Mosaik von Hannes Hegen 82 - Der Kampf um die Badewanne
Aus MosaPedia
(Unterschied zwischen Versionen)
(→Inhalt: +Inhalt) |
Trin (Diskussion | Beiträge) K |
||
Zeile 30: | Zeile 30: | ||
=== Inhalt === | === Inhalt === | ||
- | Wer im Berlin des 19. Jahrhunderts ein Bad nehmen möchte, der hatte es wahrlich nicht leicht. Dies müssen auch die [[Digedags]] erfahren, als sie einmal so richtige Lust auf ein erquickendes Bad verspüren. Auf der Suche nach einer Bademöglichkeit erfahren sie vom Eckensteher Nante, dass es im [[Hotel du Rôme]] eine Badewanne gibt. Erwartungsfroh machen sich die Digedags auf den Weg. Doch als sie das Hotel erreichen müssen sie zu ihrem Leidwesen mit ansehen, wie gerade der Kammerdiener des Königs die einzige dort vorhandene Wanne abholt, da es selbst im Schloss keine solche gibt. Doch der Hotelportier weiß Rat und schickt die Digedags in die Badestube in der Gipsstraße. Doch diese ist nicht gerade ein Tempel der Reinlichkeit. Hinzu kommt, dass das warme Wasser erst umständlich vom [[Fleischer Pachulke]] geholt werden muss und auf dem Rückweg, da der Wasserträger [[Gustav (Wasserträger)|Gustav]] durch eine Parade des Wachbattalions aufgehalten wird, längst kalt geworden ist. Die Digedags verzichten daraufhin auf ihr angemeldetes Bad und beschließen stattdessen, sich ein wenig in der Spree zu erfrischen. Dies ist allerdings verboten. Prompt werden die Beiden auch von einem diensteifrigen Polizisten erwischt und müssen drei Taler Strafe zahlen. Resigniert begeben sie sich nun nach Hause wo sie nun ein improvisiertes Bad auf ihrem Pensionszimmer nehmen wollen. Da ihre provisorische Dusche jedoch eine äußerst wacklige Erfindung ist, kommt es zu einer nassen Katastrophe, und sie handeln sich mächtigen Ärger mit ihrer [[Emilie Kamuffke|Wirtin]] ein, deren Zorn erst durch die außerplanmäßige Zahlung von einem Taler beschwichtigt werden kann. | + | :Wer im Berlin des 19. Jahrhunderts ein Bad nehmen möchte, der hatte es wahrlich nicht leicht. Dies müssen auch die [[Digedags]] erfahren, als sie einmal so richtige Lust auf ein erquickendes Bad verspüren. Auf der Suche nach einer Bademöglichkeit erfahren sie vom Eckensteher Nante, dass es im [[Hotel du Rôme]] eine Badewanne gibt. Erwartungsfroh machen sich die Digedags auf den Weg. Doch als sie das Hotel erreichen müssen sie zu ihrem Leidwesen mit ansehen, wie gerade der Kammerdiener des Königs die einzige dort vorhandene Wanne abholt, da es selbst im Schloss keine solche gibt. Doch der Hotelportier weiß Rat und schickt die Digedags in die Badestube in der Gipsstraße. Doch diese ist nicht gerade ein Tempel der Reinlichkeit. Hinzu kommt, dass das warme Wasser erst umständlich vom [[Fleischer Pachulke]] geholt werden muss und auf dem Rückweg, da der Wasserträger [[Gustav (Wasserträger)|Gustav]] durch eine Parade des Wachbattalions aufgehalten wird, längst kalt geworden ist. Die Digedags verzichten daraufhin auf ihr angemeldetes Bad und beschließen stattdessen, sich ein wenig in der Spree zu erfrischen. Dies ist allerdings verboten. Prompt werden die Beiden auch von einem diensteifrigen Polizisten erwischt und müssen drei Taler Strafe zahlen. Resigniert begeben sie sich nun nach Hause wo sie nun ein improvisiertes Bad auf ihrem Pensionszimmer nehmen wollen. Da ihre provisorische Dusche jedoch eine äußerst wacklige Erfindung ist, kommt es zu einer nassen Katastrophe, und sie handeln sich mächtigen Ärger mit ihrer [[Emilie Kamuffke|Wirtin]] ein, deren Zorn erst durch die außerplanmäßige Zahlung von einem Taler beschwichtigt werden kann. |
- | Nachdem die Digedags ihr Zimmer wieder aufgeräumt haben, ziehen sie sich fein an, um am Abend auszugehen. Ihr Weg führt sie in [[Krolls Etablissement]] im [[Tiergarten]] wo gerade die Posse mit Gesang „[[Nante hol die Badewanne]]“ gegeben wird. Diese schildert genau die Misere, welche die Digedags an diesem Tag selber durchgemacht haben. So kommen die Beiden schließlich auf die naheliegende Idee, selber einen Badebetrieb zu gründen. Dazu erwerben sie bei Borsig einen Ausschusskessel für eine Lok, sodass sie ihre Dienste sowohl stationär als auch mobil anbieten können. Und ihr Geschäft wird ein voller Erfolg. So kommt es, dass auch der König auf ihr Angebot aufmerksam wird und sie aufs Schloss laden lässt. Da sie jedoch alle Hände voll zu tun haben, schicken sie den Kammerdiener Seiner Majestät unverrichteter Dinge weg. | + | :Nachdem die Digedags ihr Zimmer wieder aufgeräumt haben, ziehen sie sich fein an, um am Abend auszugehen. Ihr Weg führt sie in [[Krolls Etablissement]] im [[Tiergarten]] wo gerade die Posse mit Gesang „[[Nante hol die Badewanne]]“ gegeben wird. Diese schildert genau die Misere, welche die Digedags an diesem Tag selber durchgemacht haben. So kommen die Beiden schließlich auf die naheliegende Idee, selber einen Badebetrieb zu gründen. Dazu erwerben sie bei Borsig einen Ausschusskessel für eine Lok, sodass sie ihre Dienste sowohl stationär als auch mobil anbieten können. Und ihr Geschäft wird ein voller Erfolg. So kommt es, dass auch der König auf ihr Angebot aufmerksam wird und sie aufs Schloss laden lässt. Da sie jedoch alle Hände voll zu tun haben, schicken sie den Kammerdiener Seiner Majestät unverrichteter Dinge weg. |
- | Als die Digedags kurz darauf eine Einladung zum [[Strahlauer Fischzug]] bekommen, nehmen sie diese dankend an und bauen auf der Festwiese ein gut besuchtes, mobiles Badezelt auf. | + | :Als die Digedags kurz darauf eine Einladung zum [[Strahlauer Fischzug]] bekommen, nehmen sie diese dankend an und bauen auf der Festwiese ein gut besuchtes, mobiles Badezelt auf. |
- | Während sie ihre Kunden bedienen, bekommen sie Besuch von zwei Herren des Festkomitees, die sie um eine komische Einklage für die Festbesucher bitten. Die beiden sollen mit ihren Badewannen am Fischstechen teilnehmen. Die Digedags sagen zu und nehmen infolgedessen beide ein unfreiwilliges Bad. Dummerweise werden sie von der Strömung mitgenommen und können sich nur dadurch retten, dass sie sich an ihren Wannen festhalten. So kommen sie einem Dampfschiff in die Quere, von dessen Besatzung sie aus dem Wasser gefischt werden. Zu ihrem Leidwesen müssen sie nun feststellen, dass sich der König an Bord befindet, der noch immer darüber verärgert ist, dass sie ihn auf seinen Befehl hin nicht gleich mit ihrer Badewanne aufgesucht haben. Zur Strafe sollen sie nun ihr mobiles Badezelt zusammenpacken und sofort mit ihm aufs Schloss kommen. Die noch wartenden Badegäste sind über diese Weisung empört und beschließen, den Digedags nach Berlin zu folgen, um sich dort beim König darüber zu beschweren, dass er bevorzugt behandelt werden möchte. Allerdings hält Seine Majestät nicht viel von der Beschwerde und lässt die Protestler aus dem Schloss werfen. Kurz darauf widerfährt den Digedags das gleiche Schicksal, da [[Dag]] es gewagt hat, den königlichen Rücken mit einer zu harten Bürste zu behandeln. Gleichzeitig hat er ihnen auch ihre Gewerbeerlaubnis entzogen. | + | :Während sie ihre Kunden bedienen, bekommen sie Besuch von zwei Herren des Festkomitees, die sie um eine komische Einklage für die Festbesucher bitten. Die beiden sollen mit ihren Badewannen am Fischstechen teilnehmen. Die Digedags sagen zu und nehmen infolgedessen beide ein unfreiwilliges Bad. Dummerweise werden sie von der Strömung mitgenommen und können sich nur dadurch retten, dass sie sich an ihren Wannen festhalten. So kommen sie einem Dampfschiff in die Quere, von dessen Besatzung sie aus dem Wasser gefischt werden. Zu ihrem Leidwesen müssen sie nun feststellen, dass sich der König an Bord befindet, der noch immer darüber verärgert ist, dass sie ihn auf seinen Befehl hin nicht gleich mit ihrer Badewanne aufgesucht haben. Zur Strafe sollen sie nun ihr mobiles Badezelt zusammenpacken und sofort mit ihm aufs Schloss kommen. Die noch wartenden Badegäste sind über diese Weisung empört und beschließen, den Digedags nach Berlin zu folgen, um sich dort beim König darüber zu beschweren, dass er bevorzugt behandelt werden möchte. Allerdings hält Seine Majestät nicht viel von der Beschwerde und lässt die Protestler aus dem Schloss werfen. Kurz darauf widerfährt den Digedags das gleiche Schicksal, da [[Dag]] es gewagt hat, den königlichen Rücken mit einer zu harten Bürste zu behandeln. Gleichzeitig hat er ihnen auch ihre Gewerbeerlaubnis entzogen. |
=== Figuren === | === Figuren === |
Version vom 13:14, 10. Feb. 2008
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | September 1963 |
Nachdruck in | Das Feuerwerk Reprintmappe VII | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 90 + Titelbild | |
Katalog | ? | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Erfinder-Serie | ||
Kapitel: Berlin-Serie | ||
Heft davor | Die gewonnene Wette | |
Heft danach | Der Fall Meinrath |
Inhaltsverzeichnis |
Comic
Inhalt
- Wer im Berlin des 19. Jahrhunderts ein Bad nehmen möchte, der hatte es wahrlich nicht leicht. Dies müssen auch die Digedags erfahren, als sie einmal so richtige Lust auf ein erquickendes Bad verspüren. Auf der Suche nach einer Bademöglichkeit erfahren sie vom Eckensteher Nante, dass es im Hotel du Rôme eine Badewanne gibt. Erwartungsfroh machen sich die Digedags auf den Weg. Doch als sie das Hotel erreichen müssen sie zu ihrem Leidwesen mit ansehen, wie gerade der Kammerdiener des Königs die einzige dort vorhandene Wanne abholt, da es selbst im Schloss keine solche gibt. Doch der Hotelportier weiß Rat und schickt die Digedags in die Badestube in der Gipsstraße. Doch diese ist nicht gerade ein Tempel der Reinlichkeit. Hinzu kommt, dass das warme Wasser erst umständlich vom Fleischer Pachulke geholt werden muss und auf dem Rückweg, da der Wasserträger Gustav durch eine Parade des Wachbattalions aufgehalten wird, längst kalt geworden ist. Die Digedags verzichten daraufhin auf ihr angemeldetes Bad und beschließen stattdessen, sich ein wenig in der Spree zu erfrischen. Dies ist allerdings verboten. Prompt werden die Beiden auch von einem diensteifrigen Polizisten erwischt und müssen drei Taler Strafe zahlen. Resigniert begeben sie sich nun nach Hause wo sie nun ein improvisiertes Bad auf ihrem Pensionszimmer nehmen wollen. Da ihre provisorische Dusche jedoch eine äußerst wacklige Erfindung ist, kommt es zu einer nassen Katastrophe, und sie handeln sich mächtigen Ärger mit ihrer Wirtin ein, deren Zorn erst durch die außerplanmäßige Zahlung von einem Taler beschwichtigt werden kann.
- Nachdem die Digedags ihr Zimmer wieder aufgeräumt haben, ziehen sie sich fein an, um am Abend auszugehen. Ihr Weg führt sie in Krolls Etablissement im Tiergarten wo gerade die Posse mit Gesang „Nante hol die Badewanne“ gegeben wird. Diese schildert genau die Misere, welche die Digedags an diesem Tag selber durchgemacht haben. So kommen die Beiden schließlich auf die naheliegende Idee, selber einen Badebetrieb zu gründen. Dazu erwerben sie bei Borsig einen Ausschusskessel für eine Lok, sodass sie ihre Dienste sowohl stationär als auch mobil anbieten können. Und ihr Geschäft wird ein voller Erfolg. So kommt es, dass auch der König auf ihr Angebot aufmerksam wird und sie aufs Schloss laden lässt. Da sie jedoch alle Hände voll zu tun haben, schicken sie den Kammerdiener Seiner Majestät unverrichteter Dinge weg.
- Als die Digedags kurz darauf eine Einladung zum Strahlauer Fischzug bekommen, nehmen sie diese dankend an und bauen auf der Festwiese ein gut besuchtes, mobiles Badezelt auf.
- Während sie ihre Kunden bedienen, bekommen sie Besuch von zwei Herren des Festkomitees, die sie um eine komische Einklage für die Festbesucher bitten. Die beiden sollen mit ihren Badewannen am Fischstechen teilnehmen. Die Digedags sagen zu und nehmen infolgedessen beide ein unfreiwilliges Bad. Dummerweise werden sie von der Strömung mitgenommen und können sich nur dadurch retten, dass sie sich an ihren Wannen festhalten. So kommen sie einem Dampfschiff in die Quere, von dessen Besatzung sie aus dem Wasser gefischt werden. Zu ihrem Leidwesen müssen sie nun feststellen, dass sich der König an Bord befindet, der noch immer darüber verärgert ist, dass sie ihn auf seinen Befehl hin nicht gleich mit ihrer Badewanne aufgesucht haben. Zur Strafe sollen sie nun ihr mobiles Badezelt zusammenpacken und sofort mit ihm aufs Schloss kommen. Die noch wartenden Badegäste sind über diese Weisung empört und beschließen, den Digedags nach Berlin zu folgen, um sich dort beim König darüber zu beschweren, dass er bevorzugt behandelt werden möchte. Allerdings hält Seine Majestät nicht viel von der Beschwerde und lässt die Protestler aus dem Schloss werfen. Kurz darauf widerfährt den Digedags das gleiche Schicksal, da Dag es gewagt hat, den königlichen Rücken mit einer zu harten Bürste zu behandeln. Gleichzeitig hat er ihnen auch ihre Gewerbeerlaubnis entzogen.
Figuren
- Digedags: Dig, Dag
- Erfinder: August Borsig
- Berliner: Eckensteher Nante, Portier des Hotel du Rome, Badestubenbetreiber in der Gipsstraße, Gustav, Fleischer Pachulke, Orje und sein Freund, Gendarm, der die Digedags aus der Spree zieht, Emilie Kamuffke, Borsigmaschinist Otto
- in Krolls Etablissement: Kartenverkäuferin, Herr Hitzenplitz, Nante, Hotelportier, Kammerdiener, Wachtmeister, Herr Jerichtspräsident, Schöffe
- Hofstaat: König Friedrich Wilhelm IV., Flügeladjutant Graf Holtzenklotz-Hobelspan, Kammerherr von Friedrich Wilhelm, Königin Elisabeth Ludovika
- Stralauer: Festkomitee des Fischzuges, drei Badelustige
- Tiere: Hunde, Pferde, Fische
Bemerkungen
- Ein schönes Bild haben die Digedags in ihrem Zimmer an der Wand. Möglicherweise ist es eine Version von "Leda und der Schwan".
- In Krolls Etablissement sehen sich die Digedags das Stück „Nante und die Badewanne“ an.
- Beim Stralauer Fischzug ist auch ein Fass mit Berliner Kindl dabei. Tatsächlich wurde das erste Berliner-Kindl-Pils erst 1873 ausgeschenkt.
- Die doppelseitige Abbildung des Berliner Stadtschlosses war damals sehr gewagt, immerhin wurde es erst 13 Jahre zuvor von der DDR-Regierung gesprengt.
Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger, Hannes Hegen
- Zeichnungen: Horst Boche, Edith Hegenbarth, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Koloration: Jochen Arfert, Brigitte Lehmann
Weitere Besonderheiten
- Die Hefte der Berlin-Serie wurden sogar bei der 750-Jahr-Feier von Berlin 1987 verkauft. Vermutlich handelte es sich um Altbestände.