Gladiatorenschule des Antonius Robustus
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Aktuelle Version vom 13:53, 8. Jun. 2022
Die Gladiatorenschule des Antonius Robustus ist ein Schauplatz der Römer-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.
Hier trainiert Robustus seine Gladiatoren, und hierher kommt deswegen Julius Gallus, als er einen neuen Schaukampf organisieren will. Die Gladiatoren versammeln sich im Hof der Schule und lauschen dem Angebot des Kolosseumsdirektors. Sie sind mit seinen Bedingungen einverstanden und folgen ihm zum Marcellusplatz.
[Bearbeiten] Gladiatorenschulen im alten Rom
Gladiatoren wurden in der römischen Antike in der Tat in derartigen Schulen - Ludus genannt - ausgebildet. Der Leiter eines Ludus war der Lanista. Wie im MOSAIK dargestellt, vermietete er seine Gladiatoren einem Spieleveranstalter - einem so genannten Editor. Allein in der Stadt Rom gab es vier dieser Schulen, die zudem von kaiserlichen Beamten geleitet wurden; die Ludi in der Provinz waren Privatunternehmen des jeweiligen Lanista. Bekannt waren - neben den stadtrömischen - die Schulen von Nîmes, Arles, Capua, Pompeji, Ravenna und Pergamon.
Einem Ludus gehörten sowohl freie Bürger an, die sich auf Zeit als Gladiatoren verdingten (wie die verschuldeten Offiziere im MOSAIK), als auch geeignete Kriegsgefangene und verurteilte Sklaven. Allen gemein war, dass sie für die Dauer ihrer Zugehörigkeit einen feierlichen Eid schwören mussten, ihr Leben dem Prestige der Schule unterzuordnen und auf jegliche persönliche Ansprüche zu verzichten. Die freiwilligen Gladiatoren konnten immerhin in einem Zusatzvertrag bestimmen, mit welchen Waffen sie künftig kämpfen würden; den Sklaven und Kriegsgefangenen stand dieses Privileg natürlich nicht zu. Ein Ludus diente außerdem als zeitweiliger Aufenthaltsort von auswärtigen Gladiatorengruppen, wenn diese auf ihrer Tournee in der Stadt Station machten.
Die größte Gladiatorenschule der Stadt Rom - der so genannte Ludus magnus - ist durch Ausgrabungen gut erschlossen. Er bestand aus einem großen rechteckigen Trainingsplatz, um den sich die Wohnbaracken mit den winzigen Zellen, Wirtschaftsgebäude und Tribünen gruppierten. Zuschauer konnten der Ausbildung also beiwohnen; zudem gab es ein Hospital. Die anderen stadtrömischen Schulen waren der Ludus dacicus und der Ludus gallicus (ursprünglich für dakische bzw. gallische Kriegsgefangene reserviert) sowie der Ludus matutinus, in dem vor allem Venatores und Bestiarii, also die Tierkämpfer, ausgebildet wurden. Alle vier Schulen befanden sich in der Nähe des Kolosseums; der Ludus magnus war mit diesem Hauptaustragungsort von Gladiatorenkämpfen sogar über einen unterirdischen Tunnel verbunden.
Welche der drei "allgemeinen" stadtrömischen Gladiatorenschulen die im MOSAIK dargestellte sein könnte, ist nicht ersichtlich. Angesichts der Person des Julius Gallus kann man sich allerdings kaum vorstellen, dass er sich mit weniger als dem Ludus magnus zufrieden geben würde. Der Name des im MOSAIK auftretenden Lanista, Antonius Robustus, hilft natürlich nicht weiter, denn dabei handelt es sich einfach um ein Wortspiel.
[Bearbeiten] Weiterführende Lektüre
- Fik Meijer, Die Gladiatoren, Düsseldorf 2004, v.a. S. 52ff.
- Gladiatorenschulen in der Wikipedia
[Bearbeiten] Die Gladiatorenschule des Antonius Robustus wird in folgendem Mosaikheft aufgesucht
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