Wiener Privilegiertes Tagblatt

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Das '''Wiener Privilegierte Tagblatt''' (auch kurz ''Privilegiertes Tagblatt'' oder ''Wiener Tagblatt'' genannt; nicht zu verwechseln jedoch mit dem einfachen [[Tagblatt]]) gehört zu den [[Wiener Zeitungen]] in der [[Österreich-Ungarn-Serie]].
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Das '''Wiener Privilegierte Tagblatt''' (auch kurz ''Privilegiertes Tagblatt'' oder ''Wiener Tagblatt'' genannt; nicht zu verwechseln jedoch mit dem einfachen ''[[Tagblatt]]'') gehört zu den [[Wiener Zeitungen]] in der [[Österreich-Ungarn-Serie]].
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Über das Wiener Tagblatt wird der Mosaikleser verhältnismäßig ausführlich informiert. Sein Untertitel lautet ''Nachrichtenblatt für die gebildeten Stände''. Es erscheint seit 1698, und zwar offenbar etwa wöchentlich. Gelegentlich gibt es Extra-Ausgaben.
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Über das ''Wiener Privilegierte Tagblatt'' wird der Mosaikleser verhältnismäßig ausführlich informiert. Sein Untertitel lautet ''Nachrichtenblatt für die gebildeten Stände''. Es erscheint seit 1698, und zwar offenbar etwa wöchentlich. Gelegentlich gibt es Extra-Ausgaben.
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Fünf Ausgaben des Wiener Tagblattes sind bekannt:
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Fünf Ausgaben des ''Wiener Tagblattes'' sind bekannt:
:*Am 18. Juni 1704 wird erstmals über die angebliche Entführung des [[Erbprinz Rudi|Erbprinzen Rudi von Kraxelberg-Jodelfingen]] durch die [[Kuruzen]] berichtet, noch allerdings in etwas zweifelndem, wenn auch insinuierendem Ton. Dazu gibt es ein dramatisches Bild auf dem Titelblatt. (Heft [[9/78]])
:*Am 18. Juni 1704 wird erstmals über die angebliche Entführung des [[Erbprinz Rudi|Erbprinzen Rudi von Kraxelberg-Jodelfingen]] durch die [[Kuruzen]] berichtet, noch allerdings in etwas zweifelndem, wenn auch insinuierendem Ton. Dazu gibt es ein dramatisches Bild auf dem Titelblatt. (Heft [[9/78]])
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:*Einige Tage später erscheint ein schwülstiger Text über die vorgebliche Auffindung des Erbprinzen durch [[Leutnant Wurzinger]] (dessen Name jedoch zu Wurzelfinger verballhornt wird). Dazu gibt es einen Stich des [[Wiener Graben]]s, auf dem der Einzug des [[Pseudo-Erbprinz Rudi|Pseudo-Erbprinzen]] in die Stadt abgebildet ist. ([[9/78]])
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:*Einige Tage später erscheint ein schwülstiger Text über die vorgebliche Auffindung des Erbprinzen durch [[Leutnant Wurzinger]] (dessen Name jedoch zu ''Wurzelfinger'' verballhornt wird). Dazu gibt es einen Stich des [[Wiener Graben]]s, auf dem der Einzug des [[Pseudo-Erbprinz Rudi|Pseudo-Erbprinzen]] in die Stadt abgebildet ist. ([[9/78]])
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:*In einer weiteren Ausgabe vermutet das Wiener Tagblatt, dass der Erbprinz vor seiner Rettung durch Wurzinger in einem ausgetrockneten Ziehbrunnen in der Puszta geschmachtet habe. In Wahrheit befindet sich der echte Rudi natürlich weiterhin auf [[Schloss Wonningen]]. ([[10/78]])
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:*In einer weiteren Ausgabe vermutet das ''Privilegierte Tagblatt'', dass der Erbprinz vor seiner Rettung durch Wurzinger in einem ausgetrockneten Ziehbrunnen in der [[Puszta]] geschmachtet habe. In Wahrheit befindet sich der echte Rudi natürlich weiterhin auf [[Schloss Wonningen]]. ([[10/78]])
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:*In einer Extra-Ausgabe kann man über das Verschwinden des [[Regiment Kraxelberg-Jodelfingen|Regiments Kraxelberg-Jodelfingen]] lesen, wobei neben einer Abbildung des echten Erbprinzen Rudi eine [[Landkarte|Karte]] mit der näheren Umgebung Wiens und der Marschrichtung des Regiments zu finden ist. [[Ludas Matyi]], den die Extra-Ausgabe zusammen mit anderen [[Kuruzen]] für diese Untat verantwortlich macht, begibt sich daraufhin nach [[Ungarn]], um das Regiment zu suchen. ([[11/78]])
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:*In einer Extra-Ausgabe kann man über das Verschwinden des [[Regiment Kraxelberg-Jodelfingen|Regiments Kraxelberg-Jodelfingen]] lesen, wobei neben einer Abbildung des echten Erbprinzen Rudi eine [[Landkarte|Karte]] mit der näheren Umgebung Wiens und der Marschrichtung des Regiments zu finden ist (eingetragene Flüsse: [[Donau]] und [[March]]; eingetragene Orte: [[Wien]], [[Pressburg]], [[Hainburg]], [[Marchegg]], [[Angern]], [[Mistelbach]], [[Korneuburg]] und [[Groß-Enzersdorf]]). [[Ludas Matyi]], den die Extra-Ausgabe zusammen mit anderen [[Kuruzen]] für diese Untat verantwortlich macht, begibt sich daraufhin nach [[Ungarn]], um das Regiment zu suchen. ([[11/78]])
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:*Zu guter letzt wird das Wiener Tagblatt in einer Ausgabe ca. Frühjahr 1705 zitiert, worin für den "weit über die Grenzen unseres Landes hinaus berühmten Professor für praktische Medizin Johannes Wurstius" geworben wird. [[Hans Wurst]]s [[Bühnenambulatorium]] im [[Prater]] kann sich danach vor Patienten kaum mehr retten. ([[2/79]])
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:*Zu guter Letzt wird das ''Wiener Tagblatt'' in einer Ausgabe ca. [[Frühjahr]] 1705 zitiert, worin für den "weit über die Grenzen unseres Landes hinaus berühmten Professor für praktische Medizin Johannes Wurstius" geworben wird. [[Hans Wurst]]s [[Bühnenambulatorium]] im [[Prater]] kann sich danach vor Patienten kaum mehr retten. ([[2/79]])
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Außerdem kann man einen [[Wiener Zeitungskorrespondenten|Korrespondenten]] des Wiener Tagblattes beim [[Prozess gegen Califax]] im Kriegsgericht sehen. Er sitzt dort neben seinem Kollegen vom [[Donau-Kurier]] (Heft [[7/79]]).
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Außerdem kann man einen [[Wiener Zeitungskorrespondenten|Korrespondenten]] des ''Wiener Privilegierten Tagblattes'' beim [[Prozess gegen Califax]] im Kriegsgericht sehen. Er sitzt dort neben seinem Kollegen vom ''[[Donau-Kurier]]'' (Heft [[7/79]]).
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== Das ''Wiener Privilegierte Tagblatt'' wird in folgenden Mosaikheften gelesen ==
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[[9/78]], [[10/78]], [[11/78]], [[2/79]] (Zitat), [[7/79]] (erwähnt)
[[Kategorie:Anno 1704/05 (Schriftgut)]]
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[[Kategorie:Zeitung im Mosaik]]
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Aktuelle Version vom 15:57, 11. Jan. 2024

Ausgabe vom 18. Juni 1704
Extra-Ausgabe vom Herbst 1704

Das Wiener Privilegierte Tagblatt (auch kurz Privilegiertes Tagblatt oder Wiener Tagblatt genannt; nicht zu verwechseln jedoch mit dem einfachen Tagblatt) gehört zu den Wiener Zeitungen in der Österreich-Ungarn-Serie.

Über das Wiener Privilegierte Tagblatt wird der Mosaikleser verhältnismäßig ausführlich informiert. Sein Untertitel lautet Nachrichtenblatt für die gebildeten Stände. Es erscheint seit 1698, und zwar offenbar etwa wöchentlich. Gelegentlich gibt es Extra-Ausgaben.

Fünf Ausgaben des Wiener Tagblattes sind bekannt:

  • Am 18. Juni 1704 wird erstmals über die angebliche Entführung des Erbprinzen Rudi von Kraxelberg-Jodelfingen durch die Kuruzen berichtet, noch allerdings in etwas zweifelndem, wenn auch insinuierendem Ton. Dazu gibt es ein dramatisches Bild auf dem Titelblatt. (Heft 9/78)
  • Einige Tage später erscheint ein schwülstiger Text über die vorgebliche Auffindung des Erbprinzen durch Leutnant Wurzinger (dessen Name jedoch zu Wurzelfinger verballhornt wird). Dazu gibt es einen Stich des Wiener Grabens, auf dem der Einzug des Pseudo-Erbprinzen in die Stadt abgebildet ist. (9/78)
  • In einer weiteren Ausgabe vermutet das Privilegierte Tagblatt, dass der Erbprinz vor seiner Rettung durch Wurzinger in einem ausgetrockneten Ziehbrunnen in der Puszta geschmachtet habe. In Wahrheit befindet sich der echte Rudi natürlich weiterhin auf Schloss Wonningen. (10/78)
  • In einer Extra-Ausgabe kann man über das Verschwinden des Regiments Kraxelberg-Jodelfingen lesen, wobei neben einer Abbildung des echten Erbprinzen Rudi eine Karte mit der näheren Umgebung Wiens und der Marschrichtung des Regiments zu finden ist (eingetragene Flüsse: Donau und March; eingetragene Orte: Wien, Pressburg, Hainburg, Marchegg, Angern, Mistelbach, Korneuburg und Groß-Enzersdorf). Ludas Matyi, den die Extra-Ausgabe zusammen mit anderen Kuruzen für diese Untat verantwortlich macht, begibt sich daraufhin nach Ungarn, um das Regiment zu suchen. (11/78)
  • Zu guter Letzt wird das Wiener Tagblatt in einer Ausgabe ca. Frühjahr 1705 zitiert, worin für den "weit über die Grenzen unseres Landes hinaus berühmten Professor für praktische Medizin Johannes Wurstius" geworben wird. Hans Wursts Bühnenambulatorium im Prater kann sich danach vor Patienten kaum mehr retten. (2/79)

Außerdem kann man einen Korrespondenten des Wiener Privilegierten Tagblattes beim Prozess gegen Califax im Kriegsgericht sehen. Er sitzt dort neben seinem Kollegen vom Donau-Kurier (Heft 7/79).

[Bearbeiten] Das Wiener Privilegierte Tagblatt wird in folgenden Mosaikheften gelesen

9/78, 10/78, 11/78, 2/79 (Zitat), 7/79 (erwähnt)
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