Bearbeiten von Hermann Huppen
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== Leben und Werk == | == Leben und Werk == | ||
- | Geboren 1938 in Bévercé in der Nähe von Lüttich, studierte Hermann Möbeldesign und arbeitete als Innenarchitekt bevor er 1964 für das ''Spirou''-Magazin seinen ersten Comic schrieb und zeichnete. Sein Talent blieb nicht unerkannt und so begann 1966 mit der Serie ''Andy Morgan'' eine langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Texter Greg (d.i.: Michel Regnier) für die Zeitschrift ''Tintin''. Mit Laymille als Texter startete 1967 | + | Geboren 1938 in Bévercé in der Nähe von Lüttich, studierte Hermann Möbeldesign und arbeitete als Innenarchitekt bevor er 1964 für das ''Spirou''-Magazin seinen ersten Comic schrieb und zeichnete. Sein Talent blieb nicht unerkannt und so begann 1966 mit der Serie ''Andy Morgan'' eine langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Texter Greg (d.i.: Michel Regnier) für die Zeitschrift ''Tintin''. Mit Laymille als Texter startete 1967 'Jugurtha'', 1969 der Western ''Comanche'', wieder mit Greg als Szenaristen. All diese drei Serien erschienen auch im deutschen [[ZACK]]-Magazin, für das Hermann 1978 die Serie ''David Walker'' schuf. Diese von Hermann in zeichnerischer und textlicher Personalunion geschaffene Serie ist mittlerweile auch in Deutschland besser unter ihrem Originaltitel ''Jeremiah'' bekannt. Sie ist seine langlebigste Serie, von der bis heute (Stand: Februar 2019) regelmässig neue Bände erscheinen und die in den USA auch als TV-Serie verfilmt wurde. |
1983 startete die im Mittelalter angesiedelte Serie ''Die Türme von Bos-Maury''. Auch hier zeichnete Hermann zunächst nach eigenen Szenarios 10 Bände, womit sie ursprünglich auch abgeschlossen sein sollte. Neben diesen Serien zeichnete Hermann auch diverse Einzelbände oder kürzere Serien teils nach eigenen Texten, teils nach denen anderer Autoren. Besonders fruchtbar war dabei die Zusammenarbeit mit seinem Sohn ''Yves H.''. Mit ihm schuf er auch neue Bände von ''Bos-Maury'', sowie 2010 ein neues, letztes ''Andy Morgan''-Album. Aus der Zusammenarbeit mit dem Texter ''Jean van Hamme'' entstand der Einzelband ''Bluthochzeit'', der 2005 mit ''Armin Rohde'' und ''Uwe Ochsenknecht'' in den Hauptrollen verfilmt wurde.{{Absatz}} | 1983 startete die im Mittelalter angesiedelte Serie ''Die Türme von Bos-Maury''. Auch hier zeichnete Hermann zunächst nach eigenen Szenarios 10 Bände, womit sie ursprünglich auch abgeschlossen sein sollte. Neben diesen Serien zeichnete Hermann auch diverse Einzelbände oder kürzere Serien teils nach eigenen Texten, teils nach denen anderer Autoren. Besonders fruchtbar war dabei die Zusammenarbeit mit seinem Sohn ''Yves H.''. Mit ihm schuf er auch neue Bände von ''Bos-Maury'', sowie 2010 ein neues, letztes ''Andy Morgan''-Album. Aus der Zusammenarbeit mit dem Texter ''Jean van Hamme'' entstand der Einzelband ''Bluthochzeit'', der 2005 mit ''Armin Rohde'' und ''Uwe Ochsenknecht'' in den Hauptrollen verfilmt wurde.{{Absatz}} | ||
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== Andy Morgan =={{ZACK-Serie|Andy Morgan|Bernard Prince|Hermann u.a.|[[Michel Regnier|Greg]], Yves H.|Tintin 1/66|4.1.1966|17/1972<br>13.4.1972|Abenteurer|Realistic|Phenix16.jpg|Andy Morgan 1971 auf dem Cover des Sekundärmagazins ''Phenix'' #16|Die Serie begann mit Kurzgeschichten, in denen Andy<br> Morgan noch Polizist ist. Er quittiert aber den Dienst und bestreitet die<br> albenlangen Geschichten als zur See fahrender Abenteurer.|keiner bekannt}}=== Editionsgeschichte === | == Andy Morgan =={{ZACK-Serie|Andy Morgan|Bernard Prince|Hermann u.a.|[[Michel Regnier|Greg]], Yves H.|Tintin 1/66|4.1.1966|17/1972<br>13.4.1972|Abenteurer|Realistic|Phenix16.jpg|Andy Morgan 1971 auf dem Cover des Sekundärmagazins ''Phenix'' #16|Die Serie begann mit Kurzgeschichten, in denen Andy<br> Morgan noch Polizist ist. Er quittiert aber den Dienst und bestreitet die<br> albenlangen Geschichten als zur See fahrender Abenteurer.|keiner bekannt}}=== Editionsgeschichte === | ||
- | Die Serie wurde in den 1960er Jahren von Hermann nach Szenarios von Greg für ''Tintin'' geschaffen und entscheidend geprägt. Nach 13 Alben und einigen, ein weiteres Album füllenden, Kurzgeschichten gab Hermann die Serie 1978 auf | + | Die Serie wurde in den 1960er Jahren von Hermann nach Szenarios von Greg für ''Tintin'' geschaffen und entscheidend geprägt. Nach 13 Alben und einigen, ein weiteres Album füllenden, Kurzgeschichten gab Hermann die Serie 1978 auf (um sich seiner neuen, eigenen Serie ''Jeremiah'' (s.u.) zu widmen. Sie wurde zunächst von ''Dany'' (d.i.: Daniel Henrotin) für ''Tintin'' fortgesetzt, der aber den großen Fussstapfen, die Hermann hinterlassen hatte, nicht gerecht werden konnte. Auch die Geschichten von Greg hatten nicht mehr die von früher gewohnte Qualität. Die von ''Dany'' geschaffenen Geschichten (von denen keine die klassische Alben-Länge von ca. 44 Seiten hatten) füllten zwei weitere Alben, eine vergleichsweise karge Bilanz, denn immerhin betreute ''Dany'' die Serie bis 1989, also gut 10 Jahre. 1991 und 1993 zeichnete dann [[Edouard Aidans | Aidans]] zwei weitere Alben, diesmal nicht mehr mit vorangegangener Magazin-Vorveröffentlichung, denn ''Tintin'' war inzwischen eingestellt. 2010 schließlich kehrte Hermann noch einmal zu seiner Serie zurück und schuf nach einem Szenario seines Sohnes ''Yves H.'' (Greg war inzwischen verstorben) ein letztes Andy Morgan-Album, diesmal in couleur-directe-Technik. So umfasst die Serie schlussendlich inklusive der Kurzgeschichten-Bände insgesamt 19 Alben. |
=== Inhalt === | === Inhalt === | ||
Der ehemalige Interpol-Inspektor erbt eine Jacht, hängt daraufhin seinen Job an den Nagel um mit seinem Mündel Ali (im Original: Djinn) als Handelsschiffer über die Weltmeere zu schippern. Als er seinen ersten Auftrag erhält trifft er auf den australischen Seemann Barney Jordan und heuert ihn an. Zusammen erleben die drei in der Folge etliche Abenteuer, meist in exotischen Gegenden. Und oft sind es weniger die Gegenspieler, die der Crew zu schaffen machen, als mehr der Kampf gegen Naturgewalten (See- und Sandstürme, Vulkanausbrüche, Waldbrände, unwirtliche Dschungel, Eis und Schnee,...). Diese wurden von Hermann meisterhaft in Szene gesetzt und machen einen Großteil der Faszination der Serie aus. | Der ehemalige Interpol-Inspektor erbt eine Jacht, hängt daraufhin seinen Job an den Nagel um mit seinem Mündel Ali (im Original: Djinn) als Handelsschiffer über die Weltmeere zu schippern. Als er seinen ersten Auftrag erhält trifft er auf den australischen Seemann Barney Jordan und heuert ihn an. Zusammen erleben die drei in der Folge etliche Abenteuer, meist in exotischen Gegenden. Und oft sind es weniger die Gegenspieler, die der Crew zu schaffen machen, als mehr der Kampf gegen Naturgewalten (See- und Sandstürme, Vulkanausbrüche, Waldbrände, unwirtliche Dschungel, Eis und Schnee,...). Diese wurden von Hermann meisterhaft in Szene gesetzt und machen einen Großteil der Faszination der Serie aus. | ||
=== Andy Morgan in Deutschland === | === Andy Morgan in Deutschland === | ||
- | Seinen ersten deutschen Auftritt hatte Andy Morgan noch unter seinem Originaltitel (zuweilen in der eingedeutschten Version als "Bernhard Prinz") in dem Ehapa-Heft ''MV Comix''. Hier erschienen von 1969 bis 1971 allerdings nur einige Kurzgeschichten. Bereits ab der ersten Ausgabe von ''ZACK'' (April 1972) erschien er dann unter dem Namen "Andy Morgan", unter dem er in Deutschland bekannt wurde, in diesem Magazin, sowie in dessen Begleitobjekten ''ZACK Comic Box'' und ''ZACK Parade''. Nachdem Koralle sich aus dem Comic-Geschäft Anfang der 1980er Jahre zurück gezogen hatte, startete der Bastei-Verlag eine Albenausgabe, in der aber nur drei Bände erschienen (Februar bis Juni 1985). In der Folge veröffentlichte zunächst der Carlsen-Verlag die Serie von Oktober 1986 bis Juli 1995 in Form von SC-Alben. Ende Februar 2010 kehrte Andy Morgan in das mittlerweile wieder auferstandene ''ZACK''-Magazin mit dem Vorabdruck des neuen, von Hermann und seinem Sohn Yves H. geschaffene, letzte Abenteuer zurück. Unter dem Label "Kult Editionen Deluxe" startete im Juli 2010 bei Kult eine HC-Ausgabe der kompletten Serie (diesmal inklusive dem letzten, 19. Album, das bei der Carlsen-Ausgabe natürlich noch fehlte) mit umfangreichem redaktionellen Bonus-Material. Diese Ausgabe lief bis Januar 2015 doch bereits gut zwei Jahre später, im Mai 2017, kehrte die Serie zu Carlsen zurück, wo eine Gesamtausgabe | + | Seinen ersten deutschen Auftritt hatte Andy Morgan noch unter seinem Originaltitel (zuweilen in der eingedeutschten Version als "Bernhard Prinz") in dem Ehapa-Heft ''MV Comix''. Hier erschienen von 1969 bis 1971 allerdings nur einige Kurzgeschichten. Bereits ab der ersten Ausgabe von ''ZACK'' (April 1972) erschien er dann unter dem Namen "Andy Morgan", unter dem er in Deutschland bekannt wurde, in diesem Magazin, sowie in dessen Begleitobjekten ''ZACK Comic Box'' und ''ZACK Parade''. Nachdem Koralle sich aus dem Comic-Geschäft Anfang der 1980er Jahre zurück gezogen hatte, startete der Bastei-Verlag eine Albenausgabe, in der aber nur drei Bände erschienen (Februar bis Juni 1985). In der Folge veröffentlichte zunächst der Carlsen-Verlag die Serie von Oktober 1986 bis Juli 1995 in Form von SC-Alben. Ende Februar 2010 kehrte Andy Morgan in das mittlerweile wieder auferstandene ''ZACK''-Magazin mit dem Vorabdruck des neuen, von Hermann und seinem Sohn Yves H. geschaffene, letzte Abenteuer zurück. Unter dem Label "Kult Editionen Deluxe" startete im Juli 2010 bei Kult eine HC-Ausgabe der kompletten Serie (diesmal inklusive dem letzten, 19. Album, das bei der Carlsen-Ausgabe natürlich noch fehlte) mit umfangreichem redaktionellen Bonus-Material. Diese Ausgabe lief bis Januar 2015 doch bereits gut zwei Jahre später, im Mai 2017, kehrte die Serie zu Carlsen zurück, wo aktuell eine Gesamtausgabe erscheint (die aber möglicherweise ihrem Namen nicht gerecht werden wird, da dort vermutlich die von ''Dany'' und ''Aidans'' gestalteten Geschichten ausgelassen werden (Stand Februar 2019)). |
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=== Literatur === | === Literatur === | ||
*"''DIE »DRITTE WELT« IM COMIC - Wie das Medium Comic zur Stabilisierung gegenwärtiger politischer Verhältnisse beiträgt. Aufgezeigt von ''Diethelm Lameck ''am Beispiel der Darstellung der "Dritten Welt" in der Serie'' Andy Morgan''.''", in: Comixene 12/13 (Mai 1977), Seite 46-47. | *"''DIE »DRITTE WELT« IM COMIC - Wie das Medium Comic zur Stabilisierung gegenwärtiger politischer Verhältnisse beiträgt. Aufgezeigt von ''Diethelm Lameck ''am Beispiel der Darstellung der "Dritten Welt" in der Serie'' Andy Morgan''.''", in: Comixene 12/13 (Mai 1977), Seite 46-47. | ||
- | * Kurze Meldung zum Start der Bastei-Albenausgabe in der Rubrik ''Comic aktuell'' inklusive Checkliste | + | * Kurze Meldung zum Start der Bastei-Albenausgabe in der Rubrik ''Comic aktuell'' inklusive Checkliste ''Die Sprechblase'' 67 (30.4.1985), Seite 14 |
*Reddition 45: Dossier Greg (Dezember 2006) | *Reddition 45: Dossier Greg (Dezember 2006) | ||
*Die Rückkehr des Andy Morgan, Artikel in ZACK 129 (3/2010) | *Die Rückkehr des Andy Morgan, Artikel in ZACK 129 (3/2010) | ||
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[http://www.onliver.de/zaxxene/zaxxene4/serien__/gruen___/andy_mor/index.html Andy Morgan auf zaxxene.de] | [http://www.onliver.de/zaxxene/zaxxene4/serien__/gruen___/andy_mor/index.html Andy Morgan auf zaxxene.de] | ||
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== Jugurtha == | == Jugurtha == | ||
{{ZACK-Serie|Jugurtha|Jugurtha|Hermann, Franz|Laymilie, d.i.: Jean-Luc Vernal|Tintin (fr) 950 |5.1.1967|26/1972<br>15.6.1972|Historie|Realistic|JugurthaComicothek.jpg|Im österreichischen Verlag Comicothek erschien diese Luxusausgabe|Jean-Luc Vernal wurde durch zahlreiche numidische Legenden inspiriert und schöpfte aus dem Werk Iugurthinum des römischen Geschichtsschreibers Sallustius Bellum. Im Ergebnis entstand eine rebellische Heldengestalt in der Fiktion und Realität miteinander verknüpft sind.|keiner bekannt}}=== Editionsgeschichte === | {{ZACK-Serie|Jugurtha|Jugurtha|Hermann, Franz|Laymilie, d.i.: Jean-Luc Vernal|Tintin (fr) 950 |5.1.1967|26/1972<br>15.6.1972|Historie|Realistic|JugurthaComicothek.jpg|Im österreichischen Verlag Comicothek erschien diese Luxusausgabe|Jean-Luc Vernal wurde durch zahlreiche numidische Legenden inspiriert und schöpfte aus dem Werk Iugurthinum des römischen Geschichtsschreibers Sallustius Bellum. Im Ergebnis entstand eine rebellische Heldengestalt in der Fiktion und Realität miteinander verknüpft sind.|keiner bekannt}}=== Editionsgeschichte === | ||
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=== Jeremiah in Deutschland === | === Jeremiah in Deutschland === | ||
=== Literatur === | === Literatur === | ||
- | * | + | * ''Die Sprechblase'' 59 (1984) |
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=== Web-Links === | === Web-Links === | ||
=== Auszeichnungen === | === Auszeichnungen === | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
- | *"''Hermann Huppen - Ein Artikel mit Checkliste von Robbarrel'', in: ''Die Sprechblase'' 28 (2.6.1980) | + | *"''Hermann Huppen - Ein Artikel mit Checkliste von Robbarrel'', in: ''Die Sprechblase'' 28 (2.6.1980) |
*Comic Forum #19: Hermann Spezial (1983) | *Comic Forum #19: Hermann Spezial (1983) | ||
*Martin Surmann: ''Hermann - ... und seine Serien'', (kurzer) Artikel und (ausführliche) Checklisten, in ''Die Sprechblase'' 135 (Feb. 1994), Seiten 42-45 | *Martin Surmann: ''Hermann - ... und seine Serien'', (kurzer) Artikel und (ausführliche) Checklisten, in ''Die Sprechblase'' 135 (Feb. 1994), Seiten 42-45 |