Bearbeiten von Schottland
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'''Schottland''' ist der nördliche Landesteil von [[Großbritannien]]. Das Land bildete über Jahrhunderte ein eigenständiges Königreich, bis es 1603 in Personalunion und 1707 in Realunion mit [[England]] verbunden wurde. Das [[MOSAIK]] und seine [[Nebenserien]] waren mehrfach in Schottland zu Gast. | '''Schottland''' ist der nördliche Landesteil von [[Großbritannien]]. Das Land bildete über Jahrhunderte ein eigenständiges Königreich, bis es 1603 in Personalunion und 1707 in Realunion mit [[England]] verbunden wurde. Das [[MOSAIK]] und seine [[Nebenserien]] waren mehrfach in Schottland zu Gast. | ||
== Schottland im MOSAIK == | == Schottland im MOSAIK == | ||
=== James-Watt-Kapitel === | === James-Watt-Kapitel === | ||
- | Im [[James-Watt-Kapitel]] der [[Erfinder-Serie]] erreichen die [[Digedags]] Schottland per Schiff. Sie legen mit der ''[[Queen of Palmyra]]'' etwa 1766 im [[Hafen von Glasgow|Hafen]] von [[Glasgow]] an und geraten sofort in ein gefährliches Abenteuer mit den Sklavenhändlern von der ''[[Krone der Barmherzigkeit]]''. Dabei lernen sie den jungen Mechaniker [[James Watt]] kennen und werden seine Gehilfen. Sie versuchen, ihm beim Bau seiner [[ | + | Im [[James-Watt-Kapitel]] der [[Erfinder-Serie]] erreichen die [[Digedags]] Schottland per Schiff. Sie legen mit der ''[[Queen of Palmyra]]'' etwa 1766 im [[Hafen von Glasgow|Hafen]] von [[Glasgow]] an und geraten sofort in ein gefährliches Abenteuer mit den Sklavenhändlern von der ''[[Krone der Barmherzigkeit]]''. Dabei lernen sie den jungen Mechaniker [[James Watt]] kennen und werden seine Gehilfen. Sie versuchen, ihm beim Bau seiner [[Dampfmaschine]] zu helfen, wobei sie fast einen neuen Krieg zwischen Schottland und [[England]] auslösen, und begleiten ihn zum [[Vermessungswesen im Mosaik|Landvermessen]] ins [[Glen More]]. Dort haben sie eine traumhafte Begegnung mit dem [[Nessie|Ungeheuer]] von [[Loch Ness]]. Danach verlassen sie Schottland an Watts Seite und reisen nach [[London]]. |
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Im Onepager ''[[Finanzierungsmodell]]'' aus der ''[[SUPERillu]]'' planen sie, ein ganzes Schloss in Schottland zu kaufen und Stein für Stein abzutransportieren. | Im Onepager ''[[Finanzierungsmodell]]'' aus der ''[[SUPERillu]]'' planen sie, ein ganzes Schloss in Schottland zu kaufen und Stein für Stein abzutransportieren. | ||
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=== Erwähnte und aufgesuchte Orte === | === Erwähnte und aufgesuchte Orte === | ||
- | *[[Glasgow]]: [[Hafen von Glasgow|Hafen]], [[Universität von Glasgow|Universität]], [[Kaserne in Glasgow|Kaserne]], [[Stadttor von Glasgow|Stadttor]], [[James Watts Werkstatt | + | *[[Glasgow]]: [[Hafen von Glasgow|Hafen]], [[Universität von Glasgow|Universität]], [[Kaserne in Glasgow|Kaserne]], [[Stadttor von Glasgow|Stadttor]], [[James Watts Werkstatt bei Glasgow]] |
*[[Edinburgh]] | *[[Edinburgh]] | ||
- | *Highlands: [[Glen More]], [[Loch Ness]], [[Moray Firth]], [[Inverness]], [[Firth of Lorne]], [[Schlacht von Culloden|Culloden | + | *Highlands: [[Glen More]], [[Loch Ness]], [[Moray Firth]], [[Inverness]], [[Firth of Lorne]], [[Schlacht von Culloden|Culloden]] |
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=== Darstellung Schottlands im MOSAIK === | === Darstellung Schottlands im MOSAIK === | ||
Die kurzen Besuche der [[Abrafaxe]] in Schottland stellen spielerische Annäherungen an populäre Klischees über Schottland und die Schotten dar (Kilts, [[Dudelsack|Dudelsäcke]], [[Nessie]], Sparsamkeit...). Für eine tiefere Beschäftigung mit Land und Leuten war in den kleinen Publikationsformaten - Onepager, Kalenderblätter - natürlich kaum Platz. | Die kurzen Besuche der [[Abrafaxe]] in Schottland stellen spielerische Annäherungen an populäre Klischees über Schottland und die Schotten dar (Kilts, [[Dudelsack|Dudelsäcke]], [[Nessie]], Sparsamkeit...). Für eine tiefere Beschäftigung mit Land und Leuten war in den kleinen Publikationsformaten - Onepager, Kalenderblätter - natürlich kaum Platz. | ||
- | Im Gegensatz dazu lernt man aus den zwei Heften [[68]] und [[69]], in denen die [[Digedags]] in Schottland weilen, einiges über die Geschichte des Landes, besonders über sein Verhältnis | + | Im Gegensatz dazu lernt man aus den zwei Heften [[68]] und [[69]], in denen die [[Digedags]] in Schottland weilen, einiges über die Geschichte des Landes, besonders über sein Verhältnis mit [[England]]. So wird z.B. der Bau des [[Kaledonischer Kanal|Kaledonischen Kanals]] thematisiert, die [[Schlacht von Culloden]] 1746 zwischen den Engländern und [[Charles Edward Stuart]] (''Bonnie Prince Charlie'') erwähnt und die bedrückende Besatzung des Landes durch die [[Englische Soldaten in Schottland|englischen Truppen]] gezeigt. Die moderne Position der größeren Landbesitzer und Fabrikanten, deren Interessen sowohl in Schottland als auch in England liegen, wird ebenfalls geschildert. |
Bei aller historischen Information wird aber auch bei den Digedags dem Affen ordentlich Zucker gegeben ([[Maikäfer]]-Szene, [[Whisky]], Nessie...). | Bei aller historischen Information wird aber auch bei den Digedags dem Affen ordentlich Zucker gegeben ([[Maikäfer]]-Szene, [[Whisky]], Nessie...). | ||
== Geschichte Schottlands == | == Geschichte Schottlands == | ||
- | [[Bild: | + | [[Bild:VermessungSchottland.jpg|right|frame|Schottland, wo es am schönsten ist: in den Highlands. Hinten rechts der Ness.]] |
=== Antike und Frühmittelalter - Pikten, Skoten und Wikinger === | === Antike und Frühmittelalter - Pikten, Skoten und Wikinger === | ||
- | Bis zur [[röm]]ischen Eroberung weiter Teile [[Großbritannien]]s ab 43 n. Chr. bildete Schottland keinen gesonderten Teil der Insel; erst der erfolgreiche Widerstand der piktischen Ureinwohner (speziell der Kaledonier) | + | Bis zur [[röm]]ischen Eroberung weiter Teile [[Großbritannien]]s ab 43 n. Chr. bildete Schottland keinen gesonderten Teil der Insel; erst der erfolgreiche Widerstand der piktischen Ureinwohner gegen die Römer (speziell der Kaledonier) schuf eine erste eigene Identität. Die Römer versuchten, dem Druck durch die Pikten mit dem Bau zweier Fortifikationsanlagen - dem Hadrianswall und dem Antoninswall - zu begegnen. |
- | Nach dem Abzug der Römer im Jahre 410 übernahmen germanische Kriegsherren nach und nach die Kontrolle über den größten Teil der Insel. Erneut konnte sich | + | Nach dem Abzug der Römer im Jahre 410 übernahmen germanische Kriegsherren nach und nach die Kontrolle über den größten Teil der Insel. Erneut konnte sich Schottland unter der Herrschaft eigener Fürsten und Stämme behaupten (wie auch Wales). Dabei kristallisierten sich mehrere Herrschaftszentren heraus: alte Piktenreiche im Nordosten am [[Moray Firth]] und im Osten nördlich vom Firth of Forth; das von irischen Siedlern - den Skoten - gegründete Königreich Dalriada im Westen um den [[Firth of Lorne]]; und das Königreich Strathclyde im Südwesten (Galloway). Der gefährlichste Nachbar war lange Zeit das anglische Königreich Bernicia (später Northumbria) im Südosten. |
- | Diese Situation änderte sich mit der Ankunft der Wikinger ab dem späten 8. Jahrhundert. Sie besetzten viele Inseln im Norden und Westen Schottlands ( | + | Diese Situation änderte sich mit der Ankunft der Wikinger ab dem späten 8. Jahrhundert. Sie besetzten viele Inseln im Norden und Westen Schottlands (Hebriden, Shetlands, Orkneys, Isle of Man...) sowie die Landschaft Caithness im äußersten Nordosten. Unter ihrem Druck kam es Mitte des 9. Jahrhunderts zur Vereinigung der Pikten und Skoten zum Königreich Alba (später Scotia), während das Königreich Northumbria im Südosten am Ende des Jahrhunderts den Wikingern komplett zum Opfer fiel. |
=== Hoch- und Spätmittelalter - Alba und Stuart === | === Hoch- und Spätmittelalter - Alba und Stuart === | ||
- | Im 11. Jahrhundert expandierte das Königreich Alba/Scotia nach Süden. Zunächst konnte die bis dahin northumbrische Gegend südlich des Firth of Forth und schließlich auch Strathclyde im Südwesten erobert werden. Damit nahm das Königreich Scotia - mit Ausnahme der Inseln und einiger Halbinseln im Westen, die weiterhin von den Wikingern besetzt blieben - praktisch die Grenzen des heutigen Schottlands ein. Gleichzeitig erwuchs den Schotten in dem nun geeinten und seit 1066 von den Normannen übernommenen England ein großer Gegner. Die hin- und herwogenden Grenzkämpfe führten zu Beginn des 13. Jahrhunderts zur Lehnsabhängigkeit Schottlands von England, die sich noch verstärkte, als die Dynastie | + | Im 11. Jahrhundert expandierte das Königreich Alba/Scotia nach Süden. Zunächst konnte die bis dahin northumbrische Gegend südlich des Firth of Forth und schließlich auch Strathclyde im Südwesten erobert werden. Damit nahm das Königreich Scotia - mit Ausnahme der Inseln und einiger Halbinseln im Westen, die weiterhin von den Wikingern besetzt blieben - praktisch die Grenzen des heutigen Schottlands ein. Gleichzeitig erwuchs den Schotten in dem nun geeinten und seit 1066 von den Normannen übernommenen England ein großer Gegner. Die hin- und herwogenden Grenzkämpfe führten zu Beginn des 13. Jahrhunderts zur Lehnsabhängigkeit Schottlands von England, die sich noch verstärkte, als die alte Dynastie von Dalriada ausstarb; doch konnte diese Unterwerfung ab dem beginnenden 14. Jahrhundert wieder rückgängig gemacht werden (Aufstand von William Wallace; Schlacht von Bannockburn 1314 unter dem neuen König Robert the Bruce). |
- | Mit Robert II. aus der Familie der Stewarts (= [[Stuart]]s) begann ab 1371 die Herrschaft einer neuen Dynastie über Schottland. Es folgte eine Periode des Aufschwungs und der | + | Mit Robert II. aus der Familie der Stewarts (= [[Stuart]]s) begann ab 1371 die Herrschaft einer neuen Dynastie über Schottland. Es folgte eine Periode des Aufschwungs und der inneren Geschlossenheit: 1414 und 1451 Gründungen der Universitäten von St. Andrews und [[Universität von Glasgow|von Glasgow]], Bündnis mit [[Frankreich]] in der ''Auld Alliance'', 1486 durch Heirat Übernahme der Orkneys und Shetlands, 1493 endgültige Kontrolle über die Inseln im Westen (''Lordship of the Isles'', die letzten Überreste der alten Wikingerherrschaften). In der Reformation wurde Schottland unter der Führung von John Knox calvinistisch, wobei die Königin - Maria Stuart - katholisch blieb. |
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=== Frühe Neuzeit - Union mit England === | === Frühe Neuzeit - Union mit England === | ||
- | Mit König James VI. | + | Mit König James VI. übernahm Maria Stuarts Sohn nach dem Tode [[Elisabeth I.|Elisabeths I.]] 1603 den Thron von England. Die beiden Königreiche wurden fortan in Personalunion regiert, wobei aber das ärmere und bevölkerungsschwächere Schottland allmählich ins Hintertreffen geriet. Im englischen Bürgerkrieg schlug sich Schottland auf die Seite der Royalisten und wurde deshalb 1651 von Cromwells Truppen besetzt. Auch nach der Wiedererrichtung der Monarchie blieben die Auseinandersetzungen erhalten, die sich nunmehr an den Differenzen zwischen der anglikanischen Kirche Englands und der calvinistisch/presbyterianischen Kirche von Schottland entzündeten. |
- | Als 1688 in der ''Glorious Revolution'' die [[Stuart]]s wegen ihres fortbestehenden katholischen Glaubens abgesetzt wurden, wurde der neue König | + | Als 1688 in der ''Glorious Revolution'' die [[Stuart]]s wegen ihres fortbestehenden katholischen Glaubens abgesetzt wurden, wurde der neue König Wilhelm von Oranien zwar auch allgemein in Schottland anerkannt, nicht jedoch von den noch weitgehend gälischen Highland-Clans. Unter diesen entstand die Bewegung der so genannten Jakobiten (Anhängern des abgesetzten Königs James VII.). Diese verbreitete sich auch in anderen Bevölkerungskreisen, als die schottische Oberschicht 1707 aus wirtschaftlichen und politischen Gründen der Realunion mit England zustimmte, wodurch Schottland kein eigenes Königreich mehr war, sondern mit England zum ''Vereinigten Königreich von Großbritannien'' verschmolz. |
Gegen diese Entwicklungen stemmten sich die Jakobiten in mehreren großen Aufständen, wobei sie sowohl von den exilierten Stuarts als auch von Frankreich unterstützt wurden. Im Jahre 1746 brach der letzte dieser Aufstände zusammen. Der jakobitische Prätendent [[Charles Edward Stuart]] - genannt ''Bonnie Prince Charlie'' oder ''Young Pretender'' - und seine Highlander unterlagen den englischen Truppen in der [[Schlacht von Culloden]]. Damit war die Union zwischen England - wo inzwischen die [[Welfen|neue Dynastie]] aus [[Hannover]] regierte - und Schottland endgültig besiegelt. | Gegen diese Entwicklungen stemmten sich die Jakobiten in mehreren großen Aufständen, wobei sie sowohl von den exilierten Stuarts als auch von Frankreich unterstützt wurden. Im Jahre 1746 brach der letzte dieser Aufstände zusammen. Der jakobitische Prätendent [[Charles Edward Stuart]] - genannt ''Bonnie Prince Charlie'' oder ''Young Pretender'' - und seine Highlander unterlagen den englischen Truppen in der [[Schlacht von Culloden]]. Damit war die Union zwischen England - wo inzwischen die [[Welfen|neue Dynastie]] aus [[Hannover]] regierte - und Schottland endgültig besiegelt. | ||
=== Neuzeit - Modernisierung === | === Neuzeit - Modernisierung === | ||
- | Es folgte die Zeit der ''Highland Clearances'' - d.h. der Räumung der Highlands von ihrer angestammten Bevölkerung, um Platz für Schafzucht zu schaffen -, der Modernisierung und der Industrialisierung. Schottland war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eins | + | Es folgte die Zeit der ''Highland Clearances'' - d.h. der Räumung der Highlands von ihrer angestammten Bevölkerung, um Platz für Schafzucht zu schaffen -, der Modernisierung und der Industrialisierung. Schottland war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eins DER Zentren der europäischen Aufklärung - personifiziert in Geistesgrößen wie David Hume, Adam Smith, Sir Walter Scott oder [[James Watt]]. [[Glasgow]] wurde zu einem Zentrum der industriellen Produktion. In diesen Zusammenhang gehört auch der Bau des [[Kaledonischer Kanal|Kaledonischen Kanals]], der bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts geplant, aber erst 1803 bis 1822 tatsächlich gebaut wurde. Er sollte die Infrastruktur der Highlands verbessern, erlangte aber nie die erhofft große Bedeutung. |
- | Im 19. und 20. Jahrhundert verlief die schottische Geschichte untrennbar mit der englischen bzw. britischen. Erst am Ende des 20. Jahrhunderts konnte sich Schottland zumindest verwaltungsmäßig etwas lösen (so | + | Im 19. und 20. Jahrhundert verlief die schottische Geschichte untrennbar mit der englischen bzw. britischen. Erst am Ende des 20. Jahrhunderts konnte sich Schottland zumindest verwaltungsmäßig etwas lösen (so gen. ''Devolution''). Im Jahre 1999 wurde das erstemal nach 1707 wieder ein eigenständiges schottisches Parlament gewählt. |
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- | [[Abrafaxe-Onepager]]: [[Nimm die Hälfte]], | + | [[Abrafaxe-Onepager]]: [[Nimm die Hälfte]], [[Finanzierungsmodell]] (nur erwähnt) |
[[Abrafaxe-Kalender]]: [[Abrafaxe-Kalender 2003 - In 365 Tagen um die Welt|2003]] (März), [[Abrafaxe-Kalender 2009 - Die sagenhafte Welt der Abrafaxe|2009]] (Dezember) | [[Abrafaxe-Kalender]]: [[Abrafaxe-Kalender 2003 - In 365 Tagen um die Welt|2003]] (März), [[Abrafaxe-Kalender 2009 - Die sagenhafte Welt der Abrafaxe|2009]] (Dezember) | ||
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