Mosaik 464 - Avicula in Gefahr

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Stammdaten
Titelbild Erschienen August 2014
Nachdruck noch nicht
Umfang 36 Seiten Comic
+ 16 Seiten Mittelteil
Panel ___ + Titelbild + S. 2
Katalog noch nicht erfasst
Serie Liste aller Abrafaxe-Mosaiks
Hauptserie: Abrafaxe-Römer-Serie
Heft davor Familienbande
Heft danach noch keins

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: Tacitus
Zwei Tage, nachdem man von Massilia aus in See gestochen war, erreichen die Abrafaxe, Spontifex' Truppe, Titus und die Germanenkinder Vada und Ule den Hafen von Tarraco. Hier wollen sie so schnell wie möglich ein Schiff besteigen und endlich nach Rom weiterreisen, dem gemeinsamen Ziel aller. Die Abrafaxe vielleicht ausgenommen. Besonders Titus ist hocherfreut, empfand er die Zeit mit dem Zirkus so fern der bequemen Heimat - und fernab sämtlicher gerösteter Flamingozungen - doch als die schrecklichste seines Lebens, was er im Beisein Selenes auch freimütig zugibt. Selene ist daraufhin ein bisschen beleidigt. Thusnelda klärt Titus auf: Selene würde ihn mögen! Titus ist ob dieser Neuigkeit ganz baff.
Spontifex hat unterdessen schon wieder einen Auftritt organisiert, der der Reisegruppe das nötige Geld für die Überfahrt in die Kassen spülen soll. So gastiert die Truppe kurze Zeit später auf dem Markt von Tarraco, hat es aber zwischen all dem bunten Treiben ein bisschen schwer, die nötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Einem jedoch entgeht der Auftritt der Truppe nicht: Ein gewisser Cassius, seines Zeichens Lanista einer Gladiatorenschule in Tarraco, erkennt in Spontifex einen alten Gefährten. Und wie es der Zufall will, schuldet Spontifex diesem Cassius eine ordentliche Summe, die dieser ihm vor Jahren für den Aufbau eines Weinhandels geborgt hatte. Zuzüglich der angefallenen Zinsen will er die stattliche Summe von MMXIV Sesterzen von Spontifex zurück. Und zwar sofort! Die Einnahmen des soeben beendeten Gastspiels decken gerade mal einen Bruchteil der Schulden, nämlich CCCXII Sesterzen. Anstelle der noch fehlenden MDCCII konfisziert Cassius die arme Avicula. Eine kurze Gegenwehr von Spontifex und Leonidas wird von Cassius' Schergen, Castor und Pollux, vereitelt.
Als Selene davon Wind bekommt, kollabiert sie vor Schreck. Es sind Vada und Ule, die zunächst als einzige aktiv werden. Sie verfolgen die Gladiatoren und müssen mit ansehen, wie Avicula misshandelt wird. Man will einen gefährlichen Elefanten für eine Tierhatz aus ihr machen. Als sie die anderen Zirkusleute zur Rettung der Elefantendame mobilisieren wollen, stoßen sie jedoch auf Ablehnung. Schulden seien Ehrenschulden, einer für alle, alle für einen und andere Phrasen müssen sie sich anhören. Selene ist immer noch hinüber, aber mittels Califax' Rosmarinextrakt kann sie zumindest ruhiggestellt werden. Brabax sinnt verzweifelt nach einem Rettungsplan.
Unterdessen hat Titus eine Gelegenheit zur Überfahrt organisiert. Mit einem Kurierschiff will er zusammen mit Vada und Ule unverzüglich aufbrechen. Für den Zirkus ist darauf jedoch kein Platz. Dummerweise weigern sich Vada und Ule, gerade in diesem schwierigen Augenblick die anderen zu verlassen. Titus ist verzweifelt, hat aber keine Wahl. Ohne die Kinder braucht er sich in Rom nicht blicken zu lassen.
Dort ist die Kacke am Dampfen. Während eines gemeinsamen Latrinenbesuches hocken die Konsuln Aulus Flavius Improbus und Marcus Julius Prudentio, Titus' Vater, nebeneinander. Aulus berichtet Marcus, man habe Titus fernab der Route nach Rom in Massilia gesehen, und er sei auf dem Wege nach Tarraco. Aulus schlussfolgert (wider besseren Wissens, natürlich), Titus habe sich mit den Feinden Roms verbündet. Der geschockte Marcus sieht natürlich seine Felle davon schwimmen und fleht Aulus an, er möge ihm zwei Wochen Zeit geben, bevor er diese Tatsache dem Kaiser Trajan melde. Aulus lässt sich scheinbar darauf ein, verlangt aber als Gegenleistung von Marcus, dass dieser die neue Legion ausrüstet, die Aulus für den wahrscheinlich nötigen Feldzug gegen die Germanen aufstellen will. Marcus stimmt zerknischt zu und macht sich zu Hause sofort daran, einen Brief an Titus zu schreiben, der den Jungen endlich zur Vernunft bringen soll.
Derweil sorgt Avicula in der Gladiatorenschule für reichlich Unheil und macht es den Gladiatoren ordentlich schwer, sie zu bändigen. Als diese mit einem Dreizack auf sie losgehen, schreitet Brabax ein. Schnell ist Avicula friedlich, was zwar den Gladiatoren gefällt, dem Lanista wohl weniger, wie einer der Gladiatoren befürchtet. Dieser behält den Elefantenflüsterer Brabax auch gleich da. Ganz Kumpel meldet sich daraufhin auch Abrax zum Elefantenbändigerdienst. Vada und Ule alarmieren die restlichen Zirkusmitglieder, und haben in der wieder erwachten Selene natürlich eine eifrige Verbündete.
Abrax und Brabax wenden eine raffinierte List an: Sie lassen die Gladiatoren in der Mitte der Arena ein tiefes Loch buddeln und dieses mit Tierhäuten überspannen. Fertig ist ein Trampolin. Avicula benötigt nur einen einzigen Sprung, um die Mauer der Arena zu überwinden. Schnell geht es zum Zirkus, alle Habseligkeiten werden zusammengepackt und man verlässt Tarraco noch in der Nacht auf der Via Herculea in Richtung Süden, nach Valentia. Dort will man einen erneuten Versuch unternehmen, endlich ein Schiff in Richtung Rom besteigen zu können.
Der Verfolger der Reisegruppe, Occius, der im Auftrag von Aulus Flavius Improbus die Ankunft der Germanenkinder in Rom verhindern soll, trifft in derselben Nacht in Tarraco ein. Dort läuft er einem Trupp Legionäre in die Arme, die der aufgebrachte Cassius mobilisiert hat, um den gestohlenen Elefanten zurück zu bekommen. Occius und ein gleichzeitig eintreffender Briefbote, der den oben erwähnten Brief zu Titus bringen will, werden für Komplizen der Elefantendiebe gehalten und vom Fleck weg verhaftet.

Figuren

Bemerkungen

  • Erwähnte Orte: Massilia, Tarraconensis, Ägypten, Gallien, Inneres Meer, Kusch, Germanien, Valentia, Via Herculea
  • Erwähnte Währung: Sesterzen
  • Das Panorama von Tarraco auf S. 3 ist nach einem Modell im Museum von Tarragona gestaltet worden. Allerdings fehlt dort die Kaffeekanne.
  • Der Pirat Jonas, Teutobold und Persilius mit seinem FLECK-WEG haben Cameos auf dem Markt von Tarraco (S. 6/7). Auch der sonnenbebrillte Muskelmann und seine Begleiterin sind aus Heft 21.
  • Auf dem Markt verdient sich ein Legionär in Zivil (nur mit Helm) als Becherhändler ein Zubrot.
  • Unter den Zuschauern auf S. 12 befinden sich ein Zyklop und jemand in Kleidung aus dem 20/21. Jhd.
  • Auf dem Markt von Tarraco kann man einen Eigenbau-Vorläufer der heute beliebten Einkaufs-Trolleys bewundern (S. 16).
  • Der Marienkäfer begleitet die Abrafaxe auf S. 17.
  • An den Wänden der Latrine in Rom sind mehrere lateinische Inschriften zu sehen. Zwei sind klar lesbar, eine ist fragmentarisch erkennbar, die restlichen sind nur zu erraten. Da dieselben Sprüche aber im Artikel Vissire tacite im Mittelteil behandelt werden, da es sich um tatsächlich überlieferte Inschriften handelt, können sie auch im Comicteil identifiziert werden. Von links nach rechts lauten sie (S. 35-37):
    • [Amice fugit te proverbium] ("Kennst du nicht das Sprichwort, Kumpel? ...")
    • [Bene caca et irrima medicos] ("... Scheiß gut, dann kannst du auf die Ärzte pfeifen!")
    • [Agita te celerius pervenies] ("Beweg dich, dann wirst du schneller fertig!")
    • [Ut bene cacaret ventrem palpavit Solon] ("Um gut kacken zu können, massierte Solon sich den Bauch.")
    • [Durum cacantes] monuit [ut nitant Thal]es ("Thales riet denen, die hart kacken, sich gefälligst anzustrengen.")
    • Darunter: Utaris xylophongio [sic] (eigentlich Utaris xylosphongio - "Du mögest/solltest das Xylospongium benutzen.")
    • Vissire tacite Chilon docuit subdolus ("Leise zu pupsen, lehrte der listige Chilon")
  • Im Circus Spontifex herrscht eine ähnliche Basisdemokratie wie bei der Volksfront von Judäa aus Das Leben des Brian, wenn es um die Rettung von Mitgliedern geht.
  • Legat Porcius hat einen Abrax-Türknauf in seiner Villa (S. 48). Sein Centurio trägt einen Helm mit unüblichem Rosshaarbusch.

Redaktioneller Teil

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