicher - innerhalb eines Radius' von wenigen Meilen "Potenzialdifferenzen" aufzuspüren. Dort will sie dann zu graben beginnen. Unbeirrt von jeglichen Hindernissen - Bach, Bär, Schlucht, Elch - folgt sie dem "Magnetfeld der Magmastrahlung" und den "ringförmig ausgestrahlten Erdströmen". Nach einiger Zeit erreicht sie auf diese Weise das Lager eines Stammes von Bergindianern.
Deren anfängliche Verärgerung über das Vandalieren der Squaw der Bleichgesichter weicht bald einer tiefen Bewunderung für den "großen Zauber" der vom großen Geist Besessenen. Bereitwillig erklärt Mrs. Jefferson den Indianern ihre Wissenschaft. Auch Abe Gunstick, der Colonel und die Digedags treffen bald im Indianerlager ein, denn sie machen sich ein wenig Sorgen über das Ausbleiben der Lady. Der Häuptling Rote Wolke und der alte Goldgräber sind gute Freunde, weshalb der Indianer seinen Gästen gerne alles über das Inselvolk berichtet, was er weiß. Damit will er ihnen nachweisen, dass sich die Goldsuche hier nicht lohne, denn außer in der verschütteten Höhle am Berghang, die den Diggern bereits bekannt ist, sei hier nie nach Gold gegraben worden.
Rote Wolke erzählt nun die Sage von der gefiederten Schlange. Vor Jahrhunderten lebte in Mexiko das Volk der Tolteken. Unter König Topiltzin erreichte es in seiner Hauptstadt Tollan den Höhepunkt seiner Entwicklung. Es herrschte Friede, Freude, Eierkuchen, man betete den sanften Gott Quetzalcoatl mit Blumen- und Schmetterlingsopfern an und lebte in Eintracht mit den Nachbarn. Doch den bösen Kriegshäuptlingen um Huemac missfiel diese pax tolteca. Sie wollten lieber den Kriegsgott Tetzcatlipoca verehren und die Nachbarvölker unterwerfen. Da Topiltzin auf ihre Wünsche nicht einging, sondern sie sogar schmählich aus seinem Palast werfen ließ, verschworen sie sich gegen ihn.
Im Jahre 1 Rohr überwältigten sie Topiltzin im Schlafe und setzten ihn auf einem Schilfboot in der Karibik aus. Der solcherart abgesetzte König verschwand im Osten auf dem Meer. Die Kriegshäuptlinge rissen nun die Macht an sich und ließen Quetzalcoatl durch Tetzcatlipoca austauschen. Die Bevölkerung knechteten sie und überfielen die Nachbarn. Die armen Tolteken, in deren Vorstellung Quetzalcoatl und Topiltzin bald verschmolzen, trösteten sich, dass ihr gütiger Gott/Herrscher zurückkehren werde, sobald man wieder das zyklische Jahr 1 Rohr schreibt. Das würde aber sehr lange dauern.
Viele wollten nicht so lange unter der Herrschaft Huemacs darben. Sie brachen daher gen Norden auf und erreichten schließlich den See des Schweigens in den Rocky Mountains. Sie erbauten auf der Insel im See eine schöne Stadt und lebten wieder so, wie damals unter König Topiltzin. So vergingen die Jahrhunderte.
Als das Jahr 1 Rohr erneut herankam, schickte der oberste Schamane des Inselvolkes Kundschafter in die alte Heimat, um zu erfahren, ob Quetzalcoatl/Topiltzin tatsächlich zurückgekehrt sei. Und wirklich - weiße Götter mit Bärten, Herrscher über Donner und Blitz und teilweise mit vierbeinigen Fabelwesen verwachsen, waren an der Küste Mexikos gelandet. Glücklich packten die Inselbewohner ihre Siebensachen und brachen nach Süden auf. Niemand kam zurück, denn die angeblichen Götter waren niemand anders als die ersten Weißen Männer.
Hier endet Rote Wolkes Bericht. Dig ergänzt, dass sich der Sturz Topiltzins im Jahre 950 ereignete und die Ankunft der "Götter" im Jahre 1519. Erfreulicherweise waren die Digedags damals dabei, als Hernando Cortez und seine Söldner in Mexiko anlangten; auch das von Norden kommende Inselvolk haben sie damals getroffen. Auf diese Abenteuer ist nun wiederum Rote Wolke äußerst gespannt.

[Bearbeiten] Figuren

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[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Für den Sammelband Die Digedags in den Rocky Mountains wurde das Covermotiv neu gezeichnet.
  • Von diesem Heft erschien im März 1971 eine niederländische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier, die in den Niederlanden und in Belgien vertrieben wurde. Dieses Heft wurde 1971 in den Niederlanden für die Herstellung einer Klebebindung genutzt. Restbestände des Heftes wurden 1972 in den Niederlanden für die Herstellung so genannter Ramschbindungen verwendet.

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