Bearbeiten von Malik al-Afdal

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Schahanschah, genannt ''al-Afdal'' (''al-Afḍal [[Schah-in-Schah|Šāhanšāh]]''), erbte 1094 von seinem Vater Badr al-Dschamali (''Badr al-Ǧamālī'') den Wesirsposten von [[Ägypten]]. Als noch im gleichen Jahr der langjährige Kalif al-Mustansir starb, erhob al-Afdal einen von dessen jüngeren Söhnen unter dem Thronnamen al-Musta'li zum Nachfolger. Da der ältere Bruder Nizar damit von der Erbfolge ausgeschlossen wurde, spaltete sich die religiöse Bewegung der Ismailiten, deren Führung die Familie der [[Fatimiden]] beanspruchte. Der [[Persien|persische]] Zweig der Ismailiten unter seinem Oberhaupt [[Hassan-al-Sabbah|Hassan al-Sabbah]] schlug sich auf die Seite des "verschwundenen" (d.h. ermordeten) Nizars und seiner "verborgenen" Nachkommen und bildete damit eine eigenständige Sekte, die sich selbst ''Nizariten'' nannte und später unter dem Namen ''[[Assassinen]]'' bekannt wurde.
Schahanschah, genannt ''al-Afdal'' (''al-Afḍal [[Schah-in-Schah|Šāhanšāh]]''), erbte 1094 von seinem Vater Badr al-Dschamali (''Badr al-Ǧamālī'') den Wesirsposten von [[Ägypten]]. Als noch im gleichen Jahr der langjährige Kalif al-Mustansir starb, erhob al-Afdal einen von dessen jüngeren Söhnen unter dem Thronnamen al-Musta'li zum Nachfolger. Da der ältere Bruder Nizar damit von der Erbfolge ausgeschlossen wurde, spaltete sich die religiöse Bewegung der Ismailiten, deren Führung die Familie der [[Fatimiden]] beanspruchte. Der [[Persien|persische]] Zweig der Ismailiten unter seinem Oberhaupt [[Hassan-al-Sabbah|Hassan al-Sabbah]] schlug sich auf die Seite des "verschwundenen" (d.h. ermordeten) Nizars und seiner "verborgenen" Nachkommen und bildete damit eine eigenständige Sekte, die sich selbst ''Nizariten'' nannte und später unter dem Namen ''[[Assassinen]]'' bekannt wurde.
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Al-Afdal reformierte derweil die Verwaltung und das Heer Ägyptens, so dass die fatimidische Herrschaft stabilisiert werden konnte. Es gelang ihm sogar, Teile des [[Heiliges Land|Heiligen Lands]] von den [[Seldschuken]] zurückzuerobern ([[Jerusalem]], [[Tyrus]]); diese Erfolge waren jedoch wegen der Ankunft der [[Kreuzzug|Kreuzfahrer]] nicht von Dauer. Im August 1099 schlug [[Gottfried von Bouillon]] al-Afdal in der Schlacht bei Askalon. Obwohl al-Afdal ab nun alljährlich Feldzüge gegen das junge [[Königreich Jerusalem]] unternehmen ließ, verlor er eine Stadt nach der anderen an die Kreuzfahrer (1104 [[Akkon]], 1109 [[Tripolis im Libanon|Tripolis]], 1110 [[Beirut]], 1111 Sidon).
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Al-Afdal reformierte derweil die Verwaltung und das Heer Ägyptens, so dass die fatimidische Herrschaft stabilisiert werden konnte. Es gelang ihm sogar, Teile des [[Heiliges Land|Heiligen Lands]] von den [[Seldschuken]] zurückzuerobern ([[Jerusalem]], Tyros); diese Erfolge waren jedoch wegen der Ankunft der [[Kreuzzug|Kreuzfahrer]] nicht von Dauer. Im August 1099 schlug [[Gottfried von Bouillon]] al-Afdal in der Schlacht bei Askalon. Obwohl al-Afdal ab nun alljährlich Feldzüge gegen das junge [[Königreich Jerusalem]] unternehmen ließ, verlor er eine Stadt nach der anderen an die Kreuzfahrer (1104 [[Akkon]], 1109 [[Tripolis im Libanon|Tripolis]], 1110 Beirut, 1111 Sidon).
Seit 1101 regierte al-Afdal für den jungen [[Kalif von Ägypten|Kalifen al-Amir]] (*1096, †1130), den Sohn al-Mustalis. Dieser befreite sich 1121 von der Bevormundung durch seinen Wesir, indem er al-Afdal ermorden ließ (oder, weniger wahrscheinlich, dessen Ermordung durch die Assassinen ausnutzte) und zunächst einen anderen Wesir ernannte.
Seit 1101 regierte al-Afdal für den jungen [[Kalif von Ägypten|Kalifen al-Amir]] (*1096, †1130), den Sohn al-Mustalis. Dieser befreite sich 1121 von der Bevormundung durch seinen Wesir, indem er al-Afdal ermorden ließ (oder, weniger wahrscheinlich, dessen Ermordung durch die Assassinen ausnutzte) und zunächst einen anderen Wesir ernannte.
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Dass al-Afdals Titulatur im MOSAIK zusätzlich den Begriff ''Malik'' ("Fürst/König") enthält, geht auf den entsprechenden [[Wikipedia]]-Artikel in seiner damaligen Form zurück (siehe unten). In Wirklichkeit trug er diesen Titel jedoch nicht; er kam erst bei seinen Nachfolgern ab 1137 auf. Al-Afdal führte übrigens nach der verlorenen Schlacht um Askalon 1099 die Feldzüge ins Heilige Land nicht mehr selber an, d.h. sein Aufenthalt ca. 1118 vor Akkon im MOSAIK ist historisch nicht belegt.
Dass al-Afdals Titulatur im MOSAIK zusätzlich den Begriff ''Malik'' ("Fürst/König") enthält, geht auf den entsprechenden [[Wikipedia]]-Artikel in seiner damaligen Form zurück (siehe unten). In Wirklichkeit trug er diesen Titel jedoch nicht; er kam erst bei seinen Nachfolgern ab 1137 auf. Al-Afdal führte übrigens nach der verlorenen Schlacht um Askalon 1099 die Feldzüge ins Heilige Land nicht mehr selber an, d.h. sein Aufenthalt ca. 1118 vor Akkon im MOSAIK ist historisch nicht belegt.
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Den zeitgenössischen Kreuzfahrern war er übrigens unter dem blumigen Namen ''Lavendalius'' bekannt (nach Fulcher von Chartres); erst in der Jahrzehnte später entstandenen Chronik des einheimischen, mit dem [[Arabisch]]en  vertrauten Geschichtsschreibers Wilhelm von Tyrus wird der Name weniger verballhornt, sondern durchaus nachvollziehbar transkribiert: ''Elafdalius''.
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Den zeitgenössischen Kreuzfahrern war er übrigens unter dem blumigen Namen ''Lavendalius'' bekannt (nach Fulcher von Chartres); erst in der Jahrzehnte später entstandenen Chronik des einheimischen, mit dem [[Arabisch]]en  vertrauten Geschichtsschreibers Wilhelm von [[Tyrus]] wird der Name weniger verballhornt, sondern durchaus nachvollziehbar transkribiert: ''Elafdalius''.
== Quellen und Links ==
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