Mosaik von Hannes Hegen 129 - Das Gold der Rübensteiner

Aus MosaPedia

(Weitergeleitet von Das Gold der Rübensteiner)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Stammdaten
Titelbild Erschienen August 1967
Nachdruck in Suleikas Hochzeitsgeschenk
Reprintmappe XI, TaschenMosaik 33
Umfang 24 Seiten
Panel 72 + Titelbild
Katalog 1.01.129
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Runkel-Serie
Kapitel: Rübensteiner Chronik
Heft davor Die letzten Tage von Neurübenstein
Heft danach Die Schatzsuche

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Erzähler: die Digedags in der dritten Person und ein arabischer Schreiber.
Die Digedags und Runkel lesen den zweiten Band der Burgchronik von Neurübenstein. Nachdem Digedag im ersten Band über den Verkauf der Burg berichtet hatte, war er anschließend weitergezogen. Ein arabischer Schreiber zeichnete die folgende Begegnung mit Runkels Vater und dessen Begleiter Möhrenfelder auf:
Im Jahre 1260 erschienen zwei fremde Ritter zu Pferde, von denen sich der eine bei Emir Nureddin als Herr von Rübenstein vorstellte. Er sei gekommen, um die Pacht für die Burg Neurübenstein abzuholen. Der Emir rief ihm erregt zu, dass ihm nichts von einer Pacht bekannt sei. Die Burg wurde einst rechtmäßig an seinen Ahnen verkauft. Als der Rübensteiner den Kaufvertrag verlangte, warf der Emir wütend mit seiner Flüchekasse nach ihm. Der Möhrenfelder fing den Topf auf und fordert seinen Rübensteiner Begleiter zur Flucht auf. Als Emir Nureddins Frau Fatima bemerkte, dass sie die Flüchekasse raubten, nahm der Emir mit den Kriegern seines Stammes die Verfolgung auf. Kurz bevor sie am Meeresufer ihre rettende Barke erreichen, verloren sie die Kasse der ungebührlichen Worte. Die Barke legte sofort ab, nachdem die beiden flüchtenden Ritter an Bord waren. Der Emir und seine Krieger hatten das Nachsehen und riefen ihnen Schmähungen hinterher. Dann suchten sie das steinige Ufer ab, doch die Flüchekasse blieb verschwunden. Der Emir glaubte, dass nicht viel im Topf gewesen sei, denn er habe in letzter Zeit selten geflucht.
Ritter Runkel bezweifelt das und behauptet, dass der Emir damals wie ein Heide geflucht habe. Daher berichte diese Chronik nur Schwindel! Der Emir Nureddin lässt sich zu einem Fluch hinreißen, doch Suleika fordert ihn auf, einen Piaster in die neue Kasse der ungebührlichen Worte zu zahlen. Er bereut seine Worte und zahlt die Münze. Auch Runkel zeigt sich versöhnlich und möchte wissen, wo die Kasse damals verloren ging. Der Emir zeigt auf eine kleine Schlucht, wo einst auf unerklärliche Weise ein Bach versiegte. Runkel merkt sich die Stelle und will gleich losrennen. Doch der Emir braucht ihn jetzt als Zeugen in der Gerichtsverhandlung gegen die Teufelsbrüder. Die Bande wird in ihrem Käfig von der Burg auf den Marktplatz gebracht, wo bereits alle Dorfbewohner warten. Zuerst verliest der Emir die Anklage gegen den Strategos und den Centurio. Die Digedags werden als Zeugen angehört und erwähnen ihre Löscharbeiten in einem Dorf. Sie erhalten ein mildes Urteil und können sich überlegen, ob sie nach Konstantinopel ausgewiesen werden oder ob sie eine Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen wollen. In diesem Fall dürfen sie im Orient bleiben. Da sie nicht vom Kaiser eingesperrt werden wollen, entscheiden sie sich für Mekka. Dann wird die Anklageschrift gegen die Teufelsbrüder verlesen. Von den Zuhören ertönen Pfuirufe und einige bewerfen die Räuber mit faulem Obst. Die Wachen müssen die Leute zurückhalten, damit sie nicht den Käfig stürmen. Schließlich werden sie zur Bastonade und einer anschließenden Strafarbeit verurteilt. Suleika bittet ihren Vater, die Bastonade vorzeitig zu beenden. Die Teufelsbrüder bedanken sich für die unverhoffte Gnade und versprechen, ihr nie wieder etwas Böses anzutun. Doch ihre Reue kommt zu spät. Nachdem sie wieder eingesperrt sind, wird der Gerichttag geschlossen.
Runkel will zur Schatzsuche aufbrechen, denn er glaubt nicht der Chronik des Emirs. In der Rübensteiner Chronik habe sein Vater folgende Erlebnisse geschildert:
Im Sommer 1260 verschaffte sich Runkels Vater zusammen mit dem Möhrenfelder Einlass in die Burg Neurübenstein und forderte energisch seinen Pachtzins. Der Emir händigte ihm eingeschüchtert seinen Familienschatz in Höhe von fünfhunderttausend Piastern aus. Sie ritten zufrieden mit der schweren Schatzkiste davon, während der Emir mit Wehklagen den Verlust bedauerte. Der Befehlshaber der Leibwache rief alle Männer des Stammes zusammen und nahm die Verfolgung auf. Zehntausendundein Reiter näherten sich im wilden Galopp den beiden Rittern. Sie vergruben die Schatzkiste und ließen die Stelle von Türkenschreck genau merken. Dann sprangen sie mit ihren Pferden auf die rettende Barke, ließen die Anker lichten und die Segel setzen. Das türkische Heer schickte ihnen noch viele Flüche hinterher.
Dig und Dag bezweifeln das Heldenepos und halten das für eine regelrechte Lügengeschichte. Doch Runkel lässt sich nicht beirren und verteidigt die Ehre seines Vaters. Gleich morgen will er nach dem Schatz suchen.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

  • Die Seite 2 ist im Stile der islamischen Miniaturenmalerei gestaltet worden (dem Anschein nach von Horst Boche). Damit gleicht sie ähnlichen Seiten im Heft 4/83.
  • Der Leser erfährt die Wahrheit, über die Ereignisse von 1260, die Runkels Vater im Heft 98 aus seiner Sicht geschildert hatte.
  • Für den Fluch: "Verwünscht sei deine dreiste Sprache! Daß dich der Donnerkeil zerkrache!" muss der Emir einen Piaster in Suleikas Flüchekasse zahlen.
  • Auf der letzten Seite lässt Ritter Runkel erkennen, dass Großzügigkeit zu den Charaktereigenschaften der Rübensteiner zu zählen scheint: "Aber ich bin Rübensteiner und daher nicht kleinlich".
  • Die Ankunft von Runkels Vater auf dem Gebiet von Nureddins Stamm erfolgt während des Festes des Fastenbrechens in den ersten Tagen des Monats Šawwāl, der auf den Fastenmonat Ramadan folgt. Im Jahre 1260 nach julianischem Kalender waren dies der 9.-11. September, umgerechnet der 1.-3. Šawwāl 658 nach islamischem Mondkalender. Emir Nureddin erwähnt mehrfach, dass dies 25 Jahre zurückliege. Runkel zufolge befindet man sich aber immer noch im Jahre 1284, also 24 Jahre später. Der Widerspruch löst sich auf, wenn man annimmt, dass Nureddin 25 Jahre der islamischen Zeitrechnung meint, die ja etwas kürzer als die christlichen Jahre sind. Der 1. Šawwāl 683 (also 25 Mondjahre nach dem eben genannten Jahr 658) fiel so auf den 11. Dezember 1284 nach julianischem Kalender. Runkel und die Digedags erreichen die Burg Neurübenstein demnach etwa im Dezember 1284.
  • Suleikas Mutter Fatima scheint verstorben zu sein
  • Die Gastfreundschaft des Emirs wird durch das neuerliche Auftauchen eines Rübensteiners strapaziert.
  • Die Krieger des Emirs bei der Verfolgung von Runkels Vater und dem Möhrenfelder sind teilweise unterschiedlich koloriert.

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Das Heft sollte ursprünglich den Titel Die Bastonade tragen, wie ein Andruck eines entsprechenden Coverentwurfs belegt, der sich heute im Archiv des MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlages befindet (Bild 1).
  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Von diesem Heft erschien im September 1967 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.

[Bearbeiten] Externe Links

Persönliche Werkzeuge