Labyrinthe und Irrgärten im Mosaik

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(Labyrinth oder Irrgarten?)
(Weiterführende Literatur: + Heft 420)
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*Hermann Kern: ''Labyrinthe. Erscheinungsformen und Deutungen'', München 1982.
*Hermann Kern: ''Labyrinthe. Erscheinungsformen und Deutungen'', München 1982.
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Labyrinth Labyrinthe in der Wikipedia] (nicht völlig verlässlich)
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Labyrinth Labyrinthe in der Wikipedia] (nicht völlig verlässlich)
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*Der Weg ist das Ziel - Artikel im [[Mittelteil]] im Mosaik [[420]]
== Labyrinthe und Irrgärten werden in folgenden Mosaikheften besucht ==
== Labyrinthe und Irrgärten werden in folgenden Mosaikheften besucht ==

Version vom 19:25, 19. Nov. 2010

Im MOSAIK werden häufig Labyrinthe und Irrgärten aufgesucht. Dabei handelt es sich aber ausschließlich um echte Irrgärten, auch wenn sie als Labyrinthe bezeichnet werden.

Inhaltsverzeichnis

Labyrinth oder Irrgarten?

Schönes Beispiel für ein Labyrinth: Vor der St.-Lambertus-Kirche in Mingolsheim

Die beiden Arten von Gangsystemen unterscheiden sich grundsätzlich dadurch, dass man sich in Irrgärten verlaufen kann, in Labyrinthen jedoch nicht. Ein Labyrinth hat nur einen einzigen Gang, der in mehrfachen Windungen, aber ohne Abzweige vom einzigen Eingang zum einzigen Zentrum führt. Ein Irrgarten hingegen besteht aus vielerlei Abzweigungen, Sackgassen und Wegschleifen und kann durchaus mehrere Ein- und Ausgänge besitzen.

Kulturgeschichtlich ist das Labyrinth die ältere Form - es taucht gleichermaßen im Alten Orient (Ägypten, Kreta), in Altamerika, der griechisch-römischen Antike, bei den Germanen und sogar in Australien auf. Das europäische Mittelalter erlebte geradezu einen Labyrinthe-Boom; gerne wurden vor oder in Kirchen Labyrinthe mit verschiedenfarbigen Steinplatten in den Boden gesetzt (das bekannteste Beispiel findet man in der Kathedrale von Chartres). Die frühen Labyrinthe standen oft im Zusammenhang mit Initiationsriten, indem der Eleve den langen, verschlungenen Weg ins Innere des Labyrinths zurücklegen und geistig geläutert daraus hervorkehren musste. Ähnlich sind wohl auch die erwähnten Kirchenlabyrinthe zu deuten.

Irrgärten sind in früher Zeit kaum belegt; erst in Renaissance und Barock wurden sie sehr beliebt - vor allem als Zeitvertreib in verschiedenen Lust- und Schlossgärten. Einen tieferen Sinn als den des lustvollen Verirrens hat man ihnen nicht unterlegt.

Im MOSAIK

Folgende Labyrinthe und Irrgärten werden im MOSAIK besucht:

In all diesen Gangsystemen kann man sich verlaufen. Es handelt sich also ausschließlich um Irrgärten, auch wenn einige - einer verbreiteten Begriffsunsicherheit folgend - ausdrücklich als Labyrinthe bezeichnet werden.

Weiterführende Literatur

Labyrinthe und Irrgärten werden in folgenden Mosaikheften besucht

7/81, 8/81, 227, 228, 233, 282, 358, 381
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