Griechisches Feuer

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Die Feuerpaste wird zum Abschuss vorbereitet und direkt(!) angezündet

Griechisches Feuer ist eine Waffe, die gelegentlich im MOSAIK eingesetzt wird.

Hintergrund und Wirkung

Bei dem sogenannten Griechischen Feuer handelt es sich um eine äußerst wirksame Brandwaffe, die erstmals in der Spätantike bzw. dem frühen Mittelalter eingesetzt wurde. Da diese Waffe von den Byzantinern stammt und ausschließlich von diesen eingesetzt wurde, beziehen sich die Bezeichnungen dafür auf die byzantinische Herkunft: Das Griechische Feuer verbindet die Waffe mit der griechischen Sprache von Byzanz, das Römische Feuer mit der byzantinischen Eigenperspektive als Oströmisches Reich. Die griechische Original-Bezeichnung heißt eigentlich "Flüssiges Feuer".

Die Rezeptur für das Griechische Feuer ist bis heute unbekannt. Wahrscheinliche Bestandteile waren Erdöl bzw. Asphalt, Harz, Schwefel, Kalk und Salpeter. Die genaue Zusammensetzung war strengster Geheimhaltung unterworfen und ging spätestens nach der osmanischen Einnahme von Konstantinopel im Jahre 1453, wohl aber schon 1204 nach der Eroberung im Vierten Kreuzzug verloren. Die Eroberer von Byzanz haben das Griechische Feuer niemals selbst einsetzen können.

Infolge seiner Zusammensetzung brannte die Mischung selbst im Wasser und war auf See so gut wie nicht zu löschen. Griechisches Feuer gehörte daher zu den wirksamsten und gefürchtetsten Waffen der Geschichte. Abgefeuert wurde es sowohl über Katapulte, welche mit dem Brandmittel gefüllte Tonkrüge schleuderten, als auch über sogenannte "Siphons", einer Art frühem Flammenwerfer.

Die Waffe im Mosaik-Einsatz

Die Einsätze von Griechischem Feuer im Mosaik gehören zu den gravierenderen Ungenauigkeiten im historischen Bezug der Hefte. Lediglich der Gebrauch Griechischen Feuers durch Dig und Dag für einen Taschenspielertrick, mit dem sie während ihres Aufenthalts in Konstantinopel ihren Konkurrenten Horos Kopos ausstechen, und das Vorhandensein der Feuerpaste bei der Belagerung von Pordoselene lassen sich gerade noch so mit der Realität vereinbaren, obwohl auch zu dieser Zeit (Ende des 13. Jahrhunderts) die Rezeptur des Griechischen Feuers wohl schon verloren war.

Ganz unmöglich ist jedoch der Einsatz von Griechischem Feuer durch die Pisaner und Araber. Zunächst werden wir Zeuge, wie anno 1284 eine pisanische Flotte das Genuesische Kurierschiff damit beschießt. Die Besatzung des pisanischen Admiralsschiffs bezieht sich auch noch darauf, dass ihre Feuerpaste "nach original byzantinischen Rezepten" hergestellt würde. Zudem schütten sie die Feuerpaste direkt in die hölzerne Katapultschaufel und zünden sie vor dem Abschuss - bei dieser Methode wäre das pisanische Schiff selbst verbrannt; hier hätte ein mit der Paste gefüllter Tonkrug abgefeuert werden müssen.

Ebenso unzutreffend ist der Gebrauch des Griechischen Feuers duch die Sarazenen, wie ihn die Abrafaxe um 1278 erleben. An Bord einer Kreuzfahrerflotte geraten sie in einer sarazenischen Hafenstadt in eine Falle. Diese besteht darin, mit Johanniterfahnen zu winken, die Schiffe ins Hafenbecken zu lassen und hinter ihnen eine Kette hochzuziehen. Dann bricht das Inferno in Form von Griechischem Feuer los, die Flotte wird dabei vernichtet.

Zuletzt kommt Griechisches Feuer zum Einsatz, als die Bösewichte Frater Anselmo und sein Onkel Jacopo Barozzi die Burg Rübenstein zerstören wollen. Die beiden dringen in Runkels Laboratorium ein und setzen dort Griechisches Feuer als Geheimwaffe ein. Während Runkel und Adelaide sich retten können, kommen die Bösewichte, aber auch Ernst von Rübenstein in den Flammen um. Von der brennenden Burg bleibt nur noch ein großer Schutthaufen übrig und Runkel zieht in die Burg Möhrenfeld um.

In allen Fällen wird einzig die Wirkungsweise des Griechischen Feuers korrekt beschrieben bzw. dargestellt.

Griechisches Feuer wird in folgenden Mosaikheften eingesetzt

MvHH: 94, 118, 124
Ab 1976: 3/83
Roman: Ritter Runkel und seine Zeit
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