Pats Reiseabenteuer

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==Inhalt==
==Inhalt==
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Pat ist ein Handwerksgeselle und durchreist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (in der Regel zwischen 1820 und 1850) Mitteldeutschland, das Gebiet der späteren DDR. In den verschiedenen Ortschaften und Gegenden nimmt er diverse Jobs an und lernt Land, Leute, lokale Bräuche und Spezialitäten kennen. Bei seinen Abenteuern trifft er natürlich vornehmlich mit "fortschrittlichen" Menschen zusammen - geknechteten Bauern, Tagelöhnern, sozialreformerisch angehauchten Weltverbesserern - und hilft ihnen im Kampf gegen ihre Unterdrücker. Trotz dieses ideologisch geprägten Inhalts waren die Geschichten lustig aufgemacht und gezeichnet. Auch die in (fast) jeder Folge vertretene Rätselkomponente trug zu ihrer Beliebtheit bei.
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Pat ist ein Handwerksgeselle und durchreist Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (in der Regel zwischen 1820 und 1850) zunächst als Assistent großer Erfinder den Süden Englands und später Mitteldeutschland, das Gebiet der späteren DDR. In den verschiedenen Ortschaften und Gegenden nimmt er diverse Jobs an und lernt Land, Leute, lokale Bräuche und Spezialitäten kennen. Bei seinen Abenteuern trifft er natürlich vornehmlich mit "fortschrittlichen" Menschen zusammen - geknechteten Bauern, Tagelöhnern, sozialreformerisch angehauchten Weltverbesserern - und hilft ihnen im Kampf gegen ihre Unterdrücker. Trotz dieses ideologisch geprägten Inhalts waren die Geschichten lustig aufgemacht und gezeichnet. Auch die in (fast) jeder Folge vertretene Rätselkomponente trug zu ihrer Beliebtheit bei.
==Zeichnungen und Erscheinen==
==Zeichnungen und Erscheinen==
Die Zeichnungen zu Pats Reiseabenteuern stammen von [[Harry Schlegel]]. Die erste Pat-Geschichte in der Atze erschien mit dem Januarheft von 1967, die letzte erst mit der letzten Atze-Ausgabe von 1991. Anfangs wirkten Schlegels Zeichnungen noch etwas grob und skizzenhaft, gewannen aber mit dem Jahrgang 1978 sprunghaft an an optischer Qualität, Farbtiefe und zeichnerischer Detailtreue. Dies wurde bis zum Jahrgang 1985 durchgehalten; im Laufe des betreffenden Jahrgangs schlich sich wieder eine leichte Tendenz zum Skizzenhaften ein.<br>
Die Zeichnungen zu Pats Reiseabenteuern stammen von [[Harry Schlegel]]. Die erste Pat-Geschichte in der Atze erschien mit dem Januarheft von 1967, die letzte erst mit der letzten Atze-Ausgabe von 1991. Anfangs wirkten Schlegels Zeichnungen noch etwas grob und skizzenhaft, gewannen aber mit dem Jahrgang 1978 sprunghaft an an optischer Qualität, Farbtiefe und zeichnerischer Detailtreue. Dies wurde bis zum Jahrgang 1985 durchgehalten; im Laufe des betreffenden Jahrgangs schlich sich wieder eine leichte Tendenz zum Skizzenhaften ein.<br>
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1986 erschien im [[Verlag Junge Welt|Junge Welt-Verlag]] außerdem ein Softcover-Buch mit 30 Abenteuern von Pat. Diese waren in schwarz-weiß gehalten, so dass das Buch als Ausmalbuch verwendet werden konnte. Außerdem waren ein paar Extraseiten mit Infos und Rätseln eingebaut.  
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1986 erschien im [[Verlag Junge Welt|Junge Welt-Verlag]] außerdem ein Softcover-Buch mit 42 Abenteuern von Pat. Diese waren in schwarz-weiß gehalten, so dass das Buch als Ausmalbuch verwendet werden konnte. Außerdem waren ein paar Extraseiten mit Infos und Rätseln eingebaut. In der Folge erschienen noch 1987 zwei weitere Malbücher (''Pats Malheft'' und ''Pats Berlin-Malheft'') sowie - nach der Wende - ''PATs Feuerwehr-Malbuch''.
==Was gab es damals noch nicht?==
==Was gab es damals noch nicht?==
Die am meisten hervorstechende Besonderheit der Pat-Geschichten war ein in nahezu jeder Folge versteckter [[Anachronismus]]. Das konnten moderne Fahrzeuge und Gerätschaften sein (Traktor, Bohrmaschine, Steckdose), Aufschriften auf Gebäuden und Plakaten (HO, Konsum, VEB) und viele andere Dinge mehr. Am Ende der Folge wurde jeweils die Frage "Was gab es damals noch nicht?" gestellt, und die Leser waren aufgefordert, die Lösung auf eine Postkarte zu schreiben oder zu zeichnen. Zu gewinnen gab es jeweils 1-3 Hauptpreise (Zelt, Fotoapparat, Spiele) und bis zu 50 Trostpreise. Besonders harte Rätselnüsse waren ein Minirock und der im Text versteckte Beruf der Bürgermeisterin.
Die am meisten hervorstechende Besonderheit der Pat-Geschichten war ein in nahezu jeder Folge versteckter [[Anachronismus]]. Das konnten moderne Fahrzeuge und Gerätschaften sein (Traktor, Bohrmaschine, Steckdose), Aufschriften auf Gebäuden und Plakaten (HO, Konsum, VEB) und viele andere Dinge mehr. Am Ende der Folge wurde jeweils die Frage "Was gab es damals noch nicht?" gestellt, und die Leser waren aufgefordert, die Lösung auf eine Postkarte zu schreiben oder zu zeichnen. Zu gewinnen gab es jeweils 1-3 Hauptpreise (Zelt, Fotoapparat, Spiele) und bis zu 50 Trostpreise. Besonders harte Rätselnüsse waren ein Minirock und der im Text versteckte Beruf der Bürgermeisterin.
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Die bei Pat bzw. in der Atze regelmäßig eingebauten Anachronismen waren wohl auch der Anstoß dafür, im Mosaik gelegentlich den einen oder anderen Anachronismus einzubauen. Zunächst geschah das sehr zaghaft; die ersten solcher Anachronismen dürften in der [[Don-Ferrando-Serie]] zu finden sein, wo auf Kisten moderne Transportsymbole eingeschmuggelt wurden oder mal eine Konservendose im Sand lag. Höhepunkt war dabei sicherlich das Atze-Heft im Haus des [[Flaschensammler]]s, der eine "offizielle" [[Karikatur]] von [[Wolfgang Altenburger]] ist. Später, in der [[Alexander-Papatentos-Serie]], wurden Anachronismen dann mit zunehmender Häufigkeit in die Mosaik-Zeichnungen eingebaut.
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Die bei Pat bzw. in der Atze regelmäßig eingebauten Anachronismen waren wohl auch der Anstoß dafür, im Mosaik als zeichnerischen Gag gelegentlich den einen oder anderen Anachronismus einzubauen. Zunächst geschah das sehr zaghaft; die ersten solcher Anachronismen dürften in der [[Don-Ferrando-Serie]] zu finden sein, wo auf Kisten moderne Transportsymbole eingeschmuggelt wurden oder mal eine Konservendose im Sand lag. Höhepunkt war dabei sicherlich das Atze-Heft im Haus des [[Flaschensammler]]s, der eine "offizielle" [[Karikatur]] von [[Wolfgang Altenburger]] ist. Später, in der [[Alexander-Papatentos-Serie]], wurden Anachronismen dann mit zunehmender Häufigkeit in die Mosaik-Zeichnungen eingebaut.
==Weitere Mosaik-Bezüge==
==Weitere Mosaik-Bezüge==
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*Pats Story und ihre Fortsetzungen stammen von Wolfgang Altenburger zurück, der auch Chefredakteur des Mosaik war.
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*Pats Story und ihre Fortsetzungen stammen von Wolfgang Altenburger, der auch Chefredakteur des Mosaik war.
*In Heft 3/83 wurden als Preis für die Lösung des Pats-Reiseabenteuer-Rätsels (zum Pat-Abenteuer 195) drei Abrafaxe-[[Aus der Reisemappe der Abrafaxe|Reisemappen]] verlost.  
*In Heft 3/83 wurden als Preis für die Lösung des Pats-Reiseabenteuer-Rätsels (zum Pat-Abenteuer 195) drei Abrafaxe-[[Aus der Reisemappe der Abrafaxe|Reisemappen]] verlost.  
*In Heft 9/85 wurden erneut drei Abrafaxe-Reisemappen als Preis für die Lösung des Pats-Reiseabenteuer-Rätsels (zum Pat-Abenteuer 225) verlost.
*In Heft 9/85 wurden erneut drei Abrafaxe-Reisemappen als Preis für die Lösung des Pats-Reiseabenteuer-Rätsels (zum Pat-Abenteuer 225) verlost.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Was gab es damals noch nicht?''; In: [[Sammelband 34 (1987/1) - Rettung im Dschungel|Sammelband 34 - Rettung im Dschungel]], Berlin 2007, S. VIII.
* ''Was gab es damals noch nicht?''; In: [[Sammelband 34 (1987/1) - Rettung im Dschungel|Sammelband 34 - Rettung im Dschungel]], Berlin 2007, S. VIII.
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* ''Pats Reiseabenteuer - Gesamtausgabe'', Holzhof-Verlag Dresden, 2015 (Edition im Rahmen des Clubs der DDR-Comicfreunde)
[[Kategorie:Comic in der DDR]]
[[Kategorie:Comic in der DDR]]

Aktuelle Version vom 09:46, 19. Dez. 2023

Der Reiseabenteurer Pat

Pats Reiseabenteuer war eine Comicserie aus der Zeitschrift Atze. Nach dem Mäusecomic Fix und Fax waren Pats Abenteuer die beliebtesten Seiten der Atze.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhalt

Pat ist ein Handwerksgeselle und durchreist Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (in der Regel zwischen 1820 und 1850) zunächst als Assistent großer Erfinder den Süden Englands und später Mitteldeutschland, das Gebiet der späteren DDR. In den verschiedenen Ortschaften und Gegenden nimmt er diverse Jobs an und lernt Land, Leute, lokale Bräuche und Spezialitäten kennen. Bei seinen Abenteuern trifft er natürlich vornehmlich mit "fortschrittlichen" Menschen zusammen - geknechteten Bauern, Tagelöhnern, sozialreformerisch angehauchten Weltverbesserern - und hilft ihnen im Kampf gegen ihre Unterdrücker. Trotz dieses ideologisch geprägten Inhalts waren die Geschichten lustig aufgemacht und gezeichnet. Auch die in (fast) jeder Folge vertretene Rätselkomponente trug zu ihrer Beliebtheit bei.

[Bearbeiten] Zeichnungen und Erscheinen

Die Zeichnungen zu Pats Reiseabenteuern stammen von Harry Schlegel. Die erste Pat-Geschichte in der Atze erschien mit dem Januarheft von 1967, die letzte erst mit der letzten Atze-Ausgabe von 1991. Anfangs wirkten Schlegels Zeichnungen noch etwas grob und skizzenhaft, gewannen aber mit dem Jahrgang 1978 sprunghaft an an optischer Qualität, Farbtiefe und zeichnerischer Detailtreue. Dies wurde bis zum Jahrgang 1985 durchgehalten; im Laufe des betreffenden Jahrgangs schlich sich wieder eine leichte Tendenz zum Skizzenhaften ein.
1986 erschien im Junge Welt-Verlag außerdem ein Softcover-Buch mit 42 Abenteuern von Pat. Diese waren in schwarz-weiß gehalten, so dass das Buch als Ausmalbuch verwendet werden konnte. Außerdem waren ein paar Extraseiten mit Infos und Rätseln eingebaut. In der Folge erschienen noch 1987 zwei weitere Malbücher (Pats Malheft und Pats Berlin-Malheft) sowie - nach der Wende - PATs Feuerwehr-Malbuch.

[Bearbeiten] Was gab es damals noch nicht?

Die am meisten hervorstechende Besonderheit der Pat-Geschichten war ein in nahezu jeder Folge versteckter Anachronismus. Das konnten moderne Fahrzeuge und Gerätschaften sein (Traktor, Bohrmaschine, Steckdose), Aufschriften auf Gebäuden und Plakaten (HO, Konsum, VEB) und viele andere Dinge mehr. Am Ende der Folge wurde jeweils die Frage "Was gab es damals noch nicht?" gestellt, und die Leser waren aufgefordert, die Lösung auf eine Postkarte zu schreiben oder zu zeichnen. Zu gewinnen gab es jeweils 1-3 Hauptpreise (Zelt, Fotoapparat, Spiele) und bis zu 50 Trostpreise. Besonders harte Rätselnüsse waren ein Minirock und der im Text versteckte Beruf der Bürgermeisterin.

Die bei Pat bzw. in der Atze regelmäßig eingebauten Anachronismen waren wohl auch der Anstoß dafür, im Mosaik als zeichnerischen Gag gelegentlich den einen oder anderen Anachronismus einzubauen. Zunächst geschah das sehr zaghaft; die ersten solcher Anachronismen dürften in der Don-Ferrando-Serie zu finden sein, wo auf Kisten moderne Transportsymbole eingeschmuggelt wurden oder mal eine Konservendose im Sand lag. Höhepunkt war dabei sicherlich das Atze-Heft im Haus des Flaschensammlers, der eine "offizielle" Karikatur von Wolfgang Altenburger ist. Später, in der Alexander-Papatentos-Serie, wurden Anachronismen dann mit zunehmender Häufigkeit in die Mosaik-Zeichnungen eingebaut.

[Bearbeiten] Weitere Mosaik-Bezüge

  • Pats Story und ihre Fortsetzungen stammen von Wolfgang Altenburger, der auch Chefredakteur des Mosaik war.
  • In Heft 3/83 wurden als Preis für die Lösung des Pats-Reiseabenteuer-Rätsels (zum Pat-Abenteuer 195) drei Abrafaxe-Reisemappen verlost.
  • In Heft 9/85 wurden erneut drei Abrafaxe-Reisemappen als Preis für die Lösung des Pats-Reiseabenteuer-Rätsels (zum Pat-Abenteuer 225) verlost.
  • In Heft 4/87 wurden als Preis für die Lösung des Pats-Reiseabenteuer-Rätsels (zum Pat-Abenteuer 244) drei Abrafaxe-Puzzle ausgelobt.
  • Der Reiseabenteurer Pat hat ein Cameo in MOSAIK 387.

[Bearbeiten] Literatur

  • Was gab es damals noch nicht?; In: Sammelband 34 - Rettung im Dschungel, Berlin 2007, S. VIII.
  • Pats Reiseabenteuer - Gesamtausgabe, Holzhof-Verlag Dresden, 2015 (Edition im Rahmen des Clubs der DDR-Comicfreunde)
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