Schlacht am Hydaspes
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Augenzwinkernd wird anschließend angemerkt, dass die Schlacht wohl kaum so harmlos abgelaufen sein dürfte. | Augenzwinkernd wird anschließend angemerkt, dass die Schlacht wohl kaum so harmlos abgelaufen sein dürfte. |
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Die Schlacht am Hydaspes ist ein historisches Ereignis, das im Mosaik ab 1976 während der Alexander-Papatentos-Serie beschrieben wird.
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Die Darstellung der Schlacht im Mosaik
Alexander Papatentos erzählt den Abrafaxen und dem Hodscha Nasreddin die Geschichte der Schlacht, an der sein Urahn als Generalstäbler teilgenommen hatte. Die Erzählung setzt ein, als sich Alexander der Große der Armee König Poros’ gegenüber findet. Trotz der beeindruckenden Phalanx aus Elefanten entscheidet sich Alexander zum Angriff. Mit seiner Streitmacht wirft er sich den Indern um Poros entgegen. Es entbrennt ein harter, verbissener Kampf. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelingt es dem makedonischen Feldherrn, einen Elefanten mit einer Tüte Pfeffer derart zu treffen, dass dieser niesen muss und zusammen mit den anderen Elefanten die Flucht ergreift.
Augenzwinkernd wird anschließend angemerkt, dass die Schlacht wohl kaum so harmlos abgelaufen sein dürfte.
Die reale Schlacht am Hydaspes
Die Vorgeschichte
Zu Beginn des Jahres 326 v. Chr. startete Alexander der Große seinen Feldzug nach Indien. Damals begann das als Indien bezeichnete Gebiet bereits im Osten des heutigen Afghanistans und umfasste auch das heutige Pakistan. Indien war kein einiges Königreich, sondern eine Ansammlung vieler kleiner Fürstentümer und Kleinstaaten, deren Herrscher, die Radschas, untereinander in ständigen Streitigkeiten und Fehden lebten. Geschickt nutzte Alexander diese Konflikte aus, verbündete sich mit verschiedenen Radschas, die wiederum mit Alexanders Hilfe ihre Erzrivalen endlich besiegen wollten. Einer dieser Radschas jedoch, König Poros, verweigerte Alexander die Gefolgschaft. Als die Abgesandten des großen Feldherren bei Poros vorstellig wurden, forderten sie diesen auf, seinen Tribut zu überbringen, und Alexander an der Grenze seines Reiches, am Fluss Hydaspes (heute: Jhelam), zu treffen. Poros erwiderte, er träfe zwar gern mit Alexander zusammen, doch Tribut würde er mit Waffen zollen. Also machte sich denn Alexander mit seinem Heer auf den Weg.
Die Ausgangslage
Wie versprochen befand sich Poros mit seiner Streitmacht von etwa 30.000 Infanteristen, 4.000 Reitern und 300 Elefanten (laut griechischer Quellen, die jedoch oft genug übertrieben) an den Ufern des Hydaspes, als Alexanders Heer am jenseitigen Ufer eintraf. Zwar waren Poros’ Truppen deutlich in der Minderzahl, doch hatte dieser die Umstände auf seiner Seite. Der Fluss, immerhin 800 Meter breit, führte zudem noch Hochwasser, da die Monsun-Regenfälle bereits eingesetzt hatten. Ein einfacher Übergang mit der Kavallerie über den Fluss, wie er Alexander in der Vergangenheit bei der Schlacht am Granikos schon erfolgreich gelungen war, war hier unmöglich. Zudem verfügte Poros über eine stattliche Anzahl schwer gepanzerter Kriegselefanten, die er direkt am Ufer postiert hatte. Diese imposanten Tiere hätten Alexanders Pferde wahrscheinlich schon bei der Überfahrt über den Fluss in Panik versetzt, so dass man die Reiterei unmöglich mit Flößen über den Hydaspes bringen konnte. Zudem schwoll der Fluss immer stärker an. Die Zeit drängte, und Poros brauchte einfach nur abzuwarten.
Nervenkrieg und eine List
Also begann Alexander einen Nervenkrieg. Täglich stießen kleine Trupps auf den Fluss vor und machten dabei einen solchen Lärm, dass Poros’ Männer permanent im Alarmzustand waren. Kavallerieeinheiten ritten nachts am Flussufer entlang, und ständig mussten die Elefanten Poros’ am gegenüberliegenden Ufer den Einheiten folgen, um nicht einem Überraschungsangriff ausgesetzt zu sein. Gleichzeitig ließ Alexander deutlich sichtbar für den Feind mit der Errichtung eines Biwaks beginnen und Vorräte herbeischaffen. Poros sollte glauben, man beabsichtige keinen Flussübergang während der Monsunzeit, und richte sich stattdessen auf ein längeres Bleiben ein. Schließlich hatte Alexander sein Ziel erreicht. Poros glaubte nicht mehr an einen Angriff und verfolgte die nächtlichen Kavallerievorstöße der Reiter Alexanders nicht weiter. Man war sich sicher, der Grieche wolle das Ende der Monsunzeit abwarten.
Nun konnte Alexander seinen Plan umsetzen. Mit seiner Eliteeinheit, den Hetairoi, großen Teilen der Kavallerie und einer Abteilung Infanterie begab sich der Feldherr etwa 27 Kilometer weit flussaufwärts. Der Aufbruch wurde zwar bemerkt, doch hielt man ihn lediglich für eines der zahlreichen Ablenkungsmanöver. Hinter einer Flussbiegung, an der das Ufer dicht bewaldet war, plante Alexander im Schutze der Nacht den Flussübergang. Alexanders Stellvertreter Krateros war mit einem Drittel der Armee im Lager verblieben und hatte zahlreiche Feuer anzünden lassen, um Poros den Eindruck zu vermitteln, die komplette Armee Alexanders sei noch am gegenüberliegenden Ufer versammelt. Der Rest von Alexanders Streitmacht sammelte sich am Ufer des Flusses.
Alexanders Fehler
In der Nacht, in der man über den Fluss übersetzten wollte, zog ein heftiges Gewitter auf, das jegliche Sicht nahm. Trotzdem begann man mit dem Übergang. Wie erwartet bemerkten einige Feldwachen Poros’, die am anderen Ufer postiert waren, die beginnende Offensive, doch mussten diese knapp 30 Kilometer durch unwegsames Gelände zurücklegen, um ihrem König die Gefahr zu melden. Bevor dieser dann mit seiner Streitmacht angerückt war, hätte Alexander Zeit genug gehabt, um seine 11.000 Mann und 5.000 Pferde in Stellung zu bringen. Jedoch war den Griechen ein schwerwiegender Fehler unterlaufen: Man war nicht am jenseitigen Ufer gelandet, sondern auf einer Insel, die sich mitten im Fluss befand. Um alles wieder in die Boote zu verladen und den Fluss erneut zu befahren, blieb keine Zeit. Alexander selbst ritt auf seinem treuen Pferd Bukephalos mitten in den Fluss und fand glücklicherweise eine Furt, die dem Rest seiner Armee den Flussübergang ermöglichte. Bis zur Brust im Wasser durchquerten die Makedonen bei Nacht und Gewitter den schnell anschwellenden Strom. Gerade rechtzeitig, wie sich zeigen sollte.
Das erste Gefecht
Alexander stürmte sogleich mit seiner Kavallerie voraus und traf auf die Streitwagen und die Reiter der Inder, die Poros den Griechen entgegengesandt hatte. Alexanders Hetairoi machten kurzen Prozess mit ihnen. Auch der Kommandeur der indischen Kavallerie, Poros’ Sohn, war unter den Toten. Doch Alexander selbst traf ebenfalls ein schwerer Verlust: Sein geliebtes Pferd Bukephalos (heute das berühmteste Pferd der Weltgeschichte), das er seit seiner Jugend ritt und vergötterte, wurde in diesem ersten Gefecht schwer verwundet und starb nach wenigen Stunden. Inzwischen hatte Alexanders Abteilung den Fluss komplett überquert – und Poros selbst, jetzt ohne den Großteil seiner Kavallerie, stand noch 24 Kilometer entfernt. Ihn bedrohte nun Alexander von rechts, und gegenüber, am anderen Ufer, wartete noch Krateros mit dem Rest der Armee. Zwar war Poros' Armee der Abteilung Alexanders zahlenmäßig deutlich überlegen, doch waren seine Infanteristen den Kämpfern Alexanders vor allem im Nahkampf nicht im entferntesten ebenbürtig. Trotzdem entschied Poros, sich mit seiner Streitmacht Alexander entgegen zu werfen. Die Elefanten wurden in die erste Linie postiert, dahinter die Infanterie. Die Flanken schützten die Reste der Kavallerie und die Streitwagen. Poros selbst ritt mit seinem Elefanten deutlich sichtbar in der Mitte.
Ein genialer Plan
Alexanders Kavallerie hatte zwar einen Zahlenvorteil, die Infanteristen waren jedoch deutlich in der Minderzahl, und gegen die Elefanten konnte man die Kavallerie nicht einsetzen, da sich die Pferde vor den Tieren fürchteten. Doch wieder ersann der große Grieche einen Plan. Alexander griff mit Teilen seiner Kavallerie den linken Flügel der Inder an. Diese mussten daraufhin sämtliche berittenen Einheiten an diesem Flügel zusammenziehen, wollten sie nicht Gefahr laufen, umgangen zu werden. Dadurch fehlten sie für die Verteidigung des rechten Flügels von Poros’ Armee. Diesen sollte Alexanders Reitergeneral Koinos mit dem Rest der Kavallerie umgehen. Dadurch würde er – so der Plan – etwa zum gleichen Zeitpunkt im Rücken des Feindes auftauchen, zu dem Alexanders Einheiten den linken indischen Flügel durchbrochen haben würden. Danach würden die griechischen Schildträger gegen die Elefanten im Zentrum vorgehen.
König Poros’ Niederlage
Alles lief auch tatsächlich nach Plan. Die Kavallerie Alexanders drängte die Reiter des Poros zurück, Koinos umritt die Linie und griff von hinten an. Gleichzeitig zielten die Bogenschützen und die Speerwerfer auf die Mahouts (die Elefantenführer). Die Schildträger gingen in schiefer Schlachtordnung (Alexanders bevorzugter Taktik) vor und hieben mit Krummsäbeln und Äxten auf die Beine und Rüssel der Elefanten ein. Daraufhin gerieten etliche Elefanten in Panik und trampelten alles nieder, was sich in den Weg stellte - auch die eigenen Leute. Zudem hatte nun auch Krateros mit seinen Einheiten den Fluss überquert und griff in den Kampf ein. Die Schlacht war für Poros verloren. Trotzdem kämpfte dieser verbissen bis zuletzt. Erst nachdem er an der Schulter verwundet worden war, zog er sich mit seinem Elefanten aus der Schlacht zurück.
Vergleich der historisch überlieferten Fakten mit der Darstellung im Mosaik
Wie später auch die Schlacht bei Legnano findet die Schlacht am Hydaspes mit einer Doppelseite Eingang ins Heft, auf der der Schlachtverlauf recht humorig in Reimform dargestellt wird. Trotzdem kann man einige Vergleiche zur Historie ziehen:
- Trotz der Bezeichnung „Schlacht am Hydaspes“ ist im Mosaik nirgends ein Fluss zu sehen. Dies geht durchaus mit der historischen Überlieferung konform. Demnach hatte Poros’ Armee die Stellungen am Fluss aufgegeben und sich der Streitmacht Alexanders zugewandt, die sich landwärts näherte.
- Alexanders Pferd Bukephalos war der Überlieferung nach ein Rappe. Da dieser kurz vor der Hauptschlacht im ersten Gefecht bereits tödlich verwundet wurde, ritt Alexander demzufolge nicht Bukephalos in der eigentlichen Schlacht. Folgerichtig sitzt Alexander auf einem Schimmel.
- Poros ritt tatsächlich einen besonders prächtig herausgeputzten Elefanten.
- Ebenfalls richtig dargestellt ist die Tatsache, dass sowohl Poros als auch Alexander an vorderster Front fochten. Allerdings dürften sich die beiden kaum so nahe gekommen sein, wie es auf dem Bild den Anschein erweckt. Poros kämpfte im Zentrum und Alexander ging gegen den linken Flügel der Inder vor.
- Auch der Sieg der Griechen, der letztlich dadurch errungen werden konnte, dass man die Elefanten in Panik versetzte („es wandten sich die Elefanten; und rannten, rannten, rannten, rannten“), ist demnach korrekt dargestellt, wenngleich die Dickhäuter wohl kaum vermittels einer Tüte Pfeffer in die Flucht geschlagen wurden.
- Ebenfalls historisch belegt ist die Tatsache, dass Poros von Alexander nach der Schlacht königlich behandelt wurde. Poros konnte als Satrap seine Krone behalten.
Völlig unerwähnt bleibt Alexanders geheime Flussüberquerung. Auch sein Schlachtplan mit den Anriffen über die Flügel, die Teilung seiner Armee und das Eintreffen der Verstärkung werden nicht beschrieben. Die Geschichte um den Schild des Königs Poros, den Alexander vom geschlagenen König bekommen haben soll, ist hingegen eine reine Erfindung des Mosaiks.
Die bildliche Darstellung der Schlacht auf der Doppelseite dürfte auf eine Illustration im National Geographic Magazine zurückgehen.
Literatur und Quellen
- Robin Lane Fox: Alexander der Große – Eroberer der Welt, Stuttgart 2004
- Paolo Cau: Die 100 größten Schlachten, Klagenfurt 2006
- Gilbert Schwarz: Die Schlacht am Hydaspes; In: Sammelband 25 (1984/1) - Detektivgeschichten, Berlin 2006
Externe Links
Die Schlacht am Hydaspes wird in folgendem Mosaik gefochten
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