Kerman

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Kerman (auch: Kermān, persisch: Kirman) ist eine Stadt im Südosten des Iran. Sie wird in der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen erwähnt.

Kerman im MOSAIK

Di Ge Dag ist vom Großchan Kublai mit einer Gesandtschaftsreise nach Persien beauftragt worden. Sein erstes Ziel ist Ormuz, um dem dortigen Herrscher, Scheich Behaeddin Ajas Seifin, auf die Finger zu schauen, der seit geraumer Zeit keinen Tribut mehr an den Großchan abgeführt hat. Angeblich sei seine Einkommensquelle, die Perlenfischerei, erschöpft - und dabei spricht man im ganzen Orient von Mekka bis Teheran vom sagenhaften Reichtum der Hafenstadt.

Nachdem Digedag den Fall geklärt und außerdem seine beiden alten Reisegefährten Dig und Dag in Ormuz wiedergetroffen hat, macht er sich mit ihnen auf zur zweiten und schwierigeren Station seiner Mission. Er muss nach Kerman zum Ilchan Argun, um in dessen Familie einen geeigneten Ehemann für Cocatschin zu finden, die bildhübsche Tochter Kublai Chans. Der Großchan will mit dieser Hochzeit das Verhältnis zwischen seinem Herrscherhaus und dem der Ilchane wieder stärken.

Da die Digedags unterwegs den tapferen Prinzen Gazan, den lokalen Statthalter, kennen lernen und dieser sich Hals über Kopf in das Bildnis von Prinzessin Cocatschin, das Digedag mit sich führt, verliebt, brechen die Digedags ihre Reise nach Kerman ab und kehren lieber mit Ritter Runkel in dessen Heimat zurück. Gazan will sich gleich auf den Weg nach Kambaluk machen und um Cocatschin freien.

Geschichte und Bedeutung von Kerman

Die Erwähnung von Kerman im MOSAIK ist gleichermaßen rätselhaft wie erhellend. Rätselhaft ist zunächst die Angabe, Kerman sei der Sitz des Ilchans Argun, denn das war die Stadt nie. Die Hauptstadt des Ilchanreiches war zu dieser Zeit Täbris im Nordwesten des Landes. Kerman war vielmehr der Sitz einer lokalen Dynastie, die den komplizierten Namen Qutluġḫāniden (oder Qutlughchaniden) trug und von den Kara-Kitai abstammte. Deren Gründer Barāq Hāǧib (reg. 1222-1235) hatte sich den Mongolen rechtzeitig unterworfen und war deshalb als tributpflichtiger Fürst in seiner Herrschaft belassen worden. Seine Nachfolger (übrigens mehrfach Frauen als Herrscherinnen) mischten sich zwischen 1278 und 1296 erfolgreich in die Thronstreitigkeiten in Hormuz ein und konnten die Oberherrschaft über diese Stadt erringen; die Fürsten von Hormuz waren ihnen nun tributpflichtig. Erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts setzte der Ilchan Öljeitu den letzten Qutluġḫāniden ab und unterstellte Kerman der zentralen Vwerwaltung. Zur Zeit der Digedags herrschte in Kerman übrigens ein Großneffe von Barāq Hāǧib namens Ǧalāl ad-Dīn Soyūrġatmyš (reg. 1282-1292).

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Kerman wird in folgenden Mosaikheften erwähnt

142, 143
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