Meyers Lexikon

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Meyers Lexikon ist eines der wichtigsten deutschsprachigen Nachschlagewerke. Es erschien zwischen 1839 und dem Ende des 20. Jahrhunderts in mehreren Auflagen, Fassungen und Varianten. Die editionsgeschichtlich bedeutendste Ausgabe ist die 6. Auflage von 1902-1920 unter dem Titel Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Meyers Lexikon wird einerseits in mehreren Abrafaxe-Onepagern eher unsachgemäß behandelt; die 6. Auflage bildet andererseits eine Vorlage für den Einleitungstext des Albums Congo - Die Abrafaxe in Afrika.

Inhaltsverzeichnis

Meyers Lexikon in den Onepagern

Meyers Lexikon wird zunächst in den zusammengehörenden Onepagern Büchersendung per Luftpost und Ein teures Vergnügen aus der SUPERillu von Abrax und Califax als Quelle für Papierflugzeugrohmaterial missbraucht. Um den angerichteten Schaden von 20.000,- Mark bei Brabax, dem das Lexikon nämlich gehört, abzuarbeiten, müssen sie sich daher monatelang auf dem Bau verdingen. Die Bandzahl des Lexikons wird mit zwanzig angegeben, wobei Band 8 die Artikel "Hautkrankheiten" bis "Kapuzinerkresse" enthält. Die Gesamtbandzahl könnte ein Hinweis darauf sein, dass Brabax' Meyer die oben erwähnte 6. Auflage vom Beginn des 20. Jahrhunderts ist, denn diese besteht ebenfalls aus zwanzig Hauptbänden (plus mehreren Nachtragsbänden). Die angegebenen Lemmata stimmen allerdings mit keiner Ausgabe des echten Meyer überein. Auch sind die auf den Papierflugzeugen ansatzweise erkennbaren Textschnipsel nicht dem echten Meyer, sondern offenbar einem Roman entnommen.

Im Onepager Immergrüner Califax behauptet Abrax scherzhaft, er vergrabe Brabax' "zwanzigbändiges Lexikon". Dabei handelt es sich offenbar ebenfalls um Meyers Lexikon.

Meyers Großes Konversations-Lexikon als Quelle

Der Einleitungstext des Congo-Albums ist wie ein Zeitungstext gehalten. Folgende Passagen auf dem Vorsatz sind lesbar:

[...]
eine Reise zum Sultan Snussi von Dar Runga. Das französische Ko-
lonialreich in Westafrika war zusammengeschweißt.
Kongogebiet
        Im Grenzgebiet nördlich des Sangi kam es in der Ver-
gangenheit wiederholt zu Überfällen arabischer Sklavenjäger
auf die dort ansässige Dorfbevölkerung. Die dabei eingesetzten
Waffen bri[tischer, fra]nzösischer und deutscher Bauart stammen
zweifelsfrei [aus den ehemaligen] Armeebeständen der jeweiligen
Kolonialverwaltungen, [die im] Zuge der Reorganisation resp[.]
Auflösung von Truppenverbänden beseite geschafft wurde[n.]
Wi[e] di[eses] Kriegsmaterial jedoch in den Besitz der Sklavenjäge[r]
[gelangte, konnte bi]s zum jetzigen Zeitpunkt noch immer nich[t]
zweifelsfrei geklärt werden. Nahezu ausgeschlossen wird die
Vermutung, dass die Waffen, bei denen es sich vorzugsweise um
Gewehre handelt, über die nördlichen handelswege in die
zentralafrikanischen Gebiete geschafft wurden. Laut einem
Bericht des zuständigen Provinzgouverneurs ist eher anzu-
nehmen, dass Waffenhändler ihre geheime Fracht über die bes-
[...]
Leutn[ant ...]
brach [...]
Capell[o ...]
Angola [...]
Zusam[men ...]
Mit. di[...]
über d[...]

Der lange Abschnitt von "Im Grenzgebiet [...]" bis "[...] geheime Fracht über die bes-" entstammt der Feder des MOSAIK-Autors Hubertus Rufledt. Die zwei Zeilen davor jedoch und die vereinzelten, bruchstückhaften Wörter danach entnahm er dem Artikel Afrika in Meyers Großem Konversations-Lexikon (Bd. 1, Seite 151). Der Kontext dort lautet (die ins Album übernommenen Sätze/Wörter sind fett hervorgehoben):

Mit großer Energie setzten die Franzosen ihren Weg zum Tsadsee fort. Die Wasserscheide zwischen Ubangi und Schari erkundeten Hanolet und van Calster; Gentil, dann Béhagle drangen bis in das Scharibecken vor, während Clozel 1893-95 vom Sanga aus zum Logone gelangte. 1897 befuhr Gentil den Schari mit einer Dampfpinasse bis zum Tsadsee, dagegen wurden die Expeditionen unter Cazemajou, der 1898 Sinder erreicht hatte, unter Béhagle und des diesem folgenden Bretonnet 1899 durch Rabah, den Usurpator von Bornu, vernichtet. Inzwischen waren die Expeditionen unter Jolland von W. her und unter Foureau und Lamy 1900 von N. her am Tsadsee eingetroffen, Rabah wurde geschlagen und fiel, auch Lamy blieb; die Verbindung mit Gentil konnte hergestellt werden. Darauf unternahm Prins eine Reise zum Sultan Snussi von Dar Runga. Das französische Kolonialreich in Westafrika war zusammengeschweißt.
Forschungen im Kongogebiet
Die Mündung des Stromes wurde zuerst 1486 entdeckt; einen Versuch, den Fluß weiter hinauszugehen, machte aber erst Tuckey 1816, ihm folgten 1848 Ladislaus Magyar, 1863 Burton auf kurze Strecken. Livingstone hielt den 1867 von ihm entdeckten Luapula für den Oberlauf des Nils, doch wies Cameron 1874 nach, daß die Nilseen niedriger liegen als der Lualaba bei Nyangwe. Erst Stanley stellte durch seine Fahrt von Nyangwe bis Boma (5. Nov. 1876 bis 8. Aug. 1877) fest, daß der Lualaba mit dem Kongo identisch sei. Die südlichen Zuflüsse des Stromes waren schon seit langer Zeit bekannt, ohne daß freilich ihr Zusammenhang mit dem Kongo geahnt wäre. Schon 1796 hatten Pereira und 1798 Lacerda, 1802-11 auch die Pombeiros Petro und Antonio José das südliche Kongobecken durchzogen. Zum Reiche des Muata Jamvo waren Graça 1843-46 und Ladislaus Magyar 1850-51 vorgedrungen. Livingstones Entdeckungen von der Wasserscheide des Sambesi durch Lunda nach Angola (1852-54) und am Moëro- und Bangweolosee (1867 und 1868) wurden durch spätere Reisende vervollständigt. Lux kam nur bis Kimbundu, aber Pogge konnte 1875 sichere Nachrichten über das Lundareich gewinnen, nach ihm Buchner (1879-81). Schütt marschierte 1878-79 den Tschikapa aufwärts und gelangte als erster Europäer bis Mai Munene am Kassai (6° 53´ südl. Br.). Capello und Ivens erforschten 1877 bis 1879 den Oberlauf des Kwango, Tschikapa und Kassaï. Pogge brach 1880 mit Leutnant Wissmann von Angola auf und gelangte bis Nyangwe, von wo Wissmann die Durchquerung des Kontinents bis Sansibar vollendete, während Pogge 1884 nach Loanda zurückkehrte, leider aber bald darauf starb.

Außerdem findet sich die Abbildung mit den Afrikanerköpfen, die über dem "Zeitungsartikel" angebracht ist, im Meyer auf S. 143.

Externe Links

Meyers Lexikon spielt für folgende Publikationen eine Rolle

Die Abrafaxe in der SUPERillu: Büchersendung per Luftpost, Ein teures Vergnügen, Immergrüner Califax (Teil der Handlung)

Congo: Congo - Die Abrafaxe in Afrika (als ungenannte Quelle)
Persönliche Werkzeuge