Seufzerbrücke

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Die Seufzerbrücke wird in der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen erwähnt.

Inhaltsverzeichnis

Im Mosaik

Der Cavaliere Carlo di Carotti ist ein prominentes Mitglied des Elferrats von Venedig. Anno 1284 versucht der Rat verzweifelt, ein Motto für den diesjährigen Karneval zu finden. Nach einigen wenig berauschenden Vorschlägen präsentiert der Cavaliere seine Idee: Die lachende Seufzerbrücke. Daraufhin dreht der Elferrat vor Verzweiflung fast durch, denn dieser Vorschlag sei schlichtweg das Allerletzte. Man einigt sich schließlich mit 10:1 Stimmen für den Vorschlag der Digedags - Eine Nacht bei deutschen Rittern. Nur der Cavaliere ist dagegen und findet, dass seine "lachende Seufzerbrücke" doch besser gewesen sei.

Vorbild

Die so genannte Seufzerbrücke - italienisch Ponte dei sospiri - bildet die Verbindung zwischen dem venezianischen Dogenpalast und dem Staatsgefängnis. Ursprünglich gab es für Staatsgefangene die berüchtigten "Bleikammern" unter dem Dach sowie Zellen im feuchten Keller des Dogenpalastes. Wegen des gestiegenen Platzbedarfs wurde um 1600 neben dem Dogenpalast ein neues Gefängnis errichtet. Dieses wurde bis 1603 mit dem Palast durch eine von Antonio Contin entworfene Brücke verbunden, über welche die Gefangenen einerseits in den Zellentrakt, andererseits aus den Zellen zum Verhör in den Palast gebracht werden konnten. Die Brücke war dabei sogar mit einer inneren Trennmauer versehen, so dass sich die Gefangenen untereinander nicht begegnen konnten. Ihren populären Namen erhielt die Brücke allerdings erst rund 200 Jahre später und soll eine Bezugnahme auf die "letzten Seufzer" der Gefangenen sein.

Die Erwähnung der Brücke in der Runkel-Serie ist also ein echter Anachronismus, denn damals war an das Bauwerk noch nicht zu denken.

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Erwähnt in folgenden Mosaikheften

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