Hansetag

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Die Moderation des Hansetages erfordert einiges Geschick

Der Hansetag ist ein Ereignis aus der Hanse-Serie im Mosaik ab 1976.

Im Mosaik

Die Abrafaxe erleben einen Hansetag, der soeben in Stralsund stattfindet. Sogleich werden sie in den holprigen Start der Versammlung involviert, denn die Vertreter der Städte streiten endlos über die Sitzordnung, die darüber entscheidet, wann man reden darf. Besonders die kleinen Städte fühlen sich gegenüber Lübeck, Köln und Danzig benachteiligt. Simon Wigge (der als Lübecker Hansetagsvertreter eingeschleust wird) schlägt vor, dass kleine und große Städte abwechselnd Platz nehmen sollen. Dieser Vorschlag wird sogleich umgesetzt und nun kann der Hansetag beginnen. Die Moderation der Veranstaltung wird durch den gastgebenden Bürgermeister von Stralsund übernommen.

Der Bürgermeister von Danzig beklagt sich über die Engländer, die Schiffe der Hanse festhalten und ihre Waren beschlagnahmen. Er fordert Vergeltungsmaßnahmen. Simon schlägt dagegen vor, als Zeichen guten Willens alle Schiffe und Güter der Engländer freizugeben. Der Bürgermeister von Stralsund will über die Vorschläge abstimmen lassen, als Hinricus Luneborg in die Runde platzt und einige Verwirrung stiftet. Doch rechtzeitig erscheint Ratsherr Aalsteker im Ratssaal und verkündet, dass die Stadt Lübeck seit drei Tagen einen neuen Bürgermeister hat: Tiedemann Brekewold, welcher nun die Lübecker Delegation auf dem Hansetag leiten soll. Luneborg protestiert, aber Aalsteker teilt ihm mit, dass Luneborg - wie er selbst auch - aus dem Rat und aus der Zirkelgesellschaft ausgeschlossen wurde.

Nach einiger Diskussion stimmt der Hansetag für Simons Vorschlag. Nur Danzig enthält sich der Stimme, unterwirft sich aber dem Mehrheitsvotum. Weitere Tagesordnungspunkte des Hansetags sind nicht mehr überliefert, da die Protagonisten nun die Versammlung verlassen.

In der Realität

Der Hansetag ist Thema im redaktionellen Teil von Heft 510. Hier werden Zweck, Teilnehmer und Beschlussfassung kurz erläutert sowie Infos zu dessen neuzeitlichem Äquivalent gegeben.

Obwohl der Hansetag oftmals als die zentrale Versammlung der verschiedenen Hansestädte gesehen wird, fand der erste Hansetag erst rund 100 Jahre nach der Herausbildung der sogenannten Städtehanse statt, nämlich 1356 in Lübeck. Seitdem fanden solche Hansetage mehr oder weniger regelmäßig statt, des öfteren auch mehrmals in einem Jahr. Austragungsort war in der überwiegenden Zahl der Fälle Lübeck selbst, Teilnehmer waren zumeist zwischen zehn und zwanzig Hansestädte (also bei weitem nicht alle).

Entgegen der im MOSAIK suggerierten Vorgehensweise gab es auf den Hansetagen keine Mehrheitsbeschlüsse und entsprechende Abstimmungen, sondern die Beschlüsse wurden im Konsensprinzip getroffen. Dadurch war es teilweise sehr langwierig, zu Entscheidungen zu kommen. Wenn ein Beschluss (Rezess) gefasst worden war, musste dieser in den Hansestädten und jeweiligen Kontoren öffentlich verlesen werden, um Gültigkeit zu erlangen.

Der letzte reguläre Hansetag fand im Jahre 1669 statt, als die Hanse praktisch schon keine Bedeutung mehr besaß. Der neuzeitliche Hansebund hat seit 1980 die Tradition der Hansetage wiederbelebt. Die Austragungsorte sind recht ausgeglichen unter den Hansestädten verteilt.


Der Hansetag wird in folgendem Heft abgehalten

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