Bearbeiten von Orient-Serie

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Die '''Orient-Serie''' ist die siebte und damit letzte [[hauptserie (Digedags)|Hauptserie]] des [[Mosaik von Hannes Hegen]]. Sie erschien von Juli 1974 bis Juni 1975.
Die '''Orient-Serie''' ist die siebte und damit letzte [[hauptserie (Digedags)|Hauptserie]] des [[Mosaik von Hannes Hegen]]. Sie erschien von Juli 1974 bis Juni 1975.
[[Bild: Orient-Serie2.jpg|left]]
[[Bild: Orient-Serie2.jpg|left]]
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Die [[Digedags]] erleben darin Abenteuer im [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]], zunächst in der Hauptstadt [[Istanbul]], später im [[Mittelmeer]] und im abtrünnigen [[Ägypten]]. Der [[Hauptgegner]] ist dabei der böse [[Schatzmeister Mustafa al Mansur]]; einen [[Hauptbegleiter]] gibt es nicht (wenn man das Dromedar [[Habakuk]] außen vor lässt). Der rote Faden, der sich durch die Serie zieht, ist die Befreiung der [[schöne Fatima|schönen Fatima]], zuerst aus den Klauen des Schatzmeisters, später aus denen anderer Schurken.
== Handlung ==
== Handlung ==
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Im Jahr 1835 ist das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] nur noch ein Schatten seiner selbst: An allen Ecken und Enden des Reiches gären Freiheitsbewegungen, und in den Staatskassen von [[Sultan Mahmud der Zweite|Sultan Mahmud II.]] herrscht Ebbe. Bei einem Inkognito-Rundgang durch [[Istanbul]] macht der Sultan eine erstaunliche Entdeckung: Sein eigener Schatzmeister hat sämtliche Steuereinnahmen veruntreut und schwelgt im Luxus. Unverzüglich wird der Schatzmeister abgesetzt und ins [[Schloss der sieben Türme|Gefängnis]] verbracht. Am Rande der Aufregung kann die Sklavin des Schatzmeisters, die schöne Beduinenprinzessin Fatima, mit Hilfe der Digedags vor ihrem Peiniger fliehen.
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Im Jahr 1835 ist das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] nur noch ein Schatten seiner selbst: An allen Ecken und Enden des Reiches gären Freiheitsbewegungen, und in den Staatskassen von [[Sultan Mahmud der Zweite|Sultan Mahmud II.]] herrscht Ebbe. Bei einem Inkognito-Rundgang durch Istanbul macht der Sultan eine erstaunliche Entdeckung: Sein eigener Schatzmeister hat sämtliche Steuereinnahmen veruntreut und schwelgt im Luxus. Unverzüglich wird der Schatzmeister abgesetzt und ins [[Schloss der sieben Türme|Gefängnis]] verbracht. Am Rande der Aufregung kann die Sklavin des Schatzmeisters, die schöne Beduinenprinzessin Fatima, mit Hilfe der Digedags vor ihrem Peiniger fliehen.
Nun sucht der Sultan nach einer Methode, die Stimmung im Volk zu heben. Nach mehreren Fehlschlägen startet er einen Wettbewerb, um einen echten [[fliegender Teppich|fliegenden Teppich]] zu finden. Diesen Wettbewerb gewinnen die Digedags mit der von ihnen erfundenen [[Teppichwurst]]. Den Sultan begeistert diese so sehr, dass er für seinen ganzen Hofstaat eine [[Teppichflotte]] bauen lässt – doch die Flotte stürzt ab und die Digedags werden ebenfalls ins Gefängnis abgeführt.
Nun sucht der Sultan nach einer Methode, die Stimmung im Volk zu heben. Nach mehreren Fehlschlägen startet er einen Wettbewerb, um einen echten [[fliegender Teppich|fliegenden Teppich]] zu finden. Diesen Wettbewerb gewinnen die Digedags mit der von ihnen erfundenen [[Teppichwurst]]. Den Sultan begeistert diese so sehr, dass er für seinen ganzen Hofstaat eine [[Teppichflotte]] bauen lässt – doch die Flotte stürzt ab und die Digedags werden ebenfalls ins Gefängnis abgeführt.
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Ihr Zellennachbar, der Schatzmeister, kann durch Zufall entfliehen und nimmt die Verfolgung der schönen Fatima auf. Hierfür verbündet er sich mit einem gefürchteten, auf Sklavenhandel spezialisierten Piraten, den [[Schwarzer Zurga|Schwarzen Zurga]]. Die wieder freigelassenen Digedags nehmen die Verfolgung auf, und schließlich gelingt es ihnen auf der griechischen Insel [[Sporadia]], wo Zurga seinen Schlupfwinkel hat, mit Hilfe der Inselbewohner die Gefangenen zu befreien, die Bösewichter festzusetzen und die Insel vom Sultan freizukaufen. Anschließend bringen sie Fatima in ihre [[Ägypten|ägyptische]] Heimat, wo sie noch eine Weile die Gastfreundschaft ihres Stammes genießen und schließlich ins [[Land der Märchen und Träume]] entschwinden.
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Ihr Zellennachbar, der Schatzmeister, kann durch Zufall entfliehen und nimmt die Verfolgung der schönen Fatima auf. Hierfür verbündet er sich mit einem gefürchteten, auf Sklavenhandel spezialisierten Piraten, den [[Schwarzer Zurga|Schwarzen Zurga]]. Die wieder freigelassenen Digedags nehmen die Verfolgung auf, und schließlich gelingt es ihnen auf der griechischen Insel [[Sporadia]], wo Zurga seinen Schlupfwinkel hat mit Hilfe der Inselbewohner die Gefangenen zu befreien, die Bösewichter festzusetzen und die Insel vom Sultan freizukaufen. Anschließend bringen sie Fatima in ihre [[Ägypten|ägyptische]] Heimat, wo sie noch eine Weile die Gastfreundschaft ihres Stammes genießen und schließlich ins [[Land der Märchen und Träume]] entschwinden.
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== Begleiter ==
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== Hintergrund ==
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Der [[Hauptgegner]] ist dabei der böse [[Schatzmeister Mustafa al Mansur]]; einen [[Hauptbegleiter]] gibt es nicht (wenn man das Dromedar [[Habakuk]] außen vor lässt). Allerdings haben die Digedags in dieser Serie eine große Vielzahl an Freunden und Helfern. Von denen bleiben der [[Töpfer Sadi]] und [[Ambroise Freluquet]] vielleicht am ehesten im Gedächtnis des Lesers.
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== Zeitraum der Handlung ==
 
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Die Geschichte spielt im Jahr 1835. Die Jahreszahl sorgt für Unstimmigkeiten in der ohnehin sehr schwierig nachzuvollziehenden [[Zeittafel der Digedags|Chronologie]], da Dig und Dag zeitgleich ihre Abenteuer mit [[Mijnheer Adrian van Pepperkorn]] in [[Rotterdam]] erleben - zur Zeit während ihrer Trennung von Digedag.
 
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== Redaktioneller Hintergrund ==
 
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=== Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu anderen Abenteuern der Digedags ===
 
Auffällig an der Orient-Serie ist, dass anscheinend von Anfang an weit weniger als bei den vorangegangenen Serien auf historische Genauigkeit geachtet und offenbar bewusst eher eine orientalische Fantasiewelt gezeichnet wurde. So wird zwar angesprochen, dass Mahmud II. im Jahr 1826, also neun Jahre vor der Hefthandlung, die [[Janitscharen]] aufgelöst hat; verschwiegen wird jedoch, dass er bei dieser Gelegenheit auch die Kleidung modernisierte, Pluderhosen und Turbane abschaffte und Kleidung nach europäischem Vorbild sowie den Fes als Kopfbedeckung für das Militär, später auch für zivile Beamte und Höflinge verpflichtend einführte. Im Mosaik laufen alle [[Berater des Sultans]] (und auch der Sultan selbst) in wallenden orientalischen Gewändern und mit Turbanen in jeder nur denkbaren Farbe und Größe herum.
Auffällig an der Orient-Serie ist, dass anscheinend von Anfang an weit weniger als bei den vorangegangenen Serien auf historische Genauigkeit geachtet und offenbar bewusst eher eine orientalische Fantasiewelt gezeichnet wurde. So wird zwar angesprochen, dass Mahmud II. im Jahr 1826, also neun Jahre vor der Hefthandlung, die [[Janitscharen]] aufgelöst hat; verschwiegen wird jedoch, dass er bei dieser Gelegenheit auch die Kleidung modernisierte, Pluderhosen und Turbane abschaffte und Kleidung nach europäischem Vorbild sowie den Fes als Kopfbedeckung für das Militär, später auch für zivile Beamte und Höflinge verpflichtend einführte. Im Mosaik laufen alle [[Berater des Sultans]] (und auch der Sultan selbst) in wallenden orientalischen Gewändern und mit Turbanen in jeder nur denkbaren Farbe und Größe herum.
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Weiterhin auffällig sind die recht häufigen Bezüge zu früheren Abenteuern der Digedags, besonders zur [[Orient-Südsee-Serie|Orient-Südsee-]] und [[Römer-Serie|Römer-]], teilweise auch zur Runkel-Serie. So wurde etwa das alte Märchenmotiv des in Bettlerkleidung sein Volk erkundenden Herrschers, das bereits in Heft [[19]] in Gestalt von [[Cäsar Celsius]] Eingang in die Mosaikhandlung gefunden hatte, in den Heften [[Das Kaffeehaus zur süßen Ruhe|212]]/[[Der ungetreue Schatzmeister|213]] erneut aufgegriffen – einschließlich der Erkennbarkeit des Herrschers durch seinen wertvollen Siegelring. Auch andere erzählerische Motive lassen Rückgriffe auf frühere Serien erkennen, wie zum Beispiel die Geschichte um die Fischer von [[Sporadia]], die deutliche Parallelen zur Geschichte der Fischer von [[Malta]] und auch zu denen der Insel [[Pordoselene]] aufweist.
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Weiterhin auffällig sind die recht häufigen Bezüge zu früheren Abenteuern der Digedags, besonders zur [[Orient-Südsee-Serie|Orient-Südsee-]] und [[Römer-Serie|Römer-]], teilweise auch zur Runkel-Serie. So wurde etwa das alte Märchenmotiv des in Bettlerkleidung sein Volk erkundenden Herrschers, das bereits in Heft [[19]] in Gestalt von [[Cäsar Celsius]] Eingang in die Mosaikhandlung gefunden hatte, in den Heften [[Das Kaffeehaus zur süßen Ruhe|212]]/[[Der ungetreue Schatzmeister|213]] erneut aufgegriffen – einschließlich der Erkennbarkeit des Herrschers durch seinen wertvollen Siegelring.
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Die ersten Hefte der Orientserie sind geprägt von einer, im Vergleich zur Amerika-Serie, eher dünnen Handlung. Im Gegensatz zu den Vorserien haben die Digedags auch keine erkennbare Arbeit, sondern leben geradezu in den Tag hinein und lassen sich von den Ereignissen treiben - wie im Urlaub. Es wimmelt von schönen Frauen, meist Haremsdamen, und es gibt einige Einblicke in Frauengemächer mit leichtbekleideten Schönheiten. Ebenso ein Merkmal der frühen Digedags. Mehrfach gibt es längere, wenig zielführend Dialoge, z.B. des Sultans mit seinen Ratgebern, bei denen mit Redewendungen versucht wird einen lässige Situationskomik aufzubauen, ähnlich dem Flibustier-Kapitel. Möglicherweise hat Hegen hier nochmal versucht seine Vorstellungen von Humor umzusetzen, da es den schelmischen ersten Digedag-Heften ähnelt. Vielleicht war es aber auch eine Hommage an sich selbst, weil er ahnte, dass es mit den Digedags zu Ende geht.
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Eine gestalterische Neuerung zu Beginn der Serie ist die Rückkehr der Sprech"blasen" in Form der eckigen Kästchen, die es anschließend auch bei den [[Abrafaxe]]n bis Ende [[1988]] gab. Dadurch änderte sich gleichzeitig der Erzählduktus; er wurde weniger prosaisch.
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=== Geplante Weiterführung ===
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== Geplante Weiterführung ==
Im November 1973, also vermutlich ungefähr zu der Zeit, als die ersten Arbeiten an der Serie begannen, hatte Hegen seinen Vertrag mit dem [[Verlag Junge Welt]] zum 1. Juli 1975 gekündigt, offensichtlich mit der Absicht, durch einen neuen Vertrag sein Mosaik nach Heft 223 nur noch alle zwei Monate erscheinen zu lassen<ref>Mark Lehmstedt: ''Die geheime Geschichte der Digedags'', Leipzig ²2010, S. 296.</ref> Es ist offen, ab welchem Zeitpunkt feststand, dass die Serie nur zwölf Hefte umfassen würde und dass mit ihr zugleich das Ende der Ära von [[Hannes Hegen]] und den Digedags gekommen war. [[Mark Lehmstedt]] liest in ''[[Die geheime Geschichte der Digedags]]'' den größten Teil der Serie als Exposition zu einem "großen 'Bildroman'" ähnlich der [[Runkel-Serie|Runkel-]] oder [[Amerika-Serie]], die erst auf den letzten Seiten von Heft 223 zu einem plötzlichen, in dieser Form ungeplanten Ende gebracht werden musste.<ref>Mark Lehmstedt: ''Die geheime Geschichte der Digedags'', Leipzig ²2010, S. 306.</ref> Der Entschluss, die Serie abzubrechen, sei demnach etwa im November 1974 gefallen.<ref>Mark Lehmstedt: ''Die geheime Geschichte der Digedags'', Leipzig ²2010, S. 309.</ref>
Im November 1973, also vermutlich ungefähr zu der Zeit, als die ersten Arbeiten an der Serie begannen, hatte Hegen seinen Vertrag mit dem [[Verlag Junge Welt]] zum 1. Juli 1975 gekündigt, offensichtlich mit der Absicht, durch einen neuen Vertrag sein Mosaik nach Heft 223 nur noch alle zwei Monate erscheinen zu lassen<ref>Mark Lehmstedt: ''Die geheime Geschichte der Digedags'', Leipzig ²2010, S. 296.</ref> Es ist offen, ab welchem Zeitpunkt feststand, dass die Serie nur zwölf Hefte umfassen würde und dass mit ihr zugleich das Ende der Ära von [[Hannes Hegen]] und den Digedags gekommen war. [[Mark Lehmstedt]] liest in ''[[Die geheime Geschichte der Digedags]]'' den größten Teil der Serie als Exposition zu einem "großen 'Bildroman'" ähnlich der [[Runkel-Serie|Runkel-]] oder [[Amerika-Serie]], die erst auf den letzten Seiten von Heft 223 zu einem plötzlichen, in dieser Form ungeplanten Ende gebracht werden musste.<ref>Mark Lehmstedt: ''Die geheime Geschichte der Digedags'', Leipzig ²2010, S. 306.</ref> Der Entschluss, die Serie abzubrechen, sei demnach etwa im November 1974 gefallen.<ref>Mark Lehmstedt: ''Die geheime Geschichte der Digedags'', Leipzig ²2010, S. 309.</ref>

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