Auslandsausgaben Abrafaxe - China

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Die in Peking ansässige chinesischsprachige Zeitung ''CHINA BOOK BUSINESS REPORT'' (中国图书商报) erschien am 3.9.2004 anlässlich der ''Frankfurter Buchmesse'' mit einer Soderbeilage, die neben dem gleichlautenden chinesischen auch den deutschen Titel '''SONDERAUSGABE DEUTSCHLAND''' trug. Die Beilage wurde in die normale Paginierung der Zeitung eingebunden und umfasst die Seiten 13 bis 24. Auf der gesamten Seite 17 findet sich ein Bericht, der die englischsprachige Überschrift '''GERMAN SPECIAL''' tragt. Der Artikel, der unter anderem um die Abbildung der ersten fünf Panels des Abrafaxe-Strips ''[[Traumstadt]]'' bereichert wurde, wodurch die Zeitung auch gut und gern unter Onepager eingeordnet werden könnte, berichtet beginnend bei Wilhelm Busch über die Geschichte des deutschen Comics und endet mit dem gegenwärtigen Bildzeitschriften-Angebot in Deutschland. Hervorgehoben werden hierbei das Mosaik sowie das Zack-Magazin.
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Die in Peking ansässige chinesischsprachige Zeitung ''CHINA BOOK BUSINESS REPORT'' (中国图书商报) erschien am 3.9.2004 anlässlich der ''[[Frankfurter Buchmesse]]'' mit einer Soderbeilage, die neben dem gleichlautenden chinesischen auch den deutschen Titel '''SONDERAUSGABE DEUTSCHLAND''' trug. Die Beilage wurde in die normale Paginierung der Zeitung eingebunden und umfasst die Seiten 13 bis 24. Auf der gesamten Seite 17 findet sich ein Bericht, der die englischsprachige Überschrift '''GERMAN SPECIAL''' tragt. Der Artikel, der unter anderem um die Abbildung der ersten fünf Panels des Abrafaxe-Strips ''[[Traumstadt]]'' bereichert wurde, wodurch die Zeitung auch gut und gern unter Onepager eingeordnet werden könnte, berichtet beginnend bei Wilhelm Busch über die Geschichte des deutschen Comics und endet mit dem gegenwärtigen Bildzeitschriften-Angebot in Deutschland. Hervorgehoben werden hierbei das Mosaik sowie das Zack-Magazin.
Die Zeitung ''CHINA BOOK BUSINESS REPORT'' wurde zum 1. Januar 1995 gegründet und erschien bis 2002 zweimal in der Woche (dienstags und freitags), seit 2003 wird sie nur noch einmal wöchentlich, am Dienstag, herausgegeben. Das Blatt gilt im chinesischen Kernland als das wichtigste Informationsmedium für Verlage, Druckhäuser, Buchhändler und Literaturliebhaber und behandelt nationale wie auch internationale Themen.
Die Zeitung ''CHINA BOOK BUSINESS REPORT'' wurde zum 1. Januar 1995 gegründet und erschien bis 2002 zweimal in der Woche (dienstags und freitags), seit 2003 wird sie nur noch einmal wöchentlich, am Dienstag, herausgegeben. Das Blatt gilt im chinesischen Kernland als das wichtigste Informationsmedium für Verlage, Druckhäuser, Buchhändler und Literaturliebhaber und behandelt nationale wie auch internationale Themen.

Version vom 21:49, 13. Mär. 2011

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In der Volksrepublik China einschließlich der Sonderverwaltungszone Hongkong erschienen die Abenteuer von Abrax, Brabax und Califax sowohl als Nachdrucke von Abrafaxe-Alben als auch in Form von Onepagern in diversen Presseerzeugnissen. Die deutschen Fans erfuhren über die Pläne zu den ersten chinesischen Publikationen aus dem Berliner Kurier, der am Dienstag, dem 03. September 2002, einen großen Artikel unter der Überschrift Die "Ablafaxe" elobeln jetzt sogal China veröffentlichte. Hier einige Auszüge:

Die Abenteuer von Abrax, Brabax und Califax erscheinen seit Sommer alle 14 Tage in Chinas beliebtester Kinderzeitschrift "Kids Click". [...]
Und wie kommen nun ausgerechnet die Chinesen auf den Geschmack der "Abrafax"-Comics? "Das ist eine ganz witzige Geschichte", erinnert sich Fischer. "Der Kontakt kam auf der Kinderbuchmesse in Hongkong zu Stande." Ein Mitarbeiter von "Kids Click" hatte die Comics dort erspäht - und war sofort Feuer und Flamme. Dumm nur: Er konnte kein Wort verstehen. Vom Verlag war so schnell niemand aufzutreiben. Durch Zufall fand sich ein Mosaik-Fan, der die Hefte in- und auswendig kannte und dem neuen "Abrafax"-Verehrer den deutschen Inhalt ins Englische übersetzte. Ein paar Wochen später war der Kontakt zum Mosaik-Verlag hergestellt, der Deal perfekt. [...]

Demnächst sollen auch sieben Bände mit "Abrafaxe"-Comics erscheinen, darunter die Hardcover-Bände "Die Abrafaxe und Robin Hood", und "Die Abrafaxe in Hollywood" - Startauflage: 10 000 Stück.

Inhaltsverzeichnis

Alben 2003

"Marians Rettung"
"Hollywood-Abenteuer 1"

Die ersten chinesischen Abrafaxe-Alben erschienen im Reich der Mitte im Frühjahr 2003.

Beschreibung der Bücher

Die Softcover-Ausgaben wurden von einem Universitätsverlag in der ehemals als Mandschurei bekannten Region Nordostchina editiert, sind nur etwas kleiner als ihre deutschen Pendants und kosteten zwischen 12 und 16 Yuan (ca. 1,30 bis 1,70 €). Anders als im Berliner Kurier angekündigt, betrug die Startauflage lediglich je 5.000 Exemplare. Ob noch eine zweite Auflage nachgeschoben wurde, ist unbekannt.

Da die Bücher ausschließlich in Yuan ausgepreist sind, ist davon auszugehen, dass diese Editionen ausschließlich in Festlandchina erworben werden konnten. Inwieweit sie dennoch in den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao zu bekommen waren und ob dort überhaupt Interesse an Veröffentlichungen aus dem chinesischen Kernland besteht, ist ebenfalls ungeklärt.

Das Cover jedes dieser Bücher führt im oberen Bereich die erläuternde Aufschrift fēng-mǐ dé-guó de-màn-huà shū (风靡 德国 的漫画 书, sinngemäß: "modernes deutsches Comic-Buch"). Jedoch kann fēng-mǐ ebenso auch mit "bekannt" oder mit "beliebt" übersetzt werden. Welche Entsprechung man auch immer für dieses Attribut wählen mag, es bleibt in jedem Fall ein Kompliment an das Mosaik aus dem Reich der Mitte. Unten auf jedem Cover ist der Verlag ausgewiesen. Allerdings geht diese Aufschrift in den meisten Fällen in der Titelgraphik unter. Die Covermotive entsprechen bei allen Ausgaben denen der deutschen Originale.

Die Übersetzung der Titel ins Chinesische erfolgte in den meisten Fällen recht frei. Das Congo-Album lässt sogar den Namen des schwarzafrikanisches Flusses vermissen, der im Chinesischen gāng-guǒ (刚果) heißt. Sattdessen findet man im Buchtitel den Begriff kǒng-bù (恐怖), der zwar klanglich dem Wort Kongo nahe kommt, jedoch "Schrecken" bedeutet. Auch wenn auf den ersten Blick ein Übersetzungsfehler vermutet werden könnte, so spricht dagegen, dass im Comic-Teil des Buches des öfteren vom gāng-guǒ gesprochen wird, also die richtige Übersetzung für den Flussnamen verwendet wurde. Eventuell nutzte man die klangliche Ähnlichkeit von "Kongo" und "Schrecken" zur Dramatisierung des Buchtitels.

Der Gruppenamen Abrafaxe, der durch die bei chinesischen Transkriptionen üblichen Vokaleinschübe zu ā-bó-lā-fǎ-kè-sī (阿伯拉法克斯, Abrafax) wurde, ist auf keinem der Buchcover zu finden. Genau wie bei der Suche nach den Namen ā-bó-lā-kè-sī (阿伯拉克斯, Abrax), bù-lā-bā-kè-sī (布拉巴克斯, Brabax) und kǎ-lǐ-fǎ-kè-sī (卡里法克斯, Califax) wird man erst im Innern der Bücher fündig. Der Comic-Teil jeder chinesischen Ausgabe deckt sich jeweils vollständig mit dem der entsprechenden deutschen Edition. Weil aber die ostasiatischen Varianten sofort nach dem Cover mit der Seite 1 beginnen, mussten die in Deutschland auf der Rückseite der Buchdeckel vorhandenen Graphiken entfallen. Im Falle des Film-Album fehlt daher auch der Schlussszene-Comic. Die Rückseiten der Bücher zeigen wahlweise Kurzzusammenfassungen des Inhaltes oder Werbebotschaften, die die anderen im Verlag erschienenen Abrafaxe-Alben anpreisen.

Alle sechs chinesischen Softcover-Ausgaben waren zum Preis von je 15,00 € im Mosaik-Shop erhältlich.

Der Verlag

Erschienen sind die sechs Paperback-Editionen im Verlag Northeast Normal University Press (东北师范大学出版社) in Changchun. Das 1983 gegründete Publikationshaus hat seinen Sitz unweit der Northeast Normal University (东北师范大学), aus der er auch hervorgegangen ist. Der Verlag konzentrierte sich ursprünglich ausschließlich auf die Herausgabe von wissenschaftlicher Literatur und Lehrbüchern. Später weitete es sein Programm auf didaktisch wertvolle Kinderbücher und Comics aus, um auf diese Weise bereits Kindern Bildung zu vermitteln.

Changchun ist die Hauptstadt der Provinz Jilin, die in der früher als Mandschurei bekannten Region Nordostchina liegt.

Bücherübersicht

deutsche Ausgabe chinesischer Titel phonetische Umschrift deutsche Übersetzung
Mach's noch einmal, Robin! 营救 玛丽安 yíng-jiù mǎ-lì-ān Marians Rettung
Setz die Segel, Robin! 启航, 罗宾 qǐ-háng, luó-bīn Lauf los, Robin
Hollywood Pursuit 好莱坞 奇遇1 hǎo-lái-wū qí-yù 1 (yī) Hollywood-Abenteuer 1
Hollywood Pursuit Vol. 2 好莱坞 奇遇2 hǎo-lái-wū qí-yù 2 (èr) Hollywood-Abenteuer 2
Die Abrafaxe unter schwarzer Flagge 金盘的 故事 jīn-pán-de gù-shì Die Geschichte vom goldenen Teller
Congo 恐怖 峡谷 历险记 kǒng-bù xiá-gǔ lì-xiǎn-jì Gefährliche Erlebnisse im Tal des Schreckens

Alben 2010

aus 2 wird 1
und aus 1 wird 2
Ankündigung weiterer Alben

Ende März 2010 erfuhren die entspechenden Abonnenten aus dem Newsletter 60 unter anderem von der bevorstehenden Veröffentlichung der drei Detektiv-Alben im Reich der Mitte. Die Abbildung eines der Alben sowie ein Link zum lizenznehmenden Verlag in Südostchina vervollständigten diese Meldung.

Beschreibung der Bücher

Vermutlich im Mai 2010 erschienen dann die neuen chinesichen Abrafaxe-Alben in einer Startauflage von 3.000 Stück. Ob noch eine zweite Auflage erschienen ist oder erscheinen soll, ist bislang ungeklärt. Die Softcover-Ausgaben wurden als so genannte französiche Bindung (Bindung mit Umschlagklappen) editiert, waren für je 15 Yuan (ca. 1,60 €) erhältlich und fallen mit den Abmaßen von etwa 210 x 140 mm deutlich kleiner aus als die deutschen Originale.

Auch wenn der Verlag auf seiner Homepage über die unter anderem auch mit Hongkong aufgenommenen Publikationsbeziehungen berichtet, ist bislang auch bei dieser Buchausgabe nicht geklärt, ob sie ebenfalls in den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao erhältlich war. Zumindest lässt die fehlende Auspreisung in Hongkong-Dollar oder Pataca darauf schließen, dass der reguläre Vertrieb ausschließlich in Festlandchina erfolgte.

Bemerkenswert ist, dass sich die Cover der tatsächlich erschienenen Bücher in einigen Layout-Details von den zur Ankundigung der Veröffentlichung verwendeten Abbildungen auf der Homepage des Verlages unterscheiden. So fällt insbesondere auf, dass dem Publikationshaus in China bei der Nummerierung der gedruckten Alben ein Fehler unterlief, wodurch aus dem Band 2 der Band 1 wurde und umgekehrt. Ansonsten entspricht die Cover-Gestaltung der Alben genau der der deutschen Ausgaben.

Die Namen der Abrafaxe wurden für diese Edition verändert und gekürzt. Vermutlich geschah das, um sie im Chinesischen besser aussprechen zu können. So wurde Abrax zu ā-bō (阿波), Brabax zu bó-bā-kè (博巴克) und Califax heißt hier kè-lì-kǎ (克利卡). Für die Wiedergabe des Gruppennamen Abrafaxe wurden zunächst einfach die ersten Silben der Einzelnamen zusammengefügt und dann der Begriff "Drei-Mann-Gruppe" angehägt, wodurch er zu ā-bó-kè sān-rén-zǔ (阿博克三人组, sinngemäß: "Aboke-Trio") wurde. Dieser Name ersetzt dann auch den Mosaik-Schriftzug im Abrafaxe-Logo im oberen Bereich der Buch-Cover. Im unteren Bereich der Cover werden die Verlagsgruppe, zu der das Publikationshaus gehört, und danach der Verlag selbst ausgewiesen.

Die Übersetzung der Buchtitel erfolgte bei diesen chinesischen Ausgaben sehr exakt. So bedeutet xiǎo-zhēn-tàn (小侦探) wortwörtlich "Kleine Detektive". Allerding kann xiǎo ebenso gut auch "jung" heißen, wodurch bei einer weiteren Übersetzung der Titel ins Englische daraus The Young Detectives wurde.

Der Comic-Teil der Alben deckt sich vollständig mit dem der europäischen Vorlagen. Abweichend von den Originalen sind lediglich die Seitennummerierung, die erst mit den Comics beginnt, das Impressum, das in China erst am Ende der Bücher zu finden ist, und die Rückseiten der Buchdeckel, die im Reich der Mitte weiß blieben.

Weitere Veröffentlichungen?

Wenn der Klappentext vorn bei allen Büchern der Vorstellung der Abrafaxe dient, so wurde der Klappentext hinten dazu genutzt, weitere Veröffentlichungen mit dem "Aboke-Trio" anzukündigen. So war geplant, die Detektiv-Reihe noch um drei weitere Ausgaben zu erweitern. Die beiden Hollywood-Alben und das erste Robin-Album sollten hier als die Bände 4 bis 6 erscheinen. Die entsprechenden Abbildungen zeigen jedoch lediglich die deutschen Bücher.

In einer weiteren Album-Reihe, die den Namen yōu-mò dà-shī (幽默大师, sinngemäß: "Großmeister des Humors") tragen sollte, war geplant, weitere 6 Bücher erscheinen zu lassen, die je drei deutschen Alben mit Onepagern aus dem Berliner Kurier und aus der Super Illu entsprechen sollten. Für die drei geplanten Ausgaben mit Super-Illu-Comics waren sogar schon chinesischen Titel festgelegt worden, die dann in die Abbildungen der deutschen Bücher montiert wurden. Die übrigen drei Abbildungen zeigen erneut nur die deutschen Alben.

Bislang jedoch sind dieser Bände weder auf der Homepage des Verlages noch bei irgendeinem online-Buchhändler des Reiches der Mitte aufgetaucht. Ob weiterhin geplant ist, die angekündigten Bücher zu editieren, oder die Publikationsvorbereitungen möglicherweise gänzlich abgebrochen wurden, ist bislang noch ungeklärt.

Der Verlag

Die drei Büchlein sind im Verlag Fujian Education Press (福建教育出版社) in Fuzhou erschienen. Das bereits 1958 gegründete Publikationshaus konzentriert sich hauptsächlich auf die Bereitstellung von Lehrmaterialien und die Herausgabe von wissenschaftlichen Schriften. Dennoch ist das Verlagsprogramm sehr breit aufgestellt, wodurch auch Kinderbücher und Comics zu den Veröffentlichungen gehören. Der Verlag ist der Abteilung Erziehung der Verwaltung der Provinz Fujian unterstellt und gehört außerdem zur Ende 2009 gegründeten The Straits Publisching & Distribution Group (海峡出版发行集团), einer Vereinigung von verschiedenen Publikationshäusern der Provonz Fujian, die sich durch gemeinsame Nutzung von Vertriebswegen unter anderem auch der kulturellen Annäherung mit Taiwan verschrieben hat.

Die im Newsletter 60 genannte Frau Li Zhao ist Mitarbeiterin des Verlages Fujian Education Press und dort leitende Verantworliche für ausländische Schutzrechte.

Fuzhou ist die Hauptstadt der Provinz Fujian, die im Südosten der Volksrepublik China an der Taiwanstraße liegt.

Bücherübersicht

deutsche Ausgabe chinesischer Titel phonetische Umschrift deutsche Übersetzung
Kleine Detektive 2 小侦探 1 xiǎo zhēn-tàn 1 (yī) Kleine Detektive 1
Kleine Detektive 小侦探 2 xiǎo zhēn-tàn 2 (èr) Kleine Detektive 2
Kleine Detektive 3 小侦探 3 xiǎo zhēn-tàn 3 (sān) Kleine Detektive 3

Onepager Festlandchina

Chinese Teenagers Digest - Coffee Edition Ausgabe 2004.10

2004 tauchten die Abrafaxe in der Volksrepublik China in einer monatlich erscheinenden Zeitschrift namens Chinese Teenagers Digest auf.

Das Magazin

Sehr viel ist über das chinesische Kinder- und Jugendmagazin noch nicht in Erfahrung gebracht worden. Auch Anfragen beim Verlag halfen hier nur sehr wenig weiter. So kann bisher anhand von Informationen aus diversen chinesischen Foren auch nur gemutmaßt werden, dass das Journal wahrscheinlich seit den späten 1990er Jahren erscheint und damals die Nachfolge einer anderen Zeitung angetreten hat.

Das ostasiatische Presseerzeugnis, das in etwa die Größe eines Mosaik-Heftes hat, besitzt eine etwas ungewöhnliche Titelaufteilung. Links stehen die kleiner gedruckten Schriftzeichen 中国少年 (zhōng-guó shào-nián), die mit "chinesische Halbwüchsige" übersetzt werden können, und zentral daneben steht in großen Lettern 文摘 (wén-zhāi). Über dem chinesischen Titel wurde die englische Wortgruppe Chinese Teenagers platziert, die gleichzeitig auf die beiden größer gedruckten chinesischen Schriftzeichen darunter Bezug nimmt. Somit wurde nur ein Teil des Titels ins Englische übersetzt und das chinesische Wort 文摘 (wén-zhāi), was "Abstract", "Digest", "Abriss" oder auch "Boulevard-Magazin" heißen kann, gilt so für beide Sprachen.

Bis mindestens Ende 2009 wurde auf der Homepage des Verlages die Übersetzung "Digest" benutzt, die auch in einigen chinesischen Foren Verwendung findet. Vermutlich sollte mit diesem Begriff ausgedrückt werden, dass der Inhalt im wesentlichen kurze Beiträge enthält. Seit einiger Zeit allerdings findet sich auf der Verlagsseite kein solcher Hinweis mehr, was eventuell damit zu tun hat, dass das Magazin, wie es heute erscheint, keinen englischspachigen Titel mehr ausweist.

Um die Verwirrung unter den Auslandssammlern perfekt zu machen, erscheint diese Zeitschrift auch noch monatlich in zwei prallelen Ausgaben. Die klassische Variante trägt unten auf dem Cover zuweilen den englischen Aufdruck Feeling Coffee und wird manchmal auch "Kaffee-Edition" (咖啡版, coffee edition) genannt, bleibt aber meist ohne Attribut: also schlicht Chinese Teenagers Digest (中国少年文摘). Die zweite Version weist ihr Attribut wahlweise in chinesisch oder in englisch aus, und ist letzteres der Fall, so führt sie die Aufschrift Sunny Cola (später auch schon mal Sunny Coke). Diese Ausgabe wird durchweg als Chinese Teenagers Digest - Cola Edition (中国少年文摘-可乐版) bezeichnet. Beide Ausgaben eines Monats zeigen unterschiedliche Cover-Motive und es ist davon auszugehen, dass sie sich auch inhaltlich unterscheiden. Worin genau der Unterschied besteht (z.B. verschiedene Altersklassen, verschiedene Regionen, In- und Auslandsausgabe) und warum zur Unterscheidnung die Bezeichnungen "Kaffee" bzw. "Cola" gewählt wurden, ist bislang noch ungeklärt.

Die Abrafaxe-Onepager, soviel kann als sicher angenommen werden, sind in der "Kaffee-Edition" erschienen. Ob sie auch in der "Cola-Edition" publiziert wurden, ist bislang ebenfalls unbestätigt.

Das Magazin Chinese Teenagers Digest erscheint zentral in Peking und wird in allen Teilen des chinesischen Kernlandes vertrieben. Über einen Vertrieb in den Sonderverwaltungszonen oder gar entsprechende internationale Aktivitäten ist nichts bekannt.

Die Comics

Soviel aus Sammlerkreisen bekannt ist, soll die Veröffentlichung von Abrafaxe-Onepagern mit der Ausgabe 2004.01, also im Januar 2004, begonnen haben. Ob frühere Ausgaben der Zeitschrift Chinese Teenagers Digest auch schon mit den Comic-Helden Abrax, Brabax und Califax glänzen konnten, ist nicht bekannt. Als sicher angenommen werden kann zumindest, dass in der Januar-Ausgabe des ostasiatischen Kinder- und Jugendmagazins der portionsweise Abdruck des Abrafaxe-Albums Congo mit den ersten drei Seiten startete.

Was das Ende der Veröffentlichung von Abrafaxe-Abenteuern in der chinesischen Zeitschrift anbelangt, kann man bislang auch nur auf Informationen aus der Sammlerszene zurückgreifen. Danach erschienen die letzten Onepager in der Dezember-Ausgabe 2004. Sofern in diesem Jahr keine Doppelausgabe des Magazins erschienen ist, blieben dann diese Auftritte der drei ostdeutschen Comic-Charaktere in China auf zwölf Hefte begrenzt. Wenn man die Seitenzahl des Congo-Albums zugrunde legt und davon ausgeht, dass das Schwarzafrika-Abenteuer der Abrafaxe vollständig erschienen ist, so müssen dann nach Januar 2004 bis zu fünf Seiten des deutschen Buches pro Ausgabe erschienen sein. Blieb die Anzahl der abgedruckten Seiten jedoch bei drei, so kann das Congo-Abenteuer dann nicht abgeschlossen worden sein und endete offen.

Wie dem auch sei, bislang ist jedenfalls nichts darüber bekannt, dass die Abrafaxe auch im Jahre 2005 im Chinese Teenagers Digest zu finden waren. Und ebenso liegt bislang im Unklaren, welche Namen die Abrafaxe bei diesem Auslandsauftritt trugen.

Der Verlag

Das Kinder- und Jungendmagazin Chinese Teenagers Digest erscheint im Pekinger Verlag Chinese Children's Press & Publication Group (团中央中国少年儿童新闻出版总社), dessen recht langer Name gern mit CCPPG (中少在线) abgekürzt wiedergegeben wird. Das Publikationshaus wurde bereits im Jahre 1956 gegründet und ist direkt der staatlichen Kinder- und Jugendorganisation der Volksrepublik China unterstellt. Zu seinen Veröffentlichungen gehört eine Vielzahl von Zeitschriften und Zeitungen, die alle uneingeschränkt auf den chinesischen Nachwuchs ausgerichtet sind und zentral in ganz Festlandchina vertrieben werden. Veröffentlichungen in den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao oder in Taiwan sind prinzipiell schon durch die Parteinähe des Verlages eher unwahrscheinlich, dennoch können sie, durch die mehr und mehr stattfindenden Reformen im chinesischen Kernland, nicht völlig ausgeschlossen werden.

Onepager Hongkong

  • Kids Click biweekly (Juli 2002 - Dezember 2003 - ca. DIN A4)

Anfang Juli 2002 wurde der Vertrag mit einem chinesischen Jugendmagazin abgeschlossen. Das Chinesische Jugendmagazin "Kids Click" erschien 14 täglich. Das erste Heft erschien am 12.07.2002. (siehe auch redaktionelle Seiten im Mosaik 322) - Das letzte Heft mit einem Abrafaxe-Onepager erschien im Dezember 2003. Es dürften dann also ca. 35 Hefte mit Abrax, Brabax & Califax erschienen sein.

Die Fernsehsendung

Das Magazin

Die Comics

Der Verlag

Meldung in der Presse

Die in Peking ansässige chinesischsprachige Zeitung CHINA BOOK BUSINESS REPORT (中国图书商报) erschien am 3.9.2004 anlässlich der Frankfurter Buchmesse mit einer Soderbeilage, die neben dem gleichlautenden chinesischen auch den deutschen Titel SONDERAUSGABE DEUTSCHLAND trug. Die Beilage wurde in die normale Paginierung der Zeitung eingebunden und umfasst die Seiten 13 bis 24. Auf der gesamten Seite 17 findet sich ein Bericht, der die englischsprachige Überschrift GERMAN SPECIAL tragt. Der Artikel, der unter anderem um die Abbildung der ersten fünf Panels des Abrafaxe-Strips Traumstadt bereichert wurde, wodurch die Zeitung auch gut und gern unter Onepager eingeordnet werden könnte, berichtet beginnend bei Wilhelm Busch über die Geschichte des deutschen Comics und endet mit dem gegenwärtigen Bildzeitschriften-Angebot in Deutschland. Hervorgehoben werden hierbei das Mosaik sowie das Zack-Magazin.

Die Zeitung CHINA BOOK BUSINESS REPORT wurde zum 1. Januar 1995 gegründet und erschien bis 2002 zweimal in der Woche (dienstags und freitags), seit 2003 wird sie nur noch einmal wöchentlich, am Dienstag, herausgegeben. Das Blatt gilt im chinesischen Kernland als das wichtigste Informationsmedium für Verlage, Druckhäuser, Buchhändler und Literaturliebhaber und behandelt nationale wie auch internationale Themen.

Die Wochenzeitung wird von der China Publication Group Corporation (中国出版集团公司, CPGC) herausgegeben, die nach erfolgter Genehmigung durch das Zentralkommitee der Kommunistischen Partei Chinas am 9. April 2002 gegründet wurde. In dieser Gruppe sind zehn Verlage und drei Grossisten zusammengeschlossen. Das Anliegen des chinesischen Verlagsmultis besteht in der Intensivierung der geplanten Reform und in der Beschleunigung der Entwicklung des Verlagswesens.

Externe Links

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