Mosaik von Hannes Hegen 87 - In Triest verschollen
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Februar 1964 |
Nachdruck in | Der eiserne Seehund Reprintmappe VIII TaschenMosaik 23 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 88 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.087 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Erfinder-Serie | ||
Kapitel: Treskow-Meinrath-Serie | ||
Heft davor | Der Eskimoklub | |
Heft danach | Die Türken in Venedig |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Nach dem Friedensschluss von Preußen und Österreich mit Dänemark sind Major von Treskow und Oberst Meinrath arbeitslos geworden. Letzterer verdingt sich als Inspektor - also eine Art Filialleiter - des Österreichischen Lloyds in Triest. Treskow hingegen hat Berthulda von Zackenberg geheiratet und steht nun unter dem Pantoffel seiner reich begüterten Frau. Daher muss er sich auch ihrem Wunsch beugen, die Hochzeitsreise via Triest nach Venedig zu unternehmen, statt zur Burg Hohenzollern zu pilgern.
- Schon die Ankunft auf dem Bahnhof von Triest ist beschämend für den ehemaligen Geheimdienstler. Noch ärgerlicher ist aber, dass das frischgetraute Paar wegen des gleichzeitigen Kaiserbesuchs kein Zimmer in der Stadt findet - weder in den Nobelhotels beim Börsenplatz, noch in den Absteigen im Hafenviertel. Da kommt den Treskows die Hilfe zweier charmanter Kavaliere zupass, die ihnen einen Platz auf ihrem kleinen Schiff anbieten. Natürlich haben die beiden Herren Hintergedanken - während das Pärchen in seiner Koje einschläft, verlässt das Schiff den Hafen mit unbekanntem Ziel.
- Das Gepäck der Treskows ist jedoch in Triest geblieben - der Major hatte es während der aufreibenden Zimmersuche bei Wilhelm Bauer im Hotel Miramare untergestellt. Dort fällt es den Digedags auf, die als Gehilfen Meinraths für den Österreichischen Lloyd arbeiten. Nachdem sie nämlich das Büro des Lloyd via verunglückter Schaufensterdekoration unter Wasser gesetzt haben, sind sie vom Direktor von Bruck samt ihrem mithaftenden Vorgesetzten Meinrath auf höchsten kaiserlichen Befehl in den Außendienst versetzt worden. Ihr erster Auftrag lautet, Bauer für zwei Uhr auf die Jacht von Kaiser Franz Joseph zu bestellen, damit er dort dem Kaiser und seiner Entourage das Brandtaucher-Modell vorführen kann.
- Zunächst schenken Dig und Dag dem nicht abgeholten Treskowschen Gepäck wenig Beachtung; Treskow hat bestimmt etwas Dummes angestellt, vermuten sie. Als sie aber - als flugs ernannte Gehilfen von Wilhelm Bauer - mit diesem auf der Jacht erscheinen und an deren außerbords hängenden Anker Treskows Schleswigsche Erinnerungsmedaille in Gold finden, machen sie sich langsam Sorgen. Der österreichische Geheimdienst ist auf die Recherchen der Digedags aufmerksam geworden und untersagt ihnen weiteres Herumschnüffeln. Alles, was auch nur im Entferntesten mit dem Brandtaucher zu tun hat, gilt nämlich als Staatsgeheimnis, speziell natürlich das mysteriöse Verschwinden ehemaliger preußischer Agenten.
- So leicht wird man die Digedags aber nicht los. Als sie auch noch feststellen müssen, dass während der Brandtauchervorführung Treskows Koffer aus Bauers Zimmer im Miramare entwendet wurden und der Hotelier sich dumm stellt, treiben sie den Dienstmann Xaver Holzbichler auf, der am Vortag das Gepäck vom Bahnhof zum Hotel getragen hatte. Da sie ihn in ihrer ungestümen Art aber derartig erschrecken, dass er eine Ladung Kaiserbüsten fallen lässt, die er gerade austrägt, ernten sie ein paar Watschen statt Informationen. Außerdem müssen sie ihm die zerbrochenen Kunstwerke ersetzen. Der letzte Versuch der Digedags, Licht in die dunkle Affäre zu bringen, führt sie zur Triester Allgemeinen Zeitung. Doch ihre sensationelle Reportage wird vom Geheimdienst zensiert, da er nicht sonderlich gut darin wegkommt.
- Resigniert lassen sich die Digedags zusammen mit Meinrath nach Venedig abschieben. Dorthin sollen sie Wilhelm Bauer begleiten, dem man eine Kreuzfahrt in die Lagunenstadt spendiert hat. Alle vier gelten als Geheimnisträger und der Geheimdienst will sie aus den Augen haben, bis Gras über die Sache mit Treskow gewachsen ist.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag
- Erfinder: Wilhelm Bauer
- Preußen: Major von Treskow, Berthulda von Treskow,
- Österreicher: Oberst Meinrath, Xaver Holzbichler, Honoratioren von Triest, Kaiser Franz Joseph I., Erzherzog Maximilian, Direktor von Bruck, Zensor, Schani und weitere Geheimdienstler in Triest, Tambourmajor, Regimentskapelle der Hoch- und Deutschmeister (teilweise), Hotelchef des Miramare, Hotelpersonal des Miramare, Redakteur der Triester Allgemeinen Zeitung, Redaktionsbote Gustl, Empfangschef des Hotels Adria, Inhaber der Pension Triest, Wirt der Ankerklüse
- Venezianer: Luigi und Pietro, Besatzung der Segeljacht
- erwähnt: Graf Zack von Zackenberg, Poseidon
- Tiere: Pferde, Schafe, Hammel, Katzen, Enten, Hunde, Fische, Vögel
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Die Handlung spielt im März 1852. Treskows Ankunft und Entführung erfolgte Samstag, den 6. März, die Vorführung des Brandtaucher-Modells Sonntag, den 7. März, und die Suche der Digedags nach Treskow in der folgenden Woche.
- Was soll der DDR-Leser mit solch einem Satz anfangen: "Wer schon einmal in Triest war, wird den Platz gleich wiedererkennen."?
- Hotels in Triest (in absteigender Reihenfolge):
- Hotel Miramare - bestes Haus am Platz
- Hotel Adria - zweitbestes Haus am Platz
- Pension Triest - gutbürgerlich
- Albergo della Laguna - Absteige
- Zur Ankerklüse - Schifferkneipe
- weitere erwähnte Orte: Zickenthal und Zasterwitz, Burg Hohenzollern, Venedig, Preußen, Börsenplatz, Schleswig-Holstein, Adria, Österreich, Griechenland, Ragusa, Ägypten, Wien, Capri, Szegedin, Canale Grande
- Potz-Fluch: "Potz Wasserpütz und Pudelmütz!"
- Mit seinem weißen Rauschebart sieht der damals erst zwanzigjährige Erzherzog Maximilian viel zu alt aus.
- Man kann nur hoffen, dass es dem Mosaik nicht oft ebenso ging, wie der Triester Allgemeinen Zeitung mit ihrem Artikel über das Verschwinden von Major von Treskow.
- Der Vorname von Treskow wird verraten: Eitel-Egbert. Der Namensteil Eitel bedeutet "nur", "Eitel-Egbert" ist also "Egbert ohne Zweitnamen". Der Namensteil "Eitel" war in der Hohenzollerndynastie durchaus gebräuchlich. So hieß ein Sohn Kaiser Wilhelms II. z.B. Eitel Friedrich. Im Mosaik ist der (fiktive) Prinz Eitel Dagobert aus Heft 84 ein weiterer Namensvetter.
- Die Rückseite zeigt seit langer Zeit zum ersten Mal wieder eine Szene, die zur Hefthandlung gehört, und nicht etwa eine Vorschau oder einen redaktionellen Teil.
- Schiffe in der Adria: Segeljacht, Jacht von Kaiser Franz Joseph, Lloydschiff nach Venedig, Barke von Kaiser Franz Joseph
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger, Hannes Hegen
- Zeichnungen: Horst Boche, Edith Hegenbarth, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Brigitte Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Als Nachfolger von Hans Ehrhardt übernahm ab diesem Heft Wolfgang Altenburger die Funktion als Chefredakteur des MOSAIK.
- Ein Teil der Auflage auf holzhaltigem Papier zeigt ein fehlerhaft gedrucktes S im MOSAIK-Schriftzug.
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Für den Sammelband Der eiserne Seehund wurden das Titelbild und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
- Von diesem Heft erschien im Februar 1964 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.