Orion

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Version vom 02:18, 25. Mär. 2009

Orion ist das wohl bekannteste Wintersternbild. Sein "Schulterstern" "Betelgeuze" (auch Beteigeutze) ist einer der Sterne des Wintersechsecks. An Hand seiner drei Gürtelsterne ist das Sternbild vom Herbst bis in den Frühling hinein sehr gut am Firmament wieder zuerkennen. Seit 1922 werden 88 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) anerkannte Sternbilder zur Beschreibung und Kartierung unseres Sternhimmels verwendet, deren Grenzlinien dann auch durch diese 1930, auf Vorschlag von Eugène Delporte, definiert wurden.

Geht man aber in eine Zeit vor 1922 zurück, wird man feststellen, dass durchaus in verschiedenen kulturellen Sphären auch unterschiedliche Kartierungen des Himmels, ja sogar unterschiedliche Auffassungen des Begriffs "Sternbild", existiert haben.

Die IAU hingegen sah sich in der Tradition unserer griechisch-europäischen Wurzeln, in welchen seit der Antike jeweils eine Gruppe von 10-30 Sternen als Sternbild bezeichnet wurde. Folgerichtig liest man in heutigen Lehrbüchern und Lexikas folgende Definition für Sternbilder: "Als Sternbild bezeichnet man eine >>Gruppe<< von Sternen an der scheinbaren Himmelskugel." Diese augenscheinliche >>Gruppe<< muss, ob ihrer Projektion auf die scheinbare Himmelskugel, im astronomischen Sinn, gar keine Sterngruppe sein. Die Anzahl der sichtbaren Sterne einer solch - entlang der festgelegten Deklination- und Rektaszensionslinien (Breiten- und Längenkreise im, in der Astronomie besonders wichtigen, rotierendem Äquatorsystem) - eingezäunten "Sternengruppe" hängen stark vom Beobachtungsstandort (u.a. Lichtverschmutzung), von der Sehstärke des Beobachters (10-30 Sterne), von den verwendeten Beobachtungshilfen (Fernrohr,..., Großteleskop), oder (bei Aufnahmetechniken) von der Belichtungszeit ab. Einige Beispiele für die Interpretation des Sternbildes Orion in anderen Kulturkreisen sollen sein:

Aborigines I (Bewohner von Groote Eylandt): "Fischerboot mit Fischern (=Gürtelsterne) und deren Frauen (=Plejaden/SB Stier) und gefangenen Fischern im Boot (=Hyaden/SB Stier)"

Aborigines II (Miligimbi): "Kanusterne" = Orion + Hyaden + Plejaden + alle dazwischenliegenden Sterne

Ägypter: "Osiris" - allerdings schlossen wahrscheinlich die "Gürtelsterne" das ägyptische Sternbild nach oben ab, in dem sie die Krone des Osiris darstellen sollten.

Araber: "Dschanza" - Der Riese es ist etwas kleiner, als unser heutiger Orion, da die heutige rechte Schulter bereits die "Hand des Dschanza" = "Betelgeuze" ist. Der "Fuß des Dschanza" = "Rigel" ist aber auch der Fuß des Orion.

Babylon: inklusive Planet Merkur ein Teil des Gilgamesch

Brasilien: Die Orionsterne werden dort von Ureinwohnern als Teil (Körper" eines größeren Sternbildes "Kaiman" gesehen, dessen Schwanz und Kopf sich mit anderen heute gültigen Sternbildern überlagert.

Germanen I: "Ebergedränge"

Germanen II: "Fischer" = Gürtel des Orion

Germanen III: "DER Fischer" = "Fiskekarl" = "Skakstjernen" = "Marienrocken" = Alnitak (= östlicher Gürtelstern)

Germanen IV: "Frau Holle" oder "Frigga", wobei die Gürtelsterne "Friggs Rocken" darstellten.

Japan I-II: Zum Einen sah man im Schulterstern Betelgeuze und im Fußstern Riegel "2 Samuraikrieger im Kampf gegeneinander", zum Anderen in den Gürtelsternen eine "Reihe von Bechern aus denen zu Neujahr getrunken wurde".

Japan III: Nach einer weiteren Interpretation bildet eine "Arm ausstreckende Gescha im Kimono" nahezu unseren Orion ab.

Hindu: "Der Pfeil von Lubdhaka (dem Hirschtöter)" = 3 Gürtelsterne + "(Hirsch, Lubdhakas Tochter Rohini {welche mit dem Stern Aldebaran im Sternbild Stier identifiziert wurde} nachstellend) Prajapati" = Sterne im nördlichen Teil des Orion

Peru: "Verbrecher, der an beiden Armen festgehalten wird" = 3 Gürtelsterne + "Geier, die auf die Verspeisung des Verbrechers warten" = beiden Schulter- und Fußsterne

Sumer: Schaf

Wikinger: Gott "Thor" (=Orion) mit am Gürtel hängendem Gott "Loki" (=Orionnebel)

(Eine Auflistung der Orionsterne, inklusiver ihrer verschiedenen Bezeichnungen, schlage man bitte nach. (z.B. hier: --> [1])


Inhaltsverzeichnis

Orion im MOSAIK von Hannes Hegen

Im Heft 24 (vom November 1958) von Hannes Hegen "DIE DIGEDAGS UND DER AUFSTAND DER FISCHER" findet sich auf Seite 5 im 2. Panel folgender Ausruf: "O ihr Sterne des Orion! Der Hammer hat den Kommandanten getroffen!" Was war passiert?

Nachdem der Hauptmann des Kastells Malta, vor den Maltesische Fischern, dessen Boot er zerschlagen lassen wollte, über ein, über ein Boot liegendes Brett, zurückweicht, beschleunigt eben dieses, als Wippe bzw. zweiseitiger Hebel fungierend Holz, einen darauf liegenden Hammer. Der Hammer trifft daraufhin den Kommandanten Pedantus.

Daraufhin ruft einer der Maltesische Fischer entsetzt aus: "O ihr Sterne des Orion! Der Hammer hat den Kommandanten getroffen!"

Unklar bleibt natürlich, welche Sterne des Sternbildes gemeint sind. In Frage kämen natürlich wegen ihrer Namen bevorzugt folgende:

1. "Alnitak" + "Mintaka" + "Alnilam" = Die "Fischer" (=Gürtel des Orion )

2. "Alnitak" = "Der Fischer" (=östlicher Gürtelstern)

3. der dritt hellste Stern im Sternbild Orion "Bellatrix" = Gamma Orionis = die "Kriegerin"

4. "Saiph"(eigentlich "saif al jabbar") = Kappa Orionis = "Schwert des Riesen"

Unbeabsichtigt durch Zeichner und Autoren wird sicherlich eine asteristische Interpretation des Orion als Wikingergott "Thor" und damit den fliegenden Hammer als "Thors Hammer" = "Mjölnir" und magische Waffe gegen Feinde, wie Riesen und Midgardschlange, sein


Orion im MOSAIK-Universum der ABRAFAXE

Der Erzähler in der Planetariumsshow "Mit den Abrafaxen durch Raum und Zeit" fragt das Publikum in der Einleitung: "Kennt Ihr eigentlich die Sternbilder über Eurer Stadt?". Er berichtet nach Erklärung der Auffindung des Polarsterns durch die hinteren Kastensterne des "Großen Wagens", als Teil des Sternbildes "Große Bärin", sowie nach der Nennung des Sternbildes "Löwe", als typisches Frühlingssternbild, der Beschreibung des "Sommerdreiecks" und der Herbststernbilder "Perseus", "Pegasus" und "Andromeda": "Das bekannteste Wintersternbild ist der Himmelsjäger Orion, der in klaren Winternächten gegen den Stier kämpft." Weiter fragt er: "Fällt Euch unter dem Gürtel des Orion der neblige Fleck auf?". Woraufhin er gleich anschließend aufklärt: "Das ist der Orionnebel. Übrigens ein >>echter<< Nebel aus Gas und Staub. Und in diesem Nebel entstehen heute noch Sterne und Planeten."


Auftreten in folgenden Szenen

24, Mit den Abrafaxen durch Raum und Zeit

Web-Link

Wikipedia: Sternbild [2] Wikipedia: Orion[3]

Literatur zu den historischen Interpretationen der Sterne des Sternbildes

Sammelwerk "Sterne und Weltraum", Meisterverlag, 1996 Dieter B. Herrmann: "Sterne der Traumzeit", DUDEN/PAETEC, 1. Auflage 2006 Otto S. Reuter: " Germanische Himmelskunde", J.F.Lehmanns Verlag, München 1934 G.Strohmaier: "Die Sterne des Abd ar-Raman as-Sufi", Gustav Kiepenheuer, Leipzig und Weimar 1984 W. Papke:

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