Orso Orsini

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Der aufstrebende Senator

Senator Orso Orsini ist eine Figur aus dem Roman Im Namen der Rübe.

Inhaltsverzeichnis

Zur Person

Der noch vergleichsweise junge Mann gehört zur Familie Orsini, einer der beiden mächtigsten Patrizierfamilien des mittelalterlichen Rom. Er gehört damit auch zur päpstlich gesinnten Partei der Guelfen, die der kaiserlichen Partei unter Führung der Familie Colonna in erbitterter Feindschaft gegenüber steht. Orso ist trotz seiner Jugend bereits ein Senator der Stadt Rom und verfügt damit über eine gewisse Machtstellung. Allerdings steht Orso ganz im Schatten seines Onkels, des Kardinals Napoleone Orsini. Dieser ist der Vorsitzende des Kardinalskollegiums im Vatikan und damit praktisch der mächtigste Mann in Rom, denn der Papst (Johannes XXII.) residiert im Exil in Avignon. Orso versucht deswegen, sich mit eigenen Machtspielchen eine bessere Position zu verschaffen.
Orso wird als von "überwältigend gutem Aussehen" beschrieben.

Taten im Roman

Napoleone Orsini leitet in Rom eine Sitzung des Kardinalskollegiums, wo über den drohenden Romzug des deutschen Königs Ludwig von Bayern beraten wird. Da platzt Bodo von Rübenstein in die Sitzung. Bodo, der vom Papst als Begleiter des Kardinals Charles Broccoli nach Rom gesandt wurde, berichtet, dass Broccoli unterwegs versucht habe, ihn verschwinden zu lassen, um eigene finstere Pläne zu verfolgen. Orsini glaubt aber kein Wort davon - im Gegenteil, der Kardinal beschuldigt den armen Bodo sofort, seinerseits Broccoli ermordet und dessen Geld geraubt zu haben. Er veranlasst sein Kardinalskollegium, über Bodo das Todesurteil zu fällen, und lässt diesen in den Kerker des Vatikans werfen.

Kurz darauf trifft der putzmuntere Broccoli in Rom auf und begeistert Orso, den Neffen von Kardinal Orsini, für einen Plan mit dem Ziel, selbst den Gegenpapst zu spielen und dafür als künftiger Papst Broccoli der Familie Orsini die Herrschaft über Rom zu sichern. Orso sichert dem Kardinal seine Unterstützung zu und tritt mit dem Ansinnen an seinen Onkel heran. Napoleone ist aber über den gewagten Plan alles andere als begeistert. Er putzt seinen Neffen gehörig herunter und erlässt einen Haftbefehl gegen Kardinal Broccoli.

Broccoli kommt kurze Zeit darauf in den Katakomben hinter dem Valle dell'inferno zu Tode. Sein mutmaßlicher Mörder Matteo Stefaneschi wird gemeinsam mit Bodo von Rübenstein und Magister Christo bei einer außerordentlichen Verhandlung vor das Kardinalsgericht gestellt, wobei Napoleone Orsini den Vorsitz innehat. Angesichts der zu Tage tretenden Untaten des Kardinals Broccoli spricht Orsini alle Angeklagten frei, weil ihr Handeln "durch den Willen einer höheren Macht" bestimmt worden sei. Orsini trägt Bodo von Rübenstein sogar an, sich zum künftigen Papst wählen zu lassen, was dieser aber ablehnt. Schließlich stellt Orsini für Bodo und den Magister Christo noch einen Schutzbrief aus, damit die beiden sicher die Stadt verlassen können.

Reales Vorbild

Wie die Figur des Napoleone Orsini ist wahrscheinlich auch Orso Orsini an ein real existierendes Namensvorbild angelehnt. Da aber eine ganze Reihe von Personen aus der Orsini-Familie den Vornamen Orso trugen, ist eine konkrete Zuordnung weniger gut möglich.

Orsini tritt in folgenden Publikationen auf

Neues von Runkel: Im Namen der Rübe - Die Abenteuer des Bodo von Rübenstein
Persönliche Werkzeuge