Bearbeiten von Artusepik
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Die Gestalt des Königs Artus wurde erstmals durch das legendenhafte Geschichtswerk ''Historia Regum Brittonum'' des Geoffrey von [[Monmouth]] (ca. 1100-1154) allgemein bekannt; zuvor scheint es nur gelegentliche kurze Erwähnungen eines Feldherrn Artus in diversen britischen und walisischen Sagen gegeben zu haben. Der Stoff wurde danach von mehreren Dichtern aufgegriffen und literarisch verarbeitet und ausgeschmückt. Am wichtigsten sind hierbei Robert Wace, der in seinem um 1150 erschienenen ''Roman de Brut'' die Tafelrunde einführte, und Chrétien de Troyes, auf dessen zwischen ca. 1170 und ca. 1190 entstandenen Romanen - u.a.: ''Erec et Enide'', ''Yvain'', ''Perceval'', ''Le Chevalier de la charrette'' - die gesamte weitere Artusepik fußt. In Chrétiens Romanfragment ''Perceval'' tauchen so das erste Mal der titelgebende Narrenritter und das Motiv der Suche nach dem [[Heiliger Gral|Heiligen Gral]] auf. In Deutschland wurde Chrétien vor allem durch Gottfried von Strassburg (''Tristan''), Hartmann von Aue (''Erec'', ''Iwein'') und [[Wolfram von Eschenbach]] (''Parzival'') weiter ausgeschrieben, später auch durch weniger bekannte Autoren wie Ulrich von Zatzikhoven (''Lanzelet'') oder den Pleier (''Tandareis und Flordibel'' u.a.). Den Höhe- und Endpunkt erreichte die mittelalterliche Artusepik mit dem Roman ''Le morte Darthur'' von Thomas Malory aus dem späten 15. Jahrhundert. | Die Gestalt des Königs Artus wurde erstmals durch das legendenhafte Geschichtswerk ''Historia Regum Brittonum'' des Geoffrey von [[Monmouth]] (ca. 1100-1154) allgemein bekannt; zuvor scheint es nur gelegentliche kurze Erwähnungen eines Feldherrn Artus in diversen britischen und walisischen Sagen gegeben zu haben. Der Stoff wurde danach von mehreren Dichtern aufgegriffen und literarisch verarbeitet und ausgeschmückt. Am wichtigsten sind hierbei Robert Wace, der in seinem um 1150 erschienenen ''Roman de Brut'' die Tafelrunde einführte, und Chrétien de Troyes, auf dessen zwischen ca. 1170 und ca. 1190 entstandenen Romanen - u.a.: ''Erec et Enide'', ''Yvain'', ''Perceval'', ''Le Chevalier de la charrette'' - die gesamte weitere Artusepik fußt. In Chrétiens Romanfragment ''Perceval'' tauchen so das erste Mal der titelgebende Narrenritter und das Motiv der Suche nach dem [[Heiliger Gral|Heiligen Gral]] auf. In Deutschland wurde Chrétien vor allem durch Gottfried von Strassburg (''Tristan''), Hartmann von Aue (''Erec'', ''Iwein'') und [[Wolfram von Eschenbach]] (''Parzival'') weiter ausgeschrieben, später auch durch weniger bekannte Autoren wie Ulrich von Zatzikhoven (''Lanzelet'') oder den Pleier (''Tandareis und Flordibel'' u.a.). Den Höhe- und Endpunkt erreichte die mittelalterliche Artusepik mit dem Roman ''Le morte Darthur'' von Thomas Malory aus dem späten 15. Jahrhundert. | ||
- | In Wolframs ''Parzival'' (entstanden kurz nach 1200) erscheint erstmals Parzivals Sohn Loherangrîn. Im Epilog wird kurz sein Leben umrissen und seine Reise übers Meer nach | + | In Wolframs ''Parzival'' (entstanden kurz nach 1200) erscheint erstmals Parzivals Sohn Loherangrîn. Im Epilog wird kurz sein Leben umrissen und seine Reise übers Meer nach Brabant in einem von einem Schwan gezogenen Nachen erwähnt. Diese Episode wird im spätmittelalterlichen ''Lohengrin-Roman'' weiter ausgebaut und in einen historischen Kontext um König [[heinrich der Vogler|Heinrich den Vogler]] gesetzt. |
Richard Wagner nutzte diese Stoffe im 19. Jahrhundert für seine Opern ''Parsifal'' und ''[[Lohengrin (Oper)|Lohengrin]]''. Unter diesen Namen tauchen die beiden Helden dann auch im MOSAIK auf, wobei nicht recht deutlich wird, dass es sich dabei um Vater und Sohn handelt. In keiner bekannten Fassung der Artusepik jedenfalls sind die beiden gleichzeitig an Artus' Hof, so dass sie dort mit Winfried von Rübenstein hätten Brüderschaft trinken können. | Richard Wagner nutzte diese Stoffe im 19. Jahrhundert für seine Opern ''Parsifal'' und ''[[Lohengrin (Oper)|Lohengrin]]''. Unter diesen Namen tauchen die beiden Helden dann auch im MOSAIK auf, wobei nicht recht deutlich wird, dass es sich dabei um Vater und Sohn handelt. In keiner bekannten Fassung der Artusepik jedenfalls sind die beiden gleichzeitig an Artus' Hof, so dass sie dort mit Winfried von Rübenstein hätten Brüderschaft trinken können. |