Artusepik
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== Artus und Co. im MOSAIK == | == Artus und Co. im MOSAIK == |
Version vom 18:29, 23. Aug. 2008
Die Artusepik, also der Sagenkreis um König Artus (oder Artur), wird im MOSAIK mehrfach aufgegriffen. Teilweise scheint die Bearbeitung des Stoffes durch Richard Wagner als unmittelbare Quelle gedient zu haben. Zunächst gibt es ein paar Anspielungen in der Runkel-Serie; später im Don-Quixote-Kapitel kommt vor allem der Zauberer Merlin zu Ehren.
Inhaltsverzeichnis |
Artus und Co. im MOSAIK
Hier eine Aufstellung der relevanten Stellen:
- In Heft 98 erzählt Runkels Vater von den Abenteuern seines Vorfahren Winfried von Rübenstein. Dieser soll Mitglied der Tafelrunde von König Artur gewesen sein, mit Lohengrin und Parsifal Brüderschaft getrunken und von Merlin diverse Zaubertricks gelernt haben.
- Lohengrin mit seinem Schwan wird von Ritter Runkel ebenfalls erwähnt, sogar zweimal: Einmal in einer Ritterregel ("Verloren wäre ohne seinen Schwan/Lohengrin in seinem Kahn.", Heft 96) und einmal als Vorbild bei der Navigation per Mooseiche (Heft 92).
- Don Quixote nun betrachtet Merlin als einen Erzfeind - immer, wenn ihm etwas Übles widerfährt, sieht er den Zauberer am Werk. Die Abrafaxe erklären dem Leser in Heft 3/81, dass Merlin bereits von den Rittern der Artus'schen Tafelrunde gefürchtet worden sei.
- Im Abrafaxe-Kalender 2009 - Die sagenhafte Welt der Abrafaxe treffen die Abrafaxe auf Parzival (September-Blatt).
Motivgeschichte
Die Gestalt des Königs Artus wurde erstmals durch das legendenhafte Geschichtswerk Historia Regum Brittonum des Geoffrey von Monmouth (ca. 1100-1154) allgemein bekannt; zuvor scheint es nur gelegentliche kurze Erwähnungen eines Feldherrn Artus in diversen britischen und walisischen Sagen gegeben zu haben. Der Stoff wurde danach von mehreren Dichtern aufgegriffen und literarisch verarbeitet und ausgeschmückt. Am wichtigsten sind hierbei Robert Wace, der in seinem um 1150 erschienenen Roman de Brut die Tafelrunde einführte, und Chrétien de Troyes, auf dessen zwischen ca. 1170 und ca. 1180 entstandenen Romanen - u.a.: Erec et Enide, Yvain, Perceval - die gesamte weitere Artusepik fußt. In Chrétiens Romanfragment Perceval tauchen so das erste Mal der titelgebende Narrenritter und das Motiv der Suche nach dem Heiligen Gral auf. In Deutschland wurde Chrétien vor allem durch Gottfried von Strassburg (Tristan), Hartmann von Aue (Erec, Iwein) und Wolfram von Eschenbach (Parzival) weiter ausgeschrieben.
In Wolframs Parzival wiederum (entstanden kurz nach 1200) erscheint nun auch erstmals Parzivals Sohn Loherangrin. Im Epilog wird kurz sein Leben umrissen und seine Reise übers Meer nach Brabant in einem von einem Schwan gezogenen Nachen erwähnt. Richard Wagner nutzte diese Stoffe im 19. Jahrhundert für seine Opern Parsifal und Lohengrin. Unter diesen Namen tauchen die beiden Helden dann auch im MOSAIK auf, wobei nicht recht deutlich wird, dass es sich dabei um Vater und Sohn handelt. In keiner bekannten Fassung der Artusepik jedenfalls sind die beiden gleichzeitig an Artus' Hof, so dass sie dort mit Winfried von Rübenstein hätten Brüderschaft trinken können.
Der Zauberer Merlin stammt wie König Artus aus der Historia Regum Brittonum des Geoffrey von Monmouth. Vermutlich geht er auf eine Gestalt namens Myrddin Wyllt aus der walisischen Sage zurück. Seine Rolle als Erzieher und Ratgeber Artus' ist jedenfalls ganz Geoffreys Erfindung. Bei Miguel de Cervantes taucht Merlin nur ganz am Rande auf und gilt überhaupt nicht als besonders arglistiger Feind von Don Quixote, vor allem da er in einer ganz anderen Zeit lebt. Diese Rolle bekommt Merlin erst im MOSAIK.
Weiterführende Wikipedia-Links
In folgenden Mosaikheften wird auf die Artusepik Bezug genommen
Mosaik von Hannes Hegen: 92, 96, 98 Mosaik ab 1976: 1/81ff Abrafaxe-Kalender: Die sagenhafte Welt der Abrafaxe (Kalender 2009)