Harun al-Raschid

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Harun al-Raschid aus der Familie der Abbasiden regierte von 786 bis 809 als Kalif das arabische Weltreich. Die wissenschaftliche Transkription seines Namens lautet Hārūn ar-Rašīd, übersetzt "Aaron der Gerechte". Er wurde im MOSAIK immer wieder erwähnt, bis er in der Orient-Okzident-Serie endlich als Figur auftrat. Zumeist beziehen sich die ihn betreffenden Stellen im MOSAIK allerdings nicht auf den historischen Harun, sondern sein literarisches Nachleben als Gestalt der Märchensammlung 1001 Nacht.

Inhaltsverzeichnis

Erwähnungen von Harun al-Raschid im MOSAIK

Das MOSAIK bezieht sich in zwei Motivgruppen auf den märchenhaften Kalifen Harun al Raschid: seine Verkleidung, um unerkannt die Meinung des Volkes zu erfahren, und seine Beziehung zu fliegenden Teppichen. Zudem wird der Herrscher in einem der Briefe an Laura erwähnt.

Harun al-Raschid und die Meinung des Volkes

Bereits in der Römer-Serie vermummt sich ein Herrscher - hier: Cäsar Celsius - als Bettler, um dem "Volk aufs Maul zu schauen". Ihm gefällt freilich gar nicht, was er auf dem Rummelplatz Tivoli zu hören bekommt, und er macht dafür die Digedags verantwortlich. Der Name Harun al Raschids wird hierbei nicht genannt (wohl, weil er zu der Zeit noch gar nicht gelebt hat), aber die Anspielung ist deutlich genug.

In der Orient-Serie wirft sich Sultan Mahmud II. in Bettlerkluft. Er beruft sich nunmehr wortwörtlich auf Harun al-Raschid, dessen Beispiel er folgen möchte. Auch diesmal bekommt der Herrscher wenig Schmeichelhaftes zu sehen. Immerhin erweist er sich den Digedags gegenüber aber als gerechter als damals der Kaiser.

Harun al-Raschid und die fliegenden Teppiche

In der Runkelserie wird Harun al Raschid als Urheber eines Gesetzes gegen die Ausfuhr von fliegenden Teppichen genannt. Darunter hat - viele Jahrhunderte später! - der falsche Muezzin Musa Ibn Abdallah zu leiden.

In der Don-Ferrando-Serie wird erwähnt, dass die Zauberer Bimsaladin und Simsaladin zur Zeit von Harun al Raschid lebten. Die beiden geraten sich vor allem wegen Simsaladins fliegendem Teppich in die Haare, der kaum noch flugtüchtig ist. Zeitlich wird das ganze 700 Jahre vor der Haupthandlung angesiedelt, die etwa 1578 spielt; eigentlich wären es eher 800 Jahre.

Harun al-Raschid und das Papier

Im Brief an Laura, der als redaktioneller Anhang im Album Mach's noch einmal, Robin! erschien, erinnert sich Brabax an die Abenteuer der Abrafaxe bei Harun ar-Raschid, wie er hier genannt wird. Diese lägen 500 Jahre zurück (was allerdings nicht stimmen kann, denn der Brief ist auf 1210 datiert und Harun wurde erst um 763 geboren). Bei dieser Gelegenheit hätten die Abrafaxe das erstemal Papier kennengelernt.

Auftritte von Harun al-Raschid im MOSAIK

Harun al-Raschid bei den Abrafaxen

Nachdem die Abrafaxe in Bagdad ankommen, verläuft sich Abrax auf dee Suche nach Saids Karawanserei. Zufällig begegnet er dem verkleideten Harun al-Raschid, der zusammen mit seinem Großwesir inkognito unterwegs ist. Da die zwei auch zur Karawanserei gehen, soll Abrax ihnen folgen. Dabei plaudert er über seine Begegnung mit Lela, die die Zunft der Diebe anführt und einem Burschen aufgetragen hat, den siebenfarbigen Smaragd aus der Schatzkammer des Kalifen stehlen. Dann möchte der Fremde von Abrax wissen, was man über den Kalifen erzählt. Abrax weiß nur zu berichten, dass er reich und mächtig sein soll. Auch schön soll er sein, hat Abrax gehört, was ihm sein Gesprächtpartner ganz erfreut bestätigt.

Im Fanuniversum

Im 1285 spielenden Fanfiction-Roman Die goldene Rübe heißt es, die Stadt Bagdad habe zwar seit den Tagen Harun al Raschids an Glanz verloren, doch ziehe sie die Menschen noch immer magisch in ihren Bann.

Harun al Raschid in Geschichte und Sage

Harun al Raschid wird nicht als besonders weiser oder gerechter Herrscher überliefert. Jedoch stand das Kalifenreich unter seiner Herrschaft auf dem Höhepunkt seiner militärischen Macht und kulturellen Ausstrahlung. Harun errang den Kalifensitz, indem er seinen älteren Bruder ermorden ließ, und führte mehrere Kriege gegen Byzanz und Feinde im Osten. Mit Karl dem Großen stand er in diplomatischem Kontakt - Zeugnis dessen ist der Elefant Abul Abbas, den er 801 ins Frankenreich schicken ließ und der dort erst 810 starb. Konträr zur Darstellung in der Orient-Okzident-Serie regierte Harun al Raschid seit 796 bis zu seinem Tod nicht mehr in Bagdad, sondern in Raqqa am oberen Euphrat, das er als eigene Residenzstadt mit Palastkomplex ausbaute.

Wohl wegen der kulturellen Blüte des Kalifenreichs unter seiner Herrschaft lebte Harun al Raschid als Märchengestalt fort. Einige Geschichten, die sich um seine Person rankten, gelangten auch in die Märchensammlung 1001 Nacht. Das Motiv des Verkleidens und Aushorchens, das in den 1001 Nächten mehrfach mit ihm in Verbindung gebracht wird, ist von dem historischen Kalifen übrigens nicht belegt; wohl aber von dem fatimidischen Kalifen al-Hakim, der von 996 bis 1021 über Ägypten herrschte. Von einer besonderen Affinität Haruns zu fliegenden Teppichen ist in den 1001 Nächten nicht die Rede; überhaupt kommt das Motiv dort kaum vor.

Darüber hinaus ist der gemeinsame Inkognito-Streifzug von Harun und seinem Großwesir durch die Straßen von Bagdad ein zentrales Motiv des Märchens Saids Schicksale von Wilhelm Hauff.

Wikipedia-Link

Harun al-Raschid taucht in folgenden Publikationen auf

Mosaik von Hannes Hegen: 134, 212, 213 (Erwähnungen)

Mosaik ab 1976: 550, 552, 553, 554, 555, 556, 557, 558, 559, 560, 574, 577

erwähnt: 1/83, 551, 561, 562, 563, 564, 565, 566, 569, 570, 571, 572, 575, 576, 578

Mittelteil: 558, 560, 561 (jeweils Schätze aus dem Orient),
            551, 553, 562 (jeweils Fragen über Fragen)

Robin-Hood-Serie: 2. Brief an Laura (erwähnt)

Fanfiction: Die goldene Rübe (erwähnt)
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