Museion
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Das Museion von Alexandria und die angeschlossene Bibliothek sind Handlungsorte in der Erfinder-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.
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Das Museion und die Bibliothek in der Realität
Beim Museion handelt es sich um eine der bedeutendsten Stätten der Gelehrsamkeit in der griechischen Antike. Gemäß antikem Verständnis war das Museion kein Museum im neuzeitlichen Sinne, sondern ein Tempel zur Verehrung der Musen. Unter dem Dach des Tempels fanden sich die bedeutendsten Gelehrten, Wissenschaftler, Dichter und Künstler zusammen. Das Museion erfüllte damit am ehesten die heutigen Funktionen einer Universität bzw. einer Akademie. Das Museion befand sich in Alexandria, der von Alexander dem Großen begründeten, neuen Hauptstadt der Ptolemäer-Dynastie in Ägypten.
Der mehr oder weniger bedeutendste und bis heute bekannteste Teil des Museions war die Bibliothek. Sie war eigentlich für die Mitglieder des Museions bstimmt und wurde von den ptolemäischen Herrschern immer weiter ausgebaut, bis sich die größte Sammlung antiken Wissens zusammengefunden hatte. Man schätzt, dass die Bibliothek auf dem Höhepunkt ihres Bestehens im ersten Jahrhundert v. Chr. bis zu 700.000 Schriftrollen enthalten hat. Die Schriftrollen wurden teilweise – wie auch im Mosaik dargestellt – als Tribut von Handelsschiffen und –karawanen erhoben, teilweise von den Ptolemäern ausgeliehen und nur in Kopie den Besitzern zurückgegeben. In jedem Fall unterhielt die Bibliothek ausgedehnte Kopierwerkstätten. An der Bibliothek entstand schließlich auch die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Alten Testaments der Bibel.
Wie das Museion und die Bibliothek letztlich zerstört wurden, ist unter Gelehrten durchaus umstritten. Lange war man davon ausgegangen, dass die Bibliothek bei einem durch Truppen Julius Cäsars ausgelösten Stadtbrand im Jahre 48 v. Chr. vernichtet worden ist. Neuere Forschungen legen jedoch nahe, dass damals nur ein kleiner Teil der Bibliotheksbestände verbrannt ist. Wahrscheinlich ist, dass die Bestände der Bibliothek infolge einer Kombination verschiedener Ereignisse, insbesondere der Belagerung Alexandrias durch Kaiser Aurelian (270 n. Chr.) und die arabische Eroberung (642 n. Chr.) teil zerstreut, teils tatsächlich vernichtet worden sind. Das Schicksal der Bibliotheksbestände ist seither in zahlreichen literarischen Fiktionen und Filmen thematisiert worden. Im Jahre 2002 schließlich wurde an der ungefähren Stelle des antiken Gebäudes eine neue "Bibliothek von Alexandria" eröffnet, die an die frühere geistige Tradition der Stätte wieder anknüpfen soll.
Museion und Bibliothek im Mosaik
Die Digedags halten sich zur Zeit des Erfinders Heron in der ägyptischen Hauptstadt auf. Zunächst wird der Leser Zeuge, wie eine Karawane aus Arabien eintrifft und als Zoll den Torwächtern ein griechisches Buch übergibt. Dieses wird vom Boten Tutmosis zum Museion gebracht und dem Direktor Sermones übergeben.
Im gleichen Saal führen anschließend Heron und sein Freund Ktesibios den versammelten Mitgliedern der Gelehrtenvereinigung "Museion" die Aeolipile vor. Zuerst staunen die Gelehrten über das Wundermaschinchen; als jedoch Heron erwähnt, dass sie nützlich sein könnte, werden er und Ktesibios des Hauses verwiesen.
Weiterführende Literatur
- Lionel Casson: Bibliotheken in der Antike, 2002 (S. 49 – 71)
- Luciano Canfora: Die verschwundene Bibliothek, 1998
- Gustav Parthey, Das Alexandrinische Museum, 1838
- Die Bibliothek von Alexandria in der Wikipedia
Das Museion wird in folgendem Mosaikheft aufgesucht
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