Magdeburger Schöffenstuhl

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Die Darstellung im MOSAIK, derzufolge der Schöffenstuhl im Rathaus tagt, ist demnach ganz knapp [[Anachronismen im Mosaik|anachronistisch]], denn der hier auftretende Schultheiß [[Thilo Weßken]] wurde erst 1294 ernannt. Dass die Schöffen nicht dem Stadtrat angehören durften, ist hingegen historisch gesichert.
Die Darstellung im MOSAIK, derzufolge der Schöffenstuhl im Rathaus tagt, ist demnach ganz knapp [[Anachronismen im Mosaik|anachronistisch]], denn der hier auftretende Schultheiß [[Thilo Weßken]] wurde erst 1294 ernannt. Dass die Schöffen nicht dem Stadtrat angehören durften, ist hingegen historisch gesichert.
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== Literaturnachweis ==
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=== Literaturnachweis ===
*M. Johannes Pomarius, ''Magdeburgische Stadtchronicken'' (1587), hg. vom Freundeskreis Magdeburger Symbole, Dößel 2007.
*M. Johannes Pomarius, ''Magdeburgische Stadtchronicken'' (1587), hg. vom Freundeskreis Magdeburger Symbole, Dößel 2007.
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{{Fußnote|1|Zur Orthographie des Johannes Pomarius ist folgendes zu erläutern: Das kleine s wird nur im Auslaut gesetzt, sonst wird der s-Laut mit dem langen ſ wiedergegeben. Die Umlaute sind mit darübergesetztem kleinem e dargestellt, weshalb sie hier in der Wiedergabe tatsächlich als solche erscheinen. Die Laute u und i werden im Anlaut mit v bzw. j wiedergegeben. Der Schrägstrich / ist eine Vorform des Kommas.}}
{{Fußnote|1|Zur Orthographie des Johannes Pomarius ist folgendes zu erläutern: Das kleine s wird nur im Auslaut gesetzt, sonst wird der s-Laut mit dem langen ſ wiedergegeben. Die Umlaute sind mit darübergesetztem kleinem e dargestellt, weshalb sie hier in der Wiedergabe tatsächlich als solche erscheinen. Die Laute u und i werden im Anlaut mit v bzw. j wiedergegeben. Der Schrägstrich / ist eine Vorform des Kommas.}}

Version vom 00:24, 26. Mär. 2009

Der Schöffenstuhl von Magdeburg

Der Magdeburger Schöffenstuhl oder Schöffenhof ist eine Institution in der Stein-der-Weisen-Serie.

Es handelt sich hierbei um das weithin als Autorität anerkannte Gericht der Stadt Magdeburg. Ihm gehören neben dem vorsitzenden Schultheiß - frisch gewählt: Herr Kummerloh/Weßken - zehn Schöffen an. Sie sind auf Lebenszeit berufen und keine Mitglieder des Stadtrats.

Zunächst erfährt man von einer Verhandlung wegen der Wiesen des Dorfes Einsiedel. Der Schöffenstuhl spricht sie seinem rechtmäßigen Besitzer Fennrich von Rabenhorst und nicht dem Okkupator Arnulf von Wolfenstein zu, wie der Prozessbeauftragte des Wolfensteiners diesem berichtet.

Während der Anwesenheit der Abrafaxe in Magdeburg beruft der Schöffenhof eine öffentliche Sitzung ein, in der mehrere Prozesse verhandelt werden. Die ersten vier sind bekannt:

Nach dieser Prozessserie soll das Schicksal des Köhlers aus dem finstern Walde verhandelt werden, dem der Rabenhorster Pferdediebstahl vorwirft. Dazu kommt es jedoch nicht, da Brabax den Köhler mit hanebüchenen Behauptungen aus den Fängen der Stadtwache löst.

Inhaltsverzeichnis

Historische Quelle

In den 1587 erschienenen Magdeburgischen Stadtchronicken des Magisters Johannes Pomarius (= Johann Baumgart), Pfarrers der Magdeburger St. Petrikirche, wird der Schöffenstuhl ebenfalls erwähnt:

Anno 1293. Iſt die verenderung mit den Schöppen zu Magdeburg geſchehen/ Denn bißher hatten ſie jhre Schöppen kammer auffm Rathause gehabt/ vnd waren mit zu Rathe gangen/ ſeind aber von der zeit an deſſen hernach erlaſſen worden.[1]

In der Tat wurden die Schöffen, die bis dahin vom Erzbischof ernannt worden waren, aus dem Rathaus verbannt. Erst nach der Aussöhnung mit dem Erzbischof (Erich von Brandenburg) entspannte sich die Situation wieder; nach und nach wurde der Schöffenstuhl nunmehr mit Bürgern besetzt.

Die Darstellung im MOSAIK, derzufolge der Schöffenstuhl im Rathaus tagt, ist demnach ganz knapp anachronistisch, denn der hier auftretende Schultheiß Thilo Weßken wurde erst 1294 ernannt. Dass die Schöffen nicht dem Stadtrat angehören durften, ist hingegen historisch gesichert.

Literaturnachweis

  • M. Johannes Pomarius, Magdeburgische Stadtchronicken (1587), hg. vom Freundeskreis Magdeburger Symbole, Dößel 2007.

Anmerkung

  1. Zur Orthographie des Johannes Pomarius ist folgendes zu erläutern: Das kleine s wird nur im Auslaut gesetzt, sonst wird der s-Laut mit dem langen ſ wiedergegeben. Die Umlaute sind mit darübergesetztem kleinem e dargestellt, weshalb sie hier in der Wiedergabe tatsächlich als solche erscheinen. Die Laute u und i werden im Anlaut mit v bzw. j wiedergegeben. Der Schrägstrich / ist eine Vorform des Kommas.

Der Schöffenhof tritt in folgendem Mosaikheft zusammen

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