Bearbeiten von Schallkuppel

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==Aufbau und Funktion der Schallkuppel==
==Aufbau und Funktion der Schallkuppel==
Die Schallkuppel ist in einer großen Höhle angelegt, die sich direkt unter dem Kastell befindet, das von den [[Venedig|Venezianern]] genutzt wird. Die Höhle ist zu einem Kuppelsaal ausgebaut worden, in dessen Wände und Decke unzählige, amphorenartige Tongefäße eingemauert sind. Diese Gefäße verstärken den Schall, welcher aus der über dem kuppelartigen Raum befindlichen Halle ertönt, über die Maßen stark. Über einen Abhörkanal wird der verstärkte Schall in die [[Grotte unter dem venezianischen Kastell]] geleitet, wo die Geräusche bzw. Gespräche aus einem großen Topf abgehört werden können.<br>
Die Schallkuppel ist in einer großen Höhle angelegt, die sich direkt unter dem Kastell befindet, das von den [[Venedig|Venezianern]] genutzt wird. Die Höhle ist zu einem Kuppelsaal ausgebaut worden, in dessen Wände und Decke unzählige, amphorenartige Tongefäße eingemauert sind. Diese Gefäße verstärken den Schall, welcher aus der über dem kuppelartigen Raum befindlichen Halle ertönt, über die Maßen stark. Über einen Abhörkanal wird der verstärkte Schall in die [[Grotte unter dem venezianischen Kastell]] geleitet, wo die Geräusche bzw. Gespräche aus einem großen Topf abgehört werden können.<br>
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Mittels eines engen Ganges ist die Schallkuppel über einen Einstieg außerhalb des Kastells zu erreichen.  
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Mittel eines engen Ganges ist die Schallkuppel über einen Einstieg außerhalb des Kastells zu erreichen.  
Die Venezianer sind allerdings nicht die Erbauer der Schallkuppel. Ihr Kastell steht nämlich auf den Fundamenten einer römischen Palastanlage, die wahrscheinlich Ende des 3. oder Anfang des 4. Jahrhunderts von [[Kaiser Diokletian]] erbaut wurde. Laut [[Brabax]] war Diokletian äußerst misstrauisch und wollte stets wissen, was in seinem Palast gesprochen wurde. Zu diesem Zweck ließ er die Abhöranlage installieren.
Die Venezianer sind allerdings nicht die Erbauer der Schallkuppel. Ihr Kastell steht nämlich auf den Fundamenten einer römischen Palastanlage, die wahrscheinlich Ende des 3. oder Anfang des 4. Jahrhunderts von [[Kaiser Diokletian]] erbaut wurde. Laut [[Brabax]] war Diokletian äußerst misstrauisch und wollte stets wissen, was in seinem Palast gesprochen wurde. Zu diesem Zweck ließ er die Abhöranlage installieren.
==Rolle im Mosaik==
==Rolle im Mosaik==
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Zunächst ist es [[Harlekin]], der bei einem Abstecher in die Grotte die unerklärlichen Geräusche vernimmt, die sich als Gespräche aus dem Kastell entpuppen. Er kann dem Geheimnis jedoch noch nicht auf den Grund gehen, sondern muss angesichts des gerade abgehörten Plans der Venezianer erst einmal schleunigst das [[Dalmatinisches Dorf|dalmatinische Dorf]] warnen. Erst im nächsten Heft gelingt es mit Hilfe der [[Abrafaxe]] und dem [[Eichhörnchen (Adria-Serie)|Eichhörnchen]], den Zugang zur Schallkuppel zu entdecken und diese ausgiebig zu erkunden. Brabax erschließt sogleich den Zweck der Anlage und erklärt sie seinen Begleitern (Califax' alternative Interpretation als "Suppentopftempel" wird nicht weiter verfolgt). So ganz nebenbei hört man dabei gleich einen neuen Plan des [[Capitano]]s ab und kann diesen anschließend vereiteln.
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Zunächst ist es [[Harlekin]], der bei einem Abstecher in die Grotte die unerklärlichen Geräusche vernimmt, die sich als Gespräche aus dem Kastell entpuppen. Er kann dem Geheimnis jedoch erst einmal noch nicht auf den Grund gehen, sondern muss angesichts des gerade abgehörten Plans der venezianer erst einmal schleunigst das [[Dalmatinisches Dorf|dalmatinische Dorf]] warnen. Erst im nächsten Heft gelingt es mit Hilfe der [[Abrafaxe]] und dem [[Eichhörnchen (Adria-Serie)|Eichhörnchen]], den Zugang zur Schallkuppel zu entdecken und diese ausgiebig zu erkunden. Brabax erschließt sogleich den Zweck der Anlage und erklärt sie seinen Begleitern. So ganz nebenbei hört man dabei gleich einen neuen Plan des [[Capitano]]s ab und kann diesen anschließend vereiteln.
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Danach wird es eine Zeitlang ruhig um die Schallkuppel. Den nächsten Plan hört [[Califax]] wieder über die Grotte ab; demzufolge wollen die Venezianer in der kommenden Nacht das Dorf überfallen. Danach entwickelt Harlekin aber einen Plan, wie man das Kastell mit einem Schlag erledigen kann. Die [[Türken]], denen Califax den Plan unterbreiten soll, könnten in der Schallkuppel eine gewaltige [[Schießpulver|Pulverladung]] deponieren und das Kastell damit in die Luft jagen. Der [[Pascha]] ist von dem Plan begeistert. Die Sprengladung wird in der Schallkuppel aufgestapelt und gezündet, worauf das Kastell in einer gewaltigen Explosion untergeht. Damit ist leider auch dieses einzigartige Meisterwerk der Baukunst und akustischen Technik unwiederbringlich verloren.
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Danach wird es eine Zeitlang ruhig um die Schallkuppel. Den nächsten Plan hört [[Califax]] wieder über die Grotte ab; demzufolge wollen die Venezianer in der kommenden Nacht das Dorf überfallen. Danach entwickelt Harlekin aber einen Plan, wie man das Kastell mit einem Schlag erledigen kann. Die [[Türken]], denen Califax den Plan unterbreiten soll, könnten in der Schallkuppel eine gewaltige [[Schießpulver|Pulverladung]] deponieren und das Kastell damit in die Luft jagen. Der [[Pascha]] ist von dem Plan begeistert. Die Sprengladung wird in der Schallkuppel aufgestapelt und gezündet, worauf das Kastell in einer gewaltigen Explosion untergeht. Damit ist leider auch dieses einzigartige Meisterwerk der Baukunst und akkustischen Technik unwiederbringlich verloren.
== Mögliches Vorbild für die Schallkuppel ==
== Mögliches Vorbild für die Schallkuppel ==
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Die im Mosaik beschriebenen Schalltöpfe, die die Akustik verstärken, hat es in der Antike und im Mittelalter tatsächlich gegeben. In der Universalenzyklopädie von Johann Georg Krünitz (1773; siehe bei "Externe Links") werden sie als "''eine Art Urnen''" beschrieben, "''welche die Alten in horizontaler Lage, so daß die Öffnung aus der Mauer guckte, in die inwendige Kirchenmauer mit einmauerten, weil sie glaubten, hierdurch den Schall zu verstärken''".  
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Die im Mosaik beschriebenen Schalltöpfe, die die Akkustik verstärken, hat es in der Antike und im Mittelalter tatsächlich gegeben. In der Universalenzyklopädie von Johann Georg Krünitz (1773; siehe bei "Externe Links") werden sie als "''eine Art Urnen''" beschrieben, "''welche die Alten in horizontaler Lage, so daß die Öffnung aus der Mauer guckte, in die inwendige Kirchenmauer mit einmauerten, weil sie glaubten, hierdurch den Schall zu verstärken''".  
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Diese Schalltöpfe sind in mehreren norddeutschen sowie in skandinavischen Kirchenbauten nachgewiesen; die schwedische Bezeichnung dafür lautet ''ljudkrukor''. Die archäologische Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin (heute: Teil der Ausstellung im Neuen Museum) zeigt eine Ausgrabung aus der Stiftskirche von Meschede, in der über 100 Keramikgefäße aus der Zeit um 900 gefunden wurden, welche in die Wände eingemauert waren, mit der Mündung zum Raum zeigten und in ein System von Kanälen und Kammern eingebunden waren. Diese werden aufgrund von Parallelfunden und Schriftquellen als "Resonanzkörper", d.h. als eine akustische Verstärkeranlage interpretiert.
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Diese Schalltöpfe sind in mehreren norddeutschen sowie in skandinavischen Kirchenbauten nachgewiesen; die schwedische Bezeichnung dafür lautet ''ljudkrukor''. Die archäologische Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin (heute: Teil der Ausstellung im Neuen Museum) zeigt eine Ausgrabung aus der Stiftskirche von Meschede, in der über 100 Keramikgefäße aus der Zeit um 900 gefunden wurden, welche in die Wände eingemauert waren, mit der Mündung zum Raum zeigten und in ein System von Kanälen und Kammern eingebunden waren. Diese werden aufgrund von Parallelfunden und Schriftquellen als "Resonanzkörper", d.h. als eine akkustische Verstärkeranlage interpretiert.
Es ist daher möglich, dass die Mosaik-Darstellung an derartige Museumsexponate angelehnt worden ist.
Es ist daher möglich, dass die Mosaik-Darstellung an derartige Museumsexponate angelehnt worden ist.

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