Wilhelm Bauer

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Wilhelm Bauer mit einem Modell seines Brandtauchers

Wilhelm Bauer ist eine Figur der Treskow-Meinrath-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.

Sebastian Wilhelm Valentin Bauer (* 23. Dezember 1822; † 20. Juni 1875) entwickelte und baute die ersten modernen Unterseeboote. Noch heute spielen die damals von Bauer beschriebenen Prinzipien beim Bau von Unterseebooten eine Rolle.

Inhaltsverzeichnis

Wilhelm Bauer im Mosaik

Im Krieg gegen Dänemark

Die Digedags treffen Wilhelm Bauer im Jahre 1850 an der Schleswig-Holsteinischen Küste, wo dieser während des Schleswig-Holsteinischen Krieges eine Artilleriestellung befehligt. Bauer ist ärgerlich, dass seine Artillerie der überlegenen dänischen Flotte nicht viel anhaben kann. Als dann noch ein geheimnisvolles, halbgetauchtes Objekt auftaucht, beschließt Bauer, erneut die Pläne zu seinem - unlängst von den Militärs abgelehnten - U-Boot aus der Tasche zu holen. Die Digedags begleiten Bauer, der seine Pläne dem Generalstab vorstellt. Diesmal genehmigt der Oberkommandierende den Bau des Brandtauchers, welcher Ende 1850 endlich vom Stapel läuft. Allerdings ist Bauer nicht zufrieden, da beim Bau gespart worden ist und die "neunmalgescheiten" Herren von der Universität seine Erfindung "vermurkst" hätten. So kommt es, wie es kommen muss - bei der Testfahrt im Kieler Hafen erleidet das Boot eine Havarie und geht auf Grund. Bauer und seine zwei Matrosen kommen gerade noch so mit dem Leben davon. Jedoch ist nun der Krieg zu Ende und Bauer wird, wenn auch mit höchster Anerkennung, aus deutschen Diensten entlassen.

Quer durch Europa

Nach dem Sinken des Brandtauchers begleiten Dig und Dag Bauer in andere europäische Länder, wo dieser nun versucht, sein U-Boot an den Mann zu bringen. Zunächst wird Bauer in Österreich-Ungarn vorstellig, wo er in Triest in Anwesenheit des österreichischen Kaisers Franz Joseph und des Marinechefs Erzherzog Maximilian ein Tauchbootmodell vorführt. Zwar ist die Begeisterung nicht überwältigend, trotzdem verspricht man Bauer viel.

Allerdings zerschlagen sich die Pläne, in Österreich die Erfindung realisieren zu können, und nach einem kurzen Abstecher nach Venedig setzt Bauer seine Odyssee in Großbritannien fort. Dort soll er auf der Insel Wight ein verbessertes Modell des Brandtauchers der Queen Victoria und dem Prinzgemahl Albert vorführen. Trotz der zwischenzeitlichen (unabsichtlichen) Sabotage des Modells durch den wissbegierigen Schatzsucher Plim kann Bauer dem technikbegeisterten Prinzgemahl das U-Bootchen erfolgreich präsentieren. Allerdings erfährt der geneigte Leser, dass auch in England der Bau des Brandtauchers schließlich nicht realisiert wurde.

Geplante weitere Abenteuer

Die Geschichte sollte laut Exposé Heft 90 und Exposé Heft 91 in den beiden Folgeheften fortgesetzt werden. Bauer geht in diesen Heften nach Russland, wo 1856 in St. Petersburg der Seeteufel in den Dienst der russischen Marine gestellt wird. In dieser weiterführenden Geschichte, welche letztlich dem Beginn der Runkelserie zum Opfer fiel, sollte das legendäre Unterwasserkonzert eine Rolle spielen. Hannes Hegen griff diese Idee bei der Neugestaltung der Rückseite des Heftes 89 wieder auf und erzählt dort kurz die weitere Geschichte um die Unterseeboote Wilhelm Bauers. Der letzte Sammelband der Erfinderserie trägt den Titel Der Eiserne Seehund, was der Gewichtung der Geschichte um Wilhelm Bauer in diesen Heften Rechnung trägt.

Leben und Werk Wilhelm Bauers

Die schwierige Geschichte Wilhelm Bauers mit seiner Erfindung wird im Mosaik recht treffend dargestellt. Bauer war von Beruf Drechsler und beschäftigte sich seit seinem Eintritt ins Militär (Waffengattung: Artillerie) mit allerlei Erfindungen. So erfand er beispielsweise einen Hebezug zum Kanonentransport. Seine U-Boot-Erfindung wurde nach anfänglicher Skepsis zwar wohlwollend begutachtet, jedoch fehlten Bauer vor allem die finanziellen Mittel, um sein Boot wie von ihm geplant realisieren zu lassen. In den Kriegswirren gelang es ihm auch nicht, genügend Mittel aufzutreiben bzw. auftreiben zu lassen. Aus diesen Gründen - die im Mosaik nur ansatzweise angedeutet werden - wurde das Boot auch nur in der zu schwachen Form ausgeführt.

Auch die Odyssee Bauers durch halb Europa, um doch noch eine Nation zu finden, die seine Erfindung realisieren würde, wird im Mosaik recht gut geschildert. Selbst in Russland, wo zumindest ein erfolgreiches Exemplar gebaut wurde, erhielt er schließlich nicht die nötige Anerkennung und keine Möglichkeit zu weiteren Arbeiten. So kehrte Bauer schließlich nach Deutschland zurück, wo er allerlei weitere Erfindungen machte und auch umsetzen konnte. Dazu zählen Geräte für Schiffsbergungen, wie eine Taucherkammer und Hebeballons, sowie Konstruktionen zur unterseeischen Kabelverlegung. Bauer starb im Alter von 52 Jahren in München. Seine tauchtechnischen Erfindungen überlebten ihn und gelten noch heute als Grundprinzipien für den U-Boot-Bau. Teilweise waren seine Konstruktionen - wie der Schnorchel und außenluftunabhängige Maschinenantriebe - so fortgeschritten, dass sie erst im 20. Jahrhundert umgesetzt werden konnten.

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Auftritte in folgenden Mosaikheften

85, 86, 87, 88, 89
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