Bearbeiten von Johanna

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche
Du bearbeitest diese Seite unangemeldet. Wenn du speicherst, wird deine aktuelle IP-Adresse in der Versionsgeschichte aufgezeichnet und ist damit unwiderruflich öffentlich einsehbar.
Um die Änderung rückgängig zu machen, bitte die Bearbeitung in der Vergleichsansicht kontrollieren und dann auf „Seite speichern“ klicken.
Aktuelle Version Dein Text
Zeile 1: Zeile 1:
-
{{Dieser Artikel|befasst sich mit Johanna, der [[Hauptbegleiter]]in der [[Abrafaxe]] in der [[Johanna-Serie]]. Für weitere Verwendungen des Namens siehe [[Johanna (Name)]].}}
+
{{Dieser Artikel|befasst sich mit Johanna, der [[Hauptbegleiter]]in der [[Abrafaxe]] in der [[Johanna-Serie]]. Für weitere Verwendungen des Namens siehe [[Johanna (Begriffsklärung)]].}}
-
[[bild:Johanna.jpg|right|frame|Die Magd Johanna]]
+
[[bild:Johanna.jpg|left|frame|Die Magd Johanna]]
-
'''Johanna''' (geborene '''Gertrud''' [[Familie von Hirschenthal|von Hirschenthal]]) ist die [[Hauptbegleiter]]in der [[Abrafaxe]] in der nach ihr benannten [[Johanna-Serie]]. Sie wurde von [[Jens Fischer]] gestaltet und von ihm und [[Niels Bülow]] gezeichnet.
+
'''Johanna''' (eine geborene [[Familie von Hirschenthal|von Hirschenthal]]) ist die [[Hauptbegleiter]]in der [[Abrafaxe]] in der nach ihr benannten [[Johanna-Serie]]. Sie wurde von [[Jens Fischer]] gestaltet und von ihm und [[Niels Bülow]] gezeichnet.
== Johannas Herkunft ==
== Johannas Herkunft ==
Zeile 9: Zeile 9:
Um Johannas Familiengeschichte ranken sich unterschiedliche Legenden. Von einer weiß ein [[alter Trinker im Tanzenden Eber]] zu berichten: Demnach starb Johannas gesamte Familie kurz nach ihrer Geburt am [[Antoniusfeuer]]. Von einer [[Magd der Hirschenthaler|Magd]] wurde Johanna daraufhin zu ihrem einzigen Verwandten gebracht, ihrem Onkel, dem Grafen [[Arnulf von Wolfenstein]]. Dieser machtbesessene Mensch hatte es aber nur auf ihr Erbe abgesehen. Er ließ sie deswegen von dem Trinker, der diese Version über Johannas Familiengeschichte zum Besten gibt, in einen nahen Wald bringen, damit er sie dort umbrächte. Jedoch peinigten diesen Skrupel, das wehrlose Kind einfach zu ermorden. Nach ein, zwei (oder mehr) stärkenden und stimulierenden Schlucken aus seinem Flachmann erschien ihm ein [[heiliger Hirsch]] (das Wappentier ihrer Familie). Er folgte dem Tier, welches ihm den Weg zum [[Kloster St. Marien]] wies. Dort legte er Johanna an der Pforte ab.  
Um Johannas Familiengeschichte ranken sich unterschiedliche Legenden. Von einer weiß ein [[alter Trinker im Tanzenden Eber]] zu berichten: Demnach starb Johannas gesamte Familie kurz nach ihrer Geburt am [[Antoniusfeuer]]. Von einer [[Magd der Hirschenthaler|Magd]] wurde Johanna daraufhin zu ihrem einzigen Verwandten gebracht, ihrem Onkel, dem Grafen [[Arnulf von Wolfenstein]]. Dieser machtbesessene Mensch hatte es aber nur auf ihr Erbe abgesehen. Er ließ sie deswegen von dem Trinker, der diese Version über Johannas Familiengeschichte zum Besten gibt, in einen nahen Wald bringen, damit er sie dort umbrächte. Jedoch peinigten diesen Skrupel, das wehrlose Kind einfach zu ermorden. Nach ein, zwei (oder mehr) stärkenden und stimulierenden Schlucken aus seinem Flachmann erschien ihm ein [[heiliger Hirsch]] (das Wappentier ihrer Familie). Er folgte dem Tier, welches ihm den Weg zum [[Kloster St. Marien]] wies. Dort legte er Johanna an der Pforte ab.  
-
Eine [[Legende des Grafen von Wolfenstein|andere Geschichte]] erzählt der [[Köhler im finsteren Wald]]. Dieser weiß zu berichten, dass Graf Arnulf von Wolfenstein einst um die Hand [[Emma von Hirschenthal|Emmas]], Johannas liebreizender Schwester, anhielt, von dieser jedoch abgewiesen wurde, da sie bereits mit [[Fennrich von Rabenhorst]] [[verlobt]] war. Daraufhin verwandelte sich Arnulf in einen Werwolf und meuchelte die ganze Familie Hirschenthal, ausgenommen der kleinen Johanna. Die Magd, die das Mädchen am nächsten Morgen fand, übergab es nichtsahnend dem einzigen noch lebenden Verwandten, eben Graf Arnulf. Als sich dieser erneut in einen Werwolf verwandeln wollte, um Johanna den Garaus zu machen, erschien der heilige Hirsch, rettete das Kind und trug es davon. Das Land der Hirschenthals fiel an Graf Wolfenstein, der seitdem der reichste und mächtigste Mann der Gegend sei.
+
Eine [[Legende des Grafen von Wolfenstein|andere Geschichte]] erzählt der [[Köhler im finsteren Wald]]. Dieser weiß zu berichten, dass Graf Arnulf von Wolfenstein einst um die Hand [[Emma von Hirschenthal|Emmas]], Johannas liebreizender Schwester, anhielt, von dieser jedoch abgewiesen wurde, da sie bereits mit [[Fennrich von Rabenhorst]] verlobt war. Daraufhin verwandelte sich Arnulf in einen Werwolf und meuchelte die ganze Familie Hirschenthal, ausgenommen der kleinen Johanna. Die Magd, die das Mädchen am nächsten Morgen fand, übergab es nichtsahnend dem einzigen noch lebenden Verwandten, eben Graf Arnulf. Als sich dieser erneut in einen Werwolf verwandeln wollte, um Johanna den Garaus zu machen, erschien der heilige Hirsch, rettete das Kind und trug es davon. Das Land der Hirschenthals fiel an Graf Wolfenstein, der seitdem der reichste und mächtigste Mann der Gegend sei.
== Johannas Reise mit den Abrafaxen ==
== Johannas Reise mit den Abrafaxen ==
Zeile 25: Zeile 25:
Mit gehöriger Verspätung treffen die beiden, sehr zu Johannas Entzücken, genau am Markttag in Halberstadt ein - und kommen gerade rechtzeitig, Abrax und Califax am [[Pranger]] vorzufinden. Während eines Tumultes versuchen Brabax und Johanna sogleich, ihre beiden Gefährten zu befreien. Jedoch ist es der Aufmerksamkeit eines anwesenden [[eiliger Schmied|Schmiedes]] zu verdanken, dass sich kurz darauf nun alle vier Gefährten im [[Turm von Halberstadt|Kerker]] wiederfinden. Dort erfahren sie vom [[Obermetzger]], dass sich Magister Claudius schon seit einiger Zeit in [[Magdeburg]] aufhält. Als die Delinquenten Abrax, Brabax, Califax und Johanna am nächsten Tag wieder am Pranger stehen, um vom aufgebrachten Volke mit faulem Obst beworfen zu werden, treffen Fennrich von Rabenhorst und Arnulf von Wolfenstein in Halberstadt ein. Letzterer besticht sogleich den [[Bestechlicher Prangerwächter in Halberstadt|Prangerwächter]], ihm Johanna zu verkaufen. Natürlich führt der Wolfensteiner nichts Gutes im Schilde. Noch immer will er sich Johannas entledigen, um sich das Erbe derer von Hischenthal zu sichern. Letzteres möchte auch Fennrich, allerdings nicht durch [[bild:Beimköhler.jpg|right|frame|Califax und Johanna pflegen den kranken Köhler]]Johannas Tod, sondern durch eine Heirat mit dieser. Es kommt also zum Zweikampf zwischen Fennrich und Arnulf, in dessen Verlauf die Abrafaxe und Johanna die Flucht ergreifen können. Vor den Toren der Stadt finden sie schließlich noch ein [[Fennrichs Schindmähre|herrenloses Pferd]], auf dessen Rücken sie sich nun auf den Weg nach Magdeburg machen.
Mit gehöriger Verspätung treffen die beiden, sehr zu Johannas Entzücken, genau am Markttag in Halberstadt ein - und kommen gerade rechtzeitig, Abrax und Califax am [[Pranger]] vorzufinden. Während eines Tumultes versuchen Brabax und Johanna sogleich, ihre beiden Gefährten zu befreien. Jedoch ist es der Aufmerksamkeit eines anwesenden [[eiliger Schmied|Schmiedes]] zu verdanken, dass sich kurz darauf nun alle vier Gefährten im [[Turm von Halberstadt|Kerker]] wiederfinden. Dort erfahren sie vom [[Obermetzger]], dass sich Magister Claudius schon seit einiger Zeit in [[Magdeburg]] aufhält. Als die Delinquenten Abrax, Brabax, Califax und Johanna am nächsten Tag wieder am Pranger stehen, um vom aufgebrachten Volke mit faulem Obst beworfen zu werden, treffen Fennrich von Rabenhorst und Arnulf von Wolfenstein in Halberstadt ein. Letzterer besticht sogleich den [[Bestechlicher Prangerwächter in Halberstadt|Prangerwächter]], ihm Johanna zu verkaufen. Natürlich führt der Wolfensteiner nichts Gutes im Schilde. Noch immer will er sich Johannas entledigen, um sich das Erbe derer von Hischenthal zu sichern. Letzteres möchte auch Fennrich, allerdings nicht durch [[bild:Beimköhler.jpg|right|frame|Califax und Johanna pflegen den kranken Köhler]]Johannas Tod, sondern durch eine Heirat mit dieser. Es kommt also zum Zweikampf zwischen Fennrich und Arnulf, in dessen Verlauf die Abrafaxe und Johanna die Flucht ergreifen können. Vor den Toren der Stadt finden sie schließlich noch ein [[Fennrichs Schindmähre|herrenloses Pferd]], auf dessen Rücken sie sich nun auf den Weg nach Magdeburg machen.
-
Um sich den Verfolgern zu entziehen, wählen sie einen Weg abseits der Straße durch einen [[finsterer Wald|finsteren Wald]]. Dort stürzt Johanna in eine [[Fallgrube im finsteren Wald|Fallgrube]], kann sich jedoch gerade noch an einigen Wurzeln festhalten. [[Köhlerjunge Veit|Veit]], der Sohn eines [[Köhler im finsteren Wald|Köhlers]], kommt den Abrafaxen bei der Rettung Johannas zu Hilfe. Man begleitet ihn zu seinem Vater, der krank darnieder liegt, während sein Meiler abzubrennen droht. Während Abrax, Brabax und Veit die Holzkohle retten, kümmern sich Johanna und Califax um den kranken Köhler, der bald wieder auf die Beine kommt. Von ihm hört Johanna kurz darauf die Legende um die Familie Hirschenthal, ohne jedoch zu ahnen, dass es ihre eigene Familiengeschichte ist.
+
Um sich den Verfolgern zu entziehen, wählen sie einen Weg abseits der Straße durch einen [[finsterer Wald|finsteren Wald]]. Dort stürzt Johanna in eine [[Fallgrube im finsteren Wald|Fallgrube]], kann sich jedoch gerade noch an einigen Wurzeln festhalten. [[Veit]], der Sohn eines [[Köhler im finsteren Wald|Köhlers]], kommt den Abrafaxen bei der Rettung Johannas zu Hilfe. Man begleitet ihn zu seinem Vater, der krank darnieder liegt, während sein Meiler abzubrennen droht. Während Abrax, Brabax und Veit die Holzkohle retten, kümmern sich Johanna und Califax um den kranken Köhler, der bald wieder auf die Beine kommt. Von ihm hört Johanna kurz darauf die Legende um die Familie Hirschenthal, ohne jedoch zu ahnen, dass es ihre eigene Familiengeschichte ist.
Nachdem die Kohle zwei Tage später fertig ist, beschließen die Abrafaxe und Johanna, den Köhler und seine beiden Söhne, Veit und [[Tilmann]], nach Magdeburg zu begleiten.
Nachdem die Kohle zwei Tage später fertig ist, beschließen die Abrafaxe und Johanna, den Köhler und seine beiden Söhne, Veit und [[Tilmann]], nach Magdeburg zu begleiten.
Zeile 33: Zeile 33:
Als die Reisegesellschafft das Stadttor von Magdeburg erreicht, begegnet sie dem Wolfensteiner, der in einer dringenden Angelegenheit zurück nach Einsiedel muss. Johanna kann sich gerade noch unter einigen Säcken Holzkohle verstecken, als der Wolfensteiner Tilmann wiedererkennt und auf den Wagen zukommt. Natürlich leugnet Tilmann, Johanna gesehen zu haben. Graf Arnulf verspricht ihm daraufhin eine hohe Belohnung, wenn er Johanna finden und bei ihm abliefern würde. Dann reitet der Graf weiter.
Als die Reisegesellschafft das Stadttor von Magdeburg erreicht, begegnet sie dem Wolfensteiner, der in einer dringenden Angelegenheit zurück nach Einsiedel muss. Johanna kann sich gerade noch unter einigen Säcken Holzkohle verstecken, als der Wolfensteiner Tilmann wiedererkennt und auf den Wagen zukommt. Natürlich leugnet Tilmann, Johanna gesehen zu haben. Graf Arnulf verspricht ihm daraufhin eine hohe Belohnung, wenn er Johanna finden und bei ihm abliefern würde. Dann reitet der Graf weiter.
-
Nachdem man das Stadttor passiert hat, gehen die Köhler ihrer Wege, während sich die Abrafaxe und Johanna aufteilen, um nach dem Magister Claudius zu suchen. Johanna begleitet Abrax, und schon bald erfahren sie von zwei [[Magdeburger Kinder]]n, dass sich der bekannte [[Alchimist]] zur Zeit im [[Magdeburger Rathaus|Rathaus]] befinde. Dort treffen sie auf Brabax und werden Zeugen, wie Califax von der [[Magdeburger Stadtwache 1270|Magdeburger Stadtwache]] wegen [[Zechprellerei]] abgeführt wird. Am Nachmittag  wohnt man gemeinsam der [[Magdeburger Prozesse|Gerichtsverhandlung]] bei, bei der Califax zum Aufenthalt im [[Schuldturm von Magdeburg|Schuldturm]] verurteilt wird. Auch den Magister Claudius findet man, doch gibt dieser nach einigem Hin und Her zu, das Geheimnis um den Stein der Weisen nicht zu kennen, denn [[Albertus Magnus]] habe es ihm seinerzeit nicht verraten wollen. Johanna ist verzweifelt. Zu allem Unglück läuft ihr nun auch noch Fennrich über den Weg und will sich ihrer bemächtigen. Zum Glück gelingt ihr sogleich die Flucht. Johanna findet Schutz im [[Eselskarren des Bänkelsängers|Eselskarren]] des [[Bänkelsänger Lothar|Bänkelsängers]], den sie schon vor Halberstadt kennengelernt hat. Als nach einiger Zeit auch die Abrafaxe dazu stoßen, können Johanna und ihre drei Freunde unerkannt aus Magdeburg fliehen. Höchste Zeit, denn Johanna hat einen neuen Gegner: [[Thilo Weßken]], der Schultheiß von Magdeburg, wurde von seinem alten Freund Fennrich in den Plan eingeweiht, sich das Erbe der Hirschenthals zu ergaunern. Weßken unterstützt Fennrich finanziell und erhofft sich im Gegenzug einen Anteil am Erbe.
+
Nachdem man das Stadttor passiert hat, gehen die Köhler ihrer Wege, während sich die Abrafaxe und Johanna aufteilen, um nach dem Magister Claudius zu suchen. Johanna begleitet Abrax, und schon bald erfahren sie von zwei [[Magdeburger Kinder]]n, dass sich der bekannte [[Alchemie|Alchimist]] zur Zeit im [[Magdeburger Rathaus|Rathaus]] befinde. Dort treffen sie auf Brabax und werden Zeugen, wie Califax von der [[Magdeburger Stadtwache 1270|Magdeburger Stadtwache]] wegen [[Zechprellerei]] abgeführt wird. Am Nachmittag  wohnt man gemeinsam der [[Magdeburger Prozesse|Gerichtsverhandlung]] bei, bei der Califax zum Aufenthalt im [[Schuldturm]] verurteilt wird. Auch den Magister Claudius findet man, doch gibt dieser nach einigem Hin und Her zu, das Geheimnis um den Stein der Weisen nicht zu kennen, denn [[Albertus Magnus]] habe es ihm seinerzeit nicht verraten wollen. Johanna ist verzweifelt. Zu allem Unglück läuft ihr nun auch noch Fennrich über den Weg und will sich ihrer bemächtigen. Zum Glück gelingt ihr sogleich die Flucht. Johanna findet Schutz im [[Eselskarren des Bänkelsängers|Eselskarren]] des [[Bänkelsänger]]s, den sie schon vor Halberstadt kennengelernt hat. Als nach einiger Zeit auch die Abrafaxe dazu stoßen, können Johanna und ihre drei Freunde unerkannt aus Magdeburg fliehen. Höchste Zeit, denn Johanna hat einen neuen Gegner: [[Thilo Weßken]], der Schultheiß von Magdeburg, wurde von seinem alten Freund Fennrich in den Plan eingeweiht, sich das Erbe der Hirschenthals zu ergaunern. Weßken unterstützt Fennrich finanziell und erhofft sich im Gegenzug einen Anteil am Erbe.
=== Waldenfeld ===
=== Waldenfeld ===
-
[[Bild:Immuehlteich.jpg|framed|left|Ein Bad mit Folgen...]]
+
[[Bild:Immühlteich.jpg|framed|left|Ein Bad mit Folgen...]]
Nachdem man glücklich den Häschern des Schultheiß' entkommen ist, macht sich die Reisegesellschaft auf den langen Weg nach [[Regensburg]], um dort von Albertus Magnus das Geheimnis um den Stein der Weisen zu erfahren. Nach vielen Wochen erreichen Johanna und ihre Begleiter ein kleines Dorf namens [[Waldenfeld]]. Die Bewohner dieses Ortes sind zutiefst betrübt, wurden sie doch von ihrem [[Freiherr von Waldenfeld|Freiherrn]] betrogen: Erst mussten sie für ihn einen [[Waldenfelder Burggraben|Graben]] für seine [[Burg Waldenfeld|Burg]] buddeln, und dann sorgte der schurkige Freiherr auch noch dafür, dass die Bauern [[Bild:Wassergeist.jpg|framed|right|Johannas Performance als Wassergeist]]ihres [[Mühlbach von Waldenfeld|Mühlbaches]] verlustig gingen, da dieser nun in den Burggraben umgeleitet wurde und seitdem die [[Mühle des Freiherrn von Waldenfeld|neu gebaute Mühle des Freiherrn]] antreibt. Die Waldenfelder sind nun gezwungen, ihr Korn in der neuen Mühle mahlen zu lassen. Erst durch einen [[Waldenfelder Plan|kühnen Plan]] von Brabax gelingt es nach allerlei Gefahren, den Bauern zu ihrem Recht zu verhelfen. Johanna kommt bei diesem Plan eine Schlüsselrolle zu: Tief in der Nacht steigt sie [[nackig]] in den eiskalten [[Mühlteich von Waldenfeld|Mühlteich]] und jagt als vermeintlicher Wassergeist dem Wächter [[Gerhard und seine beiden Kollegen|Gerhard und seinen beiden Kollegen]], die vom Freiherrn zur Bewachung der Mühle abgestellt wurden, einen solchen Schrecken ein, dass sich diese schleunigst von dannen machen, woraufhin die Waldenfelder ihre eigenen Kornsäcke aus der Mühle "stehlen" können. Brabax' Plan, den Burggraben derart aufweichen zu lassen, dass der Damm bricht und die Mühle fortspült, verzögert sich unglücklicherweise ein wenig. Zu allem Überfluss wird er auch noch vom [[Kaplan von Waldenfeld]], einem Spießgesellen des Freiherrn, gefangen.
Nachdem man glücklich den Häschern des Schultheiß' entkommen ist, macht sich die Reisegesellschaft auf den langen Weg nach [[Regensburg]], um dort von Albertus Magnus das Geheimnis um den Stein der Weisen zu erfahren. Nach vielen Wochen erreichen Johanna und ihre Begleiter ein kleines Dorf namens [[Waldenfeld]]. Die Bewohner dieses Ortes sind zutiefst betrübt, wurden sie doch von ihrem [[Freiherr von Waldenfeld|Freiherrn]] betrogen: Erst mussten sie für ihn einen [[Waldenfelder Burggraben|Graben]] für seine [[Burg Waldenfeld|Burg]] buddeln, und dann sorgte der schurkige Freiherr auch noch dafür, dass die Bauern [[Bild:Wassergeist.jpg|framed|right|Johannas Performance als Wassergeist]]ihres [[Mühlbach von Waldenfeld|Mühlbaches]] verlustig gingen, da dieser nun in den Burggraben umgeleitet wurde und seitdem die [[Mühle des Freiherrn von Waldenfeld|neu gebaute Mühle des Freiherrn]] antreibt. Die Waldenfelder sind nun gezwungen, ihr Korn in der neuen Mühle mahlen zu lassen. Erst durch einen [[Waldenfelder Plan|kühnen Plan]] von Brabax gelingt es nach allerlei Gefahren, den Bauern zu ihrem Recht zu verhelfen. Johanna kommt bei diesem Plan eine Schlüsselrolle zu: Tief in der Nacht steigt sie [[nackig]] in den eiskalten [[Mühlteich von Waldenfeld|Mühlteich]] und jagt als vermeintlicher Wassergeist dem Wächter [[Gerhard und seine beiden Kollegen|Gerhard und seinen beiden Kollegen]], die vom Freiherrn zur Bewachung der Mühle abgestellt wurden, einen solchen Schrecken ein, dass sich diese schleunigst von dannen machen, woraufhin die Waldenfelder ihre eigenen Kornsäcke aus der Mühle "stehlen" können. Brabax' Plan, den Burggraben derart aufweichen zu lassen, dass der Damm bricht und die Mühle fortspült, verzögert sich unglücklicherweise ein wenig. Zu allem Überfluss wird er auch noch vom [[Kaplan von Waldenfeld]], einem Spießgesellen des Freiherrn, gefangen.
-
Johanna ist ihr Bad im kalten Mühlteich nicht gut bekommen. Schon am nächsten Tag plagt sie eine heftige [[Erkältung]]. Im Fieberwahn sieht sie merkwürdigerweise die Dinge genau so voraus, wie sie sich entwickeln werden: die Flut, die alles hinwegspült, den einstürzenden Turm und auch die glückliche Rettung von Brabax. Diese [[Vision]]en bewirken, dass die Waldenfelder am Ende Johanna statt Brabax feiern, sehr zu dessen Ärger, da sein Plan, der am Ende doch noch aufgegangen ist, nicht die gebührende Würdigung findet.
+
Johanna ist ihr Bad im kalten Mühlteich nicht gut bekommen. Schon am nächsten Tag plagt sie eine heftige Erkältung. Im Fieberwahn sieht sie merkwürdigerweise die Dinge genau so voraus, wie sie sich entwickeln werden: die Flut, die alles hinwegspült, den einstürzenden Turm und auch die glückliche Rettung von Brabax. Diese [[Vision]]en bewirken, dass die Waldenfelder am Ende Johanna statt Brabax feiern, sehr zu dessen Ärger, da sein Plan, der am Ende doch noch aufgegangen ist, nicht die gebührende Würdigung findet.
<br clear=both>
<br clear=both>
Zeile 44: Zeile 44:
Nachdem sich Johanna in einem [[Waldbauerndorf]] von [[Mütterchen Margarethe]], einer Seherin, ihre Zukunft vorhersagen lässt – sie werde einst in ihr Kloster zurückkehren und dort Weisheit finden – begibt sich die Reisegruppe nach [[Coellen]], denn dort befindet sich der gesuchte Albertus Magnus inzwischen, wie ein [[Mönch]] namens [[Eginhard]] berichtet. <br>
Nachdem sich Johanna in einem [[Waldbauerndorf]] von [[Mütterchen Margarethe]], einer Seherin, ihre Zukunft vorhersagen lässt – sie werde einst in ihr Kloster zurückkehren und dort Weisheit finden – begibt sich die Reisegruppe nach [[Coellen]], denn dort befindet sich der gesuchte Albertus Magnus inzwischen, wie ein [[Mönch]] namens [[Eginhard]] berichtet. <br>
-
Nach einer Fahrt auf dem [[Rhein]] erreicht man schließlich die Stadt, in der Johanna, kaum angekommen, erst einmal drei [[Kölner Prügelknaben]] mit einem [[Stör aus dem Rhein|Fisch]] vermöbelt. Ihre Laune wird auch nicht besser, nachdem man ihr den Zutritt zum [[Kloster zum Heiligen Kreuz]] verwehrt, in dem sich der gesuchte Albertus Magnus aufhält. Johanna ist ein Mädchen, und die haben nun mal in einem Mönchskloster nichts zu suchen. Aber auch die Abrafaxe werden als Landstreicher verkannt und nicht zum großen Meister vorgelassen. Also trollt man sich zunächst wieder. Zufällig begegnet man vor den Mauern dann doch Albertus Magnus, der sich jedoch nicht gleich zu erkennen gibt, aber ganz versessen auf den Fisch ist, den Johanna immer noch mit sich führt. So schmuggelt er Johanna und die Abrafaxe durch den Hintereingang ins Kloster. Dort wird Johanna ziemlich aggressiv, denn Albertus rückt nicht sofort mit der Sprache heraus, was es nun mit dem Stein der Weisen, dessen Geheimnis er zu kennen scheint, auf sich hat. Nach einiger Quengelei zeigt er ihnen schließlich seine Erfindung: die [[Vier-Stufen-Maschine]]. Diese Maschine funktionierte bis jetzt noch nie, nun jedoch super: es gibt einen großen Knall und alles ist Schutt und Asche. <br>
+
Nach einer Fahrt auf dem [[Rhein]] erreicht man schließlich die Stadt, in der Johanna, kaum angekommen, erst einmal drei [[Kölner Prügelknaben]] mit einem [[Stör aus dem Rhein|Fisch]] vermöbelt. Ihre Laune wird auch nicht besser, nachdem man ihr den Zutritt zum [[Kloster zum Heiligen Kreuz]] verwehrt, in dem sich der gesuchte Albertus Magnus aufhält. Johanna ist ein Mädchen, und die haben nun mal in einem Mönchskloster nichts zu suchen. Aber auch die Abrafaxe werden als Landstreicher verkannt und nicht zum großen Meister vorgelassen. Also trollt man sich zunächst wieder. Zufällig begegnet man vor den Mauern dann doch Albertus Magnus, der sich jedoch nicht gleich zu erkennen gibt, aber ganz versessen auf den Fisch ist, den Johanna immer noch mit sich führt. So schmuggelt er Johanna und die Abrafaxe durch den Hintereingang ins Kloster. Dort wird Johanna ziemlich agressiv, denn Albertus rückt nicht sofort mit der Sprache heraus, was es nun mit dem Stein der Weisen, dessen Geheimnis er zu kennen scheint, auf sich hat. Nach einiger Quengelei zeigt er ihnen schließlich seine Erfindung: die [[Vier-Stufen-Maschine]]. Diese Maschine funktionierte bis jetzt noch nie, nun jedoch super: es gibt einen großen Knall und alles ist Schutt und Asche.  
Anschließend passieren allerlei seltsame Dinge, verschiedenfarbige Kugelblitze kullern durch Coellen, es gibt reichlich Tohuwabohu mit dem Wolfensteiner und Fennrich, die plötzlich auftauchen. In einem der Lichtblitze erscheint Albertus’ Schüler [[Thomas von Aquin]], Johanna hüpft hinein und ist aus Coellen verschwunden.
Anschließend passieren allerlei seltsame Dinge, verschiedenfarbige Kugelblitze kullern durch Coellen, es gibt reichlich Tohuwabohu mit dem Wolfensteiner und Fennrich, die plötzlich auftauchen. In einem der Lichtblitze erscheint Albertus’ Schüler [[Thomas von Aquin]], Johanna hüpft hinein und ist aus Coellen verschwunden.
Zeile 50: Zeile 50:
[[Bild: Nancy_Johanna_Abrafaxe.jpg|right|frame|Nach kurzer Trennung wieder vereint]]
[[Bild: Nancy_Johanna_Abrafaxe.jpg|right|frame|Nach kurzer Trennung wieder vereint]]
-
Unerklärlicherweise findet sich Johanna im [[Studierzimmer des Thomas von Aquin]] in der [[Pariser Universität]] wieder, was sogleich für allerhand Ungemach sorgt, denn Damenbesuche sind dort nicht erwünscht. Johanna will auch gar nicht länger bleiben. Auch fällt ihr plötzlich ein, dass sie die Gräfin von Hirschenthal ist. So begibt sie sich in standesgemäßer Begleitung von Thomas’ Schüler [[Enrique de la Iglesia de los Locos Perdido en Total Romántico|Enrique]], einem Adligen, wieder auf den Weg nach Coellen, wo sie die Abrafaxe wiederzufinden hofft. <br>
+
Unerklärlicherweise findet sich Johanna im [[Studierzimmer des Thomas von Aquin]] in der [[Pariser Universität]] wieder, was sogleich für allerhand Ungemach sorgt, denn Damenbesuche sind dort nicht erwünscht. Johanna will auch gar nicht länger bleiben. Auch fällt ihr plötzlich ein, dass sie die Gräfin von Hirschenthal ist. So begibt sie sich in standesgemäßer Begleitung von Thomas’ Schüler [[Enrique]], einem Adligen, wieder auf den Weg nach Coellen, wo sie die Abrafaxe wiederzufinden hofft. <br>
Unterwegs entbrennt Enrique wahrhaft vor Liebe zu Johanna, die ihre kindliche Art schnell abgelegt hat, nachdem ihr aufging, dass sie eine echte Gräfin ist. Glücklicherweise ist eine Reise bis nach Coellen gar nicht nötig, denn in [[Nancy]] treffen Johanna und Enrique auf die Abrafaxe, die sich ihrerseits auf den Weg gemacht haben, Johanna zu suchen.  
Unterwegs entbrennt Enrique wahrhaft vor Liebe zu Johanna, die ihre kindliche Art schnell abgelegt hat, nachdem ihr aufging, dass sie eine echte Gräfin ist. Glücklicherweise ist eine Reise bis nach Coellen gar nicht nötig, denn in [[Nancy]] treffen Johanna und Enrique auf die Abrafaxe, die sich ihrerseits auf den Weg gemacht haben, Johanna zu suchen.  
-
Johanna berichtet den Abrafaxen, wer sie tatsächlich ist. Außerdem erklärt sie kurzerhand, nicht mehr an den Stein der Weisen zu glauben. Und schließlich ist Johanna nun plötzlich überzeugt, dass die Mutter Oberin auch ohne ihre Hilfe gesundet. So erkennt die Reisegruppe nun, dass man in der Fremde nichts mehr verloren hat (und offensichtlich auch nie hatte) und begibt sich auf den Weg zurück nach Helfta. Da die Abrafaxe seit Beginn der Reise ohnehin gänzlich bar jeglicher eigener Motivation unterwegs sind, fügen sie sich widerstandslos dem Willen Johannas.
+
Johanna berichtet den Abrafaxen, wer sie tatsächlich ist. Außerdem erklärt sie kurzerhand, nicht mehr an den Stein der Weisen zu glauben. Und schließlich ist Johanna nun plötzlich überzeugt, dass die Mutter Oberin auch ohne ihre Hilfe gesundet. So erkennt die Reisegruppe nun, dass man in der Fremde nichts mehr verloren hat (und offensichtlich auch nie hatte) und begibt sich auf den Weg zurück nach Helfta.
=== Die Rückkehr ===
=== Die Rückkehr ===
Zeile 60: Zeile 60:
== Die reale Gertrud von Helfta ==
== Die reale Gertrud von Helfta ==
-
[[Bild: GertrudHelfta.jpg|left|140px|thumb|Ein fiktives Bildnis Gertrud der Großen]]
+
 
-
Gertrud von Helfta, auch ''die Große'', wurde vermutlich am 6. Januar 1256 in Eisleben in Thüringen geboren, also etwa 30 Jahre vor der Johanna im Mosaik. Bereits mit fünf Jahren kam sie ins Kloster Helfta, wo sie durch [[Schwester Mechthild|Mechthild von Hackeborn]] und deren Schwester [[Mutter Oberin|Gertrud]] eine umfassende theologische und humanwissenschaftliche Ausbildung erhielt. <br>
+
{{recherche|CHOUETTE}}
-
Gertrud von Helfta behauptete, seit ihrem 25. Lebensjahr gelegentlich Christusvisionen empfangen zu haben. Ab 1289 schrieb sie, mit Hilfe anderer Nonnen, in ihrem in fünf Bücher unterteilten Werk "Legatus Divinae Pietatis" ("Gesandter der Gottesliebe") ihre Visionen in Latein nieder. Außerdem übersetzte sie Teile der [[Bibel]] und beschrieb später auch die angeblichen Offenbarungen Mechthilds. In hohem Sprachstil verfasste sie so ihre eigene Gottesinterpretation, die sich vor allem auf die Botschaft von der "Gott-Liebe" gründete. <br>
+
 
-
Gertrud von Helfta starb nur 46-jährig an den Folgen eines Schlaganfalls im Jahre 1302 (in manchen Quellen 1301 oder 1303). Sie wurde 1678 ins römische Verzeichnis der Märtyrer und Heiligen aufgenommen und gilt heute als eine der bedeutendsten deutschen Mystikerinnen. Ihr Gedenktag ist der 17. November, ihr Todestag.
+
-
<br clear=both>
+
== Konzeption ==
== Konzeption ==
-
Die Figur der Johanna unterscheidet sich in einigen Punkten vom Figurenschema, das der langjährige Mosaik-Leser gewohnt ist, sodass ein genauerer Blick angebracht erscheint. Waren bisher nahezu alle Figuren relativ starr in ein Schema eingeordnet, so wirkt Johanna als eine von wenigen Mosaik-Figuren äußerst ambivalent. Eingeführt als schelmisch – liebreizendes Mädchen, das mit einer ordentlichen Portion Bauernschläue dem Unbill der Welt entgegentrotzt, wandelt sich Johannas Charakter mehrfach. So ist sie in Coellen aggressiv und streitsüchtig, ja geradezu cholerisch, während sie schon ein Heft später schnippisch bis arrogant daherkommt. Auch wechselt grenzenlose, kindliche Naivität buchstäblich von einer Seite zur nächsten in philosophisch – altersweise Klugheit und wieder zurück. Nach und nach legt die junge Dame einige Schrullen an den Tag, die sich für alle Beteiligten nur schwer erklären lassen. Ihr Charakter ist daher wohlwollend „sprunghaft“ zu nennen. <br>
+
Die Figur der Johanna unterscheidet sich in einigen Punkten vom Figurenschema, das der langjährige Mosaik-Leser gewohnt ist, sodass ein genauerer Blick angebracht erscheint. Waren bisher nahezu alle Figuren relativ starr in ein Schema eingeordnet, so wirkt Johanna äußerst ambivalent. Eingeführt als schelmisch – liebreizendes Mädchen, das mit einer ordentlichen Portion Bauernschläue dem Unbill der Welt entgegentrotzt, wandelt sich Johannas Charakter mehrfach. So ist sie in Coellen aggressiv und streitsüchtig, ja geradezu cholerisch, während sie schon ein Heft später schnippisch bis arrogant daherkommt. Auch wechselt grenzenlose, kindliche Naivität buchstäblich von einer Seite zur nächsten in philosophisch – altersweise Klugheit und wieder zurück. Nach und nach legt die junge Dame einige Schrullen an den Tag, die sich für alle Beteiligten nur schwer erklären lassen. Ihr Charakter ist daher wohlwollend „sprunghaft“ zu nennen. <br>
-
[[Johannas Visionen]] erscheinen ebenfalls bemerkenswert. Hier handelt es sich keineswegs um religiös bedingte „göttliche Eingebungen“, die man der realen Gertrud von Helfta attestierte, sondern genau genommen um schnöde Hellseherei, da sich Johannas Geistesblitze ausnahmslos auf die kommende Hefthandlung beziehen (die sich im Folgenden stets minutiös daran ausrichtet), in keinem Falle sind sie jedoch „mystisch“. [[Bild:Johanna Figurinen.jpg|framed|right|[[Figurine]]n von Johanna als Magd]]Dass diese Visionen völlig willkürlich bleiben und lediglich mit Kommentaren wie: „Ich weiß es halt“, erklärt werden, lässt den Leser allenfalls ratlos zurück. Tatsächlich handelt es sich hier um eine Art „Deus ex machina“ des Autors, da sich anhand von Johannas Eingebungen mitunter der gesamte Verlauf des Abenteuers von einem Moment auf den anderen radikal wendet. Beispielhaft hierfür ist Johannas Aufenthalt in [[Paris]] und die Zeit kurz danach. Nach einer ihrer Eingebungen verwirft man nach monatelanger Wanderung von jetzt auf gleich sämtliche Pläne und kehrt an den Ausgangspunkt des Abenteuers zurück. <br>
+
[[Johannas Visionen]] erscheinen ebenfalls bemerkenswert. Hier handelt es sich keineswegs um religiös bedingte „göttliche Eingebungen“, die man der realen Gertrud von Helfta attestierte, sondern genau genommen um schnöde Hellseherei, da sich Johannas Geistesblitze ausnahmslos auf die kommende Hefthandlung beziehen (die sich im Folgenden stets minutiös daran ausrichtet), in keinem Falle sind sie jedoch „mystisch“. Dass diese Visionen völlig willkürlich bleiben und lediglich mit Kommentaren wie: „Ich weiß es halt“, erklärt werden, lässt den Leser allenfalls ratlos zurück. Tatsächlich handelt es sich hier um eine Art „Deus ex machina“ des Autors, da sich anhand von Johannas Eingebungen mitunter der gesamte Verlauf des Abenteuers von einem Moment auf den anderen radikal wendet. Beispielhaft hierfür ist Johannas Aufenthalt in [[Paris]] und die Zeit kurz danach. Nach einer ihrer Eingebungen verwirft man nach monatelanger Wanderung von jetzt auf gleich sämtliche Pläne und kehrt an den Ausgangspunkt des Abenteuers zurück. <br>
Auch bezüglich des seit jeher konservativen Frauenbildes im Mosaik wird eine neue Qualität erreicht. Fand bisher jede auch noch so starke und selbstbewusste Frauensperson letztendlich ihr Glück in Form eines Mannes, der sie fortan umsorgt, muss Johanna, die sich von jeher keiner virilen Macht unterordnen kann, gar ins Kloster.
Auch bezüglich des seit jeher konservativen Frauenbildes im Mosaik wird eine neue Qualität erreicht. Fand bisher jede auch noch so starke und selbstbewusste Frauensperson letztendlich ihr Glück in Form eines Mannes, der sie fortan umsorgt, muss Johanna, die sich von jeher keiner virilen Macht unterordnen kann, gar ins Kloster.
 +
== Bemerkungen ==
== Bemerkungen ==
 +
[[Bild:Johanna Figurinen.jpg|right]]
*Nach [[Floribert von Wackerstein]] ist Johanna erst das zweite Kind, das in einem Mosaikabenteuer eine Hauptrolle spielt.
*Nach [[Floribert von Wackerstein]] ist Johanna erst das zweite Kind, das in einem Mosaikabenteuer eine Hauptrolle spielt.
*Im [[Newsletter 14]] wurden Figurenstudien für Johanna veröffentlicht (Bild rechts).
*Im [[Newsletter 14]] wurden Figurenstudien für Johanna veröffentlicht (Bild rechts).
-
*Die Geschichte von Johannas drohender Ermordung und schließlicher Rettung durch den Jäger erinnert an das [[Märchen]] von [[Schneewittchen]].
+
*Die Geschichte von Johannas drohender Ermordung und schließlicher Rettung durch den Jäger erinnert an das [[Märchen und Sagen im Mosaik|Märchen von Schneewittchen]].
-
*Johanna hat in der [[Reformations-Serie]] folgende [[Cameo]]-Auftritte: Im ''[[Zum Schwarzen Bären|Schwarzen Bären]]'' von [[Wittenberg]], im [[Heidelberger Universitätssaal|Universitätssaal]] von [[Heidelberg]] und zur [[Doppelhochzeit in Wittenberg]].
+
-
*In der [[Hanse-Serie]] hat sie einem Cameo-Auftritt mit [[Enrique de la Iglesia]] in [[Lübeck]].
+
-
*Ein Cameo hat Johanna auch auf dem Abo-Cover vom Jubiläumsheft [[571]].
+
-
== Externe Links ==
+
<br clear=both>
-
*[https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gertrud_von_Helfta.html Gertrud von Helfta im Ökumenischen Heiligenlexikon]
+
-
*[http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Gertrud_von_Helfta Gertrud von Helfta im Zisterzienserlexikon]
+
-
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_von_Helfta Gertrud von Helfta in der Wikipedia]
+
== Johanna tritt in folgenden Mosaikheften auf ==
== Johanna tritt in folgenden Mosaikheften auf ==
Zeile 89: Zeile 83:
  [[385]], [[386]], [[387]], [[388]], [[389]], [[390]], [[391]], [[392]], [[393]], [[394]], [[395]], [[396]]
  [[385]], [[386]], [[387]], [[388]], [[389]], [[390]], [[391]], [[392]], [[393]], [[394]], [[395]], [[396]]
  [[397]], [[398]], [[399]], [[400]], [[401]], [[402]], [[403]], [[404]], [[405]]
  [[397]], [[398]], [[399]], [[400]], [[401]], [[402]], [[403]], [[404]], [[405]]
-
erwähnt: [[496]] (als ''Große Gertrud'')
 
-
[[Cameo]]: [[486]], [[492]], [[500]], [[510]] und [[571]] (nur Abo-Cover)
 
[[Kategorie:Johanna-Serie (Figur)]]
[[Kategorie:Johanna-Serie (Figur)]]
-
[[Kategorie:Reformations-Serie (Figur)]]
 
[[Kategorie:Kind]]
[[Kategorie:Kind]]
-
[[Kategorie:Grafen und Co.]]
+
[[Kategorie:Hochadel]]
-
[[Kategorie:Cameo]]
+

Bitte kopieren Sie keine Webseiten, die nicht Ihre eigenen sind, benutzen Sie keine urheberrechtlich geschützten Werke ohne Erlaubnis des Copyright-Inhabers!

Sie geben uns hiermit ihre Zusage, dass Sie den Text selbst verfasst haben, dass der Text Allgemeingut (public domain) ist, oder dass der Copyright-Inhaber seine Zustimmung gegeben hat. Falls dieser Text bereits woanders veröffentlicht wurde, weisen Sie bitte auf der Diskussion-Seite darauf hin. Bitte beachten Sie, dass das Nutzungsrecht für alle MosaPedia-Beiträge und Beitragsänderungen automatisch auf die MosaPedia übergeht. Falls Sie nicht möchten, dass Ihre Arbeit hier von anderen verändert und verbreitet wird, dann drücken Sie nicht auf "Speichern".


Abbrechen | Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)

Folgende Vorlagen werden von dieser Seite verwendet:

Persönliche Werkzeuge