Bearbeiten von Thilo Weßken

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[[Bild:Kummerloh.jpg|right|frame|Ruhe!!!]]
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'''Thilo Weßken''' war der erste selbstgewählte Schultheiß von [[Magdeburg]]. Er tritt er in der [[Stein-der-Weisen-Serie]] des [[Mosaik ab 1976]] auf, wobei er zunächst '''Kummerloh''' genannt wird und erst später seinen historisch verbürgten Namen erhält. Am Ende der Serie ändert sich die Schreibweise erneut. Er heißt nun Meister '''Wessken'''.
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'''Thilo Weßken''' war der erste selbstgewählte Schultheiß von [[Magdeburg]]. Er tritt er in der [[Stein-der-Weisen-Serie]] des [[Mosaik ab 1976]] auf, wobei er zunächst '''Kummerloh''' genannt wird und erst später seinen historisch verbürgten Namen erhält.
== Thilo Weßken im Mosaik ==
== Thilo Weßken im Mosaik ==
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Der Schultheiß Thilo Weßken sitzt dem [[Magdeburger Schöffenstuhl|Schöffenstuhl]] im [[Magdeburger Rathaus]] vor. Frisch gewählt, hat er zusammen mit zehn anderen Richtern Recht in [[Magdeburg]] zu sprechen. Meister Weßken hat somit gleich zu Beginn seiner Amtszeit in einer [[Magdeburger Prozesse|Mammutverhandlung]] über den [[Magister Claudius]], den [[Wirt vom Lindenkrug]], die [[Wolfensteiner Söldner]] und [[Califax]] zu richten. Der neue Schultheiß versteht keinen Spaß und beurteilt die Angeklagten vor allem nach ihrem Auftreten vor Gericht. So verhängt er Strafen wegen Beleidigung (Söldner) und versuchter Bestechung (Wirt) des Gerichts. Nur Califax, der sofort seine Schuld zugibt, wird für seine [[Zechprellerei]] milde behandelt und kommt letztlich beinahe straffrei davon, da seine Schulden vom [[Köhler im finsteren Wald|Köhler aus dem finsteren Wald]] bezahlt werden. Lediglich sechs [[Pfennig]]e Gerichtskosten muss er erstatten.
Der Schultheiß Thilo Weßken sitzt dem [[Magdeburger Schöffenstuhl|Schöffenstuhl]] im [[Magdeburger Rathaus]] vor. Frisch gewählt, hat er zusammen mit zehn anderen Richtern Recht in [[Magdeburg]] zu sprechen. Meister Weßken hat somit gleich zu Beginn seiner Amtszeit in einer [[Magdeburger Prozesse|Mammutverhandlung]] über den [[Magister Claudius]], den [[Wirt vom Lindenkrug]], die [[Wolfensteiner Söldner]] und [[Califax]] zu richten. Der neue Schultheiß versteht keinen Spaß und beurteilt die Angeklagten vor allem nach ihrem Auftreten vor Gericht. So verhängt er Strafen wegen Beleidigung (Söldner) und versuchter Bestechung (Wirt) des Gerichts. Nur Califax, der sofort seine Schuld zugibt, wird für seine [[Zechprellerei]] milde behandelt und kommt letztlich beinahe straffrei davon, da seine Schulden vom [[Köhler im finsteren Wald|Köhler aus dem finsteren Wald]] bezahlt werden. Lediglich sechs [[Pfennig]]e Gerichtskosten muss er erstatten.
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Außerdem erfährt man vom [[Schultheiß von Hasselbach]], dass tags zuvor der Schöffenhof einige Ländereien, die sich Graf [[Arnulf von Wolfenstein]] unter den Nagel gerissen hatte, dessen Widersacher [[Fennrich von Rabenhorst]] zugesprochen wurden. Dies war die erste Verhandlung des Schultheißen.
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Außerdem erfährt man vom [[Schultheiß von Hasselbach]], dass tags zuvor der Schöffenhof einige Ländereien, die sich Graf [[Arnulf von Wolfenstein]] unter den Nagel gerissen hatte, seinem Widersacher [[Fennrich von Rabenhorst]] zugesprochen wurden. Dies war die erste Verhandlung des Schultheißen.
=== Der gewissenlose Geldgeber ===
=== Der gewissenlose Geldgeber ===
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Direkt im Anschluss an die Verhandlungen begegnet der Schultheiß zufällig dem Grafen Fennrich, der - wie sich herausstellt - ein alter Bekannter Meister Weßkens ist. Weßken hilft Fennrich, der ein paar [[Bild:Wessken1.jpg|right|frame|Selbstsicher und souverän - so kennt man Thilo Weßken. Agnes gibt ihm trotzdem einen Korb.]]Missverständnisse mit der [[Magdeburger Stadtwache 1270|Stadtwache]] bezüglich seines [[Fennrichs Schindmähre|wackeren Streitrosses]] ausräumen muss, aus der Patsche. Nachdem Fennrich seinem alten Freund von seinem Anliegen, sich das Erbe der [[Familie von Hirschenthal]] zu sichern, erzählt hat, sagt ihm Schultheiß Weßken finanzielle Unterstützung bei der Suche nach dem Mädchen [[Johanna]], der eigentlichen Erbin, zu, die Fennrich ihm dreifach zurückzahlen soll. Johanna selbst ist dem Schultheiß dabei reichlich egal. Laut einer Erzählung [[Enrique de la Iglesia de los Locos Perdido en Total Romantico|Enriques]] kann Fennrich das Geld jedoch nicht zurückzahlen und Weßken bleibt auf seinen Schulden sitzen. Enrique bezeichnet den Schultheiß in Unkenntnis der deuschen Amter als Bürgermeister, aufgrund seines spanischen Akzents spricht er ''Weßken'' in seiner Erzählung ''Wessken'' aus.
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Direkt im Anschluss an die Verhandlungen begegnet der Schultheiß zufällig dem Grafen Fennrich, der - wie sich herausstellt - ein alter Bekannter Meister Weßkens ist. Weßken hilft Fennrich, der ein paar [[Bild:Wessken1.jpg|right|frame|Selbstsicher und souverän - so kennt man Thilo Weßken. Agnes gibt ihm trotzdem einen Korb.]]Missverständnisse mit der [[Magdeburger Stadtwache 1270|Stadtwache]] bezüglich seines [[Fennrichs Schindmähre|wackeren Streitrosses]] ausräumen muss, aus der Patsche. Nachdem Fennrich seinem alten Freund von seinem Anliegen, sich das Erbe der [[Familie von Hirschenthal]] zu sichern, erzählt hat, sagt ihm Schultheiß Weßken finanzielle Unterstützung bei der Suche nach dem Mädchen [[Johanna]], der eigentlichen Erbin, zu, die Fennrich ihm dreifach zurückzahlen soll. Johanna selbst ist dem Schultheiß dabei reichlich egal.  
=== Weßkens intrigante Vergangenheit ===
=== Weßkens intrigante Vergangenheit ===
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=== Historische Quelle ===
=== Historische Quelle ===
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In den 1587 erschienenen ''Magdeburgischen Stadtchronicken'' des Magisters Johannes Pomarius (= Johann Baumgart), Pfarrers der Magdeburger St. Petrikirche, wird der Kauf des Burggrafen- und Schultheißenamtes durch den Rat der Stadt folgendermaßen geschildert:
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In den 1587 erschienenen ''Magdeburgischen Stadtchronicken'' des Magisters Johannes Pomarius (= Johann Baumgart, 1514-1578), Pfarrers der Magdeburger St. Petrikirche, wird der Kauf des Burggrafen- und Schultheißenamtes durch den Rat der Stadt folgendermaßen geschildert (Anmerkungen und Erläuterungen von uns in eckigen Klammern):
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;Von erkeuffung der Burggraſchafft{{Ref|1}}/ vnd Schultheiſſen Ampts.
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;Von erkeuffung der Burggraſchafft ''[sic!]'' / vnd Schultheiſſen Ampts.
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<big>'''B'''</big>Ey dieſes Biſchoffs{{Ref|2}} zeiten/ vnd wie die Annales Magdeburgenſes ſetzen/ vmb das Jar Chriſti/ 1294. Hat die Stadt Magdeburgk/ vom Alberto/ des namens dem dritten{{Ref|3}}/ Hertzogen vnd Churfürſten zu Sachſen/ Westualen{{Ref|4}} vnd Engern/ Graffen zu Brene{{Ref|5}}/ vnd Burggraffen zu Magdeburgk/ das Burggraffen Ampt für 900. Marck Silbers/ (Brottuff{{Ref|6}} ſetzet 9000. Marck) Item/ das Schultheiſſen Ampt vom Herrn Dieterichen von Eckerſtorff{{Ref|7}} vmb fünffhundert Marck erkaufft/ vnd es mit dem beding zum Stiffte gewendet{{Ref|8}}/ daß das Burggraffen ampt vom Stiffte/ one der Bürger bewilligung/ nicht verlaſſen/ das Schultheiſſen Ampt aber/ vom Ertzbiſchoff zu Magdeburg/ einem Bürger der Altenstad Magdeburg/ den die Gemeine darzu haben wolte/ verliehen würde. Vnd das die macht einen Schultzen zu erwehlen vnd abzuſetzen/ bey den Bürgern ſtehen ſolte.
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<big>'''B'''</big>Ey dieſes Biſchoffs zeiten ''[gemeint ist Erich von [[Mark Brandenburg|Brandenburg]], Ebf. von Magdeburg 1283-1295]'' / vnd wie die Annales Magdeburgenſes ſetzen / vmb das Jar Chriſti / 1294. Hat die Stadt Magdeburgk / vom Alberto / des namens dem dritten / Hertzogen vnd Churfürſten zu Sachſen / Westualen ''[Westfalen]'' vnd Engern / Graffen zu Brene ''[Brehna]'' / vnd Burggraffen zu Magdeburgk ''[d.i. Herzog/Kurfürst Albrecht II. von Sachsen-Wittenberg, reg. 1260-1298; Pomarius zählt hier [[Albrecht der Bär|Albrecht den Bären]] von Brandenburg mit, den Großvater des Kurfürsten, weshalb die Ordnungszahl um eins höher ausfällt]'' / das Burggraffen Ampt für 900. Marck Silbers / (Brottuff ''[d.i. der Merseburger Stadtschreiber Ernst Brottuff (1497-1565), der mehrere, vor allem regionale Geschichtswerke verfasst hat]'' ſetzet 9000. Marck) Item / das Schultheiſſen Ampt vom Herrn Dieterichen von Eckerſtorff ''[d.i. Dietrich von Eggersdorf in der Börde]'' vmb fünffhundert Marck erkaufft / vnd es mit dem beding zum Stiffte gewendet ''[d.h. dem Erzbischof überlassen]'' / daß das Burggraffen ampt vom Stiffte / one der Bürger bewilligung / nicht verlassen / das Schultheiſſen Ampt aber / vom Ertzbiſchoff zu Magdeburg / einem Bürger der Altenstad Magdeburg / den die Gemeine darzu haben wolte / verliehen würde. Vnd das die macht einen Schultzen zu erwehlen vnd abzuſetzen / bey den Bürgern ſtehen ſolte.
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Darauff iſt das Schultzen ampt erſtmals einem Bürger/ der deſſelbigen Jars der Korſenwrechter{{Ref|9}} Meiſter war/ Tile Weſke genant/ verliehen worden.{{Ref|10}}
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Darauff iſt das Schultzen ampt erſtmals einem Bürger / der deſſelbigen Jars der Korſenwrechter ''[also Kürschenwürchter oder, wie man heute sagt: Kürschner]'' Meiſter war / Tile Weſke genant / verliehen worden.
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=== Anmerkungen ===
 
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{{Fußnote|1|Sic! Es müsste "Burggrafſchafft" oder sogar "Burggraffſchafft" heißen. Mindestens ein f fehlt.}}
 
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{{Fußnote|2|Gemeint ist [[Erich von Brandenburg]], Erzbischof von Magdeburg 1283-1295. [http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_von_Brandenburg Vgl. hier.]}}
 
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{{Fußnote|3|D.i. Herzog/Kurfürst [[Albrecht II. von Sachsen-Wittenberg]] (reg. 1260-1298). Pomarius zählt [[Albrecht der Bär|Albrecht den Bären]], den Urgroßvater dieses Kurfürsten, in der Reihe der Herrscher namens Albert/Albrecht mit, weshalb die Ordnungszahl um eins höher ausfällt. [http://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._%28Sachsen-Wittenberg%29 Vgl. hier.]}}
 
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{{Fußnote|4|Westfalen}}
 
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{{Fußnote|5|Brehna}}
 
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{{Fußnote|6|D.i. der [[Merseburg]]er Stadtschreiber Ernst Brottuff (1497-1565), der mehrere, vor allem regionale Geschichtswerke verfasst hat. Er ist bei genauen Angaben oft unzuverlässig. Pomarius bezieht sich wahrscheinlich auf folgendes Werk von Brottuff: ''Genealogia Vnd Chronica/ des Durchlauchten Hochgebornen/ Königlichen vnd Fürstlichen Hauses/ der Fürsten zu [[Anhalt]]/ Graffen zu Ballenstedt vnd Ascanie/ Herrn zu Bernburgk vnd Zerbst/ auff 1055. Jar/ in sechs Büchern/ mit viel schönen alten Historien/ Geschichten/ Königlichen vnd Fürstlichen Wopen gezieret/ vnd beschrieben. Mit einer Vorrede Herrn Philippi Melanthon''.}}
 
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{{Fußnote|7|D.h. Dietrich von Eggersdorf in der Börde, dessen Familie das Amt zuvor innehatte.}}
 
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{{Fußnote|8|D.h. dem Erzbischof überlassen.}}
 
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{{Fußnote|9|Also Kürschenwürchter oder, wie man heute sagt: Kürschner. [http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/e/ku/rsch/enwu/rcht/kurschenwurchter.htm Vgl. hier.]}}
 
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{{Fußnote|10|Zur Orthographie des Johannes Pomarius ist folgendes zu erläutern: Das kleine s wird nur im Auslaut gesetzt, sonst wird der s-Laut mit dem langen ſ wiedergegeben. Die Umlaute sind mit darübergesetztem kleinem e dargestellt, weshalb sie hier in der Wiedergabe tatsächlich als solche erscheinen. Die Laute u und i werden im Anlaut mit v bzw. j wiedergegeben. Der Schrägstrich / ist eine Vorform des Kommas.}}
 
== Quellen und weiterführende Lektüre ==
== Quellen und weiterführende Lektüre ==
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Schulthei%C3%9F Der Schultheiß in der Wikipedia]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Schulthei%C3%9F Der Schultheiß in der Wikipedia]
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*[http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/sachsen_anhalt/?sid=c3b1787e650c154148d2179930ee25c6&em_cnt=742667 Der Artikel von Jens-Uwe Jahns auf www.volksstimme.de]
*M. Johannes Pomarius, ''Magdeburgische Stadtchronicken'' (1587), hg. vom Freundeskreis Magdeburger Symbole, Dößel 2007.
*M. Johannes Pomarius, ''Magdeburgische Stadtchronicken'' (1587), hg. vom Freundeskreis Magdeburger Symbole, Dößel 2007.
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== Der Magdeburger Schultheiß Kummerloh/Weßken richtet in folgendem Mosaikheft ==
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[[387]], [[388]]
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== Der Magdeburger Schultheiß Kummerloh/Weßken richtet und intrigiert in folgenden Mosaikheften ==
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[[Kategorie:Comicfigur (Real)]]
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[[387]], [[388]], [[389]], [[391]], [[404]]
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[[Kategorie:Stein-der-Weisen-Serie (Figur)]]
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[[Kategorie:Beamte]]
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[[Kategorie:Historische Person (Auftritt)]]
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[[Kategorie:Johanna-Serie (Figur)]]
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[[Kategorie:Bürgermeister]]
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[[Kategorie:Richter und Anwälte]]
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[[Kategorie:Kürschner]]
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