Auslandsausgaben Abrafaxe - Ungarn

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In Ungarn erschienen die meisten Mosaik-Auslandsausgaben.

Inhaltsverzeichnis

Heftreihe Mozaik 1976-1990

das erste Mozaik mit den Abrafaxen: 1976/2

Als im Februar 1976 in Ungarn das erste Mozaik mit den Abrafaxen erschien, geschah das aus deutscher Sicht sicherlich als logische Folge der recht erfolgreichen Digedags-Exporte, dürfte aber bei den ungarischen Lesern noch mehr für Verwirrung gesorgt haben, als es der Wechsel von den Hegen-Kobolden zu den neuen Protagonisten in der DDR getan hatte.

Die überlieferte Geschichte

Während im Juni 1975 in Deutschland mit der Nummer 223 das letzte Digedags-Mosaik erschien, war für Ungarn, im Wesentlichen bedingt durch die dort anfangs quartalsweise Erscheinungsweise der Hefte, erst das Mosaik 213 in Vorbereitung, das dort dann im Juli als Mozaik 1975/7 erscheinen sollte. Für die Leser auf der Balkanhalbinsel endete damit aber schon nach nur zwei Heften bereits wieder die Orient-Serie, denn mit dem nach dem Ausscheiden Hegenbarths erfolgten Wechsel von der Druckerei C. G. Röder in Leipzig zur Druckerei "Völkerfreundschaft" in Dresden folgte als Mozaik 1975/8 im August die erste Ausgabe der Runkel-Nachdrucke. Damit verringerte sich die Publikationsverzögerung der ungarischen Mozaik gegenüber den deutschen Editionen auf nur noch einen Monat, wodurch in Ungarn dann auch das insgesamt letzte Heft mit den Digedags erst im Januar 1976 als Mozaik 1976/1 erschien. Zum einen überlebten dadurch die Digedags im Land der Magyaren einen Monat länger als in der DDR, zum anderen aber brach für die ungarischen Leser nach der bereits stark verkürzten Orient-Serie nun auch die dort noch unbekannte Runkel-Serie vorzeitig ab.

das Heft mit der seltsamen Nummerierung: 1977/14

Im Februar 1976 erschien auf der Balkanhalbinsel dann als Mozaik 1976/2 die ungarische Version des ersten Abrafaxe-Heftes, wodurch Ungarn das einzige Land wurde, in dem die Auslandsausgaben der Abrafaxe auch mit deren ersten Abenteuern begannen. Für die Übersetzung dieses Heftes wie auch der folgenden dieser Heftreihe bediente man sich in Berlin der bereits für die Digedags-Mozaik genutzten Wege. So war für den ungarischen Text der Comics wieder Marianne Sarlós (in Ungarn wird sie Sarlós Marianne genannt, weil hier der Vorname dem Familiennamen nachgestellt wird) verantwortlich, die in den 1950er Jahren bereits als Übersetzerin und Texterin nachweisbar ist. Es ist überliefert, dass Frau Sarlós die deutschen Hefte zugeschickt bekam, ihre Übersetzungen dann in Ungarn vornahm und das Ergebnis (mit ungarischen Texten überklebte Textfelder im deutschen Mosaik) schließlich wieder nach Deutschland zurücksandte. Damit ergäbe sich auch ein Grund dafür, dass die ungarischen Ausgaben durchweg einen Monat später erschienen als ihre deutschen Pendants. Marianne Sarlós übersetzte die Comics nicht wortwörtlich, sondern nahm eine freiere, an den ungarischen Sprachgebrauch und die Mentalität der Leser angepasste Übertragung vor, wodurch auch die Mehrzahl der von ihr übersetzen Mozaik neue, oft auf einem anderen Schwerpunkt des jeweiligen Heftinhalts beruhende Hefttitel erhielten. Zudem wurde auch in Berlin zur Übersetzung der Comics beigetragen. Der Koloristin Ingrid Behm wurde die Aufgabe zuteil, sämtliche von Frau Sarlós vorgeschlagenen Textübersetzungen für den Bildteil der Hefte (Lautmalereien, Beschriftungen von Schildern usw.) zeichnerisch umzusetzen, wodurch für die Balkanausgaben diverse neue Panels entstanden, die dann, anders als später bei den Ausgaben für Indien, in einer von den deutschen Heften losgelösten Druckkampagne mit eigenen Druckfilmen Verwendung fanden. Während die letzten Hegen-Hefte in einer Auflage von 25.000 Exemplaren erschienen waren, wurden die ungarischen Abrafaxe-Mozaik anfangs in einer Auflagenhöhe von 30.000 Exemplaren gedruckt. Anschließend ging das Gros der Comics dann höchstwahrscheinlich direkt von Dresden aus auf den Weg nach Ungarn. Einige wenige Hefte erhielt der Verlag Junge Welt in Berlin als Belegexemplare, die zum Teil in so genannten Verlagsbindungen jahrgangsweise zusammengefasst wurden.

Die ungarischen Abrafaxe-Mozaik waren auf der Balkanhalbinsel, wie schon die letzten Digedags-Hefte, für 5 Forint (damals ca. 1,25 Ostmark) zu haben. Die Kosten für ein Jahresabo beliefen sich zu dieser Zeit auf 60 Forint (damals ca. 15,00 Ostmark), deckten sich also mit dem vollen Betrag für zwölf Einzelhefte.

Aussagen älterer ungarischer Mozaik-Freunde zufolge sorgte die plötzliche Ablösung der Digedags durch die Abrafaxe im Land der Magyaren ebenso für Überraschung unter den Lesern, wie es auch in der DDR der Fall war. So stand man also auch in Ungarn den neuen Protagonisten anfangs skeptisch gegenüber. Da bislang noch keine Informationen zu den Verkaufszahlen der ungarischen Comics bekannt sind, kann nur gemutmaßt werden, dass mit dem Auftauchen der Abrafaxe zunächst weniger Hefte verkauft wurden. Und vermutlich erlangte man auch in Berlin Kenntnis von dieser Entwicklung, denn 1977 entstand, gestaltet vom Mosaik-Kollektiv und gedruckt in Dresden, ein Werbeflyer, der dann höchstwahrscheinlich in eine oder sogar mehrere Mozaik-Editionen eingelegt wurde. Dieser Flyer liefert auf der Vorderseite Informationen zum Bezug der ungarischen Hefte und macht auf der Rückseite sowohl mit der damals aktuellen Episode als auch mit den noch geplanten Abenteuern bekannt. Ob das Einlegen dieser heute gesuchten Rarität bereits in der Druckerei in Dresden erfolgte oder erst in Ungarn vor der Distribution oder gar erst im Einzelhandel durchgeführt wurde, ist bisher noch nicht in Erfahrung gebracht worden.

das erste Mozaik mit neuem Schriftzug: 1978/5

Anfang der 1980er Jahre wirkte sich der inzwischen veränderte Umrechnungskurs zwischen dem ungarischen Forint und der Mark der DDR auch auf die Heftpreise der Mozaik aus. Das letzte Heft, das noch für 5 Forint verkauft wurde, war die Ausgabe 1981/3 (2/81). Danach kosteten die Comics im Land der Magyaren bereits 8 Forint (damals etwa 1,30 Ostmark). Jedoch scheint die Nachricht von dieser Änderung des Verkaufspreises etwas verspätet in der DDR eingetroffen zu sein, denn auch den Heften 1981/4 (3/81) und 1981/5 (4/81) wurde in Dresden noch der alte Preis von 5 Forint auf die Rückseite gedruckt. Erst in Ungarn vor der Distribution wurden diese beiden Hefte mit Hilfe eines Stempels (der übrigens auch bei der entsprechenden Kennzeichnung der dort verkauften deutschen Mosaik-Hefte Verwendung fand) mit dem richtigen Verkaufspreis versehen. Das erste Heft, das man bereits in der Druckerei in Dresden mit dem neuen Preis kennzeichnete, war dann die Ausgabe 1981/6 (5/81). Die Kosten für ein Jahresabo beliefen sich zu dieser Zeit auf 96 Forint (damals ca. 16,00 Ostmark), womit sie wieder dem vollen Preis für 12 Einzelhefte entsprachen.

Zu dieser Zeit etwa kam es auch zu einer personellen Veränderung, was die Übersetzung der Hefte anbetrifft. Marianne Sarlós, die übrigens in etwa zehn Jahren Übersetzungsarbeit in Sachen Digedags und Abrafaxe nie einen Mitarbeiter der Mosaik-Redaktion zu Gesicht bekommen hatte, wurde durch Tivadar Dani (in Ungarn: Dani Tivadar) abgelöst. Leider ist bislang unbekannt, warum es zu diesem Wechsel kam. Es kann nur vermutet werden, dass Frau Sarlós ihren Ruhestand antrat, denn regelmäßige Arbeiten aus ihrer Feder sind ab den 1980er Jahren nicht mehr nachweisbar. Leider ist bislang auch noch nicht in Erfahrung gebracht worden, mit welchem Mozaik-Heft Tivadar Dani, der übrigens in den frühen 1960er Jahren als Lehrer an einem Gymnasium in Südungarn arbeitete und seit spätestens 1969 als Übersetzer diverser englisch- und deutschsprachiger Bücher ins Ungarische nachweisbar ist, seine Tätigkeit für die Abrafaxe aufnahm. Überliefert ist lediglich, dass diese Ablösung Anfang der 1980er Jahre stattfand. Und da auch Dani die Übersetzung der Hefte (vermutlich ebenfalls von Ungarn aus) in ähnlicher, freierer Weise vornahm, wie es schon Frau Sarlós gehandhabt hatte, erhielt auch hier die Mehrzahl der Mozaik wieder völlig neue Hefttitel.

Heft mit abgeändertem Text im Bild: 1979/4

Für die 1980er Jahre ist eindeutig belegt, dass die Auflagehöhe der ungarischen Mozaik auf 40.000 Exemplare angehoben wurde, woraus sich ein steigender Absatz der Hefte ableiten lässt. Ob hierzu der 1977er Werbeflyer hat beitragen können oder ob die inzwischen mit den Abrafaxen vertrauten Leser sich daran erfreuten, nun endlich eine stetige Abenteuerabfolge erleben zu können, was ihnen ja im Falle der Digedags leider verwehrt geblieben war, ist unbekannt. Es kann aber wohl davon ausgegangen werden, dass die Art der Heftübersetzung durch Marianne Sarlós, Tivadar Dani und Ingrid Behm wesentlich zu dieser Entwicklung beitrug.

Im September 1989 wurde der Heftpreis ein weiteres Mal korrigiert. Das Mozaik 1989/9 (8/89) wurde zwar bereits zum neuen Preis von nun 7 Forint (damals ca. 1,20 Ostmark) verkauft, musste dafür aber in Ungarn erst wieder entsprechend gekennzeichnet werden. Erst ab dem Heft 1989/10 (9/89) weisen die Mozaik rückseitig auch den gedruckten neuen Heftpreis aus. Die Kosten für ein Jahresabo wurden zwar zu dieser Zeit auf den Comics mit 84 Forint (damals etwa 14,00 Ostmark) ausgewiesen, jedoch währte die Gültigkeit des neuen Heftpreises nicht lange genug, um ein ganzes Jahr abzudecken.

Heft mit abgeändertem Cover: 1986/1

Bereits Anfang 1990 wurde der Preis nun auf 16 Forint pro Heft erhöht, der dann bis zur Einstellung der Heftreihe beibehalten wurde. Das Mozaik 1990/1 (12/89) musste dazu noch entsprechend in Ungarn (handschriftlich) gekennzeichnet werden, ab der Ausgabe 1990/2 (1/90) wurden die Mozaik dann bereits in der Druckerei in Dresden mit dem neuen Heftpreis ausgestattet. Diese letzte Preiskorrektur hat ihre Ursache höchstwahrscheinlich darin, dass zu dieser Zeit in Ungarn sämtliche Preise freigegeben wurden. Da aber Ungarn im Verlaufe des Jahres 1990 unter einer mit über 30% recht hohen Inflationsrate litt und zudem der (heute nicht mehr exakt zu ermittelnde) Wechselkurs zur Ostmark noch dadurch beeinflusst wurde, dass in der DDR die Einführung der D-Mark zum Kurs von 1:2 bevorstand, ist nicht weiter verwunderlich, dass sich das Projekt Mozaik irgendwann nicht mehr rechnete. Zudem scheint auch die Nachfrage in Ungarn zu dieser Zeit stark abgenommen zu haben, denn die Auflage der Comics betrug 1990 nur noch 10.000 Exemplare. Auf den letzen Heften wurden zwar noch die Kosten für ein Jahresabo mit 96 Forint (entsprachen jetzt nur noch dem Preis von 6 Einzelheften) ausgewiesen, jedoch währte dieser Auftritt der Abrafaxe kein ganzes Jahr mehr, denn im Juli 1990 erschien mit der Ausgabe 1990/7 (6/90) das letzte Heft dieser Reihe.

Nach insgesamt etwa neunzehn Jahren Mozaik in Ungarn und ganzen vierzehneinhalb Jahren Abrafaxe hatte sich im Land der Magyaren eine relativ solide Fan-Gemeinde um den ostdeutschen Comic herausgebildet, die auch heute noch recht aktiv ist und in deren Kreisen man gegen ein passendes Entgelt gern bereit ist, deutschen Sammlern bei der Komplettierung ihrer Sammlung behilflich zu sein.

Die deutschen Sammler erfuhren von der Existenz der ungarischen Abrafaxe-Mozaik bereits recht zeitnah. Entweder hatten sie selbst in Ungarn einen Urlaub verbracht und waren in Budapest oder in den Badeorten am Balaton auf entsprechende Hefte gestoßen oder sie hatten von anderen Ungarn-Urlaubern zumindest davon gehört, dass es in der Balkanrepublik das Mozaik in ungarischer Sprache zu kaufen gebe.

erstes Heft mit neuem Impressum: 1989/7

Übrigens ist der zweite Übersetzer Tivadar Dani noch bis 2002 als Übersetzer nachweisbar. Danach verliert sich leider seine Spur, es ist aber anzunehmen, dass er sich Anfang der 2000er Jahre ebenfalls in den wohlverdienten Ruhestand begab.

Beschreibung der Hefte

An den Ausgaben dieser Heftreihe fällt sofort ins Auge, dass der Mosaik-Schriftzug durch die Übersetzung ins Ungarische zu Mozaik wurde. Jedoch kann man beim genaueren Hinsehen erkennen, dass hier zwei verschiedene Schriftzüge Anwendung fanden. So zeigt das Z in Mozaik bis zum Heft 1978/4 (3/78) zunächst abgerundete "Ecken", ab dem Heft 1978/5 (4/78) dann aber bis zur Einstellung der Publikation spitze "Ecken". Außerdem wurde bei dem neuen Schriftzug das M verkleinert und das "Loch" im O etwas vergrößert. Rechts neben dem Schriftzug prangt wie bei den deutschen Heften für die ersten zwölf Ausgaben zunächst ein Rechteck und danach ein Stern, die beide in Ungarn jedoch lediglich die Heftnummer, nicht aber, wie in Deutschland, auch den Verkaufspreis ausweisen. Und auch die Art und Weise der Heftnummerierung fällt bei den Balkanausgaben etwas anders aus als seinerzeit in der DDR. So wird hier einzeilig zunächst die Jahreszahl genannt, der nach einem Schrägstrich die Nummer des Ausgabemonats folgt. Natürlich unterscheiden sich, durch das um einen Monat verzögerte Erscheinen der ungarischen Hefte, die Nummern dieser Editionen von denen, die die entsprechenden deutschen Ausgaben tragen.

Heft mit abgeändertem Cover: 1990/5

Eine etwas seltsame Heftnummer erhielt in Ungarn das dreizehnte Abrafaxe-Mozaik. Das entsprechende deutsche Heft (13/77) widerspiegelt ja den Versuch der Mosaik-Macher, auch bei der Heftreihe mit den neuen Protagonisten eine fortlaufende Heftnummerierung aufrechtzuerhalten. Da damals aber der Postzeitschriftenvertrieb in der DDR hierzu sein Veto einlegte, musste man in der Redaktion in Berlin einlenken und ließ als vierzehntes Heft die Ausgabe 2/77 folgen, wodurch die deutschen Mosaik bis einschließlich 1991 durch die Nummer des Erscheinungsmonats und die entsprechende Jahreszahl gekennzeichnet wurden. Im Falle der ungarischen Ausgaben liegt hierin auch die Ursache für eine sehr ungewöhnliche Heftnummerierung im Jahre 1977. Dort folgte auf das Heft 1977/1 (12/76) die Nummer 1977/14 (13/77). Für eine beim ersten Heft beginnende und zu diesem Zeitpunkt dann nachträglich eingeführte fortlaufende Nummerierung der ungarischen Abrafaxe-Editionen wäre eine Nummer 1977/13 eigentlich zutreffender gewesen. Da aber das erste Abrafaxe-Mozaik mit der Nummer 1976/2 erschienen war, zählte man (vermutlich in der Druckerei in Dresden) auch hier einfach um eine Nummer weiter, wodurch das dreizehnte Heft mit den Abrafaxen in Ungarn die Nummer 14 trägt. Das ist auch deshalb verwunderlich, weil man sich in Dresden auch im Falle der letzten sechs Digedags-Mozaik nicht von der fortlaufenden Nummer in Deutschland hat beirren lassen und für Ungarn einfach nach Monat und Jahr nummerierte (so wie es seit Januar 1973 auch schon die Leipziger Druckerei gehandhabt hatte). Dementsprechend wäre eine Kennzeichnung als 1977/2 ebenso passend gewesen. Als dann aber danach die nächste Ausgabe in der DDR als 2/77 erschien, ging man im Falle der ungarischen Hefte einen Monat später wieder zur bewährten monatsbezogenen Zahlweise zurück und ließ hier dementsprechend das Mozaik 1977/3 folgen.

Heft mit abgeändertem Cover: 1990/6

Betrachtet man sich die Hefttitel der ungarischen Hefte genauer, fällt dem aufmerksamen Beobachter zunächst ins Auge, dass die Titel der Balkanausgaben sofort ab der ersten Edition in Versalien gedruckt wurden, während man in der DDR erst mit der Ausgabe 5/76 damit begann. Weiterhin achtete man für die ungarischen Hefte auch weniger akribisch darauf, jedem Heft einen eigenen, unverwechselbaren Titel zu geben. In Deutschland ist man ja seit jeher darum bemüht, jedes Mosaik mit einem anderen, vorher noch nicht genutzten Titel zu versehen, was bisher auch, bis auf eine durch Unachtsamkeit in der Redaktion entstandene Ausnahme (die Hefte 1/85 und 237 heißen beide Der Götterbote) umgesetzt wurde. Bei den Ausgaben für die Magyaren fällt auf, dass hier zwei Hefttitel jeweils zwei Mal vorkommen. So lauten die Titel der Hefte 1976/3 (2/76) und 1985/9 (8/85) identisch CSELRE CSEL ("List auf List") sowie die der Hefte 1977/4 (3/77) und 1985/8 (7/85) übereinstimmend ÉGSZAKADÁS, FÖLDINDULÁS (sinngemäß: "Weltuntergang"), während die entsprechenden deutschen Vorlagen jeweils verschieden tituliert wurden. Der Grund für diese Dopplungen der Hefttitel ist aller Wahrscheinlich nach darin zu suchen, dass für die Übersetzung der ungarischen Hefte zwei Ungarn tätig waren. Die Titel der Ausgaben 1976/3 und 1977/4 stammen noch aus der Feder von Marianne Sarlós, die gleichlautenden der Ausgaben 1985/8 und 1985/9 dagegen von Tivadar Dani. Anscheinend hat Herr Dani in den 1980er Jahren die Übersetzungen einer Frau Sarlós aus den 1970er Jahren im Rahmen seiner Arbeit nicht weiter beachtet. Es ist aber auch nicht völlig auszuschließen, dass Herrn Dani die Titeldopplungen bewusst waren, er jedoch die Vergabe eineindeutiger Hefttitel weniger akribisch betrieb, als man das in Deutschland handhabt.

Die Heftinhalte der ungarischen Comics decken sich, bis auf die übersetzten Lautmalereien und den fremdsprachigen Text, vollständig mit denen der deutschen Hefte. Lediglich die in den deutschen Ausgaben 6/76, 5/77 und 12/85 enthaltenen Preisrätsel sowie die in den jeweils folgenden Heften ausgewiesenen Auflösungen sind in den entsprechenden ungarischen Comics nicht zu finden. Wahrscheinlich blieben die Rätsel den Lesern auf der Balkanhalbinsel vorenthalten, weil man in Berlin auf den Versand der Preise an mögliche ungarische Leser verzichten wollte.

das letzte exportierte Heft: 1990/7

Die Gestaltung der Heftcovers deckt sich bis auf wenige Ausnahmen vollständig mit der der deutschen Ausgaben. Lediglich bei drei Ausgaben wurden leichte Abänderungen des Layouts vorgenommen. So lässt das Cover der ungarischen Nummer 1986/1 (12/85) verständlicherweise den in Deutschland links oben angebrachten Hinweis 30 Jahre - mit Preisrätsel vermissen, die ungarische Ausgabe 1990/5 (4/90) kommt ohne den auf dem originalen Heft großflächig angebrachten Slogan AB SOFORT NEUE ABOS MÖGLICH! aus und auf der Balkanausgabe 1990/6 (5/90) fehlt das weiße Band mit der Inschrift GEHT AUF NUMMER SICHER - mosaik ABONNIEREN! über der rechten unteren Ecke. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch noch das ungarische Heft 1979/4 (3/79). Während der abgebildete Wegweiser in der DDR die Aufschrift NACH UNGARN trägt, lautet der Hinweis in Ungarn A CÉL FELE ("Hälfte des Ziels").

Die Rückseiten der Comics weisen oberhalb des letzten Panels rechts neben dem Schlusstext den jeweils gültigen Preis in Forint aus. Manuell ergänzte Verkaufspreise wurden meist an derselben Stelle mittels Stempel oder auch handschriftlich aufgebracht. In Ausnahmefällen können die korrigierten Preise auch auf der Titelseite zu finden sein. Das unter dem Schlusspanel platzierte Impressum macht Angaben zum Ursprung sowie zum ungarischen Vertriebsweg der Bilderzeitschrift und weist zudem den gültigen Preis für ein Jahresabonnement aus. Bis zum Heft 1989/6 (5/89) ist dieses Impressum dreizeilig und in einer kleineren Schriftart gedruckt, ab der Ausgabe 1989/7 (6/89) wurde das Impressum dann textlich leicht verändert verfasst sowie vierzeilig und in einer größeren Schriftart arrangiert.

Der Druck der ungarischen Mozaik erfolgte in Dresden auf exakt demselben Papier, das auch für die entsprechenden deutschen Originale Verwendung fand. So nutzte man für die Hefte 1976/2 (1/76) bis 1990/5 (6/90) ausschließlich mattes holzhaltiges Papier, verpasste der Ausgabe 1990/6 (5/90) schon einen Umschlag aus Glanzpapier und stellte schließlich das Heft 1990/7 (6/90) vollständig aus Glanzpapier her.

Für die Balkanausgaben wurden viele der Personen- und Ortsnamen lediglich ungarisch transkribiert und bewahrten so weitgehend ihren originalen Charakter. In einigen Fällen jedoch wurden völlig neue ungarische Bezeichnungen verwendet. So lautet beispielsweise der Name des ewigen Widersachers der Abrafaxe hier nicht Don Ferrando sondern Csetepaté Márki (wörtlich: "Marquis Geplänkel"). Die Einzelnamen der Abrafaxe wurden für die ungarischen Editionen nicht verändert. Lediglich ihr Gruppenname erhielt eine ungarische Pluralendung und wurde dadurch zu Abrafaxok. Allerdings nutzen ungarische Mozaik-Freunde zuweilen den Singular und nennen die drei Kobolde nur Abrafax, oder sie richten sich sogar nach dem deutschen Originalnamen (selbstverständlich ungarisch ausgesprochen). Califax übrigens müsste in Ungarisch eigentlich tsalifaks gesprochen werden, die Fans allerdings wissen um die richtige Aussprache seines Namens.

Der Vertriebsweg

Die ungarischen Comics wurden, vermutlich direkt von der Druckerei in Dresden aus, nach Budapest an den dortigen zentralen Zeitschriftenvertrieb der Ungarischen Post versendet. Man behielt also verständlicherweise den auch schon für die ungarischen Digedags-Hefte genutzten Vertriebsweg bei. In der Zentrale in Budapest wurden die Bilderzeitschriften dann gegebenenfalls mit einem neuen Preis ausgestattet, was entweder mit Hilfe eines Stempels oder handschriftlich geschah. Danach verteilte man die Mozaik an die Zeitschriftengeschäfte des Landes. Hierbei wurden die Kioske in größeren Städten Ungarns und in den Urlaubsorten bevorzugt beliefert.

Bis 1989 hieß das Vertriebsunternehmen noch Posta Központi Hirlap Irodánál (in etwa "Zentrales Zeitschriftenunternehmen der Post"), danach wurde das Haus in Hirlap előfizetési és Lapellátási Irodánál (in etwa "Unternehmen für Zeitschriftenbezug und -lieferung"), abgekürzt HELÍR, umbenannt. Unter diesem Namen ist dieser Ableger der Ungarischen Post auch heute noch aktiv. Die Umbenennung des Unternehmens war übrigens auch der wesentliche Grund für die mit dem Heft 1989/7 (6/89) erfolgte Einführung eines neuen Impressums.

Aussagen älterer ungarischer Mozaik-Fans zufolge waren die Comics in den 1970er und 1980er Jahren problemlos zu bekommen. In den 1990er Jahren allerdings soll, aller Wahrscheinlichkeit nach bedingt durch die seinerzeit verkleinerte Auflage, insbesondere in kleineren Städten Ungarns die Nachfrage nicht mehr völlig gedeckt worden sein, wodurch die Interessenten aus ländlichen Regionen für die Hefte größere Städte aufsuchen mussten. Das vorletzte Heft 1990/6 (5/90) soll dann nur noch in wenigen Metropolen des Landes und die letzte Ausgabe 1990/7 (6/90) sogar ausschließlich in der Hauptstadt und hier auch nicht mehr an allen Kiosken erhältlich gewesen sein. Diesen Schilderungen ungarischer Mozaik-Freunde entsprechend sind heute auch die letzten Hefte dieser insgesamt 174 Ausgaben umfassenden Reihe schwerer zu finden als frühere Editionen.

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2001-2003

das erste Heft aus ungarischer Produktion: No. 1

Ein gutes Jahrzehnt nach dem Erscheinen der letzten aus der DDR importierten Bilderzeitschrift hatten die Comic-Freunde im Land der Magyaren wieder Anlass zur Freude, denn im Oktober 2001 erschien das erste in Lizenz in Ungarn hergestellte Mozaik mit den Abrafaxen. Die Hefte erschienen fortan monatlich bei einem kleinen eigens für die Veröffentlichung der Comics gegründeten Budapester Verlag, unterscheiden sich weder im Format noch in der Papierqualität von den deutschen Vorlagen und waren in den ungarischen Zeitungsgeschäften für 390 Forint (damals gut 1,50 €) zu haben. Die Auflage der Comics betrug höchstwahrscheinlich 10.000 Exemplare, von denen etwa 400 Ausgaben im Abonnement an ungarische und auch deutsche Interessenten vertrieben wurden. Auch wenn neben den Heften ebenso zwei Abrafaxe-Alben veröffentlicht wurden und darüber hinaus sogar in einer kostenlosen Schülerzeitschrift Werbung für die neuen Mozaik betrieben wurde, blieb der Verkauf der ungarischen Hefte hinter den Erwartungen zurück, wodurch der editierende Verlag Ende 2003 nach nur 25 Ausgaben seine Aktivitäten wieder einstellen und die Veröffentlichungsrechte an ein anderes Publikationshaus übergeben musste.

Beschreibung der Hefte

Das erste Heft, das in dieser Reihe in Ungarn erschien, war, wie auch in einigen anderen Ländern, der Nachdruck des deutschen Mosaik 218, das genau wie in Deutschland gleich drei Hefttitel erhielt. So ist auf dem Cover zunächst AZ AKROPOLISZ ÁRNYÉKÁBAN ("Im Schatten der Akropolis") und darunter ABRAX A VÁROS CSÚCSÁN ("Abrax an der Spitze der Stadt") zu lesen, während der Titel in der Kartusche auf Seite 2 MEZÍTLÁB AZ ARANYKORBA ("Barfuß ins goldene Zeitalter") lautet. Für die Auflistung in der Heftübersicht wurde, analog zum deutschen Heft, der Titel aus der Kartusche genutzt. Das Mosaik 218 erschien in Ungarn im Oktober 2001 als No. 1, dem auf der Balkanhalbinsel in der aus Deutschland bekannten Reihenfolge sämtliche Hefte des Griechenland-Kapitels und, bis zum Verlagswechsel, noch einige Ausgaben des Ägypten-Kapitels im monatlichen Abstand und mit fortlaufender Nummerierung folgten.

erstes Heft mit orange-gelbem Schriftzug: No. 4

Den Heftkopf dieser Comics ziert ein Mozaik-Schriftzug, der dem der zwischen 1976 und 1990 aus der DDR importierten Hefte sehr ähnlich ist. Bis zur ungarischen Nummer 3 (220) ist dieser Schriftzug rot, ab der Ausgabe 4 (221) ist dieser dann bis zum Verlagswechsel orange-gelb. Links neben dem Schriftzug prangt ein Abrafaxe-Logo und links daneben dann ein weiterer, senkrecht arrangierter Mozaik-Schriftzug, wodurch die ungarischen Hefte gestalterisch weitgehend mit den entsprechenden deutschen Ausgaben identisch sind. Lediglich im Falle des Abrafaxe-Logos zeigt sich ein Unterschied. Während die originalen Comics das erste Logo (benutzt für die Hefte 193 bis 262) zeigen, ist auf den ungarischen Ausgaben das dritte Logo zu sehen, dass in Deutschland erst für die Hefte 283 bis 313 Verwendung fand, zum Zeitpunkt des Erscheinens der ungarischen Hefte jedoch bereits das in Deutschland aktuelle Logo war. Rechts neben dem Mozaik-Schriftzug weisen die Comics von der Balkanhalbinsel die Heftnummer, den Erscheinungsmonat sowie den Heftpreis aus, unter dem Schriftzug wurde ein Untertitel platziert, der AZ ABRAFAXOK FANTASZTIKUS UTAZÁSAI ("Fantastische Reise der Abrafaxe") lautet.

Die Übersetzung der Hefttitel erfolgte bei diesen Ausgaben wesentlich originalgetreuer, als das noch bei den zwischen 1976 und 1990 erschienenen Abrafaxe-Mozaik der Fall war. Ebenso fällt bei diesen Heften auf, dass auch deutsche Texte in den Panels (Lautmalereien, Beschriftungen von abgebildeten Schildern usw.) nicht übersetzt wurden, wodurch zumindest einige Deutschkenntnisse nötig sind, um wirklich jeden einzelnen Gag zu verstehen. Ob hierin die Ursache für eine im Vergleich zu den ersten ungarischen Abrafaxe-Comics geringere Akzeptanz der Hefte zu suchen ist, kann nur gemutmaßt werden.


2001 war es nach über einem Jahrzehnt Pause endlich soweit: das MOZAIK erschien wieder in Ungarn. Die neue Lizenzausgabe lies das Ende der 1990 abgebrochenen Japan-Serie allerdings weiterhin offen. Der komplette 1991er Jahrgang sowie die Mittelalterserie wurden übersprungen. Mit der vielgelobten Griechenland-Storyline hoffte man, die Käufer zu erreichen, nachdem sich bereits das erste Album der "Kleinen Detektive" erfolgreich verkaufte. Während in allen anderen Ländern die Abrafaxe Neuland betraten, mussten sich die neuen MOZAIK-Hefte mit den über 200 Heften, die ab Anfang der 70er Jahre in Ungarn erschienen waren, vergleichen lassen. So fällt z.B. auf dass deutsche Laute in Comicbildern nicht mehr übersetzt wurden. Im Vergleich dazu haben die ungarischen Leser aber die alten Hefte vor Augen, in denen Ingrid Behm alle Seiten mit Lautbezeichnungen ins ungarische "gezeichnet" hatte.

Der Verlag

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2003-2011

Beschreibung der Hefte

Seit 2009 verzögerte sich die Herausgabe der Hefte, wodurch sie deutlich später erschienen als auf den Zeitschriften angegeben. Der Freiverkauf der MOZAIK-Hefte wurde mit der Nummer 91 (April 2009, erschienen etwa Mitte 2010) eingestellt. Die weiteren Hefte werden in kleinerer Auflage hergestellt und nur noch an Abonennten abgegeben.

Seit Anfang 2011 ruht die Herausgabe (Heft 102). Grund dafür ist die wirtschaftliche Situation in Ungarn und die immer weiter abnehmende Zahl der ungarischen Leser. Aussagen des Budapester Verlagsleiters zufolge ist aber geplant, noch bis zum Ende 2011 das Mozaik Nr. 103 folgen zu lassen.

Die Verlage

Heftübersicht

Heftreihe Mozaik 2005-2010 - Die fehlenden Abenteuer

Beschreibung der Hefte

Im Mai 2005 erschien mit Mozaik /1990 das erste der 43 fehlenden Mosaik-Hefte, die Nummerierung wurde an der unterbrochenen Stelle fortgeführt. Diese Hefte sind fast ausschließlich im Abonnement erhältlich gewesen, der Name des Abonnenten ist auf der Rückseite des einzelnen Heftes vermerkt. Einzelne Exemplare wurden mit Nummer ausgeliefert für den freien Verkauf. Die Auflage betrug nur 250 Exemplare. Das erste Heft hat die Nummer 8/1990, das letzte die 1994/2.

Heftübersicht

Heftaktionen

Beschreibung der Sammelpakete

Paketübersicht

Heftreihe Die ABRAFAXE

Sammelbände 2006-2011

Beschreibung der Bücher

Bücherübersicht

Sammelbände ab 2011

Beschreibung des Buches

Der Verlag

Alben 2001-2002

Beschreibung der Bücher

Nachdem im Jahr 2000 bereits in Griechenland 2 Alben erschienen waren und in einer türkischen Kinderzeitschrift neben Pokémon auch die Abrafaxe veröffentlicht wurden und weitere Auslandsveröffentlichungen von "Steinchen" angekündigt wurden, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch wieder in Ungarn Mosaik-Produkte erscheinen würden. Den Neuanfang nach 10 Jahren Abwesenheit vom ungarischen Markt wagte man mit der Veröffentlichung des 1. Bandes "Die kleinen Detektive". Darüber hinaus war von Anfang an die Herausgabe neuer MOZAIK-Hefte geplant.

Bücherübersicht

deutsche Ausgabe ungarischer Titel deutsche Übersetzung Jahr
Kleine Detektive DETEKTÍV PALÁNTÁK Heranwachsende Detektive 2001
Mach's noch einmal, Robin! NA MÉG EGYSZER, ROBIN! Noch einmal, Robin! 2002

Alben 2003-2005

Beschreibung der Bücher

Bücherübersicht

deutsche Ausgabe ungarischer Titel deutsche Übersetzung Jahr
Congo KONGÓ Kongo 2003
Setz die Segel, Robin! VITORLÁT FEL, ROBIN! Segel hoch, Robin! 2005

Sonstige Buchveröffentlichungen

Beschreibung der Bücher

Bücherübersicht

ungarischer Titel deutsche Übersetzung Jahr
Mozaik Nagykönyv 1971–2006 Das Große Mosaik-Buch 1971-2006 2007
ABRAFAX KÖNYVEK 0 - In vitro veritas Abrafaxe-Bücher 0 - In vitro veritas 2008

Malhefte

Beschreibung der Malhefte

Heftübersicht

ungarischer Titel deutsche Übersetzung Jahr
Mozaik - Világjárók kifestője - Az Abrafaxok Mosaik - Weltenbummler Malheft - Die Abrafaxe Frühling 2005
Mozaik - Világjárók kifestője - Az időutazók Mosaik - Weltenbummler Malheft - Die Zeitreisenden Herbst 2005

Onepager

Die Zeitschrift

Die Comics

Der Verlag

Onepager in der Heftreihe Mozaik

Sonstige Aktivitäten

Literatur

Interne Links

Externe Links

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