Bearbeiten von Schlacht bei Cannae

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=== Verlauf ===
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Die Amtszeit des Diktators Fabius Maximus, der wegen seiner Ausweichtaktik den Beinamen Cunctator (Zauderer) erhalten hatte, war zu Ende. Die beiden neuen Konsuln Lucius Aemilius Paullus und Gaius Terentius Varro hatten ein gewaltiges Heer von insgesamt 16 Legionen zusammengezogen. 40.000 Infanteristen Hannibals standen doppelt so viele Römer gegenüber. Allerdings verfügte Hannibal über 10.000 Reiter, die Römer nur über 6.000.<br>
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Die Amtszeit des Diktators Fabius Maximus, der wegen seiner Ausweichtaktik den Beinamen Cunctator (Zauderer) erhalten hatte, war zu ende. Die beiden neuen Konsuln Lucius Aemilius Paullus und Gaius Terentius Varro hatten ein gewaltiges Heer von insgesamt 16 Legionen zusammengezogen. 40.000 Infanteristen Hannibals standen doppelt so viele Römer gegenüber. Allerdings verfügte Hannibal über 10.000 Reiter, die Römer nur über 6.000.<br>
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Am 2. August des Jahres 216 v. Chr. kam es zur Schlacht. Die Schlachtordnung der Römer war klassich: Die stärksten Kräfte standen im Zentrum, die Flanken sicherten zu gleichen Teilen die Reitertruppen. Hannibal entschied sich für eine besondere Aufstellung: Das Zentrum hatte er vergleichsweise schwach besetzt, jedoch die Kampflinie leicht nach vorn gewölbt. Rechts und links des Zentrums standen, tief gestaffelt, zu gleichen Teilen seine schweren Truppen. Die Flanken sicherte auch bei ihm die Kavallerie, die aber eben deutlich stärker war als die der Römer. Zudem hatte Hannibal seine Truppen mit dem Rücken zum Wind postiert. Den Römern hingegen fegten starke Böen, die über die flache Ebene wehten, den aufgewirbelten Sand dermaßen in die Augen, dass sie in ihren Aktionen stark eingeschränkt waren. <br>
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Am 2. August des Jahres 216 v. Chr. kam es zur Schlacht. Die Schlachtordnung der Römer war klassich: Die stärksten Kräfte standen im Zentrum, die Flanken sicherten zu gleichen Teilen die Reitertruppen. Hannibal entschied sich für eine besondere Aufstellung: Dass Zentrum hatte er vergleichsweise schwach besetzt, jedoch die Kampflinie leicht nach vorn gewölbt. Rechts und links des Zentrums standen, tief gestaffelt, zu gleichen Teilen seine schweren Truppen. Die Flanken sicherte auch bei ihm die Kavallerie, die aber eben deutlich stärker war als die der Römer. Zudem hatte Hannibal seine Truppen mit dem Rücken zum Wind postiert. Den Römern hingegen fegten starke Böen, die über die flache Ebene wehten, den aufgewirbelten Sand dermaßen in die Augen, dass sie in ihren Aktionen stark eingeschränkt waren. <br>
Als nun die Römer angriffen, ließ Hannibal die Soldaten im Zentrum langsam zurückweichen. Die nachdrängenden Römer gerieten damit zwischen die an den Seiten postierten schweren Truppen Hannibals. Der römische Angriff kam zum Stehen. Gleichzeitig gelang es Hannibals Kavallerie, die Reiter der Römer zu besiegen und vom Schlachtfeld zu vertreiben. Anschließend schwenkten die Reiter nach innen und fielen den Römern in den Rücken. Livius berichtete, dass etwa 500 Numider aus Hannibals Reihen so taten, als wollten sie zu den Römern desertieren. Sie hätten die Schwerter versteckt, sich die Schilde auf den Rücken gebunden und seien zu den Römern geritten, die sie ans Ende ihrer Formation schickten. Dort angekommen nahmen sie Schilde und Schwerter auf und griffen die Römer nun auch dort an. <br>
Als nun die Römer angriffen, ließ Hannibal die Soldaten im Zentrum langsam zurückweichen. Die nachdrängenden Römer gerieten damit zwischen die an den Seiten postierten schweren Truppen Hannibals. Der römische Angriff kam zum Stehen. Gleichzeitig gelang es Hannibals Kavallerie, die Reiter der Römer zu besiegen und vom Schlachtfeld zu vertreiben. Anschließend schwenkten die Reiter nach innen und fielen den Römern in den Rücken. Livius berichtete, dass etwa 500 Numider aus Hannibals Reihen so taten, als wollten sie zu den Römern desertieren. Sie hätten die Schwerter versteckt, sich die Schilde auf den Rücken gebunden und seien zu den Römern geritten, die sie ans Ende ihrer Formation schickten. Dort angekommen nahmen sie Schilde und Schwerter auf und griffen die Römer nun auch dort an. <br>
Die zahlenmäßig fast doppelt so starke Armee Roms war nunmehr völlig umzingelt. Kämpfen konnten jedoch nur die jeweils äußeren Soldaten. Die Soldaten in der Mitte des römischen Pulks konnten buchstäblich nichts tun. Nach und nach zog sich der Kreis enger und die Römer wurden Mann für Mann abgeschlachtet. Der Konsul Lucius Aemilius Paullus wurde gleich zu Beginn der Schlacht von einem Stein eines Schleuderers am Kopf getroffen, kämpfte aber weiter, bis ihn die Kräfte verließen. Am Ende soll er blutüberströmt auf einem Stein gesessen und auf seinen Tod gewartet haben. Nicht weniger als 50.000 Römer wurden getötet, darunter der Konsul Aemilius Paullus. Sein Amtskollege Varro konnte fliehen.<br>
Die zahlenmäßig fast doppelt so starke Armee Roms war nunmehr völlig umzingelt. Kämpfen konnten jedoch nur die jeweils äußeren Soldaten. Die Soldaten in der Mitte des römischen Pulks konnten buchstäblich nichts tun. Nach und nach zog sich der Kreis enger und die Römer wurden Mann für Mann abgeschlachtet. Der Konsul Lucius Aemilius Paullus wurde gleich zu Beginn der Schlacht von einem Stein eines Schleuderers am Kopf getroffen, kämpfte aber weiter, bis ihn die Kräfte verließen. Am Ende soll er blutüberströmt auf einem Stein gesessen und auf seinen Tod gewartet haben. Nicht weniger als 50.000 Römer wurden getötet, darunter der Konsul Aemilius Paullus. Sein Amtskollege Varro konnte fliehen.<br>
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== Vergleich zwischen der historischen Schlacht und der Darstellung im Mosaik ==
== Vergleich zwischen der historischen Schlacht und der Darstellung im Mosaik ==
[[Datei:Cannaeheute.JPG|thumb|250px|right|Das (vermutliche) Schlachtfeld heute]]
[[Datei:Cannaeheute.JPG|thumb|250px|right|Das (vermutliche) Schlachtfeld heute]]
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Wie auch zwei andere große Schlachten der Weltgeschichte, nämlich die [[Schlacht am Hydaspes]] und die [[Schlacht bei Legnano]], findet die große Schlacht bei Cannae mit einer beeindruckenden Doppelseite Eingang ins Heft. Konnte man bei den anderen Schlachten tatsächlich große Gemeinsamkeiten mit den historischen Überlieferungen festmachen, muss man zur vorliegenden Darstellung konstatieren, dass zugunsten einiger gängiger Hannibal-Klischees (Gebirge, Kriegselefanten) weitgehend auf historischen Realismus verzichtet wurde. <br>
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Wie auch zwei andere große Schlachten der Weltgeschichte, nämlich die [[Schlacht am Hydaspes]] und die [[Schlacht bei Legnano]], findet die große Schlacht bei Cannae mit einer beeindruckenden Doppelseite Eingang ins Heft. Konnte man bei den anderen Schlachten tatsächlich große Gemeinsamkeiten mit den historischen Überlieferungen festmachen, muss man zur vorliegenden Darstellung konstatieren, dass zugunsten einiger gängiger Hannibal-Klischees völlig auf historischen Realismus verzichtet wurde. <br>
Die größten Widersprüche zur Historie sind folgende:
Die größten Widersprüche zur Historie sind folgende:
:*Die Schlacht fand in Apulien statt, der flachsten Gegend Italiens. Heutige Ansichten des vermutlichen Schlachtfelds zeigen eine karge, buchstäblich topfebene Landschaft. Im Bild jedoch ist eine grün bewaldete, stark hügelige Gegend mit einem Hochgebirge im Hintergrund abgebildet.
:*Die Schlacht fand in Apulien statt, der flachsten Gegend Italiens. Heutige Ansichten des vermutlichen Schlachtfelds zeigen eine karge, buchstäblich topfebene Landschaft. Im Bild jedoch ist eine grün bewaldete, stark hügelige Gegend mit einem Hochgebirge im Hintergrund abgebildet.

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