Göttin Sachmet
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Die Göttin Sachmet
Sachmet war im Alten Ägypten eine der bedeutendsten Göttinnen. Der Name bedeutet "die Mächtige". Ikonographisch erscheint sie schon seit frühester Zeit als Frau mit Löwenkopf. Sachmet ist zum einen eine sanfte Muttergottheit, die den regierenden König beschützt und behütet. Ab dem Neuen Reich wird in ihr jedoch zunehmend eine zornige, kampfeslustige und gefährliche Göttin gesehen, die dem König bei kriegerischen Auseinandersetzungen hilft, seine Feinde zu schlagen. Sie gilt auch als Botin von Krankheit, Pestilenz und Seuchen. Wegen diesen Eigenschaften ist sie auch die Patronin der ägyptischen Ärzteschaft. Denn nur wenn es gelang, diese mächtige Tod bringende Göttin zu besänftigen, bestand Aussicht auf Heilung.
Eine Blütezeit der Sachmet-Verehrung war die Herrschaft von Echnatons Vater Amenhotep III. (1388-1351 v.Chr.). Dieser ließ hunderte Sachmet-Statuen herstellen und in den Tempeln seiner Hauptstadt Karnak aufstellen. Die etwa 600 erhaltenen Statuen sind heute über die ägyptischen Museen der Welt verstreut, kaum eines das nicht mindestens ein Paar davon besitzt. Den Grund für diese gigantische Statuenproduktion vermutet man in einem langwierigen chronischen Leiden des Pharaos in seinen späten Regierungsjahren. Er hoffte wohl so, die krankheitbringende Göttin zu besänftigen. In diesen Zusammenhang ist vermutlich auch die Benennung des Hoflöwen als Sachmet zu sehen. Nofretetes Löwe hätte damit schon unter ihrem Schwiegervater am Pharaonenhof gelebt.
Quelle
- Kemet 4/2002, Ägyptische Göttinnen, Kemet Verlag, Berlin 2002