Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn

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In Ungarn erschienen die meisten Mosaik-Auslandsausgaben.

Inhaltsverzeichnis

Heftreihe Mozaik 1976-1990

das erste Mozaik mit den Abrafaxen: 1976/2

Als im Februar 1976 in Ungarn das erste Mozaik mit den Abrafaxen erschien, geschah das aus deutscher Sicht sicherlich als logische Folge der recht erfolgreichen Digedags-Exporte, dürfte aber bei den ungarischen Lesern noch mehr für Verwirrung gesorgt haben, als es der Wechsel von den Hegen-Kobolden zu den neuen Protagonisten in der DDR getan hatte.

Die überlieferte Geschichte

Während im Juni 1975 in Deutschland mit der Nummer 223 das letzte Digedags-Mosaik erschien, war für Ungarn, im Wesentlichen bedingt durch die dort anfangs quartalsweise Erscheinungsweise der Hefte, erst das Mosaik 213 in Vorbereitung, das dort dann im Juli als Mozaik 1975/7 erscheinen sollte. Für die Leser auf der Balkanhalbinsel endete damit aber schon nach nur zwei Heften bereits wieder die Orient-Serie, denn mit dem nach dem Ausscheiden Hegenbarths erfolgten Wechsel von der Druckerei C. G. Röder in Leipzig zur Druckerei "Völkerfreundschaft" in Dresden folgte als Mozaik 1975/8 im August die erste Ausgabe der Runkel-Nachdrucke. Damit verringerte sich die Publikationsverzögerung der ungarischen Mozaik gegenüber den deutschen Editionen auf nur noch einen Monat, wodurch in Ungarn dann auch das insgesamt letzte Heft mit den Digedags erst im Januar 1976 als Mozaik 1976/1 erschien. Zum einen überlebten dadurch die Digedags im Land der Magyaren einen Monat länger als in der DDR, zum anderen aber brach für die ungarischen Leser nach der bereits stark verkürzten Orient-Serie nun auch die dort noch unbekannte Runkel-Serie vorzeitig ab.

das Heft mit der seltsamen Nummerierung: 1977/14

Im Februar 1976 erschien auf der Balkanhalbinsel dann als Mozaik 1976/2 die ungarische Version des ersten Abrafaxe-Heftes, wodurch Ungarn das einzige Land wurde, in dem die Auslandsausgaben der Abrafaxe auch mit deren ersten Abenteuern begannen. Für die Übersetzung dieses Heftes wie auch der folgenden dieser Heftreihe bediente man sich in Berlin der bereits für die Digedags-Mozaik genutzten Wege. So war für den ungarischen Text der Comics wieder Marianne Sarlós (in Ungarn:[1] Sarlós Marianne) verantwortlich, die in den 1950er Jahren bereits als Übersetzerin und Texterin nachweisbar ist. Es ist überliefert, dass Frau Sarlós die deutschen Hefte zugeschickt bekam, ihre Übersetzungen dann in Ungarn vornahm und das Ergebnis (mit ungarischen Texten überklebte Textfelder im deutschen Mosaik) schließlich wieder nach Deutschland zurücksandte. Damit ergäbe sich auch ein Grund dafür, dass die ungarischen Ausgaben durchweg einen Monat später erschienen als ihre deutschen Pendants. Marianne Sarlós übersetzte die Comics nicht wortwörtlich, sondern nahm eine freiere, an den ungarischen Sprachgebrauch und die Mentalität der Leser angepasste Übertragung vor, wodurch auch die Mehrzahl der von ihr übersetzen Mozaik neue, oft auf einem anderen Schwerpunkt des jeweiligen Heftinhalts beruhende Hefttitel erhielten. Zudem wurde auch in Berlin zur Übersetzung der Comics beigetragen. Der Koloristin Ingrid Behm wurde die Aufgabe zuteil, sämtliche von Frau Sarlós vorgeschlagenen Textübersetzungen für den Bildteil der Hefte (Lautmalereien, Beschriftungen von Schildern usw.) zeichnerisch umzusetzen, wodurch für die Balkanausgaben diverse neue Panels entstanden, die dann, anders als später bei den Ausgaben für Indien, in einer von den deutschen Heften losgelösten Druckkampagne mit eigenen Druckfilmen Verwendung fanden. Während die letzten Hegen-Hefte in einer Auflage von etwa 25.000 Exemplaren erschienen waren, wurden die ungarischen Abrafaxe-Mozaik anfangs in einer Auflagenhöhe von ca. 30.000 Exemplaren gedruckt. Anschließend ging das Gros der Comics dann höchstwahrscheinlich direkt von Dresden aus auf den Weg nach Ungarn. Einige wenige Hefte erhielt der Verlag Junge Welt in Berlin als Belegexemplare, die zum Teil in so genannten Verlagsbindungen jahrgangsweise zusammengefasst wurden.

Die ungarischen Abrafaxe-Mozaik waren auf der Balkanhalbinsel, wie schon die letzten Digedags-Hefte, für 5 Forint (damals ca. 1,25 Ostmark) zu haben. Die Kosten für ein Jahresabo beliefen sich zu dieser Zeit auf 60 Forint (damals ca. 15,00 Ostmark), deckten sich also mit dem vollen Betrag für zwölf Einzelhefte.

Aussagen älterer ungarischer Mozaik-Freunde zufolge sorgte die plötzliche Ablösung der Digedags durch die Abrafaxe im Land der Magyaren ebenso für Überraschung unter den Lesern, wie es auch in der DDR der Fall war. So stand man also auch in Ungarn den neuen Protagonisten anfangs skeptisch gegenüber. Da bislang noch keine Informationen zu den Verkaufszahlen der ungarischen Comics bekannt sind, kann nur gemutmaßt werden, dass mit dem Auftauchen der Abrafaxe zunächst weniger Hefte verkauft wurden. Und vermutlich erlangte man auch in Berlin Kenntnis von dieser Entwicklung, denn 1977 entstand, gestaltet vom Mosaik-Kollektiv und gedruckt in Dresden, ein Werbeflyer, der dann höchstwahrscheinlich in eine oder sogar mehrere Mozaik-Editionen eingelegt wurde. Dieser Flyer liefert auf der Vorderseite Informationen zum Bezug der ungarischen Hefte und macht auf der Rückseite sowohl mit der damals aktuellen Episode als auch mit den noch geplanten Abenteuern bekannt. Ob das Einlegen dieser heute gesuchten Rarität bereits in der Druckerei in Dresden erfolgte oder erst in Ungarn vor der Distribution oder gar erst im Einzelhandel durchgeführt wurde, ist bisher noch nicht in Erfahrung gebracht worden.

das erste Mozaik mit neuem Schriftzug: 1978/5

Anfang der 1980er Jahre wirkte sich der inzwischen veränderte Umrechnungskurs zwischen dem ungarischen Forint und der Mark der DDR auch auf die Heftpreise der Mozaik aus. Das letzte Heft, das noch für 5 Forint verkauft wurde, war die Ausgabe 1981/3 (2/81). Danach kosteten die Comics im Land der Magyaren bereits 8 Forint (damals etwa 1,30 Ostmark). Jedoch scheint die Nachricht von dieser Änderung des Verkaufspreises etwas verspätet in der DDR eingetroffen zu sein, denn auch den Heften 1981/4 (3/81) und 1981/5 (4/81) wurde in Dresden noch der alte Preis von 5 Forint auf die Rückseite gedruckt. Erst in Ungarn vor der Distribution wurden diese beiden Hefte mit Hilfe eines Stempels (der übrigens auch bei der entsprechenden Kennzeichnung der dort verkauften deutschen Mosaik-Hefte Verwendung fand) mit dem richtigen Verkaufspreis versehen. Das erste Heft, das man bereits in der Druckerei in Dresden mit dem neuen Preis kennzeichnete, war dann die Ausgabe 1981/6 (5/81). Die Kosten für ein Jahresabo beliefen sich zu dieser Zeit auf 96 Forint (damals ca. 16,00 Ostmark), womit sie wieder dem vollen Preis für 12 Einzelhefte entsprachen.

Zu dieser Zeit etwa kam es auch zu einer personellen Veränderung, was die Übersetzung der Hefte anbetrifft. Marianne Sarlós, die übrigens in etwa zehn Jahren Übersetzungsarbeit in Sachen Digedags und Abrafaxe nie einen Mitarbeiter der Mosaik-Redaktion zu Gesicht bekommen hatte, wurde durch Tivadar Dani (in Ungarn: Dani Tivadar) abgelöst. Leider ist bislang unbekannt, warum es zu diesem Wechsel kam. Es kann nur vermutet werden, dass Frau Sarlós ihren Ruhestand antrat, denn regelmäßige Arbeiten aus ihrer Feder sind ab den 1980er Jahren nicht mehr nachweisbar. Leider ist bislang auch noch nicht in Erfahrung gebracht worden, mit welchem Mozaik-Heft Tivadar Dani, der übrigens in den frühen 1960er Jahren als Lehrer an einem Gymnasium in Südungarn arbeitete und seit spätestens 1969 als Übersetzer diverser englisch- und deutschsprachiger Bücher ins Ungarische nachweisbar ist, seine Tätigkeit für die Abrafaxe aufnahm. Überliefert ist lediglich, dass diese Ablösung Anfang der 1980er Jahre stattfand. Und da auch Dani die Übersetzung der Hefte (vermutlich ebenfalls von Ungarn aus) in ähnlicher, freierer Weise vornahm, wie es schon Frau Sarlós gehandhabt hatte, erhielt auch hier die Mehrzahl der Mozaik wieder völlig neue Hefttitel.

Heft mit abgeändertem Text im Bild: 1979/4

Für die 1980er Jahre ist eindeutig belegt, dass die Auflagehöhe der ungarischen Mozaik sukzessive auf etwa 40.000 Exemplare angehoben wurde, woraus sich ein steigender Absatz der Hefte ableiten lässt. Ob hierzu der 1977er Werbeflyer hat beitragen können oder ob die inzwischen mit den Abrafaxen vertrauten Leser sich daran erfreuten, nun endlich eine stetige Abenteuerabfolge erleben zu können, was ihnen ja im Falle der Digedags leider verwehrt geblieben war, ist unbekannt. Es kann aber wohl davon ausgegangen werden, dass die Art der Heftübersetzung durch Marianne Sarlós, Tivadar Dani und Ingrid Behm wesentlich zu dieser Entwicklung beitrug.

Im September 1989 wurde der Heftpreis ein weiteres Mal korrigiert. Das Mozaik 1989/9 (8/89) wurde zwar bereits zum neuen Preis von nun 7 Forint (damals ca. 1,20 Ostmark) verkauft, musste dafür aber in Ungarn erst wieder entsprechend gekennzeichnet werden. Erst ab dem Heft 1989/10 (9/89) weisen die Mozaik rückseitig auch den gedruckten neuen Heftpreis aus. Die Kosten für ein Jahresabo wurden zwar zu dieser Zeit auf den Comics mit 84 Forint (damals etwa 14,00 Ostmark) ausgewiesen, jedoch währte die Gültigkeit des neuen Heftpreises nicht lange genug, um ein ganzes Jahr abzudecken.

Heft mit abgeändertem Cover: 1986/1

Bereits Anfang 1990 wurde der Preis nun auf 16 Forint pro Heft erhöht, der dann bis zur Einstellung der Heftreihe beibehalten wurde. Das Mozaik 1990/1 (12/89) musste dazu noch entsprechend in Ungarn (handschriftlich) gekennzeichnet werden, ab der Ausgabe 1990/2 (1/90) wurden die Mozaik dann bereits in der Druckerei in Dresden mit dem neuen Heftpreis ausgestattet. Diese letzte Preiskorrektur hat ihre Ursache höchstwahrscheinlich darin, dass zu dieser Zeit in Ungarn sämtliche Preise freigegeben wurden. Da aber Ungarn im Verlaufe des Jahres 1990 unter einer mit über 30% recht hohen Inflationsrate litt und zudem der (heute nicht mehr exakt zu ermittelnde) Wechselkurs zur Ostmark noch dadurch beeinflusst wurde, dass in der DDR die Einführung der D-Mark zum Kurs von 1:2 bevorstand, ist nicht weiter verwunderlich, dass sich das Projekt Mozaik irgendwann nicht mehr rechnete. Zudem scheint auch die Nachfrage in Ungarn zu dieser Zeit stark abgenommen zu haben, denn die Auflage der Comics betrug 1990 nur noch ca. 10.000 Exemplare. Auf den letzen Heften wurden zwar noch die Kosten für ein Jahresabo mit 96 Forint (entsprachen jetzt nur noch dem Preis von 6 Einzelheften) ausgewiesen, jedoch währte dieser Auftritt der Abrafaxe kein ganzes Jahr mehr, denn im Juli 1990 erschien mit der Ausgabe 1990/7 (6/90) das letzte Heft dieser Reihe.

Nach insgesamt etwa neunzehn Jahren Mozaik in Ungarn und ganzen vierzehneinhalb Jahren Abrafaxe hatte sich im Land der Magyaren eine relativ solide Fan-Gemeinde um den ostdeutschen Comic herausgebildet, die auch heute noch recht aktiv ist und in deren Kreisen man gegen ein passendes Entgelt gern bereit ist, deutschen Sammlern bei der Komplettierung ihrer Sammlung behilflich zu sein.

Die deutschen Sammler erfuhren von der Existenz der ungarischen Abrafaxe-Mozaik bereits recht zeitnah. Entweder hatten sie selbst in Ungarn einen Urlaub verbracht und waren in Budapest oder in den Badeorten am Balaton auf entsprechende Hefte gestoßen oder sie hatten von anderen Ungarn-Urlaubern zumindest davon gehört, dass es in der Balkanrepublik das Mozaik in ungarischer Sprache zu kaufen gebe.

erstes Heft mit neuem Impressum: 1989/7

Übrigens ist der zweite Übersetzer Tivadar Dani noch bis 2002 als Übersetzer nachweisbar. Danach verliert sich leider seine Spur, es ist aber anzunehmen, dass er sich Anfang der 2000er Jahre ebenfalls in den wohlverdienten Ruhestand begab.

Beschreibung der Hefte

An den Ausgaben dieser Heftreihe fällt sofort ins Auge, dass der Mosaik-Schriftzug durch die Übersetzung ins Ungarische zu Mozaik wurde. Jedoch kann man beim genaueren Hinsehen erkennen, dass hier zwei verschiedene Schriftzüge Anwendung fanden. So zeigt das Z in Mozaik bis zum Heft 1978/4 (3/78) zunächst abgerundete "Ecken", ab dem Heft 1978/5 (4/78) dann aber bis zur Einstellung der Publikation spitze "Ecken". Außerdem wurde bei dem neuen Schriftzug das M verkleinert und das "Loch" im O etwas vergrößert. Rechts neben dem Schriftzug prangt wie bei den deutschen Heften für die ersten zwölf Ausgaben zunächst ein Rechteck und danach ein Stern, die beide in Ungarn jedoch lediglich die Heftnummer, nicht aber, wie in Deutschland, auch den Verkaufspreis ausweisen. Und auch die Art und Weise der Heftnummerierung fällt bei den Balkanausgaben etwas anders aus als seinerzeit in der DDR. So wird hier einzeilig zunächst die Jahreszahl genannt, der nach einem Schrägstrich die Nummer des Ausgabemonats folgt. Natürlich unterscheiden sich, durch das um einen Monat verzögerte Erscheinen der ungarischen Hefte, die Nummern dieser Editionen von denen, die die entsprechenden deutschen Ausgaben tragen.

Heft mit abgeändertem Cover: 1990/5

Eine etwas seltsame Heftnummer erhielt in Ungarn das dreizehnte Abrafaxe-Mozaik. Das entsprechende deutsche Heft (13/77) widerspiegelt ja den Versuch der Mosaik-Macher, auch bei der Heftreihe mit den neuen Protagonisten eine fortlaufende Heftnummerierung aufrechtzuerhalten. Da damals aber der Postzeitschriftenvertrieb in der DDR hierzu sein Veto einlegte, musste man in der Redaktion in Berlin einlenken und ließ als vierzehntes Heft die Ausgabe 2/77 folgen, wodurch die deutschen Mosaik bis einschließlich 1991 durch die Nummer des Erscheinungsmonats und die entsprechende Jahreszahl gekennzeichnet wurden. Im Falle der ungarischen Ausgaben liegt hierin auch die Ursache für eine sehr ungewöhnliche Heftnummerierung im Jahre 1977. Dort folgte auf das Heft 1977/1 (12/76) die Nummer 1977/14 (13/77). Für eine beim ersten Heft beginnende und zu diesem Zeitpunkt dann nachträglich eingeführte fortlaufende Nummerierung der ungarischen Abrafaxe-Editionen wäre eine Nummer 1977/13 eigentlich zutreffender gewesen. Da aber das erste Abrafaxe-Mozaik mit der Nummer 1976/2 erschienen war, zählte man (vermutlich in der Druckerei in Dresden) auch hier einfach um eine Nummer weiter, wodurch das dreizehnte Heft mit den Abrafaxen in Ungarn die Nummer 14 trägt. Das ist auch deshalb verwunderlich, weil man sich in Dresden auch im Falle der letzten sechs Digedags-Mozaik nicht von der fortlaufenden Nummer in Deutschland hatte beirren lassen und für Ungarn einfach nach Monat und Jahr nummerierte (so wie es seit Januar 1973 auch schon die Leipziger Druckerei gehandhabt hatte). Dementsprechend wäre eine Kennzeichnung als 1977/2 ebenso passend gewesen. Als dann aber danach die nächste Ausgabe in der DDR als 2/77 erschien, ging man im Falle der ungarischen Hefte einen Monat später wieder zur bewährten monatsbezogenen Zahlweise zurück und ließ hier dementsprechend das Mozaik 1977/3 folgen.

Heft mit abgeändertem Cover: 1990/6

Betrachtet man sich die Hefttitel der ungarischen Hefte genauer, fällt dem aufmerksamen Beobachter zunächst ins Auge, dass die Titel der Balkanausgaben sofort ab der ersten Edition in Versalien gedruckt wurden, während man in der DDR erst mit der Ausgabe 5/76 damit begann. Weiterhin achtete man für die ungarischen Hefte auch weniger akribisch darauf, jedem Heft einen eigenen, unverwechselbaren Titel zu geben. In Deutschland ist man ja seit jeher darum bemüht, jedes Mosaik mit einem anderen, vorher noch nicht genutzten Titel zu versehen, was bisher auch, bis auf eine durch Unachtsamkeit in der Redaktion entstandene Ausnahme (die Hefte 1/85 und 237 heißen beide Der Götterbote) umgesetzt wurde. Bei den Ausgaben für die Magyaren fällt auf, dass hier zwei Hefttitel jeweils zwei Mal vorkommen. So lauten die Titel der Hefte 1976/3 (2/76) und 1985/9 (8/85) identisch CSELRE CSEL ("List auf List") sowie die der Hefte 1977/4 (3/77) und 1985/8 (7/85) übereinstimmend ÉGSZAKADÁS, FÖLDINDULÁS (sinngemäß: "Weltuntergang"), während die entsprechenden deutschen Vorlagen jeweils verschieden tituliert wurden. Der Grund für diese Dopplungen der Hefttitel ist aller Wahrscheinlich nach darin zu suchen, dass für die Übersetzung der ungarischen Hefte zwei Ungarn tätig waren. Die Titel der Ausgaben 1976/3 und 1977/4 stammen noch aus der Feder von Marianne Sarlós, die gleichlautenden der Ausgaben 1985/8 und 1985/9 dagegen von Tivadar Dani. Anscheinend hat Herr Dani in den 1980er Jahren die Übersetzungen einer Frau Sarlós aus den 1970er Jahren im Rahmen seiner Arbeit nicht weiter beachtet. Es ist aber auch nicht völlig auszuschließen, dass Herrn Dani die Titeldopplungen bewusst waren, er jedoch die Vergabe eineindeutiger Hefttitel weniger akribisch betrieb, als man das in Deutschland handhabt.

Die Heftinhalte der ungarischen Comics decken sich, bis auf die übersetzten Lautmalereien und den fremdsprachigen Text, vollständig mit denen der deutschen Hefte. Lediglich die in den deutschen Ausgaben 6/76, 5/77 und 12/85 enthaltenen Preisrätsel sowie die in den jeweils folgenden Heften ausgewiesenen Auflösungen sind in den entsprechenden ungarischen Comics nicht zu finden. Wahrscheinlich blieben die Rätsel den Lesern auf der Balkanhalbinsel vorenthalten, weil man in Berlin auf den Versand der Preise an mögliche ungarische Leser verzichten wollte.

das letzte exportierte Heft: 1990/7

Die Gestaltung der Heftcovers deckt sich bis auf wenige Ausnahmen vollständig mit der der deutschen Ausgaben. Lediglich bei drei Ausgaben wurden leichte Abänderungen des Layouts vorgenommen. So lässt das Cover der ungarischen Nummer 1986/1 (12/85) verständlicherweise den in Deutschland links oben angebrachten Hinweis 30 Jahre - mit Preisrätsel vermissen, die ungarische Ausgabe 1990/5 (4/90) kommt ohne den auf dem originalen Heft großflächig angebrachten Slogan AB SOFORT NEUE ABOS MÖGLICH! aus und auf der Balkanausgabe 1990/6 (5/90) fehlt das weiße Band mit der Inschrift GEHT AUF NUMMER SICHER - mosaik ABONNIEREN! über der rechten unteren Ecke. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch noch das ungarische Heft 1979/4 (3/79). Während der abgebildete Wegweiser in der DDR die Aufschrift NACH UNGARN trägt, lautet der Hinweis in Ungarn A CÉL FELE ("Hälfte des Ziels").

Die Rückseiten der Comics weisen oberhalb des letzten Panels rechts neben dem Schlusstext den jeweils gültigen Preis in Forint aus. Manuell ergänzte Verkaufspreise wurden meist an derselben Stelle mittels Stempel oder auch handschriftlich aufgebracht. In Ausnahmefällen können die korrigierten Preise auch auf der Titelseite zu finden sein. Das unter dem Schlusspanel platzierte Impressum macht Angaben zum Ursprung sowie zum ungarischen Vertriebsweg der Bilderzeitschrift und weist zudem den gültigen Preis für ein Jahresabonnement aus. Bis zum Heft 1989/6 (5/89) ist dieses Impressum dreizeilig und in einer kleineren Schriftart gedruckt, ab der Ausgabe 1989/7 (6/89) wurde das Impressum dann textlich leicht verändert verfasst sowie vierzeilig und in einer größeren Schriftart arrangiert.

Der Druck der ungarischen Mozaik erfolgte in Dresden auf exakt demselben Papier, das auch für die entsprechenden deutschen Originale Verwendung fand. So nutzte man für die Hefte 1976/2 (1/76) bis 1990/5 (6/90) ausschließlich mattes holzhaltiges Papier, verpasste der Ausgabe 1990/6 (5/90) schon einen Umschlag aus Glanzpapier und stellte schließlich das Heft 1990/7 (6/90) vollständig aus Glanzpapier her.

Für die Balkanausgaben wurden viele der Personen- und Ortsnamen lediglich ungarisch transkribiert und bewahrten so weitgehend ihren originalen Charakter. In einigen Fällen jedoch wurden völlig neue ungarische Bezeichnungen verwendet. So lautet beispielsweise der Name des ewigen Widersachers der Abrafaxe hier nicht Don Ferrando sondern Csetepaté Márki (wörtlich: "Marquis Geplänkel"). Die Einzelnamen der Abrafaxe wurden für die ungarischen Editionen nicht verändert. Lediglich ihr Gruppenname erhielt eine ungarische Pluralendung und wurde dadurch zu Abrafaxok. Allerdings nutzen ungarische Mozaik-Freunde zuweilen den Singular und nennen die drei Kobolde nur Abrafax, oder sie richten sich sogar nach dem deutschen Originalnamen (selbstverständlich ungarisch ausgesprochen). Califax übrigens müsste in Ungarisch eigentlich tsalifaks gesprochen werden, die Fans allerdings wissen um die richtige Aussprache seines Namens.

Der Vertriebsweg

Die ungarischen Comics wurden, vermutlich direkt von der Druckerei in Dresden aus, nach Budapest an den dortigen zentralen Zeitschriftenvertrieb der Ungarischen Post versendet. Man behielt also verständlicherweise den auch schon für die ungarischen Digedags-Hefte genutzten Vertriebsweg bei. In der Zentrale in Budapest wurden die Bilderzeitschriften dann gegebenenfalls mit einem neuen Preis ausgestattet, was entweder mit Hilfe eines Stempels oder handschriftlich geschah. Danach verteilte man die Mozaik an die Zeitschriftengeschäfte des Landes. Hierbei wurden die Kioske in größeren Städten Ungarns und in den Urlaubsorten bevorzugt beliefert.

Bis 1989 hieß das Vertriebsunternehmen noch Posta Központi Hirlap Irodánál (in etwa "Zentrales Zeitschriftenunternehmen der Post"), danach wurde das Haus in Hirlap előfizetési és Lapellátási Irodánál (in etwa "Unternehmen für Zeitschriftenbezug und -lieferung"), abgekürzt HELÍR, umbenannt. Unter diesem Namen ist dieser Ableger der Ungarischen Post auch heute noch aktiv. Die Umbenennung des Unternehmens war übrigens auch der wesentliche Grund für die mit dem Heft 1989/7 (6/89) erfolgte Einführung eines neuen Impressums.

Aussagen älterer ungarischer Mozaik-Fans zufolge waren die Comics in den 1970er und 1980er Jahren problemlos zu bekommen. In den 1990er Jahren allerdings soll, aller Wahrscheinlichkeit nach bedingt durch die seinerzeit verkleinerte Auflage, insbesondere in kleineren Städten Ungarns die Nachfrage nicht mehr völlig gedeckt worden sein, wodurch die Interessenten aus ländlichen Regionen für die Hefte größere Städte aufsuchen mussten. Das vorletzte Heft 1990/6 (5/90) soll dann nur noch in wenigen Metropolen des Landes und die letzte Ausgabe 1990/7 (6/90) sogar ausschließlich in der Hauptstadt und hier auch nicht mehr an allen Kiosken erhältlich gewesen sein. Diesen Schilderungen ungarischer Mozaik-Freunde entsprechend sind heute auch die letzten Hefte dieser insgesamt 174 Ausgaben umfassenden Reihe schwerer zu finden als frühere Editionen.

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2001-2003

das erste Heft aus ungarischer Produktion: No. 1

Ein gutes Jahrzehnt nach dem Erscheinen der letzten aus der DDR importierten Bilderzeitschrift hatten die Comic-Freunde im Land der Magyaren wieder Anlass zur Freude, denn im Herbst 2001 erschien das erste in Lizenz in Ungarn hergestellte Mozaik mit den Abrafaxen. Die Hefte erschienen fortan monatlich bei einem kleinen eigens für die Veröffentlichung der Comics gegründeten Budapester Verlag, unterscheiden sich weder im Format noch in der Papierqualität von den deutschen Vorlagen und waren in den ungarischen Zeitungsgeschäften für 390 Forint (damals zunächst etwa 3,10 DM, später gut 1,50 €) zu haben. Die Auflage der Comics betrug höchstwahrscheinlich 10.000 Exemplare, von denen etwa 400 Ausgaben im Abonnement an ungarische und auch deutsche Interessenten vertrieben wurden. Auch wenn neben den Heften ebenso zwei Abrafaxe-Alben veröffentlicht wurden und darüber hinaus sogar in einer kostenlosen Schülerzeitschrift Werbung für die neuen Mozaik betrieben wurde, blieb der Verkauf der ungarischen Hefte hinter den Erwartungen zurück, wodurch der editierende Verlag Ende 2003 nach nur fünfundzwanzig Ausgaben seine Aktivitäten wieder einstellen und die Veröffentlichungsrechte an ein anderes Publikationshaus übergeben musste.

Beschreibung der Hefte

Das erste Heft, das in dieser Reihe in Ungarn erschien, war, wie auch in einigen anderen Ländern, der Nachdruck des deutschen Mosaik 218, das genau wie in Deutschland gleich drei Hefttitel erhielt. So ist auf dem Cover zunächst AZ AKROPOLISZ ÁRNYÉKÁBAN ("Im Schatten der Akropolis") und darunter ABRAX A VÁROS CSÚCSÁN ("Abrax an der Spitze der Stadt") zu lesen, während der Titel in der Kartusche auf Seite 2 MEZÍTLÁB AZ ARANYKORBA ("Barfuß ins goldene Zeitalter") lautet. Für die Auflistung in der Heftübersicht wurde, analog zum deutschen Heft, der Titel aus der Kartusche genutzt. Das Mosaik 218 erschien in Ungarn im Oktober 2001 als No. 1, dem auf der Balkanhalbinsel in der aus Deutschland bekannten Reihenfolge sämtliche Hefte des Griechenland-Kapitels und, bis zum Verlagswechsel, noch einige Ausgaben des Ägypten-Kapitels im monatlichen Abstand und mit fortlaufender Nummerierung folgten.

erstes Heft mit orange-gelbem Schriftzug: No. 4

Den Heftkopf dieser Comics ziert ein Mozaik-Schriftzug, der dem der zwischen 1976 und 1990 aus der DDR importierten Hefte sehr ähnlich ist. Bis zur ungarischen Edition No. 3 (220) ist dieser Schriftzug rot, ab der Ausgabe No. 4 (221) ist dieser dann bis zum Verlagswechsel orange-gelb. Links neben dem Schriftzug prangt ein Abrafaxe-Logo und links daneben dann ein weiterer, senkrecht arrangierter Mozaik-Schriftzug, wodurch die ungarischen Hefte gestalterisch weitgehend mit den entsprechenden deutschen Ausgaben identisch sind. Lediglich im Falle des Abrafaxe-Logos zeigt sich ein Unterschied. Während die originalen Comics das erste Logo (benutzt für die Hefte 193 bis 262) zeigen, ist auf den ungarischen Ausgaben das dritte Logo zu sehen, das in Deutschland erst für die Hefte 283 bis 313 Verwendung fand, zum Zeitpunkt des Erscheinens der ungarischen Hefte jedoch bereits das in Deutschland aktuelle Logo war. Rechts neben dem Mozaik-Schriftzug weisen die Comics von der Balkanhalbinsel die Heftnummer, den Erscheinungsmonat sowie den Heftpreis aus, unter dem Schriftzug wurde ein Untertitel platziert, der AZ ABRAFAXOK FANTASZTIKUS UTAZÁSAI ("Fantastische Reise der Abrafaxe") lautet.

Die Comic-Abbildungen auf den Titelseiten der ungarischen Bilderzeitschriften decken sich bis auf eine Ausnahme vollständig mit denen der deutschen Vorlagen. Lediglich das Heft No. 23 (240) erhielt ein neues Cover, für dessen Gestaltung das Panel von der Seite 11 rechts oben Verwendung fand. Der Entwurf eines ausländischen Variant-Covers wurde notwendig, weil die entsprechende mitteleuropäische Ausgabe ein Jubiläumsheft war, mit dem 40 Jahre Mosaik gefeiert wurde. Dennoch fand die deutsche Titelgraphik Eingang in die Edition von der Balkanhalbinsel. Auf der Rückseite (Seite 32) des ungarischen Heftes ist die entsprechende Abbildung zu finden, die mit der Inschrift Németországban 1995 decemberében megjelent jubileumi szám - mosaik - 40 év kalandozás a három manóval ("In Deutschland erschien im Dezember 1995 eine Jubiläums-Nummer - mosaik - 40 Jahre Abenteuerreisen mit den drei Kobolden") versehen wurde. Und auch die Rückseite des deutschen Original-Umschlages mit der Abbildung unzähliger Wegbegleiter der Abrafaxe wurde den Mozaik-Lesern im Land der Magyaren nicht vorenthalten. Diese findet man auf Seite 31.

mit Variantcover: No. 23
Original-Rückseite auf S. 31
und Original-Cover nun hinten

Die Übersetzung der Hefttitel erfolgte bei diesen Ausgaben wesentlich originalgetreuer, als das noch bei den zwischen 1976 und 1990 erschienenen Abrafaxe-Mozaik der Fall war. Ebenso fällt bei diesen Heften auf, dass auch deutsche Texte in den Panels (Lautmalereien, Beschriftungen von abgebildeten Schildern usw.) nicht übersetzt wurden, wodurch zumindest einige Deutschkenntnisse nötig sind, um wirklich jeden einzelnen Gag zu verstehen. Ob hierin die Ursache für eine im Vergleich zu den ersten ungarischen Abrafaxe-Comics geringere Akzeptanz der Hefte zu suchen ist, kann nur gemutmaßt werden.

Während die Comic-Teile der Ausgaben von der Balkanhalbinsel vollständig identisch mit denen der deutschen Vorlagen sind, wurde im Falle der informativen Mittelteile in Ungarn etwas improvisiert. Die geschichtlichen Hintergrundbeiträge zur Antike decken sich zwar noch mit denen der Originale, alle übrigen Informationen jedoch wurden in Ungarn auf die dortige Leserschaft im Kindesalter zugeschnitten. Neben Anzeigen für Kinderfernsehsendungen, Lebensmittel, Kinofilme und DVDs wurde hier auch Werbung in eigener Sache betrieben. So wurden die ersten Abrafaxe-Alben und ebenfalls die Mozaik-Hefte selbst angepriesen, Informationen über vom editierenden Verlag organisierte Freizeitaktivitäten für Kinder geliefert, auf die Homepage des Verlages verwiesen und Leserbriefe abgedruckt. Darüber hinaus sind in diversen Ausgaben auch Interviews mit ungarischen Prominenten zu finden, die so dargestellt sind, als hätten die Abrafaxe sie geführt. Und schließlich kamen auch die Mozaik-Sammler nicht zu kurz, denn einige Hefte enthalten auch Werbeanzeigen von Comic-Händlern oder Gesuch- und Angebotsinserate von Sammlern.

letztes Heft vor dem Verlagswechsel: No. 25

Bemerkenswert ist, dass die in einigen Heften enthaltenen Mal- und Ratespiele zum Teil mit Abbildungen der Abrafaxe gestaltet wurden, die ihren Ursprung nicht in Deutschland haben, sondern von einem ungarischen Zeichner etwas ungekonnt entworfen wurden. Wer diese Abbildungen geschaffen hat, konnte leider nicht in Erfahrung gebracht werden. Und schließlich fanden auch Informationen über ein denkwürdiges Ereignis Eingang in die ungarischen Mozaik-Ausgaben. Am 2. Juli 2002 fand von 18 bis 20 Uhr im Internetcafé des Buchgeschäftes Libri im Einkaufszentrum Mammut II[2] ein vom Verlag organisiertes Comic-Event statt. Stargast dieser Veranstaltung war Lona Rietschel, die dort Fragen beantwortete und Autogramme gab. Außerdem erfuhren die Besucher von den nächsten Plänen der Abrafaxe und konnten im Rahmen einer kleinen Tauschbörse alte Digedags- und Abrafaxe-Moziak erstehen. Das Ereignis wurde im Heft No. 9 (226) angekündigt, in der Ausgabe No. 10 (227), die übrigens auch an diesem Abend gekauft werden konnte, wurde neben einer Abbildung der Digedags (!) eine Foto der zeichnerischen Mutter der Abrafaxe gezeigt und darunter ein Autogrammfeld geliefert, das sich die Sammler und Fans auf der Veranstaltung ausfüllen lassen konnten, und im Mozaik No. 11 (228) berichtete man reich bebildert von diesem Ereignis. Übrigens wurde auch in den deutschen Mosaik-Heften 320 und 322 kurz über Lonas Besuch bei den ungarischen Fans informiert.

Das ungarische Heft No. 11 ist übrigens auch das letzte Mozaik dieser Reihe, das einen in die Paginierung eingebundenen informativen Mittelteil enthält, der zudem in dieser Ausgabe nur noch vier Seiten umfasst, während alle früheren Editionen noch mit zwischen acht und fünfzehn Seiten Mittelteil aufwarten konnten. Die Hefte danach wurden, bis auf eine Ausnahme, ohne Mittelteil editiert. Nur das Mozaik No. 14 (231) enthielt noch einmal vier (nicht paginierte) informative Seiten, die ausschließlich der Eigenwerbung des Verlages dienten. Neben den Mozaik-Heften und den ersten zwei ungarischen Abrafaxe-Alben wurden den Lesern im Land der Magyaren auch der deutsche Abrafaxe-Kalender 2003 und der Mosaik-Sammelordner (jeweils auf 99 Stück limitiert) angeboten. Interessanterweise zeigt die Abbildung zum Sammelordner das Cover der Softcover-Ausgabe des Sammelbandes 1. Und schließlich konnten die Leser auch das "neue" ungarische Abrafaxe-Album KONGÓ vorbestellen, dessen Veröffentlichung jedoch nicht mehr im Jahre 2002 erfolgte sondern erst nach dem Verlagswechsel realisiert werden konnte.

Die vorletzten Seiten der Comics, die in Deutschland der verlagseigenen Werbung dienten, wurden in Ungarn analog verwendet. Lediglich das Heft No. 23, die Variant-Ausgabe, fällt hier aus gegebenem Grund aus der Reihe. Und schließlich bleibt noch zu erwähnen, dass einer Teilauflage des Mozaik No. 8 ein Stundenplan lose beigefügt war, der allerdings keinen direkten Mosaik-Bezug aufweist.

Der aufmerksame deutsche Comic-Leser erfuhr von dieser zweiten Reihe ungarischer Mozaik-Hefte erstmals aus dem Mosaik 316. Hier wurde unter anderem der Hinweis geliefert, dass auch für interessierte Sammler aus Deutschland ein Abonnement in Ungarn erhältlich sei. Von dieser Möglichkeit machten zwar diverse Sammler Gebrauch, jedoch waren nicht alle deutschen Empfänger mit der Qualität der damals noch recht regelmäßigen Lieferung zufrieden, denn der mit Abbildungen der Abrafaxe versehene ungarische Abo-Umschlag fand nur in wenigen Fällen Verwendung, wodurch die Hefte oft nur mit einer Banderole versehen verschickt wurden, was der Erhaltung der Comics nicht selten abträglich war. Zum Glück für die deutschen Interessenten konnten aber auch ungarische Sammler oder deutsche Comic-Händler mit der Beschaffung betraut werden, die dann auch für ein ausreichendes Maß an Heften in sammelwürdiger Qualität sorgten.

Drei der Ausgaben dieser Heftreihe wurden einige Jahre später zum Bestandteil eines Sammelpaketes, das dann schon von einem Nachfolge-Verlag herausgegeben wurde. Auch die Einzelhefte waren dort noch für einige Zeit zu haben. Heute jedoch sind die meisten dieser fünfundzwanzig Hefte bereits vergriffen. Es besteht also nur noch die Möglichkeit, bei der ungarischen Sammlergemeinde sein Glück zu versuchen.

Der Verlag

Erschienen sind die ungarischen Mozaik dieser Reihe beim ABRAFAXE Kiadó ("ABRAFAXE Verlag"), der 2001 von den langjährigen Mozaik-Fans Róbert Cselovszky (in Ungarn: Cselovszky Róbert) und Csaba Prekop (in Ungarn: Prekop Csaba) in Budapest gegründet wurde. Das Publikationshaus erhielt die Rechte, neben den Heften auch Abrafaxe-Alben in Ungarisch zu veröffentlichen, und editierte zudem ein gefaltetes Lesezeichen mit Abrafaxe-Motiven als bislang einzigen bekannten Merchandising-Artikel. Als Logo des Verlages diente der leicht abgewandelte Schriftzug von der deutschen Heftreihe Die ABRAFAXE. Die Homepage des Verlages war seinerzeit unter der Webadresse http://www.abrafaxe.hu/ zu finden, die heute vom Nachfolge-Verlag genutzt wird. Neben den Veröffentlichungen mit Mosaik-Bezug wurden vom Verlag mindestens auch die Spiele Carcassonne und a GYŰRŰK URA ("Herr der Ringe") herausgegeben.

Auch wenn der Verlag einige Freizeitaktivitäten für Kinder organisierte oder begleitete und sogar Werbung für die Abrafaxe in einem kostenlosen Schülermagazin betrieb, blieben die Verkäufe hinter den Erwartungen zurück. Zudem verfügten die Betreiber des kleinen Publikationshauses, das quasi aus einem Wohnzimmer heraus geleitet wurde, über unzureichende wirtschaftliche Erfahrung zum Betreiben eines Verlages. Dadurch kam Ende 2003 auch das unvermeidliche Aus für das Publikationshaus und die Veröffentlichungsrechte für die Hefte und Alben mit den Abrafaxen wurden an den Verlag N-Press abgegeben.

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2003-2011

das erste Heft beim Übergangsverlag: No. 26

Ende 2003 übernahm ein kleiner Budapester Verlag die Veröffentlichungsrechte für das ungarische Mozaik vom in Auflösung befindlichen Publikationshaus ABRAFAXE Kiadó und führte die Heftreihe ohne Unterbrechung und ebenfalls in monatlicher Erscheinungsweise weiter. Allerdings handelte es sich bei diesem Publikationshaus nur um eine Art Zwischenlösung, denn nach nur sieben Ausgaben erfolgte Mitte 2004 ein erneuter Verlagswechsel zu einem neu gegründeten Publikationshaus, das einer der beiden Geschäftsführer des "Übergangsverlages" ins Leben gerufen hatte. Hier erschien das Mozaik für einige Jahre weiterhin monatlich, jedoch zeigten sich weiterhin Absatzprobleme, die die finanzielle Situation des Publikationshauses verschlechterten und die auch nicht durch einige in einem kostenlosen Schülermagazin zu Werbezwecken abgedruckte Onepager abgewendet werden konnten. Als erste Reaktion auf diese Entwicklungen wurden ab 2005 nicht verkaufte ältere Hefte in Sammelpaketen zusammengefasst und zum geringeren Preis angeboten. Doch auch durch diese Maßnahme konnten die fehlenden Einnahmen nur unvollständig kompensiert werden, denn die finanzielle Situation des Verlages verschlechterte sich stetig weiter, bis es ab 2007 sogar zu einer sukkzezive anwachsenden Verzögerungen bei der Herausgabe der Comic-Hefte kam, die man Ende 2008 mit der Edition einer Doppelnummer aufzuholen versuchte. Ende 2009 wurde dann als weitere Reaktion auf diese Entwicklungen die Auflage des Mozaik von etwa 10.000 Exemplaren auf ca. 500 bis 1000 Hefte gesenkt, der Einzelheftpreis angehoben und der Freiverkauf der Comics eingestellt, wodurch die Bilderzeitschriften nur noch an Abonnenten vertrieben wurden. Schließlich erschien etwa zum Jahreswechsel 2010/2011 die vorerst letzte Ausgabe dieser Reihe. Gleichzeitung sah sich der publizierende Verlag gezwungen, Konkurs anzumelden.

Die Mozaik-Hefte dieser Reihe kosteten in Ungarn Ende 2003 noch (wie die Ausgaben, die zuvor beim Vorgänger-Verlag erschienen waren) 390 Forint (damals 3,00 € bis 2,90 €). Im Januar 2004 wurde der Heftpreis auf 448 Forint (damals 3,30 €) angehoben und bis zum Dezember 2006 (dann etwa 3,45 €) beibehalten. Ab Dezember 2005 wiesen die Comics zusätzlich den geringer ausfallenden Abo-Preis aus, der zunächst 365 Forint (damals 2,85 €) betrug, ab Januar 2006 dann auf 400 Forint (damals etwa 3,10 €) angehoben und ebenfalls bis zum Dezember 2006 beibehalten wurde. Im Januar 2007 erhöhten sich der Kiosk-Preis auf 488 Forint (damals gut 3,75 €) sowie der Abo-Preis auf 450 Forint (damals knapp 3,50 €) und wurden bis zur Dezemberausgabe desselben Jahres beibehalten. Von Anfang 2008 bis Herbst 2009 kosteten die Hefte dann schon 490 Forint im Freiverkauf (damals knapp 3,80 € bis etwa 3,50 €) und im Abonnement weiterhin 450 Forint (damals knapp 3,50 € bis gut 3,20 €). Ausnahmen stellen nur die Ende 2008 erschienene Doppelnummer, die zur Aufholung einer Ausgabeverzögerung mit dem Inhalt zweiter deutscher Hefte zum doppelten Preis (980 Forint, damals etwa 7,15 €) verausgabt wurde, und die letzte Ausgabe vor der Senkung der Auflage (Heft 91) vom Herbst 2009, die beide keinen niedrigeren Abo-Preis ausweisen. Mit der Einstellung des Freiverkaufs der Comics und der damit verbundenen Absenkung der Auflage im Herbst 2009 betrug der Heftpreis dann bis zur Einstellung der Heftreihe Ende 2010/Anfang 2011 700 Forint (damals 5,00 € bis knapp 4,50 €). Außerdem liefern diese letzten Hefte unter dem Abo-Preis auch den Hinweis, dass die Versandkosten nicht im Heftpreis enthalten seien.

korrekt nummeriert: No. 30
falsch nummeriert: No. 30 (32)

Beschreibung der Hefte

Da unter dem neuen Verlag die 2001 begonnene Heftreihe fortgeführt werden sollte, erschien als erstes Heft dieser Reihe die ungarische Version der chronologisch nächsten Ausgabe des Ägypten-Kapitels (Mosaik 243) auch als Mozaik No. 26. Danach folgten gemäß der Reihenfolge im Ursprungsland der Abrafaxe die verbliebenen Ausgaben der Griechenland-Ägypten-Serie sowie sämtliche Hefte der Wido-Wexelgelt-Serie und der Orient-Express-Serie, bis die Publikationsreihe nach insgesamt 76 Ausgaben (darunter eine Doppelnummer) gegen Ende der Amerika-Serie mit dem Mozaik 102 (Mosaik 319) aus finanziellen Gründen beendet werden musste.

Heftkopf

Den Heftkopf des Comics zierte zunächst wieder, wie bei den meisten Heften der Vorgänger-Reihe, der Mosaik-Schriftzug mit orange-gelbem Farbübergang. Erst auf der Ausgabe No. 51 (Mosaik 268) taucht erstmals ein Schriftzug mit dunkelblau-hellblauem Farbübergang auf, der sich bei den folgenden Heften in unregelmäßigen Abständen mit dem orange-gelben abwechselte. Auf dem Mozaik 66 (283) war dann seit langer Zeit wieder einmal ein einfarbiger, roter, Schriftzug zu sehen. Bis zur Ausgabe 78 (295) wechselten sich dann einfarbige Schriftzüge und solche mit Farbübergang, jeweils in unterschiedlichen Farben, ab, bis schließlich ab dem Heft 79 (296) nur noch einfarbige Mozaik-Schriftzüge, überwiegend in roter Farbe, Verwendung fanden.

1. Heft beim finalen Verlag und Variant: No. 33 (250)
abgeändertes Cover der deutschen 250: No. 50 (267)

Links neben dem Schriftzug prangt bei allen Heften dieser Reihe ein Abrafaxe-Logo, das jedoch auch einige Änderungen durchlief. So ist ab der Ausgabe No. 26 (243) zunächst das dritte Logo (in Deutschland auf den Mosaik 283 bis 313) zu sehen, das nach dem Wechsel vom Übergangsverlag ab dem Heft No. 33 (250) durchgehend etwas kleiner dargestellt wurde. Ab dem Mozaik No. 51 (268) ging man dann auch in Ungarn zum aktuellen vierten Logo über, das in Deutschland bereits seit dem Heft 314 (Februar 2002) im Einsatz ist. Gleichzeitig mit diesem Logo-Wechsel fiel auch der zweite, links neben dem Logo senkrecht arrangierte Mozaik-Schriftzug weg, wodurch das Erscheinungsbild der Balkanausgaben weiter an das der Originale angeglichen wurde. Eine letzte wesentliche Änderung erfuhr der Heftkopf der ungarischen Comics mit der Ausgabe 66 (283), denn ab diesem Heft setzte man den bis dahin unter den Mozaik-Schriftzug platzierten Untertitel AZ ABRAFAXOK FANTASZTIKUS UTAZÁSAI ("Fantastische Reise der Abrafaxe") über den Schriftzug und veränderte gleichzeitig die rechts oben über der Preisangabe angegebene Heftnummer in der Art ihrer Darstellung. Und schließlich verzichtete man in Ungarn durch die ab 2007 schleichend stattfindende Herausgabeverzögerung ab der Ausgabe 70 (287) dann auf die Angabe des Ausgabemonats auf dem Heftkopf.

In diesem Zusammenhang ist auch das ungarische Mozaik No. 32 erwähnenswert, das es eigentlich gar nicht gibt. Dem Übergangsverlag ist nämlich bei der Kennzeichnung seiner letzten Ausgabe ein Fehler unterlaufen, wodurch die Balkanausgabe des deutschen Mosaik 249 fälschlich als Heft No. 30 herausgegeben wurde. Dadurch existieren in Ungarn gleich zwei Ausgaben, die als No. 30 editiert wurden - die korrekt nummerierte (247) und eben diese falsch nummerierte.

Titelseiten

Bei der graphischen Gestaltung der Titelseiten der Comics dieser Reihe orientierte man sich auf der Balkanhalbinsel meist an der der deutschen Vorlagen. Dennoch kam man in Budapest nicht umhin, auch hier einige ungarische Variant-Covers zu schaffen. Die erste Ausgabe, die diesbezüglich ins Auge fällt, ist das Mozaik No. 33 (250). Dieses erste vom endgültigen Budapester Verlag editierte Heft erhielt ein neues Cover, da die entsprechende deutsche Vorlage eine Jubiläumsausgabe war und in Ungarn bis dahin einfach noch keine 250 Mozaik erschienen waren. Für die Gestaltung der ungarischen Titelseite nutzte man einen Ausschnitt aus dem doppelseitigen Panel von den Seiten 10 und 11 des Heftes. Bemerkenswert ist hierzu, dass diese Titelgrafik des ungarischen Heftes 33 mit der der entsprechenden griechischen Ausgabe identisch ist.

ein weiteres Variant: No. 51
Original-Cover auf S. 3

Das den ungarischen Lesern so vorenthaltene Cover der deutschen Ausgabe 250 fand dann etwa anderthalb Jahre später Anwendung für das Mozaik No. 50 (267). Hierzu wurde die auf dem Original-Cover dominierende Zahl 250 durch eine 50 ersetzt. Gleichzeitig ließ man den Spruch der Ratte ... und 50 Hefte mit mir! unten rechts auf der Titelseite weg. Diese Aussage der Ratte hätte zwar zum Zeitpunkt des Erscheinen des Comics noch der Wahrheit entsprochen, man hatte jedoch bereits parallel zu dieser Comic-Reihe mit der Herausgabe der Hefte mit den fehlenden Abenteuern begonnen, wodurch bereits absehbar war, dass bald auch ungarische Ausgaben der ersten Auftritte des hilfsbereiten Nagers existieren würden. Über die Gestaltung des Original-Covers des Mosaik 267 wurde die ungarische Leserschaft übrigens auch informiert, denn der Verlagsleiter stellt das entsprechende Titelbild im redaktionellen Teil der Balkanausgabe auf Seite 17 in Form einer verkleinerten Abbildung vor.

Zu den interessanteren ungarischen Variant-Ausgaben gehören wohl die Mozaik-Hefte No. 51 und No. 53. Diesen Comics wurde einfach ein in die Paginierung eingeschlossener Umschlag verpasst, wodurch die Original-Covers mit dem eigentlichen Hefttitel jeweils auf die Seite 3 rückten.

Mit dem im Dezember 2005 erschienenen Heft No. 51 (268) feierte man "50 Jahre Mosaik". Dem entsprechend trägt das Cover dieser Ausgabe die Aufschrift 50 ÉVES A MOZAIK und zeigt im Wesentlichen die vom deutschen Mosaik 271 bekannte Titelgraphik, die die Abrafaxe auf einem Mosaik-Heft fliegend darstellt. Am unteren Rand der Titelseite wird auf rötlichem Grund noch der Inhaltshinweis EZENTÚL REJTVÉNNYEL! ("Jetzt mit Rätsel!") geliefert. Mit dem im Februar 2006 herausgegebenen Heft No. 53 (270) gedachte man dann den insgesamt "30 Jahren Abrafaxe" in Ungarn. Die entsprechende Aufschrift 30 ÉVES AZ ABRAFAX platzierte man über der Vignette zur Weltreise-Serie im oberen Bereich des Covers, während darunter die Titelseiten des ersten deutsche Abrafaxe-Heftes und sowie seines ungarischen Pendants zu sehen sind. Am unteren Heftrand folgt auf gelbem Grund wieder ein Hinweis zum Inhalt, der diesmal HAVONTA REJTVÉNNYEL! ("Monatlich mit Rätsel!") lautet.

noch ein Variant: No. 53
Original-Cover wieder S. 3

Ein weiteres Variant-Heft erschien einen Monat später mit dem Mozaik No. 54 (271). Da das Cover-Motiv der entsprechenden deutschen Ausgabe bereits für die ungarische Ausgabe No. 51 Verwendung gefunden hatte, nutzte man in Ungarn wieder ein Panel aus dem Heftinnern. Mit dem Originalheft hatte man in Deutschland ja das insgesamt 500. Mosaik-Heft gefeiert, weshalb auch den Digedags ein kurzer Auftritt im Comic gewährt worden war. Und anscheinend passte diese Tatsache dem ungarischen Verlagsleiter sehr gut ins Konzept, denn einige Monate vor dem Erscheinen dieser ungarischen Ausgabe hatte das Publikationshaus in Budapest begonnen, auch Sammelbände mit den Hegen-Kobolden herauszugeben. So fand dann auch das Panel von Seite 12 oben, das die Digedags in einem starken elektromagnetischen Feld gefangen darstellt, seinen Weg auf das Heft-Cover. Am unteren Rand der Titelseite wird auf schwarzem Grund wieder der Inhaltshinweis HAVONTA REJTVÉNNYEL! ("Monatlich mit Rätsel!") geliefert.

Nur eine leichte Änderung der Titelseite erfuhr das Heft No. 61 (278). Unter das Abrafaxe-Logo links oben auf dem Heft setzte man die Aufschrift 5 éve újra Magyarországon ("5 Jahre wieder in Ungarn"), denn das Comic erschien exakt fünf Jahre nach dem noch beim Vorgängerverlag publizierten Mozaik No. 1.

Das letzte echte Variant-Cover dieser Heftreihe musste für das Mozaik 83 (300) entworfen werden, da die Originalausgabe wieder als Jubiläumsheft herausgegeben worden war. Für die Gestaltung der ungarischen Titelseite wurde das ganzseitige Panel, das die Abrafaxe auf dem Papyrusboot zeigt, genutzt, das zuvor von vorhandenen Sprechblasen befreit worden war. Außerdem wurde das Segel des Bootes etwas bearbeitet und eine der Möwen anders im Bild platziert. Das deutsche Original-Cover wurde den ungarischen Lesern im redaktionellen Teil des Heftes auf Seite 18 im Rahmen eines Artikels vorgestellt, in dem man neben einigen anderen Rechenbeispielen auch darlegte, warum das 300. Abrafaxe-Mosaik als Nummer 83 erscheine und warum es erst das insgesamt 257. ungarische Mozaik mit den Abrafaxen sei.

wieder ein Variant: No. 54
mit Werbeumschlag: No. 59

Streng genommen weist auch die Doppelnummer 86-87 mit dem Inhalt der deutschen Mosaik 303 und 304 ein Variant-Cover auf. Um auf den umfangreicheren Inhalt des Heftes hinzuweisen, platzierte man über der rechten oberen Ecke der Titelseite ein gelbes Band, auf dem in roter Schrift zutreffend DUPLASZÁM ("Doppelnummer") zu lesen ist.

Und schließlich folgte danach mit der Ausgabe 100 (317) nur noch ein Heft mit abgeändertem Titelmotiv. Um das insgesamt einhundertste Mozaik aus ungarischer Produktion zu feiern, setzte man auf den unteren Teil des Covers einfach eine übergroße 100.

Hefttitel

Bei der Übersetzung der Hefttitel dieser Reihe orientierte man sich wieder weitgehend an den Originalen, nur wenige Comics erhielten völlig neue Titel. In den meisten Fällen weisen die ungarischen Ausgaben den Hefttitel auf der Titelseite aus, Ausnahmen hiervon sind die drei Varianthefte No. 50, No. 51 und No. 53 sowie sämtliche Ausgaben der Orient-Express-Serie. Interessanterweise wurden die Hefttitel auf den Covers der Comics, die noch beim Übergangsverlag erschienen, ausschließlich in Versalien gedruckt. Danach wechselte man ab dem Heft No. 33 bis zum letzten Wido-Wexelgelt-Heft (No. 65) zur normalen Schreibweise. Erwähnenswert ist, dass das zweite Orient-Express-Heft, das in Deutschland als Mosaik 284 die einzige Ausgabe dieser Serie mit einem Hefttitel auf dem Cover war, in Ungarn als Mozaik 67 abweichend ebenfalls ohne Namen auf der Titelseite blieb. Mit dem Beginn der Amerika-Serie wurden dann wieder vornehmlich Versalien benutzt. Hiervon weichen nur die Doppelnummer sowie die letzen beiden Ausgaben ab. Übrigens erhielt das Mozaik 85, genau wie seine deutsche Vorlage (Mosaik 302), ebenfalls zwei Hefttitel. Auf dem Cover lautet der erste U.S.A. - ITT VAGYUNK! ("U.S.A. - Wir sind hier!"), in der Kartusche auf Seite 2 wird dieser ebenfalls genannt und darunter, wie in Deutschland, der Untertitel Hol van a Bowery Street? ("Wo ist die Bowery Street?") ausgewiesen.

Inhalt der Hefte

mit 5-Jahre-Aufschrift: No. 61
mit neuem Layout: 66

Die Comic-Teile der Ausgaben dieser ungarischen Heftreihe decken sich wieder vollständig mit denen der deutschen Vorlagen. Unterschiede bestehen auch bei diesen Editionen nur in der Art und im Umfang der zusätzlichen informativen Seiten. So kam das Mozaik No. 26 (243) noch ohne Mittelteil aus und weist nur auf der vorletzten Seite Werbung für zwei Produkte des damals schon in Auflösung befindlichen Verlages ABRAFAXE Kiadó auf. Erst ab dem Heft No. 27 (244) führten die ungarischen Ausgaben wieder einen redaktionellen Mittelteil, der in der Folgezeit einigen inhaltlichen und umfangbezogenen Änderungen unterzogen wurde. Bei diversen Heften befindet sich der informative Teil auch zusätzlich oder sogar ausschließlich auf den Seiten 2 und 3 sowie auf den vorletzten beiden Seiten der Comics. Inhaltlich beschränkte man sich anfänglich ausschließlich auf verlagseigene Werbung und eine Leserumfrage unter dem Titel BARÁTSÁGPÁLYÁZAT ("zarte Freundschaft"), in der aufgefordert wurde mitzuteilen, welcher der drei Abrafaxe einem der liebste sei. Als Preise für die Teilnahme an dieser Umfrage wurden ein T-Shirt, eine von drei Tassen und ein Sammelordner, jeweils aus deutscher Produktion, ausgelobt. Ab dem Heft No. 28 (245) wurde der Mittelteil um die Rubrik Kedves Barátaink! ("Liebe Freunde!") ergänzt, in der meist der Verlagsleiter persönlich, später zuweilen auch einer seiner Mitarbeiter Neuigkeiten aus dem Verlag oder aus der Fangemeinde berichtete. Und in der Anfangszeit dieser Heftreihe wurden die Comics auch um Werbung für Lebensmittel, verlagsfremde Buch- und Comic-Veröffentlichungen, Handy-Logos, Spielzeug oder Zahnpasta ergänzt.

Nachdem 2004 die ersten Onepager mit den Abrafaxen im kostenlosen Schülermagazin KRéTA erschienen waren und in der Folgezeit im Mittelteil sogar Werbung für diese Schülerzeitschrift und ihren Herausgeber gemacht worden war, wurde im März 2005 im Mozaik No. 42 (259) erstmals darauf hingewiesen, dass das Heft mit den Abrafaxen, wie das Schülermagazin selbst, ebenfalls von Schulen bestellt werden könne. Einen Monat später kündigte man im Heft No. 43 (260) ganzseitig das 1. Ungarische Comic-Festival für den 9. April 2005 in Budapest an, auf dem auch das Mozaik vertreten sein würde. Und einige weitere Hefte später informierte man wieder über vom Mozaik unterstützte Veranstaltungen, zu denen Schachtourniere und ein Nomadenlager zählten. Ab dem Heft No. 51 (268) wurden die informativen Seiten um ganz- oder halbseitige Rätsel bereichert, die zunächst auch auf den Covers der Hefte angekündigt wurden. Und schließlich wurde in der Ausgabe No. 54 (271) auf das 2. Ungarische Comic-Festival am 5. März 2005 hingewiesen, an dem natürlich wieder das Mozaik teilnehmen sollte.

erstes Heft ohne Monatsangabe: No. 70
das letzte Heft mit echtem Variant-Cover: 83

Mit dem Heft 66 (283), dem Beginn der Orient-Express-Serie, wurde der Mittelteil seit der noch beim Vorgängerverlag erschienenen Ausgabe No. 11 wieder um historische Hintergrundinformationen ergänzt, die zwar inhaltlich mit denen der deutschen Originale vergleichbar sind, jedoch geraffter ausfielen, in manchen Fällen um andere Abbildungen bereichert wurden und auf nur eine Seite begrenzt blieben. Außerdem enthält das Mozaik 66 auch eine Seite, auf der, wie in der mitteleuropäischen Vorlage, sämtliche Charaktere der neuen Serie begleitet von entsprechenden Skizzen vorgestellt wurden. Und schließlich liefert das Heft auch noch einen Artikel über einen etwas missglückt organisierten Besuch der zeichnerischen Mutter der Abrafaxe bei den ungarischen Comic-Fans. Zunächst hatte man versäumt, die für den Februar 2007 angesetzte Veranstaltung mit Lona Rietschel im Mozaik anzukündigen, und versuchte zumindest noch, auf der Homepage des Verlages gehörig die Werbetrommel zu rühren. Dann stellte sich einen Tag vor dem Termin überraschend heraus, dass die für das Event vorgesehene Bar, der Coco Bongo Club in Budapest, geschlossen hatte. Und zu allem Überfluss fand man nur einen nicht näher beschriebenen Raum, für den man in der Eile weder Strom noch Heizung hatte freischalten lassen können. So saß man also fröstelnd bei Kerzenschein beisammen und ließ sich die von den Fans organisierten Snacks und Getränke schmecken. Lona stand den ungarischen Comic-Freunden trotz der widrigen Umstände geduldig Rede und Antwort und versprach, im Sommer 2007 wieder in Budapest vorbeizuschauen. Im Artikel über diese Veranstaltung hofft man abschließend, dass der nächste Besuch der Zeichnerin dann besser organisiert und unter komfortableren Bedingungen stattfinden werde.

Im Mozaik 73 wird dann tatsächlich von einem weiteren überraschenden Besuch Lona Rietschels in Budapest am 31. August 2007 berichtet. Der ungarische Mozaik Klub hatte die entsprechende Veranstaltung organisiert, auf der die eifrigsten unter den Fan wieder Fragen an die zeichnerische Schöpferin von Abrax, Brabax und Califax richten konnten. Es wird weiter berichtet, dass Lona Budapest sehr liebe, dass sie bereits Jahrzehnte zuvor als "DDR-Touristin" fast jeden Sommer in Ungarn verbracht habe und dass sie sehr gern wiederkommen werde, wenn es die Zeit und ihre Familie erlaubten. Abschließend wird noch angemerkt, dass die ungarische Mozaik-Fangemeinde Lona besonders ins Herz geschlossen habe und dass man besser die Bilder zum Artikel sprechen lassen solle.

die Doppelnummer: 86-87
und ihr "zweites Cover"

Im Mittelteil des Ausgabe 74 wird reich bebildert über die 14. Comic-Börse am 14. Oktober 2007 in Budapest berichtet sowie auf die bevorstehende 14. Mosaik-Börse in Wolfen aufmerksam gemacht, auf der auch ungarische Mozaik-Editionen zu haben sein würden. Im Comic Nummer 75 wurden die beiden Mittelseiten für ein Weihnachtsposter reserviert, das die Abrafaxe warm eingemummelt auf bzw. hinter einer Art Koffertruhe und vor dem eingeschneiten Orient-Express zeigt. Das in Deutschland ausschließlich für Deckenhänger und Werbeposter genutzte Motiv wird rechts oben durch die Aufschrift Boldog Ünnepeket! ("Frohes Fest!") und rechts unten durch ein großes Abrafaxe-Logo ergänzt. Im Heft 76 findet man dann einen ausführlichen Artikel über die Wolfener Börse, der ebenfalls reich bebildert gestaltet wurde. Und im Mozaik 77 wird dann wieder eine Veranstaltung mit Lona Rietschel für den 16. Februar 2008 im Bástya Bisztró ("Bistro Bastion"), dem ehemaligen Mozaik Étterem és Kávézó ("Restaurant und Café Mosaik")[3], angekündigt.

Eine von den Mozaik-Machern neu eingeführte Comic-Währung wurde erstmals in der Ausgabe 78 vorgestellt. Die virtuellen Münzen trugen den Namen Abraca und waren auch gestalterisch an das größte Goldstück im Königreich Orissa angelehnt. Einen Abraca erhielten angemeldete User zum Beispiel dafür, dass sie einen Freund dazu bewegten, sich ebenfalls auf der Homepage des Verlages anzumelden, einen weiteren, wenn dieser Freund den Newsletter abonnierte usw. Innerhalb eines Quartales konnten die Wertmarken gesammelt und zum Gegenwert von jeweils 100 Forint für Einkäufe im Online-Shop genutzt werden. Zum Quartalswechsel verfielen bis dahin nicht ausgegebene Abracas.

Abraca in Ungarn

Ab dem Heft 81 fielen die historischen Hintergrundinformationen des Mittelteils zwar immer noch geraffter aus als in den deutschem Vorlagen, wurden nun aber auf zwei Seiten ausgeweitet, wodurch für Eigenwerbung sowie Nachrichten aus dem Verlag und der Fan-Szene ebenfalls nur noch zwei Seiten blieben. Diese Änderung wurde zwar im Wesentlichen etwa ein Jahr lang beibehalten, jedoch existieren auch einige interessante Ausnahmen. So fällt besonders das ungarische Heft 83, das der deutschen Jubiläumsausgabe 300 entspricht, ins Auge. Hier nehmen die geschichtlichen Beiträge über die Goldenen und Schwarzen 20er zusammen vier Seiten ein, fallen damit aber dennoch um zwei Seiten kürzer aus als im Original. Außerdem enthält die deutsche Vorlage die Kurzgeschichte In vitro veritas, die man in Ungarn aus dem Heft ausgliederte, weil man sie für eine exklusive Buchveröffentlichung, die ebenfalls 2008 erscheinen sollte, zurückhielt. Stattdessen bereicherte man in Budapest den Inhalt des Heftes um die zwei Onepager Büchersendung per Luftpost und Abenterer Aquarium. Insgesamt bringt es diese Balkanausgabe auf beachtliche zwölf Seiten Mittelteil, die durch einen genau in der Heftmitte platzierten zweiseitigen Stundenplan mit Abrafaxe-Motiven, etwas Eigenwerbung und einige redaktionelle Beiträge komplettiert wurden. Einer dieser Beiträge berichtet sehr knapp von einer weiteren Veranstaltung mit Lona Rietschel, die am 30. August 2008 wieder im Bástya Bisztró stattgefunden hatte. Ergänzt wird dieser Artikel um ein Interview, das Kristóf Szalay (in Ungarn: Szalay Kristóf), der Übersetzer der beiden letzen ungarischen Abrafaxe-Alben, im Vorfeld des Treffens mit Lona geführt hatte. Die zeichnerische Mutter der Abrafaxe berichtete darin unter anderem, wie sie zum Mosaik kam, wie die Abrafaxe das Licht der Welt erblickten, wie ein Mosaik-Heft entsteht, welchen künstlerischen Arbeiten sie als Rentnerin nachgeht und dass sie Budapest schon vor vielen Jahren in ihr Herz geschlossen habe.

erstes Heft nur im Abo: 92
abgeändertes Cover: 100

Eine weitere Ausnahme von der seinerzeit gängigen Heftaufteilung stellt natürlich auch die Doppelnummer 86-87 dar, die zwei deutsche Ausgaben zusammenfasst. Auf den ersten 32 Seiten findet man den Comic-Teil des Heftes 303, danach folgt ein vierseitiger nicht paginierter Mittelteil und daran schließt sich die, erneut mit einer Seite 1 beginnende, Bildgeschichte des deutschen Heftes 304 an. Somit enthält die ungarische Ausgabe die Seiten 1 bis 32 gleich zwei Mal. Die historischen Hintergrundinformationen übrigens beschränken sich ausschließlich auf den zweiseitigen Artikel über New York aus der deutschen Nummer 304.

Mit der Einstellung des Freiverkaufs und der damit verbundenen Senkung der Auflage änderte sich auch wieder der Umfang der redaktionellen Informationen. Das Heft 92 kam zunächst ganz ohne informative Seiten aus, ab dem Heft 93 findet man dann den historischen Artikel und etwas Eigenwerbung im hinteren Teil der Hefte vor der Rückseite und schließlich verschwanden die redaktionellen Seiten ab dem Mozaik 96 (bis auf eine Ausnahme) gänzlich aus den Heften.

Bei der Ausnahme handelt es sich um die ungarische Jubiläumsausgabe 100, die wieder vier Seiten Mittelteil erhielt. Hier sind neben etwas Eigenwerbung und einem Rückblick zur Geschichte des ungarischen Mozaik nochmals zwei interessante Artikel enthalten. In einem dieser Beiträge wird davon berichtet, dass der Grundschule in Ráckeresztúr (einer Kleinstadt etwa 40 Kilometer südwestlich von Budapest) bereits im April 2010 zehn verschiedene Hefte des Griechenland-Kapitels in mehrfacher Ausführung zur Verfügung gestellt worden waren, um sie als Lernhilfsmittel zu testen. Im Mai desselben Jahres war dann ein Verlagsmitarbeiter vor Ort, um sich in der Klasse 5b über die Akzeptanz der Comics zu informieren. Zu diesem Anlass wurde eine vollständig dem Mozaik gewidmete Unterrichtsstunde abgehalten, in der zunächst vorbereitete Fragebögen ausgefüllt werden mussten, deren Auswertung im Wesentlichen ergab, dass der Comic und seine Protagonisten sehr gemocht werden. Danach wurde die Klasse in vier Gruppen unterteilt, die die Namen Abrax, Brabax, Califax und Abrafaxe erhielten und in denen verschiedene Aufgaben im Wettstreit miteinander gelöst werden sollten. Als Resümee dieser Veranstaltung wurde festgehalten, dass das Mozaik gut geeignet ist, den Unterricht nicht nur im Fach Geschichte zu bereichern, dass der Comic auch für ältere Schüler Unterhaltung und Bildung liefert und dass durch das Event wieder neue Abrafaxe-Fans gewonnen werden konnten.

die letzte Ausgabe: 102

Der zweite interessante Artikel des Heftes 100 ist ein letztes Mal Lona Rietschel gewidmet. Die zeichnerische Mutter der Abrafaxe weilte wohl im Sommer oder Herbst 2010 wieder in Budapest. Da man aber verständlicherweise nicht alle ungarischen Mozaik-Fans zu einem Treffen mit ihr einladen konnte, wurde im Vorfeld des Besuches der Zeichnerin dazu aufgerufen, Fragen, die man an Lona richten wolle, der Redaktion mitzuteilen. In einem von einem Redaktionsmitarbeiter geführten Interview wurden ihr dann einige ausgesuchte dieser Fragen vorgebracht. So zur Rede gestellt, berichtete Lona Rietschel, dass ihr an Ungarn am besten das kleine runde "Praliné" Budapest gefalle, dass ihr Lieblingsessen ungarisches Letscho sei und dass ihr Lieblingsspielzeug früher ein Teddy gewesen sei, bevor dieser seine Favoritenrolle auch mit Teddy-Bildgeschichten habe teilen müssen. Zu einer möglichen alternativen Berufswahl befragt, teilte sie mit, dass sie vielleicht Mode- oder Graphikdesignerin geworden wäre, jedoch immer schon davon geträumt habe, eine Comic-Zeichnerin bei Walt Disney zu werden, und dass es ein Glück für sie gewesen sei, dass es schon in der DDR ein Mosaik gegeben habe. Auf die Abrafaxe angesprochen, ließ sie verlauten, dass ihr Lieblingsabenteuer die Griechenland-Ägypten-Serie sei, dass die drei Protagonisten im ungarischen Unabhängigkeitskampf nicht auf der Seite der Österreicher gestanden hätten, weil sie immer für die Freiheit stritten, dass sie sich nicht vorstellen könne, dass die Abrafaxe in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg agierten, weil ein Auftritt als Junge Pioniere nicht zu dem modernen Comic passe, und dass man nicht im Voraus wisse, ob und wann die drei Kobolde die Steinzeit besuchen würden, die ungarischen Leser sich aber auf ein bald erscheinendes prähistorisches Abenteuer freuen könnten (die Veröffentlichung der letzten Lückenfüller-Hefte mit dem Dinosaurier-Kapitel stand kurz bevor). Weiterhin berichtete Lona, dass man zum Alter der Abrafaxe besser die drei selbst befragen solle, dass die drei Kobolde in einem lauten Knall geboren seien, den es gegeben habe, als die Mutter der Comic-Helden mit einigen Herren in einem Zimmer zusammengesessen habe, und dass nicht völlig auszuschließen sei, dass Abrax, Brabax und Califax irgendwann einmal heirateten und Kinder bekämen, denn verliebt seien alle drei schon ein paar Mal gewesen. Abschließend teilte die Zeichnerin mit, dass sie, sofern ihr eine Zeitmaschine zur Verfügung stünde, kein bestimmtes Ziel hätte, sondern eher überall einmal kurz vorbeischauen würde und dass sie, wenn sie unsichtbar werden könne, wahrscheinlich wie Robin Hood agieren würde.

Zum Inhalt der Mozaik-Hefte dieser Reihe bleibt noch zu erwähnen, dass auf den Seiten mit Eigenwerbung des editierenden Verlages neben den Heften selbst auch die beim Vorgängerverlag erschienenen Comics, die bis 2002 veröffentlichten Alben, die seinerzeit aktuellen Alben, die limitierten Hefte mit den fehlenden Abenteuern, die Abrafaxe-Sammelbände, die Digedags-Sammelbände, die Sammelpakete sowie auch die im Verlag erschienene Sekundärliteratur beworben wurden. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass auch zwei am Ende doch nicht mehr realisierte Publikationen, ein Album und die Heftreihe Die ABRAFAXE, angekündigt wurden. Darüber hinaus wurden in den Heften No. 57 und No. 62 Werbe-Onepager abgedruckt, dem Mozaik No. 37 ein eingeschweißtes Bastelset zum Thema 30 éves Kinder MEGLEPETÉS ("30 Jahre Kinder Überraschung") beigelegt und die Ausgabe No. 59 mit einem kleinen LEGO-Werbeumschlag versehen.

Sonstiges

In Ungarn waren die Hefte für Abonnenten anfangs über den Zeitschriftenvertrieb der Ungarischen Post zu beziehen, jedoch übernahm der Verlag noch vor der Einstellung des Kiosk-Verkaufes selbst den Versand. Um angemessen für die Veröffentlichungen mit den Abrafaxen zu werben, wurden auch einige Merchandising-Artikel angeboten, zu denen diverse T-Shirts, ein Abrafaxe-Aufnäher, zwei Malhefte, sowie ein Sammelschuber aus Karton, der mit dem Titel-Motiv des deutschen Mosaik 245 bedruckt wurde, zählen. Neben diesen ungarischen Produkten waren für die Leser in der Balkanrepublik in begrenztem Umfang auch die deutschen Abrafaxe-Kalender bis zur Ausgabe für das Jahr 2009 erhältlich.

Die deutschen Abonnenten erhielten ihre Mozaik-Hefte anfangs ebenfalls über die Ungarische Post. Während dieser Zeit erreichten die Comics die Empfänger noch sehr regelmäßig in einem neutralen Abo-Umschlag. Nachdem der ungarische Verlag den Vertrieb selbst übernommen hatte, verzögerten sich die Lieferungen. Zunächst ging man in Budapest zu unregelmäßigen Sammellieferungen mehrerer Ausgaben über, bis die Versorgung vieler deutscher Sammler schließlich gänzlich abriss. Um weiterhin an die ungarischen Comics zu gelangen, war dann schon ein regelmäßiges Nachhaken beim Verlag nötig. Alternativ bemühten einige Interessenten in Deutschland ihre Kontakte in der ungarischen Sammlerszene, um an die Hefte zu gelangen.

Die Verlage

Die ersten sieben Ausgaben dieser Heftreihe erschienen bei einem kleinen Budapester Verlag, der 2001 unter dem Namen N-Press Kft. (in etwa "N-Presse GmbH") gegründet wurde und im Dezember 2003 in Lugas Kiadó Kft. (in etwa "Pavillon Verlag GmbH") umbenannt wurde. Dem entsprechend weisen die Hefte No. 26 bis No. 28 den Verlag N-Press und die Hefte No. 29 bis No. 32 den Verlag Lugas als editierendes Haus aus. Neben den Mozaik-Heften und einem Abrafaxe-Album gab das Publikationshaus auch mindestens ein Buch über die Kulturgeschichte des antiken Ägypten von Egon Friedell, ein Buch über die mögliche Wiederkehr eines zerstörerischen Himmelkörpers von P. A. Schendeen sowie ein Band mit Portraits diverser Helden der Geschichte von Thomas Carlyle heraus. Die beiden Geschäftsführer des Verlages waren Gábor Stiedl (in Ungarn: Stiedl Gábor) und András Rácz (in Ungarn: Rácz András). Gábor Stiedl, der für das Marketing zuständig war, arbeitete seinerzeit auch für das Graphik- und Werbeunternehmen Linea & Verbo, aus dem das Publikationshaus wahrscheinlich hervorgegangen war und über dessen E-Mail-Domäne damals auch Kontakt zum Verlag aufgenommen werden konnte. András Rácz initiierte als Mozaik-Fan die Übernahme der Veröffentlichungsrechte vom Budapester ABRAFAXE Kiadó als Übergangslösung. Der Verlag Lugas stellte vermutlich 2005 oder 2006 seine Aktivitäten wieder ein.

Etwa im Frühjahr 2004 gründete András Rácz den Verlag Ratius Kiadó, bei dem dann die Hefte ab der Ausgabe No. 33 erschienen. Das Publikationshaus wurde eigens für die Veröffentlichung von Mozaik-Veröffentlichungen gegründet und editierte neben den Comic-Heften auch diverse Bücher, zu denen Alben, Sammelbände und Sekundärliteratur gehören. 2005 wurden erfolgreiche Gespräche mit dem Tessloff Verlag geführt, als deren Resultat der Verlag Ratius das erste ausländische Publikationshaus wurde, das neben den Abenteuern der Abrafaxe auch Digedags-Sammelbände herausbringen durfte. Die Homepage des Verlages war für einige Zeit unter http://abrafaxe.cyber.hu/ zu finden, ist heute aber wieder, so wie vor diesem Zwischenspiel, mit der des ehemaligen ABRAFAXE Kiadó identisch. Leider führte die finanzielle Situation in Ungarn dazu, dass Publikationsverzögerungen auftraten. Auch verschiedene Maßnahmen, wie der Verkauf von Remittenden in Sammelpaketen oder die Senkung der Auflage der Hefte, brachten hier keine Abhilfe. Schließlich musste der Verlag seine Aktivitäten einstellen und im Laufe des Jahres 2011 Konkurs anmelden.

Anfangs versuchte András Rácz die Veröffentlichung über einen anderen von ihm gegründeten Verlag fortzuführen. Hierzu erteilte ihm aber der Steinchen-Verlag eine Absage, da man nicht wünsche, dass Abrafaxe-Publikationen bei zwei Publikationshäuser eines Landes erscheinen. Daraufhin bemühte sich der Verleger darum, die Fortführung der Heft-Reihe über einen Verein zu realisieren, und hoffte noch bis zum Ende des Jahres 2011 die Ausgabe 103 folgen zu lassen. Aber auch hierzu war die Antwort aus Berlin abschlägig. Somit bleibt die Zukunft der offiziellen ungarischen Mozaik-Editionen weiterhin sehr ungewiss.

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2005-2010 - Die fehlenden Abenteuer

Beschreibung der Hefte

Im Mai 2005 erschien mit Mozaik /1990 das erste der 43 fehlenden Mosaik-Hefte, die Nummerierung wurde an der unterbrochenen Stelle fortgeführt. Diese Hefte sind fast ausschließlich im Abonnement erhältlich gewesen, der Name des Abonnenten ist auf der Rückseite des einzelnen Heftes vermerkt. Einzelne Exemplare wurden mit Nummer ausgeliefert für den freien Verkauf. Die Auflage betrug nur 250 Exemplare. Das erste Heft hat die Nummer 8/1990, das letzte die 1994/2.

Heftübersicht

Heftaktionen

Beschreibung der Sammelpakete

Paketübersicht

Heftreihe Die ABRAFAXE

Sammelbände 2006-2011

Beschreibung der Bücher

Bücherübersicht

Sammelbände ab 2011

Beschreibung des Buches

Der Verlag

Alben 2001-2002

Beschreibung der Bücher

Nachdem im Jahr 2000 bereits in Griechenland 2 Alben erschienen waren und in einer türkischen Kinderzeitschrift neben Pokémon auch die Abrafaxe veröffentlicht wurden und weitere Auslandsveröffentlichungen von "Steinchen" angekündigt wurden, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch wieder in Ungarn Mosaik-Produkte erscheinen würden. Den Neuanfang nach 10 Jahren Abwesenheit vom ungarischen Markt wagte man mit der Veröffentlichung des 1. Bandes "Die kleinen Detektive". Darüber hinaus war von Anfang an die Herausgabe neuer MOZAIK-Hefte geplant.

Weitere Alben?

Bücherübersicht

deutsche Ausgabe ungarischer Titel deutsche Übersetzung Jahr
Kleine Detektive DETEKTÍV PALÁNTÁK Heranwachsende Detektive 2001
Mach's noch einmal, Robin! NA MÉG EGYSZER, ROBIN! Noch einmal, Robin! 2002

Alben 2003-2005

Beschreibung der Bücher

Weitere Alben?

Bücherübersicht

deutsche Ausgabe ungarischer Titel deutsche Übersetzung Jahr
Congo KONGÓ Kongo 2003
Setz die Segel, Robin! VITORLÁT FEL, ROBIN! Segel hoch, Robin! 2005

Sonstige Buchveröffentlichungen

Beschreibung der Bücher

Bücherübersicht

ungarischer Titel deutsche Übersetzung Jahr
Mozaik Nagykönyv 1971–2006 Das Große Mosaik-Buch 1971-2006 2007
ABRAFAX KÖNYVEK 0 - In vitro veritas Abrafaxe-Bücher 0 - In vitro veritas 2008

Malhefte

Beschreibung der Malhefte

Heftübersicht

ungarischer Titel deutsche Übersetzung Jahr
Mozaik - Világjárók kifestője - Az Abrafaxok Mosaik - Weltenbummler Malheft - Die Abrafaxe Frühling 2005
Mozaik - Világjárók kifestője - Az időutazók Mosaik - Weltenbummler Malheft - Die Zeitreisenden Herbst 2005

Onepager

Die Zeitschrift

Die Comics

Der Verlag

Onepager in der Heftreihe Mozaik

Sonstige Aktivitäten

Anmerkungen

  1. In Ungarn wird bei der Benennung von Personen der Nachname dem Vornamen vorangestellt (z.B. Hegenbarth Johannes). Es handelt sich hierbei um eine Wortkonstruktion, die im Ungarischen auch generell den dort nicht vorhandenen Genitiv ersetzt. So bedeutet zum Beispiel Ludas Matyi wortwörtlich "der Gans Matthias" oder "der Matthias der Gans". Somit steht in der ungarischen Sprache Hegenbarth Johannes für "Johannes der Familie Hegenbarth".
  2. Das ingesamt sechs oberirdische und drei unterirdische Etagen umfassende Einkaufszentrum Mammut besteht aus den Gebäuden Mammut I und Mammut II, die im zweiten und dritten Obergeschoss durch eine zwei Stockwerke umfassende und durch Verglasung geschlossene Fußgängerbrücke über die Budapester Straße Lövöház Utca hinweg miteinander verbunden sind.
  3. Vermutlich 2004 wurde in Budapest in der Straße Rákóczi út Nr. 29 das Mozaik Étterem és Kávézó ("Restaurant und Café Mosaik") eröffnet. Der Name der Gaststätte im Art-Deco-Stil mit gehobener Küche hatte nichts mit der Comic-Zeitschrift zu tun, sondern war direkt auf die gleichnamige Gestaltungstechnik zurückzuführen. Dennoch gefiel dieser Name den Mitgliedern des ungarischen Mozaik-Fanklubs, weshalb sie dieses Restaurant, dessen Homepage seinerzeit unter http://www.mozaiketterem.hu/ zu finden war, für ihre regelmäßigen Treffen auswählten. Nachdem die Gaststätte vermutlich 2007 aus bisher ungeklärten Gründen in Bástya Bisztró ("Bistro Bastion") umbenannt worden war, behielten die ungarischen Comic-Fans diesen Treffpunkt bei.

Literatur

Interne Links

Externe Links

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