Bearbeiten von Mosaiken

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Auch die [[1960]] bis [[1962]] üblichen „[[Steinchen an Steinchen]]“-[[Beilagen]] zur Zeitschrift und der Verlagsname „[[Steinchen für Steinchen Verlag|Steinchen für Steinchen]]“ sind in diesem Kontext zu betrachten.
Auch die [[1960]] bis [[1962]] üblichen „[[Steinchen an Steinchen]]“-[[Beilagen]] zur Zeitschrift und der Verlagsname „[[Steinchen für Steinchen Verlag|Steinchen für Steinchen]]“ sind in diesem Kontext zu betrachten.
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[[Bild:Mosaikmosaiken sw.jpg|right|350px|thumb|“Mosaik“ als opus sectile aus einer Mosaik-Shop-Werbung im Mosaik in einem Mosaik-[[Fanzine]]]]
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[[Datei:Mosaikmosaiken sw.jpg|right|350px|thumb|“Mosaik“ als opus sectile in einem Mosaik]]
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[[Bild:Opus sectile Mosaik Shop.jpg|right|325px|thumb|An so einem Mosaik rollerskatet man doch gern mal vorbei.]]
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Natürlich werden sowohl in den Comikhandlungen des [[Mosaik von Hannes Hegen]], als auch in denen im [[Mosaik ab 1976]]  in diversen [[Panel]]s '''Mosaiken''', also '''Mosaiken im Mosaik''' oder auch '''Mosaike im Mosaik''', dargestellt oder von den Protagonisten gesehen oder gefunden.
Natürlich werden sowohl in den Comikhandlungen des [[Mosaik von Hannes Hegen]], als auch in denen im [[Mosaik ab 1976]]  in diversen [[Panel]]s '''Mosaiken''', also '''Mosaiken im Mosaik''' oder auch '''Mosaike im Mosaik''', dargestellt oder von den Protagonisten gesehen oder gefunden.
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== Mosaiken im Mosaik ==
== Mosaiken im Mosaik ==
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=== Steinmosaik mit den Abrafaxen ===
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=== Kies(el)mosaik mit den Abrafaxen ===
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[[Bild:1994 Erlangenmosaik.jpg|left|300px|thumb|Das Abrafaxe-Mosaik in Erlangen.]]
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* im [[Mittelteil]] ??? Foto eines mit Kies gelegten Abrafaxe-Logos - "Erinnerung" an die Ursprünge des Mosaik
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Zum 6. [[Internationaler Comic-Salon - Erlangen]] haben [[Lona Rietschel]] und [[Jörg Reuter]] mit Hilfe [[Erlangen|Erlanger]] Schülerinnen und Schüler auf dem Hof des Jugend- und Freizeitzentrums in Erlangen ein Steinmosaik mit den Abrafaxen, von 2 Meter Durchmesser, gelegt.
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Da der [[Steinchen für Steinchen Verlag]] in [[1994|diesem Jahr]] erst das zweite Mal am Salon teilnahm, ließ sich diese Teilnahme gleichzeitig mit einer "Urgrundsuche" untermauern. Am Beispiel des Abrafaxe-Steinbildes eben mit der vom ''Mosaik'', also dem Namensgeber der Zeitschrift, denn in der öffentlichen Wahrnehmung werden Mosaiken häufig mit dem alten [[Griechenland]], welches ja zum Veranstaltungszeitpunkt [[Mosaik 218 - Barfuß ins goldene Zeitalter|seit fünf Heften]] [[Griechenland-Kapitel|Handlungsort]] der aktuellen [[Mosaik ab 1976|Abrafaxe-Abenteuer]] ist, in Verbindung gebracht. Deshalb hatte der Verlag auf dem Erlanger Markt als weitere Aktion für Kinder und Jugendliche "Griechische Spiele", mit Tempelbau, Bogenschießen, Orakelbefragung, einem Mosaik-Archäologie-für-Anfanger-Puzzle, Steinkegeln und Kraftproben organisiert. Die zweite Seite der "Urgrundsuche" betraf das Thema: Gab es "[[Ausstellung "Schuldig ist schließlich jeder..."|Comic in der DDR]]?", welche der Verlag ja mit der Ausstellung und dem [[Schuldig ist schließlich jeder...|dazu erschienen Buch]] beleuchtete.
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=== Mesopotamische Mosaike im Mosaik und seinen Nebenuniversen ===  
=== Mesopotamische Mosaike im Mosaik und seinen Nebenuniversen ===  
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[[Datei:K94babylonziegelM.jpg|center|850px|thumb|Babylonische Ziegelreliefmosakbasis für das Juli-[[Abrafaxe-Kalender 1994 - Die unendliche Reise der Abrafaxe‎|Kalenderblatt 1994]]]]
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[[Datei:K94babylonziegelM.jpg|center|950px|thumb|Babylonische Ziegelreliefmosakbasis für das Juli-[[Abrafaxe-Kalender 1994 - Die unendliche Reise der Abrafaxe‎|Kalenderblatt 1994]]]]
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=== Moderne Mosaiken im Mosaik und seinen Nebenuniversen ===
=== Moderne Mosaiken im Mosaik und seinen Nebenuniversen ===
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| valign="top" | [[Bild:Boucherie Ausbeiner.jpg|left|350px|thumb|[[285]]v: Hygienisch geflieste [[Boucherie Ausbeiner|Fleischerei]] mit anspruchsvollem Fliesenrelief.]]
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|}
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=== Mosaike in Fanzines ===
=== Mosaike in Fanzines ===
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[[Datei:DF04-rs.jpg|left|150px|thumb|Das Mythenmausoleum mit einem Digedags-Mosaik.]]
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[[Datei:Pascalifax 12.jpg|left|150px|thumb|Die Zwölf gefliest. - Nicht ganz stilecht zum Mosaik aus Tesseare.]]
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[[Datei:Pascalifax 12.jpg|rigth|150px|thumb|Die Zwölf gefliest. - Nicht ganz stilecht zum Mosaik aus Tesseare.]]
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* Die Rückseite vom [[Digefax 4]] zeigt die  [[Crossover]]-Collage ''[[So vergeht der Ruhm...]]'' von [[Volker Stehr]].
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* Im [[Pascalifax 12]] widmet sich ein Artikel einer fanartlichen Suche nach den Ursprüngen des [[MOSAIK]], wobei ein Streifzug durch die Kunstgeschichte beabsichtigt scheint. Dabei werden byzantinsche, römische, griechische und sumerische Mosaiken gestreift.
* Im [[Pascalifax 12]] widmet sich ein Artikel einer fanartlichen Suche nach den Ursprüngen des [[MOSAIK]], wobei ein Streifzug durch die Kunstgeschichte beabsichtigt scheint. Dabei werden byzantinsche, römische, griechische und sumerische Mosaiken gestreift.
* Im selben Fanzin schließt sich ein Artikel mit Ermunterung zum Selbstgestalten verschiedener Mosaiken an. Papierschnipsel-, Steckerle- oder Scherbenmosaike werden in ihrer Art ganz kurz erläutert, bevor eine einfache Möglichkeit zur Selbstherstellung von Gipstessares und eines wie-die-alten-Römer-Mosaiks erklärt wird. Als Literaturempfehlung ist dazu die Zeitschrift KUNST+Unterricht vom August [[1999]] angegeben.
* Im selben Fanzin schließt sich ein Artikel mit Ermunterung zum Selbstgestalten verschiedener Mosaiken an. Papierschnipsel-, Steckerle- oder Scherbenmosaike werden in ihrer Art ganz kurz erläutert, bevor eine einfache Möglichkeit zur Selbstherstellung von Gipstessares und eines wie-die-alten-Römer-Mosaiks erklärt wird. Als Literaturempfehlung ist dazu die Zeitschrift KUNST+Unterricht vom August [[1999]] angegeben.
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== Begriffserklärungen rund um Mosaiken ==
== Begriffserklärungen rund um Mosaiken ==
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==== Material- und Technikbegriffe ====
==== Material- und Technikbegriffe ====
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  Bild:Venedig_H88.jpg|Der Dogenpalast in Venedig protz vor farbigen Marmorinkrustationen.
  Bild:Venedig_H88.jpg|Der Dogenpalast in Venedig protz vor farbigen Marmorinkrustationen.
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  Bild:Pseudomosaik SchlossHubertusburg.jpg|Ein Pseudomosaik, wie dieses im Schloss Hubertusburg, soll beim Betrachter den Eindruck eines Mosaiks erzeugen.
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  Datei:Pseudomosaik SchlossHubertusburg.jpg|Ein Pseudomosaik, wie dieses im Schloss Hubertusburg, soll beim Betrachter den Eindruck eines Mosaiks erzeugen.
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  Bild:PseudomosaikflieseSchlossHubertusburg.jpg|Natürlich sind schon die einzelnen Fliesen eines solchen Mosaik nur Pseudomosaik.
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  Datei:PseudomosaikflieseSchlossHubertusburg.jpg|Natürlich sind schon die einzelnen Fliesen eines solchen Mosaik nur Pseudomosaik.
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Bild:Zikkurat_TN2.jpg|Ein Ziegelmosaik aus verschiedenfarbigen glasierten und unglasierten Ziegeln bildet die Wand vor der Schatzkammer im [[Zikkurat des Tukulti-Ninurta|Zikkurat]].
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* '''Dekorfliesen:''' keramische Abziehbilder werden auf keramischen Fliesen aufgebrannt (Die keramische Druckfarbe verschmilzt dabei mit der Glasur der Fliese.)
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* ''' Fayence:''' (französische Bezeichnung die im 16. Jahrhundert von der italienischen Stadt Faenza abgeleitete wurde) Teilbereich kunsthandwerklich hergestellter Keramik, bei welchem  gelblich-graues oder rötlich bis bräunliches, gebranntes Material mit einer meist weiß deckenden Glasur überzogen ist, da der unglasierte Brand wegen seiner Porosität wasserdurchlässig wäre (Fayencen sind meist blau oder mehrfarbig bemalt.)
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* '''Fayencemosaik:''' aus Fayenceplatten werden kleine Formstücke ausgeschnitten und nach Mustervorlagen neu zusammengelegt, mit Gips zu einer Platte gegossen und an die Wände gesetzt (Ursprung: Asien)
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! bgcolor="#FEDBCA" width="150" | Begriff
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* '''Feinsteinzeug:''' unglasiertes keramisches Material für Mosaikböden, härter als Granit, mit hoher Abriebbeständigkeit und geringerer Wasseraufnahmefähigkeit als Steinzeug
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! bgcolor="#FEDBCA" width="450" | Erklärung
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* '''Fliesen:''' nach Material unterschiedene Platten, für Wand- und Bodenverkleidung (Keramik~, Naturstein~, Beton~, Glas~, Teppich~, ...)  
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! bgcolor="#FEDBCA" width="350" | ggf. Bsp.
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* '''Florentiner Mosaik:''' spezielle Form des ''opus sectile'' aus harten Steinsorten (z.B. Achat, Lapis lazuli, Perlmutt,...), deren Oberflächen spiegelglatt geschliffen werden (Blütezeit 16. Jh. Florenz; Verfahrensverbreitung über  Italien hinaus; z.B. [[Taj Mahal]])
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* '''Inkrustation:''' Verkleidung von Elementflächen minderen Materials mit flachgeschnittenen, meist verschiedenfarbigen Marmorplatten
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| Dekorfliesen || keramische Abziehbilder werden auf keramischen Fliesen aufgebrannt (Die keramische Druckfarbe verschmilzt dabei mit der Glasur der Fliese.) ||...
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* '''Kieselmosaik:''' (klassisch im Mittelmeerraum): flache Flusskiesel werden einfach zu einen Fliesenbelag verarbeitet
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* '''Knopfmosaik:''' s. Rundmosaik
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| Dekorfliesen || keramische Abziehbilder werden auf keramischen Fliesen aufgebrannt (Die keramische Druckfarbe verschmilzt dabei mit der Glasur der Fliese.) ||...
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* '''Marmorkassetten:''' präzieser Rand + Stabilität
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* '''Rundmosaik:''' statt Tesserae werden runde Mosaikplättchen verwendet
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| Fayence || (französische Bezeichnung die im 16. Jahrhundert von der italienischen Stadt Faenza abgeleitete wurde) Teilbereich kunsthandwerklich hergestellter Keramik, bei welchem  gelblich-graues oder rötlich bis bräunliches, gebranntes Material mit einer meist weiß deckenden Glasur überzogen ist, da der unglasierte Brand wegen seiner Porosität wasserdurchlässig wäre (Fayencen sind meist blau oder mehrfarbig bemalt.) ||...
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* '''opus sectile:''' Steinintarsienarbeiten, beinahe fugenfrei verlegbar
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* '''Opus tesselatum:''' Tesseramosaiken  
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| Fayencemosaik || aus Fayenceplatten werden kleine Formstücke ausgeschnitten und nach Mustervorlagen neu zusammengelegt, mit Gips zu einer Platte gegossen und an die Wände gesetzt (Ursprung: Asien) ||...
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* '''Opus vermiculatum:''' mit oft sehr feinen Tesserae werden um Formen (z.B. figurengeformte Kupferbänder) Umrisslinien mosaiziert (erlaubt im Mosaikbild feinere Farbabstufungen, genauere Figurenumrisse und Konturen; sehr anspruchsvolle Technik)
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* '''Pavimentum:''' jede Art gefestigter oder fester Bodenbeläge (antiker Architekturbegriff)  
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| Feinsteinzeug || unglasiertes keramisches Material für Mosaikböden, härter als Granit, mit hoher Abriebbeständigkeit und geringerer Wasseraufnahmefähigkeit als Steinzeug ||...
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* '''Pietra dura:''' (it. „harter Stein”), s. ''Florentiner Mosaik''
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* '''Plättchenmosaiken:''' Tesseramosaiken  
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| Fliesen || nach Material unterschiedene Platten, für Wand- und Bodenverkleidung (Keramik~, Naturstein~, Beton~, Glas~, Teppich~, ...) ||...
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*  '''Pseudomosaikfliesen:'''  Fliesen, denen vorm Brand mosaizierte Muster eingeprägt wurden (Zur Steigerung des Effektes wurden die Prägerillen teilweise mit weißem Zement/Gips etc. verspachtelt.)
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* '''Reliefmosaik:''' man unterscheidet in ''Reliefziegelmosaiken'' (z.B. Ischtar-Tor), ''mosaizierte Reliefs'' (z.B. Bruchkeramikmosaiken im Park Güell) und ''reliefmosaizierte Flächen'' (z.B. "Relief Mosaik Sphinx" an der Fassade einer iranischen Mosche)
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| Florentiner Mosaik || spezielle Form des ''opus sectile'' aus harten Steinsorten (z.B. Achat, [[Lapislazuli]], Perlmutt,...), deren Oberflächen spiegelglatt geschliffen werden (Blütezeit 16. Jh. Florenz; Verfahrensverbreitung über  Italien hinaus; z.B. [[Taj Mahal]]) ||...
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* '''Setzkästen:''' Schiefer oder Marmorrahmen  
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* '''Schmuckfelder:''' meist in ferneren Spezielwekstätten vorgefertigte Kassettenbilder (Vor Ort ist nur noch die Umrahmen/Einfasung notwendig.)
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| Inkrustation || Verkleidung von Elementflächen minderen Materials mit flachgeschnittenen, meist verschiedenfarbigen Marmorplatten || s.o. [[Dogenpalast]]
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* '''Smalti''' (Glastessera): farbiger, auf Platten erkalteter, und anschließend handgeschittener, Glasfluss - (Ursprung: wahrscheinlich Ägypten; Ausbreitung über Perser --> Assyrer --> Griechen; spätestens ab 425 n. Chr. auch technisch mit Einschluss von Blattgold und Blattsilber möglich)
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* '''Spaltplatten''' (Spaltfliesen): moderne Fliese, die sich im Herstellungsprozess (im Strang ziehen, dann zuschneiden) und damit in ihren Eigenschaften (geringere Wasseraufnahme) von herkömmlichen Keramikfliesen unterscheidet
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| Kieselmosaik || (klassisch im Mittelmeerraum): flache Flusskiesel werden einfach zu einen Fliesenbelag verarbeitet ||...
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* '''Steinzeug:''' keramisches Material, welches durch den Brand verdichtet oder verglast ist
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* '''Stabmosaik:''' s. Streifenmosaik
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| Knopfmosaik || s. Rundmosaik ||...
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* '''Streifenmosaik:''' Fläche aus Fliesenstreifen
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* '''Terracotta:''' unglasierte gebrannte Tonwaren
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| Marmorkassetten || präzieser Rand + Stabilität ||...
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* '''Tessera:''' (lat. für Viereck; Plural: tesserae; vom altgriechischen τέσσαρες/téssares: "vier") kleine viereckige Mosaikplättchen, griech. 1-3 mm², später größere 8 mm² bis 2x2 cm²
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* '''Trimmen:''' Mosaiksteinchen werden mit einer Zange in kleinere Stücke gebrochen  
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| Rundmosaik || statt Tesserae werden runde Mosaikplättchen verwendet ||...
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* '''Tonstiftmosaiken:''' ca. fingerlange Keramikstifte wurden so in den Lehmputz gedrückt, dass nur noch die glasierten Stiftköpfe heraus schauten (frühsumerische Technik)  
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* '''Ziegel:''' künstlich geformter und luftgetrockneter Stein (meist gebrannt)
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| opus sectile || Steinintarsienarbeiten, beinahe fugenfrei verlegbar ||...
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* '''Ziegelmosaik:''' verschiedenfarbige glasierte oder unglasierte Ziegel werden zu Wandmustern verbaut
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| Opus tesselatum || Tesseramosaiken ||...
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| Opus vermiculatum || mit oft sehr feinen Tesserae werden um Formen (z.B. figurengeformte Kupferbänder) Umrisslinien mosaiziert (erlaubt im Mosaikbild feinere Farbabstufungen, genauere Figurenumrisse und Konturen; sehr anspruchsvolle Technik) ||...
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| Pavimentum || jede Art gefestigter oder fester Bodenbeläge (antiker Architekturbegriff) ||...
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| Pietra dura || (it. „harter Stein”), s. ''Florentiner Mosaik'' ||...
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| Plättchenmosaiken || Tesseramosaiken ||...
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| Pseudomosaikfliesen || Fliesen, denen vorm Brand mosaizierte Muster eingeprägt wurden (Zur Steigerung des Effektes wurden die Prägerillen teilweise mit weißem Zement/Gips etc. verspachtelt.) || s. Bsp. über der Tabelle
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| Reliefmosaik || man unterscheidet in ''Reliefziegelmosaiken'' (z.B. Ischtar-Tor), ''mosaizierte Reliefs'' (z.B. Bruchkeramikmosaiken im Park Güell) und ''reliefmosaizierte Flächen'' (z.B. "Relief Mosaik Sphinx" an der Fassade einer iranischen Mosche) ||...
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| Setzkästen || Schiefer oder Marmorrahmen ||...
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| Schmuckfelder || meist in ferneren Spezielwekstätten vorgefertigte Kassettenbilder (Vor Ort ist nur noch die Umrahmen/Einfasung notwendig.) ||...
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| Smalti || (Glastessera): farbiger, auf Platten erkalteter, und anschließend handgeschittener, Glasfluss - (Ursprung: wahrscheinlich Ägypten; Ausbreitung über Perser --> Assyrer --> Griechen; spätestens ab 425 n. Chr. auch technisch mit Einschluss von Blattgold und Blattsilber möglich) ||...
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| Spaltplatten || (Spaltfliesen): moderne Fliese, die sich im Herstellungsprozess (im Strang ziehen, dann zuschneiden) und damit in ihren Eigenschaften (geringere Wasseraufnahme) von herkömmlichen Keramikfliesen unterscheidet ||...
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| Steinzeug || keramisches Material, welches durch den Brand verdichtet oder verglast ist ||...
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| Stabmosaik || s. Streifenmosaik ||...
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| Streifenmosaik || Fläche aus Fliesenstreifen ||...
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| Terracotta || unglasierte gebrannte Tonwaren ||...
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| Tessera || (lat. für Viereck; Plural: tesserae; vom altgriechischen τέσσαρες/téssares: "vier") kleine viereckige Mosaikplättchen, griech. 1-3 mm², später größere 8 mm² bis 2x2 cm² ||...
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| Trimmen || Mosaiksteinchen werden mit einer Zange in kleinere Stücke gebrochen ||...
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| Tonstiftmosaiken || ca. fingerlange Keramikstifte wurden so in den Lehmputz gedrückt, dass nur noch die glasierten Stiftköpfe heraus schauten (frühsumerische Technik) ||...
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| Ziegel || künstlich geformter und luftgetrockneter Stein (meist gebrannt) || s. z.B. auf [[Herpes' Ziegelei]]
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| Ziegelmosaik || verschiedenfarbige glasierte oder unglasierte Ziegel werden zu Wandmustern verbaut || s. [[Zikkurat des Tukulti-Ninurta|Zikkurat]] über der Tabelle<br>oder auch<br>Juli-[[Abrafaxe-Kalender 1994 - Die unendliche Reise der Abrafaxe‎|Kalenderblatt 1994]]:<br>[[Datei:K94babylonziegelM.jpg|center|333px|thumb]]
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=== Bildmotive ===
=== Bildmotive ===
==== Motivbegriffe ====
==== Motivbegriffe ====
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<gallery perrow="1" caption="Motivillustration" align="right" style="margin:0em 0em 0em 4em">
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  Datei:Oikos asarotos 1 C town.jpg|Ein modernes ''Asárotos oíkos'' in der Bananenrepublik
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  Datei:Oikos asarotos 1 C town.jpg|Ein modernes ''Asárotos oíkos'' in der Bananenrepublik zeigt eine Bananenschale und eine Zigarettenkippe auf dem Boden.
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  Datei:M 230 3a Textborduere.jpg|Eine Form des Mäanders<br>(s. Mosaik #[[230]])
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  Datei:M 230 3a Textborduere.jpg|eine Form des Mäanders
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  Datei:M 224 46 4a Laufender Hund.jpg|Eine andere: Laufender Hund<br>(s. Mosaik #[[Mosaik 224 - In den Händen der Spartaner|224]])
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  Datei:M 224 46 4a Laufender Hund.jpg|eine andere:<br>Laufender Hund
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* '''Asárotos oíkos:''' (griech.: ἀσάρωτος οἶκος = „ungefegtes Haus“) derart berühmtes Mosaik von ''Sosos von Pergamon'', dass der Begriff auch Synonym für eine ganze Motivgattung ist
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* '''Binnenzeichnung:''' (linienhaftes) Detailbild im Innern einer umgrenzten Form
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* '''Bordüre''' (oder Borte): verzierte Kante
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* '''Doppelmäander:''' besteht aus zwei entgegengesetzt verlaufenden Mäandern  
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! bgcolor="#FEDBCA" width="450" | Erklärung
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* '''Flechtbänder:''' ornamentales Zierelement aus regelmäßig verschlungenen, bandartigen, Linien oder Streifen
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! bgcolor="#FEDBCA" width="350" | ggf. Bsp.
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* '''Kassette:''' rechteckiges mosaiziertes Feld - meist in entsprechenden Spezialwerkstätten gefertigt, und dann an Ort und Stelle eingefügt und umrahmt
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* '''Kieselmosaik''' (klassisch im Mittelmeerraum)''':''' flache Flusskiesel werden einfach zu einen Fliesenbelag verarbeitet
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| Asárotos oíkos || griech.: ἀσάρωτος οἶκος = „ungefegtes Haus“<br>derart berühmtes Mosaik von ''Sosos von Pergamon'', dass der Begriff auch Synonym für eine ganze Motivgattung ist || modernes Bsp. s.o. (Banane + Zigarettenkippe)
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* '''Laufender Hund:''' gerundeter Mäander, wobei das Ornament an sich überschlagende Wellen erinnert
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* '''Mäander:''' ein geradliniges Flächen- und Bandmotiv sich orthogonal krümmender Linien - manchmal auch mit räumlichem Effekt (Name in Anlehnung an die gleichnamigen Flussschlingen) - In der griechischen Antike steht dieses Ornament für die Erlangung der Ewigkeit durch Reproduktion. (Anspielung auf den uralten und ewig jungen Gott Eros und die sich ewig erneuernde Energie des Kosmos)
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| Binnenzeichnung || (linienhaftes) Detailbild im Innern einer umgrenzten Form || ...
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* '''Mosaikemblem:''' (altgriechisch und lateinisch für an- oder eingesetztes Teil) mosaiziertes Zentralbild, oft von gleichmäßig mosaizierter Fläche oder Ornamenten umfasst (kann sowohl rund [''s. Tondo''], als auch (recht)eckig sein - eventuell auch in einer Kassette [s.dort] vorgefertigt)
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* '''Pelte/Pelta:''' antikes Schildmotov
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| Bordüre<br>(oder Borte) || verzierte Kante || ...
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* '''Perlstab:''' architektonisches Ornament, bei welchem sich lineare mit runden Elementen abwechseln
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* '''Pseudomosaik:''' Rillen oder Linien täuschen den Eindruck von "Fugen zwischen Mosaiksteinen" vor, hauptsächl. auf Fliesen (Zeitersparnis gegenüber mosaizieren)
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| Doppelmäander || besteht aus zwei entgegengesetzt verlaufenden Mäandern || ...
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* '''Rapportmuster:''' sich wiederholendes, flächenfüllendes Element zur Oberflächengestaltung
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* '''Ravennische Mosaiken:''' neben der Verwendung der übermäßig vielen Goldsmalti sind für r.M. die dunkelgrünen "Hintergrund-Smalti" charakteristisch
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| Flechtbänder || ornamentales Zierelement aus regelmäßig verschlungenen, bandartigen, Linien oder Streifen || ...
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* '''Tondo:''' kreisrundes Bild (all. Begriff der bildnerischen Kunst)
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* '''Zierstreifen:''' Motivstreifenumrandung zur Umrahmung mit Bildern  
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| Kassette || rechteckiges mosaiziertes Feld - meist in entsprechenden Spezialwerkstätten gefertigt, und dann an Ort und Stelle eingefügt und umrahmt || ...
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: Nach Umrandungen mit den orthogonalen Mäandernlinien und Flechtbändernornamenten war die nächste Stufe aufwändige Bildstreifen um die Mosaikembleme zu legen.
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| Kieselmosaik || (klassisch im Mittelmeerraum)<br>flache Flusskiesel werden einfach zu einen Fliesenbelag verarbeitet || ...
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| Laufender Hund || gerundeter Mäander, wobei das Ornament an sich überschlagende Wellen erinnert || s. Bildbeispiel über der Tab.
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| Mäander || ein geradliniges Flächen- und Bandmotiv sich orthogonal krümmender Linien - manchmal auch mit räumlichem Effekt (Name in Anlehnung an die gleichnamigen Flussschlingen) - In der griechischen Antike steht dieses Ornament für die Erlangung der Ewigkeit durch Reproduktion. (Anspielung auf den uralten und ewig jungen Gott Eros und die sich ewig erneuernde Energie des Kosmos) || s. Bildbeispiel über der Tab.
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| Mosaikemblem || (altgriechisch und lateinisch für an- oder eingesetztes Teil) mosaiziertes Zentralbild, oft von gleichmäßig mosaizierter Fläche oder Ornamenten umfasst (kann sowohl rund [''s. Tondo''], als auch (recht)eckig sein - eventuell auch in einer Kassette [s.dort] vorgefertigt) || ...
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| Pelte/Pelta || antikes Schildmotov || ...
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| Perlstab || architektonisches Ornament, bei welchem sich lineare mit runden Elementen abwechseln || ...
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| Pseudomosaik || Rillen oder Linien täuschen den Eindruck von "Fugen zwischen Mosaiksteinen" vor, hauptsächl. auf Fliesen (Zeitersparnis gegenüber mosaizieren) || ...
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| Rapportmuster || sich wiederholendes, flächenfüllendes Element zur Oberflächengestaltung || ...
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| Ravennische Mosaiken || neben der Verwendung der übermäßig vielen Goldsmalti sind für r.M. die dunkelgrünen "Hintergrund-Smalti" charakteristisch || ...
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| Tondo || kreisrundes Bild (all. Begriff der bildnerischen Kunst) || ...
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| Zierstreifen || Motivstreifenumrandung zur Umrahmung mit Bildern ||
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* Nach Umrandungen mit den orthogonalen Mäandernlinien und Flechtbändernornamenten war die nächste Stufe aufwändige Bildstreifen um die Mosaikembleme zu legen.
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==== Berühmte Mosaiken ====
==== Berühmte Mosaiken ====
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* '''ca. 400.000 v. Chr. (Steinrinne Bilzingsleben):''' einlagiger, auf Lössschicht eingedrückter, pflasterartiger, mit etwa 9 Metern Durchmessern fast kreisrunder Platz, mit mosaizierter Fläche aus teilweise ortsfremden Steinen und Knochen  
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* '''ca. 2550 v. Chr. (Mesopotamien):''' "Standarte von Ur"- eingelegte Mosaik-Tafeln aus rotem Kalkstein, Bitumen, Muscheln und Lapislazuli (heute Britisches Museum)
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* '''um 375 – 300 v. Chr.:''' "Hirschjagd- und Löwenjagdmosaik"; griechisch-makedonische Kieselsteinmosaiken; Pella
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! bgcolor="#FEDBCA" | Zeit
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* '''ca. 2. Jh. v. Chr.:''' "Taubenmosaik" - wahrscheinlich von ''Sosos von Pergamon''
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! bgcolor="#FEDBCA" | Region
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* '''ca. 2. Jh. v. Chr.:''' "ungefegter Raum" (oikos asarotos) - wahrscheinlich von ''Sosos von Pergamon''
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! bgcolor="#FEDBCA" width="150" |  Mosaik
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* '''zw. Mitte & Ende des 2. Jh. v. Chr. (Mittelmeerraum):''' "Alexandermosaik" ca. 1 Mio. sehr kleiner, sehr eng mosaizierter Natursteine
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! bgcolor="#FEDBCA" | Bemerkungen
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* '''ca. 165 oder 100 v. Chr. (Mittelmeerraum):''' "Nilmosaik von Palestrina"
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* '''ca. 200 . Chr.''': "Taubenmosaik" aus der Villa [[Hadrian]] bei Tivoli (vermutete griechische Vorlage wahrscheinlich von Sosos von Pergamon - s. Plinius d.Ä.  "naturalis historiae" (XXXVI, 184))
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| align="center" | ca. 400.000<br>v. Chr. || align="center" | Steinrinne Bilzingsleben || fast kreisrunder Platz mit etwa 9 Metern Durchmesser, mit mosaizierter Fläche ||
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* '''5. - 7. Jh.:''' frühchristliche ''ravennische Mosaiken'' (Mausoleum der Galla Placidia, Baptisterium der Kathedrale, Baptisterium der Arianer, Basilika San Apollinare Nuovo, Kirche San Vitale, Sant’ Apollinare in Classe)
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* aus teilweise ortsfremden Steinen und Knochen  
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* '''1874:''' "Kampf und Sieg", Glasmosaik an der Rückwand der Säulenhalle auf dem Sockel der Siegessäule in [[Berlin]] von ''Anton von Werner'' (Ausführung: Firma Antonio Salviati [[Venedig]])
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* einlagiges, auf Lössschicht eingedrücktes, pflasterartiges Mosaik
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* '''1900-1914:''' Bruchkeramikmosaiken im Park Güell in Barcelona von ''Antoni Gaudí'' ("Markthalle", Drachenbrunnen, ...)
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* '''1906:''' Jugendstilmosaik "Der Lebensbaum" in [[Dresden]] von Prof. ''Paul Rößler'' (Erlweinschule)  
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| align="center" | ca. 2550<br>v. Chr. || align="center" | Mesopotamien<br>(heute Britisches Museum) || "Standarte von Ur" ||
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* '''ca. ab 1908:''' Jugendstilmosaike von Leopold Forstner, (Entwürfe selbst, aber auch Gustav Klimt, Otto Wagner, Otto Schönthal, Emil Hoppe)
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* eingelegte Mosaik-Tafeln aus rotem Kalkstein, Bitumen, Muscheln und [[Lapislazuli]]
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* '''1926:''' "Mosaikbrunnen" nach einem Entwurf von ''Hans Poelzig'' im Großen Garten in [[Dresden]]
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* '''1964:''' "Unser Leben", Mosaikwandfries am Haus des Lehrers in [[Berlin]] von ''Walter Womacka'' (125 m x 7 m)
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| align="center" | um 375 – 300<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum<br>Pella || "Hirschjagd- und Löwenjagdmosaik" ||
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* '''ab 1989:''' "Hunderwasserfassaden" (teilmosaiziertverkleidete Fassaden) nach Entwürfen von ''Friedensreich Hundertwasser'' (KunstHaus in Wien, Themendorf in Bad Blumau, Hundertwasser-Bahnhof in Uelzeno, Hundertwasserhaus in Magdeburg)
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* griechisch-makedonische Kieselsteinmosaiken
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| align="center" | ca. 2. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum<br>Pompeji || "Taubenmosaik" ||
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* wahrscheinlich von ''Sosos von Pergamon''
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| align="center" | ca. 2. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || "ungefegter Raum" ||
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* ungefegter Raum = oikos asarotos
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* wahrscheinlich von ''Sosos von Pergamon''
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| align="center" | zw. Mitte & Ende des 2. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum<br>Pompeji || "Alexandermosaik" ||
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* ca. 1 Mio. sehr kleiner, sehr eng mosaizierter Natursteine auf einer Fläche von (5,82 × 3,13) m
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| align="center" | ca. 165 oder 100<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum<br>Praeneste<br>(heute Palestrina) || "Nilmosaik von Palestrina"<br>auch:<br> "Barberinisches Mosaik" ||
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* Größe: (5,85 × 4,31) m
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* Eines der sechs Segmente befindet sich in der Antikensammlung in Berlin.
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| align="center" | 117-134 n. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum<br>bei Tivoli<br>(Heute: Rom, Musei Capitolini) || "Taubenmosaik" aus der Villa [[Hadrian]] ||
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* Größe (98 x 85) cm
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* vermutete griechische Vorlage wahrscheinlich von ''Sosos von Pergamon'' - s. ''Plinius d.Ä.'' "naturalis historiae" (XXXVI, 184)  
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| align="center" | 5. - 7. Jh. || align="center" | Mittelmeerraum<br>[[Ravenna]] || frühchristliche ''ravennische Mosaiken'' ||
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* Mausoleum der Galla Placidia
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* Baptisterium der Kathedrale
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* Baptisterium der Arianer
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* Basilika San Apollinare Nuovo
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* Kirche San Vitale
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* Sant’ Apollinare in Classe
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| align="center" | 1874 || align="center" | [[Berlin]] || "Kampf und Sieg" ||
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* Glasmosaik an der Rückwand der Säulenhalle auf dem Sockel der Siegessäule
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* Entwurf von ''Anton von Werner'' (Ausführung: Firma Antonio Salviati [[Venedig]])
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| align="center" | 1900-1914 || align="center" | Barcelona<br>Park Güell || Bruchkeramikmosaiken ||
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* von ''Antoni Gaudí'' z.B.:
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** "Markthalle"
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** Drachenbrunnen
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| align="center" | 1906 || align="center" | [[Dresden]] || "Der Lebensbaum" ||
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* Jugendstilmosaik  von Prof. ''Paul Rößler'' (Erlweinschule)
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| align="center" | ca. ab 1908 || align="center" | Wiener Jugendstil || Jugendstilmosaike ||
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* Entwürfe von Leopold Forstner,  
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* Forstner setzte aber auch Entwürfe von Gustav Klimt, Otto Wagner, Otto Schönthal und Emil Hoppe um.
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| align="center" | 1926 || align="center" | [[Dresden]]<br>Großer Garten || "Mosaikbrunnen" ||
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* nach einem Entwurf von ''Hans Poelzig''
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| align="center" | 1964 || align="center" | [[Berlin]]<br>Haus des Lehrers || "Unser Leben" ||
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* Mosaikwandfries (125 x 7) m
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* Entwurf von ''Walter Womacka''
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| align="center" | ab 1989 || align="center" | [[Europa]] || "Hunderwasserfassaden" ||
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* teilmosaiziertverkleidete Fassaden nach Entwürfen von ''Friedensreich Hundertwasser'' z.B.:
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** KunstHaus in Wien
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** Themendorf in Bad Blumau
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** Hundertwasser-Bahnhof in Uelzeno
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** Hundertwasserhaus in Magdeburg
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== Zur Geschichte von Mosaiken ==
== Zur Geschichte von Mosaiken ==
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! bgcolor="#FEDBCA" | mosaizierte Fläche(n) bzw. deren Besonderheit
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| align="center" | ca. 400.000<br>v. Chr. || align="center" | Bilzingsleben || Bisher wahrscheinlich älteste nachgewiesene humanoid mosaizierte Fläche:<br>
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| align="center" | ca. 400.000 v. Chr. || align="center" | Bilzingsleben || Bisher wahrscheinlich älteste nachgewiesene humanoid mosaizierte Fläche:<br>
* Auf einem fast kreisrunde Platz mit etwa 9 Metern Durchmesser hat der Homo erectus bilzingslebenensis offensichtlich teilweise ortsfremde Steine und Knochen pflasterartig in den Löss eingedrückt.
* Auf einem fast kreisrunde Platz mit etwa 9 Metern Durchmesser hat der Homo erectus bilzingslebenensis offensichtlich teilweise ortsfremde Steine und Knochen pflasterartig in den Löss eingedrückt.
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| align="center" | 4. Jt.<br>v. Chr. || align="center" | Mesopotamien || erste Glasstücke in den Ziegelmosaiken
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| align="center" | 4. Jt. v. Chr. || align="center" | Mesopotamien || erste Glasstücke in den Ziegelmosaiken
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| align="center" | um 3000<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Fußböden mit eingestampften Kieseln
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| align="center" | um 3000<br>v. Chr. || align="center" | Mesopotamien || Sumerer verzierten ihre Prunkbauten mit so genannten Stiftmosaiken
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| align="center" | 17. - 11. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | mykenische Kultur || Muster mit verschiedenfarbigen Steinen
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| align="center" | 17. - 11. Jh. v. Chr. || align="center" | mykenische Kultur || Muster mit verschiedenfarbigen Steinen
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| align="center" | ab 5. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || größere Verbreitung von Kieselmosaiken in Griechenland / Schmuckflächen mit Figuren und Ornamenten
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| align="center" | ab 5. Jh. v.Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || größere Verbreitung von Kieselmosaiken in Griechenland / Schmuckflächen mit Figuren und Ornamenten
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| align="center" | ab. 4. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Ergänzung der schwarz-weiß-Mosaikstruktur mit farbigen Steinen
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| align="center" | ab 4. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Umlaufende Figurenfriese auf Kieselmosaiken
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| align="center" | im 3. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Tassera / Oberflächen aufwändig geschliffen
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| align="center" | im 3. Jh. v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Tassera / Oberflächen aufwändig geschliffen
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| align="center" | ab 3. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Kombination von Marmorböden mit Mosaiken / intarsienartigen Steinbildern (opus sectile) / geschnittenen Steinbildern in Marmorglanzputz eingebettet / geschnittenen Steinbildern in farbig bildfortsetzend übermaltem Putz
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| align="center" | ab 3. Jh. v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Kombination von Marmorböden mit Mosaiken / intarsienartigen Steinbildern (opus sectile) / geschnittenen Steinbildern in Marmorglanzputz eingebettet / geschnittenen Steinbildern in farbig bildfortsetzend übermaltem Putz
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| align="center" | ab 3. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || hochspezialisierte Werkstätten
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| align="center" | ab 3. Jh. v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || hochspezialisierte Werkstätten
: Diese hochspezialisierten Werkstätten fanden sich auf Mittelmeerinseln, da der verschiedenstfarbige Marmor aus den verschiedenen Gegenden herantransportiert werden musste.
: Diese hochspezialisierten Werkstätten fanden sich auf Mittelmeerinseln, da der verschiedenstfarbige Marmor aus den verschiedenen Gegenden herantransportiert werden musste.
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| align="center" | ab 3. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Ersetzung einzelner Steintesserae durch Glastesserae (Smalti), falls keine Marmorvariante der gewünschten Farbe vorhanden war (Smalti waren außerdem mit leuchtenderen Farben, als sie die verschiedenfarbigen Marmore boten, möglich.)
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| align="center" | ab 3. Jh. v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Ersetzung einzelner Steintesserae durch Glastesserae (Smalti), falls keine Marmorvariante der gewünschten Farbe vorhanden war (Smalti waren außerdem mit leuchtenderen Farben, als sie die verschiedenfarbigen Marmore boten, möglich.)
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| align="center" | ab 2. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Übergang von der direkten Bodenverlegung zu Verlegung auf Trägerfliesen
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| align="center" | im 1. Jh.<br>v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Zunahme des Glasanteils in den Mosaiken
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| align="center" | im 1. Jh. v. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Zunahme des Glasanteils in den Mosaiken
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| align="center" | 3. Jh.<br>n. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Abkehr von den großen Figurenbildern.
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| align="center" | 3. Jh. n. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Abkehr von den großen Figurenbildern.
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| align="center" | 4. Jh.<br>n. Chr. || align="center" | Mittelmeerraum || Ersetzung figürlichen Dekore von Wandmosaiken durch bildliche Wandbehänge
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| align="center" | spätestens 425 || align="center" |  || Goldsmalti - zwischen zwei Glasschichten wurde auch dünnes Blattgold oder -silber eingegossen
| align="center" | spätestens 425 || align="center" |  || Goldsmalti - zwischen zwei Glasschichten wurde auch dünnes Blattgold oder -silber eingegossen
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| align="center" | 5. bis 7. Jh<br>n.Chr. || align="center" |  || Blütezeit der frühchristlichen ravennischen Mosaikkunst
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| align="center" | 5. bis 7. Jh n.Chr. || align="center" |  || Blütezeit der frühchristlichen ravennischen Mosaikkunst
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| align="center" | 12. bis 13. Jh<br>n.Chr. || align="center" | byzantinisches Reich || byzantinsche Blütezeit der Mosaikkunst
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| align="center" | 12. bis 13. Jh n.Chr. || align="center" | byzantinisches Reich || byzantinsche Blütezeit der Mosaikkunst
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| align="center" | Mittelalter || align="center" |  || Pseudomosaik
| align="center" | Mittelalter || align="center" |  || Pseudomosaik
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[[Kategorie:Kunstwerk]]
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[[Kategorie:Redaktionelles]]
[[Kategorie:Pascalifax]]
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