Bearbeiten von Preußen
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Die [[Digedags]] halten sich Mitte des 17. Jahrhunderts in [[Magdeburg]] auf und erleben Brandenburg-Preußen als gefährliche Bedrohung der städtischen Freiheit. Sie sind Assistenten des Bürgermeisters [[Otto von Guericke]], der einen Versuch der Preußen abwehren will, sich Magdeburg einzuverleiben. [[Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg]] hat dazu seinen Spezialgesandten, den [[Obrist von Ladestock|Obristen von Ladestock]], mit einem [[Diplomatisches Schreiben des Kurfürsten von Brandenburg|Ultimatum]] nach Magdeburg gesandt. Die Magdeburger Ratsversammlung, zu der die Digedags die Einladungen verteilen, lehnt aber das preußische Ansinnen rundweg ab und lässt den Obristen hinauswerfen. | Die [[Digedags]] halten sich Mitte des 17. Jahrhunderts in [[Magdeburg]] auf und erleben Brandenburg-Preußen als gefährliche Bedrohung der städtischen Freiheit. Sie sind Assistenten des Bürgermeisters [[Otto von Guericke]], der einen Versuch der Preußen abwehren will, sich Magdeburg einzuverleiben. [[Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg]] hat dazu seinen Spezialgesandten, den [[Obrist von Ladestock|Obristen von Ladestock]], mit einem [[Diplomatisches Schreiben des Kurfürsten von Brandenburg|Ultimatum]] nach Magdeburg gesandt. Die Magdeburger Ratsversammlung, zu der die Digedags die Einladungen verteilen, lehnt aber das preußische Ansinnen rundweg ab und lässt den Obristen hinauswerfen. | ||
- | Guericke weiß aber, dass Magdeburg auf sich allein gestellt keine Chance gegen den aufstrebenden preußischen Staat hat. So will er sich die Rückendeckung von [[Kaiser Ferdinand III.]] holen. Nach einer gefahrvollen Reise in [[Regensburg]] angekommen, sieht es mit der Gunst des Kaisers zunächst günstig aus. Allerdings ist der | + | Guericke weiß aber, dass Magdeburg auf sich allein gestellt keine Chance gegen den aufstrebenden preußischen Staat hat. So will er sich die Rückendeckung von [[Kaiser Ferdinand III.]] holen. Nach einer gefahrvollen Reise in [[Regensburg]] angekommen, sieht es mit der Gunst des Kaisers zunächst günstig aus. Allerdings ist der brandeburgische Kurfürst auch anwesend und versucht mit allen Mitteln, den Kaiser gegenteilig zu beeinflussen. Beim Experiment mit den [[Magdeburger Halbkugeln]] gewinnt der Kurfürst eine Wette gegen den Kaiser, und dieser entzieht Guericke verärgert seine Huld. Im Abspann erfährt der geneigte Leser, dass Magdeburg anno 1666 schließlich doch an den preußischen Staat fiel. |
=== Ereignisse um 1840 === | === Ereignisse um 1840 === | ||
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[[Bild:Potsdamer-bahnhof.jpg|right|framed|Hier beginnt die Großstadt: Ein Berliner Bahnhof um 1840]] | [[Bild:Potsdamer-bahnhof.jpg|right|framed|Hier beginnt die Großstadt: Ein Berliner Bahnhof um 1840]] | ||
- | Etwas später lernen [[Dig]] und [[Dag]] den Fabrikanten [[August Borsig]] kennen, der in seiner [[Borsig-Werk|Berliner Fabrik]] eine amerikanische [[Norris-Lokomotive]] umbauen und so den Grundstein für seine Lokomotivproduktion legen will. Die Digedags helfen Borsig, eine [[Lokwettfahrt von Berlin nach Jüterbog|Lokwettfahrt]] gegen eine englische [[Stephenson-Lokomotive]] zu gewinnen. Im Nachgang erwerben sie bei Borsig einen ausrangierten Dampfkessel, den sie nutzen, um einen äußerst beliebten [[Dig und Dag Badestube|Badebetrieb]] zu eröffnen. Sie haben nämlich festgestellt, dass Badewannen in Berlin Mangelware sind und insbesondere der königliche Bedarf Enpässe verursacht. Der Betrieb floriert, allerdings behandeln die | + | Etwas später lernen [[Dig]] und [[Dag]] den Fabrikanten [[August Borsig]] kennen, der in seiner [[Borsig-Werk|Berliner Fabrik]] eine amerikanische [[Norris-Lokomotive]] umbauen und so den Grundstein für seine Lokomotivproduktion legen will. Die Digedags helfen Borsig, eine [[Lokwettfahrt von Berlin nach Jüterbog|Lokwettfahrt]] gegen eine englische [[Stephenson-Lokomotive]] zu gewinnen. Im Nachgang erwerben sie bei Borsig einen ausrangierten Dampfkessel, den sie nutzen, um einen äußerst beliebten [[Dig und Dag Badestube|Badebetrieb]] zu eröffnen. Sie haben nämlich festgestellt, dass Badewannen in Berlin Mangelware sind und insbesondere der königliche Bedarf Enpässe verursacht. Der Betrieb floriert, allerdings behandeln die Digegas den König nicht bevorzugt genug, und so verlieren sie ihre Gewerbeerlaubnis. |
Als nächstes lassen sich die Digedags unbewusst auf ein gefährliches Spionageunternehmen gegen Preußen ein. Der [[Österreich|österreichische]] Geheimdienstler [[Oberst Meinrath]] will, um seinen Kopf zu retten, die preußische [[Festung Magdeburg]] ausspionieren. Dazu engagiert er die nun als Steinbaukastenkonstrukteure tätigen Digedags für die [[Vermessen|Vermessung]] der Festung. Es gelingt den Digedags, alle Geheimnisse der Festung zu ergründen. Allerdings werden sie beim letzten Spionagegang vom preußischen [[Major von Treskow]] geschnappt, der ihnen die fertigen Pläne abnimmt. Auch das im [[Gasthof "Zur Zitadelle"]] bereits fertig herumstehende Modell wird durch ein Missverständnis ruiniert. | Als nächstes lassen sich die Digedags unbewusst auf ein gefährliches Spionageunternehmen gegen Preußen ein. Der [[Österreich|österreichische]] Geheimdienstler [[Oberst Meinrath]] will, um seinen Kopf zu retten, die preußische [[Festung Magdeburg]] ausspionieren. Dazu engagiert er die nun als Steinbaukastenkonstrukteure tätigen Digedags für die [[Vermessen|Vermessung]] der Festung. Es gelingt den Digedags, alle Geheimnisse der Festung zu ergründen. Allerdings werden sie beim letzten Spionagegang vom preußischen [[Major von Treskow]] geschnappt, der ihnen die fertigen Pläne abnimmt. Auch das im [[Gasthof "Zur Zitadelle"]] bereits fertig herumstehende Modell wird durch ein Missverständnis ruiniert. | ||
- | Zuletzt sind die Digedags wieder in Berlin und betätigen sich als Reporter für die [[Vossische Zeitung]]. Dort konkurrieren sie mit dem Starreporter [[Magnus Flunker]] um prestigeträchtige Aufträge. Schließlich dürfen sie im [[ | + | Zuletzt sind die Digedags wieder in Berlin und betätigen sich als Reporter für die [[Vossische Zeitung]]. Dort konkurrieren sie mit dem Starreporter [[Magnus Flunker]] um prestigeträchtige Aufträge. Schließlich dürfen sie im [[Charlottenburger Schloss]] ein Interview mit dem preußischen Kriegsminister [[Hermann von Boyen]] führen. Infolge eines irregeleiteten Feuerwerks gelingt ihnen eine Sensationsreportage über ein angebliches Attentat auf den Kriegsminister. Später verfassen sie einen Artikel über aufrührerische Offiziere, was zu großen Unruhen führt. Schließlich helfen sie [[Werner von Siemens]], seine militärisch wichtige Schießbaumwolle zu erfinden und dem Kriegsminister erfolgreich vorzuführen. Major von Treskow, dem die Digedags in Berlin mehrmals über den Weg gelaufen sind, wird in Ungnade versetzt. |
=== Ereignisse um 1850 === | === Ereignisse um 1850 === | ||
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Das Preußen-Bild in der DDR wandelte sich erst Anfang der 1980er Jahre, als - im Zuge diverser Preußen-Jubiläen - Preußen plötzlich als doch in vielen Teilen recht fortschrittliches absolutistisches Staatswesen rehabilitiert wurde. Das konnte sich im Mosaik dann aber nicht mehr niederschlagen. Soweit Preußen bisher im [[Mosaik ab 1976]] eine Rolle gespielt hat, finden wir zwar Wilhelm II. auch nicht unbedingt immer vorteilhaft wieder, was aber diesmal eine echte Karikatur darstellt. Die weltpolitische Rolle Preußens und Deutschlands, sowohl im Nahen Osten als auch im Fernen Asien, wird recht anschaulich dargestellt. | Das Preußen-Bild in der DDR wandelte sich erst Anfang der 1980er Jahre, als - im Zuge diverser Preußen-Jubiläen - Preußen plötzlich als doch in vielen Teilen recht fortschrittliches absolutistisches Staatswesen rehabilitiert wurde. Das konnte sich im Mosaik dann aber nicht mehr niederschlagen. Soweit Preußen bisher im [[Mosaik ab 1976]] eine Rolle gespielt hat, finden wir zwar Wilhelm II. auch nicht unbedingt immer vorteilhaft wieder, was aber diesmal eine echte Karikatur darstellt. Die weltpolitische Rolle Preußens und Deutschlands, sowohl im Nahen Osten als auch im Fernen Asien, wird recht anschaulich dargestellt. | ||
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Der [[Fancomic]] "[[Weihnachten in Berlin]]" spielt - wie der Titel schon verrät - in [[Berlin]], der Hauptstadt Preußens (um 1840). | Der [[Fancomic]] "[[Weihnachten in Berlin]]" spielt - wie der Titel schon verrät - in [[Berlin]], der Hauptstadt Preußens (um 1840). | ||
- | Der Fancomic "[[Zieten aus dem Busch]]" hingegen spielt in der [[Mark Brandenburg]], [[Schlesien]] und in [[Sanssouci]] (Mitte des 18. Jahrhunderts) | + | Der Fancomic "[[Zieten aus dem Busch]]" hingegen spielt in der [[Mark Brandenburg]], [[Schlesien]] und in [[Sanssouci]] (Mitte des 18. Jahrhunderts). |
== Kurze Geschichte Preußens == | == Kurze Geschichte Preußens == | ||
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Erst unter [[Friedrich II. von Preußen|König Friedrich II.]] (Friedrich der Große, der ''Alte Fritz'') dehnte Brandenburg-Preußen seine Herrschaft im Zuge der polnischen Teilungen auf alle preußischen Gebiet aus; dadurch kam es auch zu einer Landverbindung zwischen den brandenburgischen und preußischen Gebieten (über Pommern). Seit 1772 bezeichnete sich Friedrich nun auch als König '''von''' Preußen. Allmählich setzte sich die Alleinbezeichnung ''Preußen'' für den brandenburgisch-preußischen Staat durch. Völlig obsolet wurde der brandenburgische Namenszusatz, als mit Auflösung des Reiches 1806 auch die Brandenburger Kurwürde erlosch. | Erst unter [[Friedrich II. von Preußen|König Friedrich II.]] (Friedrich der Große, der ''Alte Fritz'') dehnte Brandenburg-Preußen seine Herrschaft im Zuge der polnischen Teilungen auf alle preußischen Gebiet aus; dadurch kam es auch zu einer Landverbindung zwischen den brandenburgischen und preußischen Gebieten (über Pommern). Seit 1772 bezeichnete sich Friedrich nun auch als König '''von''' Preußen. Allmählich setzte sich die Alleinbezeichnung ''Preußen'' für den brandenburgisch-preußischen Staat durch. Völlig obsolet wurde der brandenburgische Namenszusatz, als mit Auflösung des Reiches 1806 auch die Brandenburger Kurwürde erlosch. | ||
- | Bereits im Laufe des 17., besonders aber des 18. Jahrhunderts konnte Preußen erhebliche Gebietszuwächse verzeichnen. Spätestens nach dem | + | Bereits im Laufe des 17., besonders aber des 18. Jahrhunderts konnte Preußen erhebliche Gebietszuwächse verzeichnen. Spätestens nach dem Siebenjährigen Krieg musste es als ebenbürtige europäische Großmacht gelten. Im Jahre 1806, nach der Niederlage gegen [[Napoleon]], wurde es zunächst große Gebiete los, die es aber 1815, nach dem Wiener Kongress, wiedererlangte und noch dazu erneute große Gebietszuwächse erreichte. Preußen bestand nun aus zwei Gebietsblöcken, einem großen in Mittel-/Ostdeutschland und einem kleineren im Westen Deutschlands. Nach den Einigungskriegen gegen [[Österreich]] kam nun auch fast ganz Nordeutschland hinzu und die preußischen Gebiete waren (fast) allesamt miteinander verbunden. Im Jahre 1871 wurde Preußen Teil des Deutschen Reiches, und der preußische König übernahm die deutsche Kaiserwürde. |
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