Bleikammern

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Die Bleikammern werden im Venedig-Kapitel des Mosaik ab 1976 erwähnt.

Die Aufführung des Theaterstücks "Der Esel als Löwe" in Venedig durch Harlekin und seine Truppe sorgt für großen Publikumsandrang, aber auch für allerhand Aufregung bei den Mitgliedern des Hohen Rates, da sie ihre Amtsführung auf's Korn genommen und entlarvt sehen. Mit einem juristischen Winkelzug findet man schließlich einen Verbotsgrund und untersagt den Komödianten die Fortsetzung der Aufführung. Harlekin protestiert zwar, aber ihm wird angedroht, dass er bei fortdauernder Weigerung in die berüchtigten Bleikammern gesteckt werde. Daher wird das Theaterstück abgebrochen, Harlekin nebst den Abrafaxen muss aus der Stadt verschwinden.

Vorbild

Bei den Bleikammern handelt es sich um einen Teil des venezianischen Staatsgefängnisses. Neben knapp 20 Zellen, die im feuchten Keller des Dogenpalastes untergebracht waren, gab es direkt unter dem mit Bleiplatten gedeckten Dach noch ein halbes Dutzend sehr enge und im Sommer unerträglich heiße Zellen, die so geannten "Piombi". Sie unterstanden direkt dem Rat der Zehn und waren für Staatsgefangene oder Hochverräter reserviert. Um 1600 wurde zwar neben dem Dogenpalast ein neues Gefängnis errichtet, welches mit dem Palast durch die Seufzerbrücke verbunden wurde, aber für spezielle Gefangene wurden die alten Zellen mitunter dennoch weiter verwendet. Berühmtester Insasse der Bleikammern war in den 1750er Jahren Giacomo Casanova.

Als mutmaßlichem Aufrührer und damit Hochverräter wäre es daher anno 1630 durchaus denkbar, auch Harlekin mit einer Verbringung in die Bleikammern zu drohen.

Die Bleikammern werden in folgendem Wikipedia-Artikel behandelt:

Erwähnt in folgendem Mosaikheft

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