Cacama

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Montezumas Neffe Cacama

Cacama ist eine Figur der Amerika-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Cacama im Mosaik

Der Azteke tritt in dem Exkurs - Das Inselvolk auf. Er ist der Neffe des Aztekenkönigs Montezuma und von diesem als Statthalter der tributpflichtigen Stadt Tetzcoco eingesetzt worden.

Während Montezuma fest an die Sage von der Wiederkehr des Gottkönigs Quetzalcoatl glaubt und die genau im prophezeiten Jahr 1 Rohr (1519) in Mexiko gelandete Expedition des Hernando Cortez für "Weiße Götter" hält, hat Cacama dagegen Bedenken. Er hält die Fremden nicht für Götter und fordert Montezuma auf, sie ins Meer zurücktreiben zu lassen. Montezuma wischt jedoch die Bedenken seines Neffen beiseite. Vielmehr betont er die Macht der unbekannten "Götter" und die Übereinstimmung mit den alten Prophezeihungen und schickt eine Gesandtschaft mit reichen Geschenken zu ihrer Besänftigung los. Alle königlichen Berater außer Cacama lassen sich von Montezumas Worten überzeugen.

[Bearbeiten] Der reale Cacama

Cacama (oder auch Cacamatzin) wurde im Jahre 1515 von Montezuma eigenmächtig als Nachfolger seines verstorbenen Vaters Nezahualpilli als Herrscher über die Stadt Tetzcoco (auch Texcoco) eingesetzt. Damit griff Montezuma direkt in die Thronfolge des Teilstaates ein, was zu einer ausgedehnten Rebellion führte, da sich Cacamas Halbbruder übergangen fühlte. Die Spanier machten sich die Auseinandersetzungen zunutze, und das Volk von Texcoco wurde neben den Tlaxcalteken und Totonaken zu einem wichtigen Verbündeten von Cortez. So gesehen trug die Einsetzung von Cacama geradewegs zum Untergang des Aztekenreiches bei.

Die im Mosaik beschriebene Ansicht des Cacama, bei den Weißen handle es sich um keine Götter und man müsse sie ins Meer zurücktreiben, wird in der Literatur unterschiedlich beurteilt. Prescott (s.u.) beschreibt im Gegenteil, dass Cacama zu denen gehört habe, die dafür gestimmt hätten, den Fremden einen freundlichen und ehrenhaften Empfang zu bereiten. Später sei es während Cortez' Zug nach Tenochtitlan beim See von Chalco zu einer freundlichen Begegnung von Cacama und Cortez gekommen. Andererseits stellen aztekische Quellen dies so dar, als habe Cacama den Empfang für die Weißen als Zeichen der aztekischen Stärke verstanden und geraten, die Fremden anzugreifen und zu bestrafen, falls diese sich ungebührlich verhielten (Codex Ramirez von 1560, der verloren gegangene Nahuatl-Vorlagen versammelt).

[Bearbeiten] Literatur

  • William Prescott, Die Eroberung Mexikos, München (Beck) 1984, S. 51-54, 112.
  • Miguel Leon-Portilla und Renate Heuer (Hgg.): Rückkehr der Götter. Die Aufzeichnungen der Azteken über den Untergang ihres Reiches, Köln 1962, S. 46-51 (Fragment 3 und 4 des Codex Ramirez).

[Bearbeiten] Cacama tritt in folgendem Mosaikheft auf

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